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Verfasst: 18. Aug 2009, 20:30
von raven
syntax hat geschrieben:Bild


Top!
Wollt ich auch schon mal posten.

Verfasst: 12. Mai 2010, 07:04
von Siempre Lucerna!
Fussball: Rudi Gutendorf

«Der Cupsieg mit dem FC Luzern war der Höhepunkt meines Lebens»

Er ist eine der farbigsten Figuren in der Welt der Fussballtrainer. Nun wird Ex-FCL-Trainer Rudi Gutendorf (83) in Koblenz eine Ausstellung für sein Lebenswerk gewidmet.

Rudi Gutendorf

Geburtsdatum: 30. August 1926

Geburtsort: Koblenz-Moselweiss

Zivilstand: Verheiratet, Vater eines Sohnes (22)

Wohnort: Neustadt (Wied)

Karriere: Der Trainer mit den meisten internationalen Engagements (55) steht im Guinness-Buch der Rekorde. Er absolvierte 227 Spiele in der 1. Bundesliga für den MSV Duisburg, VfB Stuttgart, Schalke 04, Tennis Borussia Berlin, Kickers Offenbach und den Hamburger SV. Er war Nationaltrainer von Australien, Bolivien, Trinidad, Volksrepublik China, Fidschi, Tonga, Tansania, Nepal und Ruanda. Von 1955 bis 1961 war er (Spieler-)Trainer des FC Luzern (NLA-Aufstieg 1956, Cupsieg 1960). Am 22. April 1997 erhielt er das Bundesverdienstkreuz für Entwicklungshilfe im sportlichen Bereich. Damit hat er das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland im Ausland gefördert.

Lektüre: Im 384 Seiten dicken Buch «Mit dem Fussball um die Welt» berichtet Weltenbummler Gutendorf aus seinem abenteuerlichen Leben.

Internet: www.gutendorf-rudi.de

«Da fuhr die nackte Angst in meine Glieder, und ich fürchtete um mein Leben.»

Rudi Gutendorf

Rudi Gutendorf, Sie konnten am letzten Samstag wegen der Folgen eines Autounfalls nicht an der Feier teilnehmen, die der FCL zum 50-Jahr-Jubiläum des ersten Cupsiegs in der Klubgeschichte gab. Wie geht es Ihnen?

Rudi Gutendorf: Ich arme Sau liege im Krankenhaus von Neuwied und schaue mir im Fernsehen gerade den Empfang der Bayern an. Sagen Sie, waren Sie an der Feier? Wie war sie?

Präsident Walter Stierli würdigte die Bedeutung des Triumphes für den FC Luzern, und Paul Wolfisberg bekam nochmals den Pokal überreicht. Es war wirklich nett.

Gutendorf: Ich war ja an 55 verschiedenen Orten auf dieser Welt Trainer, das brachte mich sogar ins Guinness- Buch der Rekorde – aber Luzern war für mich immer etwas Besonderes. Der Cupsieg 1960 war mein erster grosser Erfolg, er war das Sprungbrett zu meiner Karriere, und Luzern, für mich die schönste Stadt der Welt, wurde zu meiner zweiten Heimat. Darum habe ich Paul Wolfisberg bei der Vorbereitung der Feier geholfen, war dreimal in Luzern und brachte Fotos von damals mit. Ich freute mich auf ein Wiedersehen mit Spielern wie Arn oder Blättler, die ich seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte. Aber es hat nicht sein sollen.

Sie klingen wirklich traurig.

Gutendorf: Das bin ich auch, sehr sogar. Nicht wegen der zertrümmerten Kniescheibe. Die schränkt zwar meine Bewegungsfreiheit massiv ein, aber sie bereitet mir keine Schmerzen. Gelitten habe ich, weil ich nicht bei meiner Mannschaft sein konnte. Auch der Ort der Feier war ein spezieller.

Das Restaurant Schützenhaus?

Gutendorf: Ja. Ich kam 1955 nach Luzern zu einem Klub, der eben aus der NLA abgestiegen war. Ich war beim FCL zunächst ein paar Jahre Spielertrainer, und da machte ich mit Edi Genhart, der Seele des Vereins, jeweils die Spielvorbereitung im Restaurant Schützenhaus. Edi war ein Schuster aus einfachsten Verhältnissen und der Einzige, mit dem ich über Fussball reden konnte, weil nur er etwas davon verstand. Eines Tages riet er mir, nach Biel zu fahren. Da spiele ein gewisser Paul Wolfisberg, den habe er im Nachwuchs spielen sehen, und der studiere in Biel Architektur.

Ein entscheidender Tipp.

Gutendorf: Genau. Ich fuhr mit meinem klapprigen VW nach Biel, redete mit Paul und nahm ihn gleich mit. Wir sollten auf Anhieb den Wiederaufstieg in die NLA schaffen. Beim entscheidenden Spiel in Schaffhausen legte ich Paul den Ball vor, der ihn aus wenigen Metern nur noch einzuschieben brauchte. Ausser mir waren alles nur Luzerner, die den Klub wieder nach oben brachten, und der damalige Juniorenobmann Rüegg freute sich darüber so sehr, dass er mir ein Buch mit einer persönlichen Widmung schenkte. Das Buch habe ich heute noch.

