Tagi hat geschrieben:Kanton Bern geht noch weiter
Kaum war die Pressekonferenz des Bundesrats vorbei, da platzte eine Nachricht aus dem Kanton Bern herein:
Die Berner Gesundheitsdirektion von Pierre-Alain Schnegg (SVP) teilte mit, dass sie ab Montag alle Grossanlässe und Sportanlässe über 1000 Personen wieder verbietet. Schnegg reagiert damit auf die «dramatisch steigenden Corona-Fallzahlen», wie es in einer Medienmitteilung heisst. Auch die Spitaleinweisungen in Bern würden rasch steigen. Das kantonale Ampelsystem sei auf «Rot».
Dem Vernehmen nach hatten die Berner zuvor dem Bundesrat geschrieben, es sei schwer verständlich, wenn er private Anlässe derart stark einschränke, während in Fussballstadien weiterhin Tausende Zuschauer zugelassen seien. Nachdem der Bundesrat diesbezüglich nicht hatte handeln mögen, erliess Schnegg das Verbot noch am Sonntagnachmittag in eigener Kompetenz.
Schon nächste Woche könnten weitere Kantone folgen. Auch in
Basel-Stadt sei «eine Einschränkung von Grossanlässen ein akutes Thema», sagt Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) und kündigt einen raschen Entscheid an. Davon betroffen wären allen voran Spiele des FC Basel, aber auch andere Grossanlässe. Zuvor will sich Engelberger aber mit dem Kanton Baselland absprechen. Denn die Region Basel sei derart verzahnt, dass es eine Koordination brauche. So liegt etwa die Basler St. Jakobs-Halle auf Baselbieter Territorium.
Genf will vorerst an Grossanlässen festhalten
Auch die
Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) will Grossveranstaltungen ab 1000 Personen verbieten. «Aufgrund der epidemiologischen Lage und weil das Contact-Tracing an Grossanlässen aktuell nicht sichergestellt werden könnte», wie Rickli sagt. Allerdings entscheidet darüber die Zürcher Kantonsregierung, die zuerst mit dem Sonderstab Covid-19 die Massnahmen überprüfen will.
Einschränkungen für Grossanlässe wird überdies der Kanton Thurgau prüfen. Dem Thurgauer Gesundheitsdirektor Urs Martin (SVP) bereiten aber weniger Fussball- oder Eishockeyspiele Sorgen als vielmehr Messen, Weihnachtsmärkte und dergleichen. An solchen Anlässen seien die Abstandsregeln noch viel schwieriger einzuhalten als in einem Stadion. «Wir werden das nächste Woche anschauen», kündigt Martin an.
Vorerst an Grossanlässen festhalten will dagegen der Genfer Gesundheitsdirektor Mauro Poggia (MCG). Genf hatte sein Corona-Dispositiv bereits am Mittwoch verschärft und war damit dem Bundesrat vorangegangen. Nun wolle man zuerst schauen, ob diese Massnahmen nützten, bevor man weitere verabschiede, sagt Poggia.
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