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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 31. Okt 2014, 11:07
von Garfield
Nach dieser Serie kann man die Ursache des Uebels kaum mehr ergründen. Denn aktuell ist die Mannschaft so verunsichert, dass kleine Dinge das Spiel zum Kippen bringen. Da ist es egal, ob nun ein CB oder ein Babbel an der Seite oder ob ein Zibung oder ein Bucchi im Tor stehen.
Zu Beginn haben einige hier im Forum die Gefahr der "Ausmistung" gesehen und die fehlende Konstanz moniert. Dies dürfte die Ursache sein gepaart mit einem ungünstigen Start, ua unter Druck gemachten Coaching Fehler und dem Selbstläufer, wenn man hinten drin steht. Klar ist, und das hat AF selber schon zugegeben, dass man nicht alle Spieler hätte abgeben sollen. Nun ist es aber geschehen und man muss mit dem vorhandenen Kader die Kurve kriegen. Da nützt es nicht, wenn man Spieler wie Zibung an den Pranger stellt und Lustenberger die Binde wegnimmt. Dortmund zeigt vor, wie man mit einer Krise umgehen muss. Da versuchen die Fans die Mannschaft aufzubauen, auch wenn man einmal mehr verloren hat. Gut, der BVB ist noch in den Cupwettbewerben vertreten .... dafür sind die Ansprüche aber auch ganz andere!

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 31. Okt 2014, 11:23
von Master
Garfield hat geschrieben: Dortmund zeigt vor, wie man mit einer Krise umgehen muss. Da versuchen die Fans die Mannschaft aufzubauen, auch wenn man einmal mehr verloren hat. Gut, der BVB ist noch in den Cupwettbewerben vertreten .... dafür sind die Ansprüche aber auch ganz andere!


wenn der FCL dann mal nebenbei noch bei gala 4:0 gewinnt, können wir dann auch wieder über "alles chlii easy näh" reden

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 31. Okt 2014, 13:48
von mysterius
Garfield hat geschrieben:Nach dieser Serie kann man die Ursache des Uebels kaum mehr ergründen. Denn aktuell ist die Mannschaft so verunsichert, dass kleine Dinge das Spiel zum Kippen bringen. Da ist es egal, ob nun ein CB oder ein Babbel an der Seite oder ob ein Zibung oder ein Bucchi im Tor stehen.
Zu Beginn haben einige hier im Forum die Gefahr der "Ausmistung" gesehen und die fehlende Konstanz moniert. Dies dürfte die Ursache sein gepaart mit einem ungünstigen Start, ua unter Druck gemachten Coaching Fehler und dem Selbstläufer, wenn man hinten drin steht...


Was leider auch zu sagen ist, uns hat auch niemand geholfen in dieser Saison. Auch wenn es beschissen tönt: Kein Schiedsrichter hat mal ein paar Entscheide pro Luzern getroffen. Im Gegenteil sind in etwa 6 Spielen dank dem Schiri Punkte verloren gegangen. Es hat auch nie ein Gegner gegen Luzern einen richtig schwachen Tag eingezogen, ich habe zufällig die zweite Halbzeit von Vaduz-GC letzte Woche gesehen. Das war von beiden Mannschaften schlimmer als alles was Luzern diese Saison gespielt hat. Es wäre schön, wenns halt einfach auch mal pro Luzern laufen würde. Das würde wahrscheinlich vieles verändern.

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 31. Okt 2014, 15:50
von chamäleon
so kann man's auch sehen

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 31. Okt 2014, 18:07
von Sammler
Ruhig immer so weiter. Es gibt sicher noch paar Alibis mehr für die Spieler, die schlichtweg nichts ins Tor treffen oder sich ein ums andere Mal von Distanzschüssen überraschen lassen. Wie wär's mal mit dem Wetter?

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 2. Nov 2014, 18:08
von raven
mysterius hat geschrieben:Was leider auch zu sagen ist, uns hat auch niemand geholfen in dieser Saison. Auch wenn es beschissen tönt: Kein Schiedsrichter hat mal ein paar Entscheide pro Luzern getroffen.

