Master hat geschrieben:haha zu geile songtitel und top besetzung! "ben i jo mol gspannt!"
btw: und die sind sogar mal in einem dialekt geschrieben, wo auch ich als Lozärner dialäkt betiteln würde..
keine grüsse an die "zyt-", "uf-" etc. fraktion
Master hat geschrieben:haha zu geile songtitel und top besetzung! "ben i jo mol gspannt!"
Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben:Master hat geschrieben:haha zu geile songtitel und top besetzung! "ben i jo mol gspannt!"
btw: und die sind sogar mal in einem dialekt geschrieben, wo auch ich als Lozärner dialäkt betiteln würde..
keine grüsse an die "zyt-", "uf-" etc. fraktion
chamäleon hat geschrieben:Master hat geschrieben:Master hat geschrieben:haha zu geile songtitel und top besetzung! "ben i jo mol gspannt!"
btw: und die sind sogar mal in einem dialekt geschrieben, wo auch ich als Lozärner dialäkt betiteln würde..
keine grüsse an die "zyt-", "uf-" etc. fraktion
*hust*
Jack hat geschrieben:H4 hat geschrieben:KlamDo hat geschrieben:gekauft!
Maniac hat geschrieben:Vorfreude auf CD-Taufe steigt. Danke an die Macher
Vorhang auf für die Fankultur
Fankultur
Am Wochenende geht es wieder los: Die Fussballsaison in der Schweiz startet. Mit dabei sind auch die Fans des FC Luzern. Im Gepäck haben sie eine neue CD voller FCL-Liebeslieder.
«Für gute Musik braucht es Leidenschaft.»
Michael Bucher, Fussballfan
Michael Graber
michael.graber@luzernerzeitung.ch
Es gab mal eine Zeit, da waren die Musiker komische Kerle. Lange Haare hatten sie, sie trugen zerrissene Jeans und nahmen womöglich gar noch Drogen. Irgendwie hatte die Gesellschaft etwas Angst vor denen, diesen Angehörigen einer «Subkultur».
Ist der Ruf erst ruiniert
Heute, da füllen die langhaarigen Rocker und Punks grosse Stadien.
Es sind Stadien, in denen sich eine andere «Subkultur» herumtreibt, die der Gesellschaft etwas Angst macht. Die Subkultur der Fussballfans. Schläger, Pyromanen, Trunkenbolde: Von ihrem Ruf könnte sich der harte Kern der Fans wahrlich nichts kaufen.
Bei näherer Betrachtung sind sich die beiden Bewegungen gar nicht so fremd. Auch die alternative Musik kämpfte für ihre Freiräume, setzte sich ein für ihren Platz und eckte damit an. Sie war vor zwanzig Jahren etwa da, wo heute die Fussballfans sind. Und beide betätigen sich schöpferisch. Jeweils auf ihre Art.
Jetzt gibt es einen Schulterschluss der beiden Szenen. Zahlreiche Luzerner Musiker und ebenso viele Fans haben zusammen die CD «So genannti Fussballsongs» (siehe Box) produziert und werden sie am nächsten Freitag veröffentlichen. Es ist für beide Seiten ein spezielles Experiment. Die Musiker singen auf Schweizerdeutsch, was für viele ungewohnt ist, und viele der Texte sind von den Fans geschrieben, was für wohl alle von ihnen ungewohnt ist.
Trotzdem finden sie auch Gemeinsamkeiten und ähnliche Eigenschaften, die bei der Arbeit geholfen haben. «Die Leidenschaft ist die gleiche», sagt Michael Bucher, «bei den Fans ist es die Leidenschaft für den Verein, bei den Musikern ist es die Leidenschaft für die Musik.» Ohne geht es nicht. Bucher, 27, ist Fan. Fussballfan. Aber einer, der sich jetzt auch musikalisch versucht hat. Auf der CD steuerte er zahlreiche Texte bei, die mitunter auch überraschen, die das erwartete Schema durchbrechen. Er selber spielt zwar in einer Guuggenmusig, weiss «aber immer noch nicht so genau, wie die Tonleiter eigentlich geht». Trotzdem hat er jetzt etwas geschaffen, das auch für Aussenstehende als kulturelle Tat erkennbar ist.
