the clou hat geschrieben: ↑21. Sep 2020, 22:08
Kälin mit Anderhub durften nicht mehr und seit 2 1/2 Jahre gibt es wieder Stillstand oder noch schlimmer Rückschritt um Rückschritt.
Nun ja, ich sehe es nicht so schwarzweiss, erst recht nicht, wenn Kälin und Anderhub als Vergleich hinzugezogen werden. Da fällt die heutige Geschäftsstelle nicht merklich ab. Oder was haben die von dir erwähnten denn so Grossartiges geschaffen? Die Vision mit dem tollen Pass die von irgend einem externen Marketing-Fuzzi dahingekauderwelscht wurde? Der angesprochene Gschpörschmi-Workshop, der rückblickend gesehen nichts weiter als eine schöne Idee war? Jetzt kann man natürlich sagen, "ja weil sie entfernt wurden", ok. Aber wenn das dann tatsächlich der einzige Leistungsnachweis der beiden sein soll, dann muss man die jetzt nicht wirklich vermissen. Oh ja, Fischer und DF sind weg, Gratulation. Hätte man es geschafft DF so in den Verein zu integrieren, dass er nicht so viel Verantwortung gehabt, aber genauso viel Arbeit hineingesteckt hätte, dann wäre das hingegen doch etwas aussergewöhnliches gewesen. So hat man einfach eine zwar verdiente, allerdings inkompetente Person entfernt. Keine riesen Leistung. Will man dafür Applaus?
Ist das Geschäftsleitungsmitglied Krienbühl zum zweiten Fischer verkommen und stiehlt sich aus der Verantwortung oder macht einfach nur den Mediensprecher und sonnt sich noch immer mit dem Schürpf-Geburtstagsjubel?
Würde es um meine persönliche Meinung gehen, würde MK von mir auch nicht viele Sympathiepunkte erhalten. Dem Vernehmen nach scheint er allerdings nicht so eine Schlaftablette wie Fischer zu sein, sondern sich aktiv und reaktiv einzubringen. Nicht nur als Mediator und Moderator, sondern soll er auch mit eigenen Ideen unterwegs sein. Ich würde ihm dennoch vorwerfen, dass er den "Weg" entweder nicht sieht oder zu sehr in seiner Marketing-Blase drin steckt und den falschen Leuten zu sehr gefallen möchte. Aber ihn mit Fischer zu vergleichen ist fast schon rufschädigend.
Oder stimmt es schlicht, dass er überall, in der (wie sagt er so schön) FCL-Familie, das letzte Wort haben muss und so die Verantwortung hin und her geschoben werden?
Also was jetzt? Hat er die Verantwortung oder schiebt er sie hin und her?
Ja, es ist gefährlich, wenn jemand alleine "das letzte Wort haben muss". Um und vor der Zeit um Kälin kam mir der FCL wie ein Parkinson-Patient vor, wo die Hände und Füsse nicht das tun, was der Kopf gern tun würde. Selbst das war zu vorher ein wesentlicher Aufstieg, da vorher der Kopf nicht wusste was er tun wollte. Die Idee von Kälin mit der Vision und dem Leitbild war im Grunde gut, aber entweder nicht zu Ende gedacht, wurde von innen und oder aussen torpediert oder Kälin war schlicht nicht fähig diese umzusetzen. Dem FCL fehlt bis heute eine Vision, auch wenn die heutige Führung sich nach wie vor auf die Vision bezieht. Man kann hier die Nachhaltigkeit von Kälins "Vision" sehen, aber weil letztere in einem Ton daher kommt, als ob ein Professor für Marketing und PR den Dünpfiff hatte, steht sie einem auch immer wieder im Weg. Die Vision selbst ist nicht mal bodenständig formuliert und daher auch nicht gewinnend. Was ich aber seither spüre, ist dass der FCL nicht mehr in alle Richtungen ausschert. Der Kopf hat die Hände und Füsse langsam wieder im Griff. Bis zur Ära Studhalter konnte im Verein jeder das tun was er wollte, ohne jegliche Konsequenzen. Vielleicht war es auch schon kurz vorher der Fall wenn ich an DF denke. Um jemandem eine "Vision" zu verinnerlichen, der bisher keine hatte musst du ihm wohl oder übel ein paar Mal auf die Füsse stehen. Sonst hast du eben genau wieder 10 DFs auf der Geschäftsstelle. Ich nehme nicht an, dass einem Remo Meyer so sehr auf die Füsse gestanden wird, weil er schlicht der "Vision" folgt. Die Kritik die man teilweise von innen hört muss man da auch relativieren. Manchmal sind es eben genau die, welche nicht am gleichen Strang ziehen.
Nicht dass heute alles gut wäre. Da kommen neben alten gefährlichen Altlasten (Brendon T.) neue hinzu (Lukas T.), wobei ich bei diesen beiden nicht deren Arbeit, sondern deren Rolle in Frage stelle. Auch ich habe immer wieder das Gefühl, dass der FCL still steht, weil die immer gleichen Fehler immer wieder begangen werden oder weil es für mich zu langsam vorwärts geht, weil der "Weg" so offensichtlich und selbstverständlich wäre. Wenn ich aber von Rückschritt lese, dann finde ich das zu einfach und blauäugig, denn die eingeschlagene Richtung des FCL ist schon viel besser als auch schon. Da sind auch gute Leute an Bord, wie ein Richard Furrer, der mit seinem Geschäftsbericht für (vermeintlich) mehr Transparenz gesorgt hat, auch unter Mitwirkung von Kälin und Studhalter. Ein Böbner der tatsächlich etwas Bodenständiges verkörpert und in seine Aufgaben hineingewachsen ist. Ein Krienbühl, der eben genau keine Schlaftablette ist oder ein Blättler der im Vergleich zu seinen Vorgängern fast schon auf den Pfaden eines Dalai Lama wandert. Viel hängt auch an einem Meyer, der brutal viel Ruhe in den Verein gebracht hat. In meinen Augen ist der ganze Apparat immer noch zu sehr aufgebläht und die Richtung ist nicht in allen Bereichen nachhaltig. Aber es ist nicht alles einfach nur scheisse.
Mit dem ganzen Theater rund um die ABO-Card und die Solidarität (welche bitte schön?, konkret liebe Kommunikationsabteilung) ist die Website in Sachen KOMMUNIKATION ein weiteres Treten an Ort, oder anders gesagt, die sind und bleiben in der goldenen Schüssel lernresistent.
Ich glaube zu verstehen, was du dem Verein vorwirfst und bin da grundsätzlich bei dir. Der FCL braucht keine neue Webseite, wo sich die Angestellten wie in einem Asia-Restaurant präsentieren. Der FCL braucht auch keine neuen FCL-TV-Formate. Das ist alles schön und gut, vielleicht auch zeitgemäss und irgendwann nötig. Dem FCL fehlt es allerdings an Identifikation und einer richtigen Vision, die vom ganzen Umland mitgetragen wird. Da hilft keine neue Webseite und keine Homestory. Im Gegenteil entfernt es den Fan noch weiter vom Verein. Mit solchen Homestory-Formaten grenzt man sich noch mehr ab, weil man nicht mehr nahbar ist.
Es geht auch nicht darum, dass auf der neuen Webseite Dutzende von Fehler zu finden sind und das "Controlling" nicht funktioniert hat. Es mag kleinlich erscheinen, wenn da jeder Fehler von Fanseite bejubelt und der Verein gebasht wird. Der Grund ist allerdings nicht jener, dass der Verein keine Fehler machen darf, sondern weil er sich so verkauft, als würde er keine machen. Er tut so, als wäre er der FC Bayern aus München. Die Hülle ist dem FCL wichtiger als die Werte. Dabei ginge es eben genau um den Inhalt. Der FCL von der Allmend dürfte jeden Fehler dieser Welt machen, wenn er sich wie der FCL aus Luzern verhält. Ein Clöde war nicht so beliebt, weil er so scheisse war, sondern obwohl er so scheisse war. Aber solange die in irgendwelchen Kimonos einen auf geil machen und eine neue Webseite wie den Millenium-Jahreswechsel ankündigen haben die natürlich etwas Gegenwehr verdient. Warum sollte man ihnen zujubeln, wenn es doch diverse andere Baustellen gäbe, die man zuerst angehen sollte? An der neuen Webseite gäbe es grundsätzlich nicht viel auszusetzen, ausser dass sie nicht so dringend war wie andere Projekte. Und natürlich passt es nicht, wenn man gleichzeitig von Solidarität schwafelt und in der Öffentlichkeit bettelt.
Und ja, ich könnte kotzen, wenn ich die Kommunikationsstrategie während der ganzen Pandemie betrachte. Da hat man das Gefühl, dass nicht auf Augenhöhe informiert wird und das fühlt sich wie ein Rückschritt an. Man fühlt sich da auch ein wenig verarscht. Da hilft auch keine schöne Hülle in Form einer neuen Webseite. Und dennoch gibt es immer wieder Lichtblicke, beispielsweise ein offizielles Statement bezüglich Rückführung zum Status Quo oder Selbstkritik an der eigenen Kommunikation bezüglich Webseiten-Countdown. Das sind Meilensteine im Vergleich zu früher. Absolute Weltklasse! Der einzige Grund wieso niemand in Begeisterung ausbricht, ist weil es eigentlich selbstverständlich wäre und der Licht- dann eben doch nur ein Augenblick ist.
Der FCL macht neben dem Platz echt Angst.
Ja, aber nicht wegen der Geschäftsstelle, sondern jenen mit der Kohle. Natürlich gibt es teilweise eklatante Fehler und vor allem falsche Einstellungen, aber Angst machen mir die Marketing-Gurken nicht. Hässig ja, aber um Angst zu kriegen ist vieles einfach zu schlecht, als dass man Angst davor haben könnte.
Rest ist Geschichte und direkte Kommunikation mit dem Fan gibt es leider nicht mehr. LEIDER
Wann gab es die denn? Ich finde nicht, dass man der aktuellen Führung mehr vorwerfen darf, als den vorhergegangen. Ich finde es ein berechtigter Kritikpunkt, aber das Verhältnis muss gewahrt werden. Nur weil Kälin mal einen Workshop für einen fast schon elitären Kreis von etwa 30 Leute gemacht hat ist er nicht besser als ein Studhalter, der an einer ausserordentlichen GV Red und Antwort steht. Im Gegenteil ist letzteres wiederum ein Zeichen, dass die Richtung grundsätzlich nicht grundverkehrt ist. Das was du ansprichst ist definitiv ein Problem, das der FCL hat. Aber er hat es nicht wegen einem Studhalter. Ihm kann man höchstens vorwerfen, dass er dieses Problem bisher noch nicht gelöst hat.