Et voila, und schon klappt es :mrgreen:

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 23. Nov 2014, 14:06
von Sammler
Interessanter Artikel übrigens heute in der NZZ am Sonntag (Mit einem Feuer, in dem viel verbrennt). Kanns leider nicht posten.

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 23. Nov 2014, 17:40
von the_wolf
WORD Sammler

Schöner Satz, WO geschrieben wird, dass Stierli einen direkten Kontakt zur Chefetage der LZ habe... :mrgreen:

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 23. Nov 2014, 18:02
von Schalker jung
Ist wie 2008 zuerst war Sforza nun Carlos, dann Morinini nun Babbel und am Ende rockt Fringer :headbang:

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 23. Nov 2014, 18:28
von Sammler
maré hat geschrieben:WORD Sammler

Schöner Satz, WO geschrieben wird, dass Stierli einen direkten Kontakt zur Chefetage der LZ habe... :mrgreen:

Man kann sich nur noch wundern... Vorausgesetzt, der Inhalt des Artikels ist wirklich gut recherschiert worden und mit einem hohen Wahrheitsgehalt versehen. Allein, die Vorstellung, Stierli kehrt selbst in die Chefetage zurück und bringt seinen Spezi Kaenzing noch mit, ist Horror pur.

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 23. Nov 2014, 19:39
von Oirdnas
Kann mal einer den Artikel posten?

Ist irgendwie komisch das ich momentan trotzdem lieber an FCL Spiele fahre als unter den (erfolgreichen) Zeiten von Murat... 8)

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 23. Nov 2014, 21:56
von Chnebugrend
Quelle: NZZ am Sonntag, 23.11.2014

Mit einem Feuer, in dem viel verbrennt

Obschon der FC Luzern ein neues Stadion hat, findet er keinen Halt. Zu viele pflegen ihr Ego, zeigen Ungeduld, destabilisieren. Jetzt ist auch das Projekt mit Alex Frei gefährdet.
Der Sportchef Alex Frei im neuen Stadion des FC Luzern: Im Verein herrscht seit Wochen Unruhe. (Luzern, 20. November 2014)

Von Peter B. Birrer

Vor zwei Jahren verwandelte sich der FC Luzern scheinbar vom Krisen- zum Vorzeigemodell. Neues Stadion, durchschnittlich 14 000 Zuschauer, zweiter Rang, taktisch gefestigtes Team, Perspektiven mit dem Trainer Murat Yakin. Der Geldgeber Bernhard Alpstaeg nahm damals vor dem Cup-Final gegen Basel zwischen Zug und dem Entlebuch ein «Vibrieren der Luft» wahr. Das Fazit 2014 ist dagegen ernüchternd: letzter Platz, kein Cup, noch 11 000 Zuschauer. Dazu gesellt sich eine Lokalpresse, die einen nach dem anderen auf die Gabel nimmt. Um den Klub breitet sich ein Feuer aus, in dem viel verbrennt.

«Das ist halt der FC Luzern», sagt Walter Stierli. Er war lange Klubpräsident und treibende Kraft, als mit dem Bau der neuen Arena regionale Kräfte gebündelt werden mussten. Das ist sein grosses Verdienst. Stierli hat etwas Hemdsärmeliges, Polemisches, Gewinnendes auch, und er ist über die Jahre zum Lokalfürsten aufgestiegen. Heute fungiert er als Ehrenpräsident des Klubs und als Aktionär der Holding, die über das Stadion und den FC wacht. In der Holding ist Stierli mit Alpstaeg verlinkt. Zusammen kontrollieren sie 51 Prozent, also die Mehrheit. Doch die Geldspritze und das Machtzentrum ist der Swisspor-Chef Alpstaeg, der die Namensrechte der Arena erworben hat und Millionen fliessen lässt. Stierli kam dank seiner guten Arbeit im Stadionprojekt günstig zu seinem 25-Prozent-Anteil, den er nun abgeben will.