Und Sie hätten sich bestimmt Schlimmeres vorstellen können, als in Ihrem ersten Trainerjahr gleich aufzusteigen.

Gutendorf: (schmunzelt) Für mich war es der Moment, an dem ich an den Trainer Gutendorf zu glauben begann. Denn zum Trainer wird man ja nicht geboren. Als Deutscher hatte man es in den Jahren nach dem Krieg nicht einfach. Aber die Spieler mochten mich, der Präsident unterstützte mich in allem, was ich tat – und ich gab den Leuten um mich herum nie das Gefühl, dass die Welt am deutschen Wesen soll genesen, wie es Adolf Hitler gepredigt hatte. Aber ich habe die deutschen Tugenden in die Mannschaft gebracht.

Wie bekamen Sie denn die Abneigung gegenüber Deutschen zu spüren?

Gutendorf: Wir spielten auf der Allmend, als ich mit einem Gegenspieler kollidierte. Der hat mich dann fortwährend als «verfluchten Deutschen» beschimpft, als «Nazi» und «SS-Schergen». Da habe ich ihn noch während des Spiels in den Arsch getreten. Die Zeitung «Vaterland» titelte danach sinngemäss, dass uns dieser Deutsche besser erspart geblieben wäre, weil er einen Schweizer in den Hintern getreten hat.

Gut, dass es nicht so gewesen ist. Sonst wäre der FCL nicht Cupsieger geworden.

Gutendorf: Das war der Höhepunkt meines ganzen Lebens. Wir kamen mit dem Sonderzug von Bern nach Luzern, die ganze Innerschweiz war auf den Beinen und stand mit den Kuhglocken am Wegesrand. Und der Bahnhofsplatz war mit 10 000 Leuten gefüllt. Wir wurden auf den Schultern über die Seebrücke ins Restaurant Löwengarten getragen. Das war ein riesiges Hochgefühl. Was man mit Kameradschaft alles erreichen kann, ist einfach grossartig.

Aber die Mannschaft war schon nicht mehr die gleiche, die aufgestiegen war.

Gutendorf: Wir hatten uns verstärken können, ich denke an einen Toni Kunz, an einen Antonio Permunian und vor allem an Erich Hahn. Er ist der beste Fussballer, den Luzern je gesehen hat. Ihn habe ich für 15 000 Deutsche Mark vom FC Bayern gekauft, und ich erinnere mich noch, wie Hahn mal vier Gegenspieler und den Torhüter ausgedribbelt und den Ball auf der Torlinie gestoppt hat, bevor er sich niederkniete und den Ball mit der Stirn über die Linie bugsierte. Er war ein grossartiger Spielgestalter, aber auch ein Sunnyboy, nicht so seriös, weil er gerne mal gesoffen hat. Seine Mentalität war mit der Innerschweiz nicht kompatibel.

Sie sind 1961 aufgebrochen, um die Welt zu erkunden. Am Ende haben Sie alle 55 Trainerstationen auf einer Weltkarte mit dem Titel «Die Welt des Rudi Gutendorf» ...

Gutendorf: (unterbricht) ... und das wird jetzt Thema einer Ausstellung, die zwischen dem 10. und 25. Juni im Einkaufscenter Löhr in Koblenz stattfinden wird, dem grössten in ganz Rheinland-Pfalz.

Oh, eine grosse Ehre.

Gutendorf: Ja, das macht mich stolz, ein Traum wird wahr. Der Manager des Einkaufscenters sagte mir, dass rund zwei Millionen Menschen an dieser Ausstellung vorbeilaufen werden. Gut, einige werden sagen, was will ich denn mit diesem Opa, aber ein paar Leute werden es sich anschauen. Aus all den alten Fotos und Schriftstücken, die in verstaubten Kisten im Keller lagen, hat eine Werbeagentur schöne Poster gemacht. Eines zeigt, wie ich von Ministerpräsident Kurt Beck das Bundesverdienstkreuz im Beisein meiner Familie entgegennehmen darf.

Im Buch «Mit dem Fussball um die Welt» haben Sie schon viele Geschichten, die Ihr Leben schrieben, festgehalten. Was war denn die verrückteste?

