Fussball: FC Luzern
Aussprache zwischen FCL und seinen Fans
Der bereits vor der Saison geplante Anlass „FC Luzern trifft Fans“ kam am gestrigen Mittwochabend, nach drei Niederlagen in Serie, zum richtigen Zeitpunkt.
Rund 100 Fans versammelten sich gestern Abend auf der Lumag-Tribüne des Stadion Allmends, um über ihre „blauweisse“ Leidenschaft, den FC Luzern, zu diskutieren. „Ich bin sehr erfreut über den heutigen Aufmarsch. Die Fans stehen auch in der jetzigen und alles anderen als einfachen Situation hinter uns. Das ist toll“, so der FCL-Trainer Ciriaco Sforza. Moderiert wurde das Fantreffen, welches sehr gut organisiert war und rückblickend als erfolgreich taxiert werden durfte, von Stefan „Büsche“ Bucher (FCL-Pressechef) und Chregu Wandeler (Fanbetreuer).
Frustbewältigung
Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die zuletzt enttäuschenden Leistungen des FC Luzern. Nach den Niederlagen gegen Vaduz (1:2), Zürich (0:1) und Xamax (0:1), sass die Enttäuschung beim Team und der Fans tief. Die Veranstaltung „FC Luzern trifft Fans“ kam daher zum richtigen Zeitpunkt. Es wurde über offensive Mängel, Erfolgsdruck, Spielsystem, mentale Probleme, fehlende Leidenschaft und ungenügende Bereitschaft zum Berufsalltag gesprochen.
„Verständnis für Enttäuschung“
Red und Antwort stehen musste gestern Abend, vieler kritischen Fragen aus dem Publikum, Ciriaco Sforza (Trainer), Bruno Galliker (Sportchef), die beiden Spieler Dave Zibung und Nelson Ferreira, sowie Thomas Schönberger (CEO FC Luzern-Innerschweiz AG). Für Sforza war das Aufeinandertreffen mit den Fans allerdings nichts Neues. Aber auch etwas Wichtiges: „Die Begegnungen und Diskussionen mit den Fans sind wichtig. Dass sie momentan enttäuscht sind, dafür habe ich absolutes Verständnis.“
Diskussionen bis Mitternacht
Viele wussten nicht, dass bereits nach der mageren Leistung im letzten Spiel gegen Xamax (0:1) vom letzten Samstag, sich der Cheftrainer vieler erzürnten Fans stellte und mit ihnen bis kurz vor Mitternacht diskutierte (nachzulesen auch unter:
www.ciriaco-sforza.de).
Stimmen aus dem Publikum
Roger Vogel aus Ebikon wollte gestern Abend von Sforza wissen, wann mit einem Einsatz von Stürmer Jean-Michel Tchouga zu rechnen ist: „Sein Fitnesszustand ist gut. Er kann eigentlich spielen. Doch Tchouga ist im Kopf momentan noch nicht ganz bereit für einen Ernstkampf.“ Dora Küttel aus Luzern meinte: „Die Teambildung fehlt mir. Der FCL ist noch keine Mannschaft. Ich vermisse die Einheit.“ Und der seit 25 Jahren treue FCL-Anhänger Thomas Sigrist aus Luzern stellte in den ersten Partien fest, „dass die Transferpolitik hinterfragt werden muss. Die Mischung im Team stimmt nicht. Was das Team nun dringenst braucht, ist ein Erfolgserlebnis.“
Reaktion muss folgen
Den gestrigen optimistisch klingenden Worten Sforzas, was den weiteren Verlauf der Meisterschaft betrifft, müssen nun dringenst auch Taten folgen. Erfolgreiche, notabene. Schon am Sonntag, wenn das Schlusslicht der Axpo Super League beim Aufsteiger Bellinzona anzutreten hat. Die Zeit leerer Versprechungen ist nämlich vorbei, endgültig. Auch die Fans erwarten nun eine Reaktion ihres FC Luzern.
Aus der Luzerner Allmend: Michael Wyss / Zisch