Aber man weiss nicht, ob dem so sein wird. Denn Stierli kann nicht loslassen, obschon er einmal gesagt hat, dass er die Kraft für den FC nicht mehr aufbringe. Er pflegt Seilschaften und übt, obwohl er 2012 als Klubpräsident zurückgetreten ist, ausserhalb des Scheinwerferlichts Einfluss aus, auf Alpstaeg, der weit weg vom FC ist, auf Personen im Umfeld des Klubs – und mit direktem Zugang in die Chefetage der «Neuen Luzerner Zeitung». Auch wenn guter Wille vorhanden ist, kann das destruktiv einwirken. Unberechenbar ist es alleweil. Derzeit ist der FCL die Antithese zum FC St. Gallen, wo Geldgeber unter der Leitung des diskreten Dölf Früh geeint sind und der Trainer Jeff Saibene in der Medienrunde wie unter Kumpeln reden kann. Früh lässt keine Kritik am Sportchef Heinz Peischl und an Saibene zu. Aber Früh hat es auch einfach, weil St. Gallen mehr gewinnt als verliert.

Im Verwaltungsrat der Luzerner Holding, in dem auch Samih Sawiris sitzt, haben Egos eine Art Konkurrenzverhältnis aufgebaut, sie neigen zum Ausschweifen. Alpstaeg kann poltern, die Frisur eines Angestellten öffentlich zum Thema machen oder dem früheren Techniker-Duo Komornicki/Hermann «Ahnungslosigkeit» unterstellen. Er, der mit dem Swisspor-Unternehmen eine Milliarde Schweizerfranken pro Jahr umsetzt, kann über den FCL auch sagen: «Es muss ein Kick durch die ganze Bude.» Oder: «Es rollen Köpfe.» Mässigung ist nicht seine Stärke.

2013 wurde dem Luzerner Cocktail der Sportchef Alex Frei beigefügt. Ausgerechnet Frei, der als mittelmässig talentierter, aber williger Stürmer viele Tore schoss, der als verbissener Chrampfer gilt, der einen Namen hat, der sich verkaufen kann. Er soll sich in Luzern zurechtfinden, in einem Klub, in dem man laviert und den Opportunismus pflegt, in dem indirekt verlangt wird, dass man lächelt und «Sali Sepp» hier, «Sali Hans» dort sagt.

Das Projekt, das Frei 2013 mit dem Trainer Carlos Bernegger anstiess, lief gut an. Vor einem Jahr kitzelten die Luzerner Basel. Anfang 2014 setzten die Investoren den Banker Rudolf Stäger mit einem 60-Prozent-Pensum als Präsidenten ein. Weil die Zuschauerzahlen zurückgingen, wurde Frei ein Sparprogramm von gegen einer Million Franken verordnet. Frei und Bernegger verabschiedeten Besserverdienende wie Puljic, der immer noch keinen Klub hat, wie Stahel, der ersetzbar schien, wie den Grossverdiener Rangelow, der disziplinarisch Mühe hatte. «Ich akzeptierte den Sparauftrag» sagt Frei, «aber man kann dann nicht davon ausgehen, automatisch um Platz zwei zu spielen. Dies entspricht nicht den Gegebenheiten des Marktes». Es könne aufgehen, dass man spart und gleichzeitig ein Team dynamisiert, «aber das ist selten».

Mit der Zäsur wurde die Mannschaft billiger, aber nicht besser. Sie verlor, und die üblichen Mechanismen setzten ein. Kritik in den Medien am Trainer, an Spielern. Bös erwischte es den Verteidiger François Affolter, einen Frei-Transfer, sowie den langjährigen Torhüter David Zibung, der den Boden unter den Füssen verlor, worauf ihn Bernegger auf die Ersatzbank setzte. Die Folgen: schleichende Zersetzung, Entlassung Berneggers, dessen Vertrag ein paar Wochen zuvor von Stäger und Frei bis 2016 verlängert worden war. Auch der Trainerassistent Thomas Wyss musste gehen. Das bringt Kosten von gegen 600 000 Franken mit sich und öffnet Angriffsflächen gegen Frei/Stäger. Mit Markus Babbel kam ein neuer Trainer. Aber in der allgemeinen Verunsicherung folgt kein wirklicher Turnaround, vor allem bestehen wieder Aussichten auf einen 2- bis 3-Millionen-Fehlbetrag. Abermals ein Sparauftrag? Unmöglich, eigentlich.