Anknüpfungspunkte an andere Kulturen
Spezialist ist Michael Bucher im Bereich der Fankultur. Lieder, Choreografien und Aktionen rund um den Verein. «Gerade zum Bereich der Street-Art bestehen viele Anknüpfungspunkte», sagt Diego Stocker, der das CD-Projekt koordiniert hat. Es ist eine eigene, manchmal etwas abgeschlossene Welt, die auch abseits der Stadien zum Ausdruck kommt. Zuweilen ist sie subversiv wie kürzlich, als FCL-Anhänger die biedere Werbekampagne für die Swisspor-Arena mit eigenen Plakaten überklebten. Die Sprüche waren derb – aber wie die Rockmusiker laut waren, um gehört zu werden, müssen die Fans plakativ sein, um etwas zu verändern. Ihr Protest richtet sich vorab gegen die Kommerzialisierung des Fussballs, gegen Werbeeinblendungen bei jeder Auswechslung und so weiter. «Die 90 Minuten Fussball sollten heilig sein», sagen Stocker und Bucher. Ihre Leidenschaft und das Engagement für den FCL indes gehen über den Spieltag hinaus: «Das Fanleben hört nicht mit dem Schlusspfiff auf, es begleitet dich die ganze Zeit», erklärt Bucher. Der Kollegenkreis setzt sich zu einem grossen Teil aus Fans zusammen, Choreos werden gebastelt, Aktionen geplant.
Die Pyro-Frage
Aus Fans werden Künstler. Ihre Lieder erinnern an Konzerte, ihre Choreografie an Theater. Und sie ecken an. Wenn sie ihre Pyroshow inszenieren, pfeifen die Fans auf der Haupttribüne, obwohl, so sei es an dieser Stelle mal vermutet, die gleichen Leute beim Feuerwerk am Luzerner Fest klatschen. Pyrotechnik ist gefährlich, kann Personen verletzen und ist gerade deswegen in den Stadien verboten, doch sie sei ein Ausdrucksmittel für die Fans, sagen Stocker und Bucher. «In der Szene ist nicht der Einsatz umstritten», so Bucher, «sondern der Umgang damit. Wann setzt man es ein, wer setzt es ein?»
Was andere befremdet, ist für die Fans selbstverständlich. Es herrscht der Do-it-Yourself-Gedanke, den man auch beim Punk wiederfindet: einfach mal machen. Die Wirkung ihrer Werke ist den Fans aber bewusst, sie wirken im Gespräch reflektiert und nicht wie Chaoten.
Auch auf der neuen CD hat es gleich mehrere Lieder, welche die aus Sicht der Fans falsche Wahrnehmung der Öffentlichkeit kritisieren. «Ich wollte mit meinen Texten zeigen, dass hinter dem Verhalten der Fans durchaus eine Message steckt», sagt Bucher. Neben den klassischen Fussballsongs, die auf dem Album in der Unterzahl sind, finden sich zahlreiche Stücke, die sehr tiefgründig mit der Materie der Fankultur umgehen. Solche, die gar nicht explizit sagen müssen, dass es eigentlich um Fussball geht, sondern auch als Liebeslieder funktionieren würden. Auf unterschiedlichem Niveau, aber nie peinlich oder bemüht.
Graffiti im neuen Stadion
In diesen Tagen beginnen zudem die Arbeiten am Stadion-Fresko in der Swisspor-Arena. Mit Spraydosen sprühen die Fans die Geschichte des FCL an die Wand hinter dem Stehplatzsektor. Ganz legal und finanziert via Spendensammlung. Erkämpfter Freiraum.
In der «Subkultur» steckt Kultur. Es würde sich manchmal lohnen, ohne Polemik drauf zu schauen und sie nicht zu verdammen. Bei den langhaarigen Musikern hat das auch nichts genützt.