Gutendorf: Das war in Guatemala Mitte der Sechzigerjahre, als ich die St. Louis Stars trainierte. Wir haben in der Saisonvorbereitung eine Reise nach Guatemala City gemacht. Weil genau zu dieser Zeit der Botschafter ermordet wurde, ist eine Ausgangssperre verhängt worden. Ohne davon zu wissen, ging ich nach dem Freundschaftsspiel noch in eine Bar etwas trinken und wurde danach auf der Strasse verhaftet. Ich wurde in ein Gefängnis gesteckt, und wer Lateinamerika kennt, weiss, was das bedeutet. Das waren keine Zellen, das waren Löcher, und es gab kein WC, nur eine Rinne. Es hat gestunken da drin, nach Erbrochenem, nach Pisse und Fäkalien, das kann man sich gar nicht vorstellen. Schnell fand ich heraus, dass die zehn Mann, die mit mir dieses Loch teilten, alles Mörder und Vergewaltiger waren. Da fuhr die nackte Angst in meine Glieder, und ich fürchtete um mein Leben. Am andern Morgen hat mich ein Offizieller rausgeholt und sich bei mir entschuldigt.

Was hat Sie denn dazu angetrieben, die Welt kennen zu lernen?

Gutendorf: Ich hatte das Glück, mein Hobby zu meinem Beruf machen zu können. Die Welt wollte ich schon immer kennen lernen, und durch den Fussball hatte ich die Möglichkeit dazu. Nach einem Engagement in der Bundesliga, und ich war ja bei den Grossen wie Schalke, Hamburg oder Stuttgart, zog ich wieder in die Welt hinaus, damit meine Seele frischen Atem holen konnte. Ich stand ja im Ruf, der richtige Trainer zu sein, um sogenannte «Traurige-Säcke-Teams» wieder aufzumöbeln. Lange Engagements hatte ich fast nie, sonst wären ja 55 Trainerstationen nicht zu schaffen. Ich war ungebunden, und ich würde es nochmals tun.

Schön, wenn man das sagen kann.

Gutendorf: Ich danke Gott für meine robuste Gesundheit. Ich war ja in den gefährlichsten Winkeln Afrikas und erwischte nie eine schwere Krankheit. Ich bedaure nur, dass ich am Samstag nicht in Luzern sein konnte. In drei bis vier Wochen werde ich wieder gehen können, und dann werde ich gleich zu Paul Wolfisberg gehen. (Pause) So, jetzt bin ich müde, ich brauche meinen Mittagsschlaf.

Verfasst: 12. Mai 2010, 07:22
von Master
WELTKLASSE :prayer:

Verfasst: 30. Mai 2010, 15:58
von WWuG

Verfasst: 21. Sep 2010, 16:19
von Oirdnas

Verfasst: 21. Sep 2010, 16:50
von hijacker
als ob's gestern war... :lol:

Verfasst: 21. Sep 2010, 20:55
von raven

Verfasst: 21. Sep 2010, 21:53
von BUL-WISU
hijacker hat geschrieben:als ob's gestern war... :lol:


Sehe immer noch wie Gmürs Vater nach dem Spiel die distanz misst: 40, 41 oder doch 42 meter?

Nehmt den Zürchern die Spritzen aus dem Arsch*sing*

Verfasst: 21. Sep 2010, 23:11
von fesch
david sesa, sutter lehmann, rey, pascolo, günti, altes wankdorf, da habe selbst ich noch fussballbildli gesammelt... sogar die PTT machte noch Werbung...

Verfasst: 21. Sep 2010, 23:56
von tschounes
hatte noch viele basler in sitten du.

Verfasst: 22. Sep 2010, 04:58
von lucerne
tschounes hat geschrieben:hatte noch viele basler in sitten du.


dafür wankdorf praktisch leer und die "südkurve" gabs auch noch nicht (dafür sehr geiler "hechtrolli"-jubel...)

zudem war damals wohl nicht absehbar, welchen ruf pyro mal erlangen könnte...

Verfasst: 22. Sep 2010, 07:38
von Master
etwas schockiert betreffend Camels "scheiss fcl"

Verfasst: 22. Sep 2010, 09:39
von Camel
Master hat geschrieben:etwas schockiert betreffend Camels "scheiss fcl"


sollte ich drauskommen?

Verfasst: 22. Sep 2010, 10:15
von Master
guckst halt mal video von raven..

Verfasst: 22. Sep 2010, 20:19
von raven
:lol: :lol: :lol:

Re: Mal was für die Nostalgiker unter uns...

Verfasst: 27. Aug 2011, 14:42
von Sammler
Bild
Das Cupjahr danach hatte es auch in sich.

Re: Mal was für die Nostalgiker unter uns...

Verfasst: 31. Aug 2011, 13:53
von locärne

Re: Mal was für die Nostalgiker unter uns...

Verfasst: 3. Sep 2011, 14:25
von Sammler
Habe jede Menge (aber nicht von jedem Heimspiel) Matchprogramme abzugeben; beginnend 2000/01 bis 2010/11. Die Hefte sind gratis.
Bei Interesse bitte PN.

Re: Mal was für die Nostalgiker unter uns...

Verfasst: 7. Sep 2011, 19:53
von Oirdnas
ist noch nicht wirklich nostalgisch aber vielleicht etwas für die nörgeler.. heute ist doch alles super! :D

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussb ... y/31860456

Re: Mal was für die Nostalgiker unter uns...

Verfasst: 8. Aug 2015, 11:23
von max power