Es dampft, die Kritik an Alex Frei wächst, wie so oft in Luzern werden über verschlungene Kanäle Dinge gestreut. Und Frei kuscht nicht. Das ist gefährlich. Schon wird die graue Eminenz Walter Stierli mit dem früheren YB-Chef Ilja Kaenzig am Tisch gesehen. Demnächst wird der Verwaltungsrat tagen. Wenn er Frei das Misstrauen aussprechen sollte, dürfte der 35 Jahre junge Sportchef nicht lange Federlesens machen.


«Manchmal kommt ein Gefühl der Machtlosigkeit auf»

Alex Frei polarisiert, früher als Fussballer, jetzt als Sportchef des FC Luzern. Warum?

Ich suche das nicht, aber es ist so.

Woher kommt das?

Ich kann das auch als Kompliment auffassen, es ist aber Fluch und Segen zugleich. In Luzern ist die Situation insofern etwas anders, als ich hier bewusst versuche, Druck von der Mannschaft weg und auf mich zu lenken.

Haben Sie sich vorgenommen, als Sportchef diplomatischer zu werden?

Ich versuche es.

Wie schwierig ist das?

Manchmal kommt ein Gefühl der Machtlosigkeit auf, weil ich jetzt gewisse Dinge nicht mehr so beeinflussen kann wie früher, als ich die Antwort auf dem Platz geben konnte.

Sie kippen beim ersten Windstoss nicht gleich um und haben eine erstaunliche Spielerkarriere hinter sich. Sie haben auf dem Platz oft aus Reibung Energie gewonnen und Reibung in Tore umgesetzt. Fehlt die Nähe zum Geschehen?

Ich kann jetzt keine Tore mehr erzielen. Das war sicher ein Ventil für mich.

Wo ist das Ventil jetzt?

Ich brauche das so nicht mehr. Und wenn, powere ich mich am Montagabend im Training und am Freitag oder Samstag im Match der Senioren vom FC Biel-Benken aus. Ich mache keine Tacklings, aber ich renne bis zur Erschöpfung. Körperlich geht’s mir gut. Das Gewicht verlagert sich, jetzt habe ich weniger Muskeln.

Es ist erstaunlich, wie ein Teil der Fussballszene Alex Frei Schlechtes wünscht. Einige wollen, dass er als Sportchef auf die Nase fällt.

Es kommt darauf an, wer Absender der Wünsche ist. Wie definiert sich «auf die Nase fallen»? Entlassung? Abstieg?

Das Ende des Projekts Alex Frei in Luzern.

Kann sein, dass das einige freuen würde. Aber am Ende des Tages muss es für mich selber stimmen.

Vor wenigen Wochen musste der Luzern-Trainer Carlos Bernegger gehen. Inwiefern ist das Scheitern Berneggers eine Niederlage für Sie?

Was ist – abgesehen vom Meistertitel 1989 und vom Cup-Sieg 1992 – die vielen Jahre zuvor in Luzern gewesen? Eine Trainerentlassung fällt immer auf viele Beteiligte zurück. Wenn man jetzt sagt, dass ein Projekt gescheitert sei, ist das zu sehr schwarz-weiss gemalt. Tabelle anschauen, Trainer entlassen, alles gescheitert. Das ist mir zu einfach.

Wachsen Sie an Widerstand?