Michael Graber
Nehmen Sie die Fans auf dem Platz wahr?
Kultur
skr. FCL-Stürmer Nico Siegrist (20) sitzt im Bourbaki. Er will ins Kino. «Submarine.» Eine Geschichte über das Erwachsenwerden. Er wirkt entspannt und führt ein Gespräch über Fussball, Kultur und Fussballkultur.
Nico Siegrist, das KKL und das Luzerner Theater werden jährlich mit Millionen für den Betrieb subventioniert. Der FCL nicht. Finden Sie das gerecht?
Nico Siegrist: Ja, denn im Fussballbusiness findest du immer jemanden, der investiert. Der FC St. Gallen war beinahe bankrott und ist gerettet. Auch GC und Xamax haben doch noch Investoren gefunden, denn die Geldgeber hoffen auf Gewinn. Es ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit.
Unterstützen Sie das Engagement von Investoren im Schweizer Fussball?
Siegrist: Ich bin skeptisch, denn es gibt genügend Beispiele von Clubs, die in Konkurs gegangen sind, weil sie sich aus einer Notlage heraus auf Investoren eingelassen haben. Die Fans goutieren so etwas nur in den seltensten Fällen, weil der Verein seine Identität verliert.
Der FCL kann sich auf die Fans verlassen. Sie opfern Zeit, basteln Choreografien. Nehmen Sie dies auf dem Platz wahr?
Siegrist: Natürlich, und darum sind wir Spieler verpflichtet, den Fans etwas zurückzugeben. Die Menschen verlangen nicht viel, kein Geld. Nur Leistung.
Auch im Theater und an Konzerten verlangen die Menschen etwas für ihr Geld. Ist das mit Fussball vergleichbar?
Siegrist: Es geht zwar in beiden Fällen um Unterhaltung, aber im Fussball liefern sich die Fans auf den Rängen ein Duell, während an einem Konzert meist alle auf derselben Welle schwimmen.
Gehen Sie oft an Konzerte oder an andere kulturelle Veranstaltungen?
Siegrist: Ich bin zwar kein Kulturfreak, aber würde gerne häufiger an Konzerte gehen. Da mir die Zeit fehlt, trifft man mich stattdessen im Kino.
Kennen Sie Filme über Fussballkultur?
Siegrist: «Fever Pitch» ist ein guter Streifen, denn die Hauptfigur liebt und lebt den Fussball, leidet, hofft. Auch «Hooligan» habe ich mir angesehen, obwohl die Story nicht allzu viel mit Sport zu tun hat.
Aber mit Kultur. Was halten Sie von der Hooligan- und Ultrakultur?
Siegrist: Ich kenne den Unterschied ehrlich gesagt nicht, aber alles, was mit Gewalt zu tun hat, verurteile ich aufs Schärfste. Das hat gar nichts mit Kultur zu tun.
Was bedeutet Kultur für Sie?
Siegrist: Das ist ein sehr weitläufiger Begriff. Alles, was der Mensch gestaltend hervorbringt, würde ich sagen.
skr.
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.
LU-57 hat geschrieben:verantwortlich für den besten nlz-bericht über fussballfans aller zeiten.
greez
Sektion SuperMaxiboeme am 23.10.09 hat geschrieben:Kameltreiber schreibt klar und gut!
Maréchaux hat geschrieben:LU-57 hat geschrieben:verantwortlich für den besten nlz-bericht über fussballfans aller zeiten.
greez
WORD, MG einer der GUTEN!
raven hat geschrieben:Maréchaux hat geschrieben:LU-57 hat geschrieben:verantwortlich für den besten nlz-bericht über fussballfans aller zeiten.
greez
WORD, MG einer der GUTEN!
Überraschung war wahrlich gross beim lesen des Artikels.
Dass nico als junger Fussballer den Unterschied von klassischen hools und ultras nicht kennt befremdet.