lucerne hat geschrieben:Das Kalenderjahr 2016 steht vor der Türe nach einem einmal mehr positiven ungeraden Kalenderjahr 2015.
Hat man aus den Fehlern der Vorjahre gelernt, wo nach einem positiven 2011 und 2013 ein Rückfall im 2012 und 2014 folgte?
Situation Winter 2011/12:
Erste Saison im neuen Stadion. Erfolgs- statt Erlebnisfussball unter MY spült uns auf den 2. Platz in der Vorrunde.
Im Winter verabschiedet sich Hakan ins Tessin. Walti hat das Geld zusammen für Bobadilla, der zieht dann aber die Bundeshauptstadt-Kohle dem FCL vor. Als Ersatz - da man ja das Geld zusammen hat - holt man einen gewissen Dario Lezcano, der aber 3 Jahre brauchen wird um in Luzern anzukommen. Stahel wird Captain (nach 6 Monaten in Luzern), während dem zum ersten Mal öffentlich an Pulijc gezweifelt wird. Und Murat Yakin scheissts wohl jetzt schon an, da Hakan nicht mehr dabei ist und ihm sein Wunschtransfer Bobadilla nicht erfüllt wurde...
Resultat: Der 2. Platz kann zwar gehalten werden und ihm Cupfinal scheitert man überaus knapp. Danach ist jedoch die Luft vollends draussen und MY erzwingt kurz nach Saisonstart 2012/13 seinen Abgang. Hätte man dies nicht bereits im Winter erwarten können/müssen?
Situation Winter 2013/14:
Alex Frei mit Carlos Bernegger auf der Erfolgsspur, man scheint ein Konzept zu erkennen, welches endlich Kontinuität bringen könnte. Zum Abschluss der Vorrunde verhindert ein Ausgleich der Basler im Joggeli den Wintermeistertitel.
Frei möchte verhindern, dass der übliche Schlendrian einkehrt und verkündet wohl zu früh geplante Änderungen für die nächste Saison. Auf Rangelov, Pulijc, Stahel, Gygax und auch ein Renggli soll ab der nächsten Saison verzichtet werden (Renggli kriegt dann doch noch ein Jahr). Dafür verpflichtet Frei Affolter und Freuler.
Resultat: Die Mannschaft hat ein Alibi, der Einbruch folgt sofort und nur dank eines guten Endspurtes erreicht man knapp die europäischen Plätze. Daraufhin folgt ein unglücklicher Saisonstart und daraufhin der Absturz in der Vorrunde 14/15 mit dem Abgang von zuerst Bernegger und danach Frei.
Meine Einschätzung zur aktuellen Situation:
Statt die internen Probleme wieder einmal aufgrund der gerade erfolgreichen Phase vor sich hinzuschieben (à la Problem MY Ende 2011/ Problem geplanter&kommunizierter aber noch nicht vorgenommener Umbruch Ende 2013), hat man dieses Jahr proaktiv gehandelt. Einerseits das Problem Fringer-Babbel gelöst sowie die abwanderungswilligen Spieler Lezcano und Freuler ziehen lassen. Ebenfalls war man scheinbar doch vorbereitet die gewichtigen Abgänge (hoffentlich) adäquat zu ersetzen.
Inwiefern dieses Jahr der bereits kommunizierte aber noch nicht vorgenommene Abschied von Vrabec sowie weitere Abwanderungsgelüste (z.B. eines Jantschers) der Mannschaft als Alibi dienen werden, wird man sehen.
Falls die Spieler jedoch nicht nur hinter Vrabec sondern tatsächlich auch Babbel stehen, sollten sie genügend Anreize haben ihn nicht im Regen stehen zu lassen. Ebenfalls ist der interne Konkurrenzkampf viel grösser als in den Vorjahren und erhoffe ich mir auch positive Impulse (auch für das Innenleben der Mannschaft) von den drei Neuzugängen.
Grundsätzlich war der Entscheid anfangs Jahr richtig, die Probleme wurden besser rechtzeitig gelöst als in die Rückrunde reinzutragen - mit der Ausnahme von Vrabec, den man ebenfalls mit Fringer hätte schicken sollen... Inzwischen kann man konstatieren, dass die Spieler - wie gehofft - den Trainer nicht im Regen stehen liessen, der Konkurrenzkampf hat dabei sicherlich geholfen, zudem haben die Neuzugänge tatsächlich neue Impulse setzen können und inzwischen sogar Lezcano und Freuler zumindest teilweise vergessen gemacht.
Umso mehr ist es schade, dass es doch 7 Pflichtspiele dauerte, bis man sich endlich einigermassen gefunden hatte. Die Polemik - hauptverschuldet m.E. einmal mehr intern und von aussen natürlich genüsslich zelebriert - hat die Rückkehr auf die Überholspur dabei sicherlich nicht beschleunigt. Ich sehe darin den Hauptgrund, weshalb wir dieses Jahr wohl keine Erfolge feiern können (also kein Cupfinal und kein Rang 4). Leider also einmal mehr selbstverschuldet...