Wir stellen eine Mannschaft zusammen, 11 oder 14 spielen. Nicht ich. Wenn man gegen Luzern gewinnt oder siegt, macht man das nicht gegen Alex Frei. Ich habe einen gewissen Ehrgeiz. Ich hatte ihn ausgeprägt als Spieler, weil ich weniger Talent hatte als andere. Das konnte ich mit Ehrgeiz wettmachen. Ich bin glücklich, habe eine tolle Frau und zwei gesunde Kinder.

Wie ist der Kampf in Luzern?

Man versucht tagtäglich, die Energie zu behalten.

Welches war bis jetzt der härteste Moment in Luzern?

Das kann ich so nicht sagen.

Haben Sie Fehler gemacht?

Alle machen Fehler.

Schätzten Sie etwas falsch ein, als Sie nach Luzern kamen?

Ich wusste, dass der FC Luzern ein Haifischbecken ist. Aber mir war nicht bewusst, dass so viele Haie darin schwimmen.

Interview: Peter B. Birrer

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 23. Nov 2014, 22:41
von bluewhite pride
Da läufts einem kalt den Rücken runter...

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 24. Nov 2014, 09:43
von Sammler
... und als Fan komme ich mir regelrecht verarscht vor. Das hässliche Gesicht des Fussballs halt, vor allem, wenn ich die heutige Gegen-Attacke der NLZ lese.

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 24. Nov 2014, 09:51
von Kaiser
Sammler hat geschrieben:... und als Fan komme ich mir regelrecht verarscht vor. Das hässliche Gesicht des Fussballs halt, vor allem, wenn ich die heutige Gegen-Attacke der NLZ lese.


NLZ spielt wieder mal die gekränkte Zicke, holt den Holzhammer raus - und bestätigt so die Sichtweise des NZZ Artikels 8)

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 24. Nov 2014, 10:35
von Blue white boy
Kann jemand den Artikel der NLZ (gekränkten Zicke) bitte posten?
Danke

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 24. Nov 2014, 10:52
von malfunction
Die «NZZ am Sonntag» hat es in ihrer jüngsten Ausgabe auf den Punkt gebracht: «Das Projekt mit Alex Frei ist
gefährdet.» Ob die Schuld den Richtigenin die Schuhe geschoben wird, ist allerdings fraglich. Denn im Artikel werden
die aktuellen Probleme beim FC Luzern aus der Optik des jungen Sportchefs gesehen. Der 35-jährige Ex-Profi teilt
einmal mehr gegen seinen Arbeitgeber aus, als sei es sein letztes Interview aus der Swissporarena. Auf die Frage, ob er
etwas falsch eingeschätzt habe, als er nach Luzern kam, meinte er: «Ich wusste, dass der FC Luzern ein Haifisch-
becken ist. Aber mir war nicht bewusst, dass so viele Haie darin schwimmen.»
Selbstkritik für Frei ein Fremdwort. Eine selbstkritische Haltung einzunehmen, ist nie Freis Ding gewesen. Der
sportliche Leiter des klaren Tabellenletzten will nichts von gemachten Fehlern wissen. «Alle machen Fehler.» Zum
Kampf in Luzern sagte er: «Man versucht tagtäglich, die Energie zu behalten.» Die
Antworten tönen wie von jemandem, der innerlich mit dem Arbeitgeber abgeschlossen hat. Unserer Zeitung beantwortete Frei diese Feststellung, die
als Frage an ihn gerichtet war, nicht. Dem Rekordtorschützen der Nationalmannschaft steht in Luzern nicht seine
eigene Person im Weg, aus Freis Sicht ist es der langjährige FCL-Präsident Walter Stierli (66). Diese Meinung bestätigt der Baselbieter zwar offiziell mit
keinem Wort, aber im erwähnten Artikel wird es offensichtlich. Dem heutigen Ehrenpräsidenten und Aktionär der Holding, die den Verein besitzt, wird vor-
geworfen, er übe seit seinem Rücktritt als Präsident vor mehr als zwei Jahren aus dem Hintergrund Einfluss aus. Zum Beispiel auf den wichtigsten Geldgeber
Bernhard Alpstaeg (69). Der Swisspor-Patron und der frühere Klubchef stehen sich tatsächlich nahe; Alpstaeg und Stierli machten den Bau des im Juli 2011
fertiggebauten Stadions von FCL-Seite her überhaupt möglich. Zusammen gehört ihnen mit 51 Prozent die Aktienmehrheit des Klubs. Alpstaeg mit seinem
geschätzten Milliardenvermögen ist monetär die entscheidende Person dafür, in welche Richtung es mit dem Luzerner
Fussball in der Super League weitergeht.Seit Monaten hält er sich mit seiner lange Zeit auf hemdsärmelige Art und
Weise geäusserten Meinung zurück.
Wie steht Alpstaeg zu Sieber? Ende Oktober wurde kolportiert, Alpstaeg habe an einem Match im VIP-
Bereich den Holding-Präsidenten Marco Sieber (56) verbal attackiert. Sieber setzt auf Kontinuität und auf Frei. Alpstaeg
dementierte, dass er den Holding-Leiter angegangen habe. Unserer Zeitung teilte Unternehmer Alpstaeg am 5. November mit: «Stand heute ist Marco Sieber
Verwaltungsratspräsident der Holding, der Verwaltungsrat steht hinter dem Präsidenten und auch hinter der FCL-Führung.»
Seither hat Luzern zu Hause gegen Thun 0:0 gespielt und 2:3 bei GC verloren. Es brodelt gewaltig in der Vereinsführung. Stierli hat nicht auf Freis
Aussagen im erwähnten Bericht reagiert. «Ich lasse mich nicht auf Diskussionen ein. Wir haben genug zu tun, müssen uns auf die sportlichen Dinge konzen-
trieren», sagte Stierli. Der FCL ist trotz mittlerem Budget Schlusslicht. Zum Vorrundenende tagt die Holding. Es wird ein hartes Ringen um Frei geben. Der Sportchef hat eine
nur dreimonatige Kündigungsfrist.

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 24. Nov 2014, 13:01
von Sammler
Nach diesen Berichten aus beiden Zeitungen mag der Eindruck enststehen, dass Stierli das Gefühl hat, ihm liefe die Zeit davon. Vielleicht hat man als Mensch, der auf die 70 zugeht, solche Anwandlungen. Darum kann ich mir schon vorstellen, dass Stierli nun mit allen gebotenen Mitteln darauf drängt, wieder mehr Einfluss auf das sportliche Geschehen zu nehmen, um vielleicht doch noch mal einen Meistertitel mit dem FCL feiern zu können. Der Titel nach dem neuen Stadion - ich glaube, das gefiele ihm schon recht gut und würde ihn ein Denkmal im FCL-Geschichtsbuch sichern. Dazu muss er natürlich einen Sportchef installieren, der seiner Vision entgegen kommt und nicht auf mittelfristigen Aufbau setzt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass, sollte Stierlis Wunschsportchef Kaenzing tatsächlich Frei beerben, plötzlich sehr, sehr viel Geld zur Verfügung stehen würde, mit dem sich eine Mannschaft nach dem Gusto Stierlis zusammenkauufen liesse. Stierli geht - so schätze ich ihn längstens ein - über Leichen, wenn er etwas durchsetzen will, koste es was es wolle.

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 24. Nov 2014, 14:10
von marga
Sammler hat geschrieben:
- mag der Eindruck enststehen
- ich glaube, das gefiele ihm schon recht gut
- Dazu muss er natürlich einen Sportchef installieren,
- Ich bin mir ziemlich sicher,
- plötzlich sehr, sehr viel Geld zur Verfügung stehen würde,
- so schätze ich ihn längstens ein - über Leichen, wenn er etwas durchsetzen will
- koste es was es wolle.


:lol:

Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Verfasst: 25. Nov 2014, 09:03
von the_wolf
Grundsätzliche Frage in die Runde:

Wenn Frei "gegangen wird" sind hier nicht viele unglücklich, aber was ist mit der Aussicht:

Frei geht und Kaenzig kommt? :eye: