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Kampf den Hooligans und Rassisten

Haxen-Paule
CUMK
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Beitrag von Haxen-Paule » 29. Sep 2010, 14:44

jossen hat geschrieben:Kopenhagener in Athen niedergestochen. Zweien musste man den Daumen wieder annähen und einer schwebte für kurze zeit in lebensgefahr... :roll:
http://ekstrabladet.dk/sport/fodbold/udenlandsk_fodbold/championsleague/article1420870.ece


griechen sind halt auch nur türken
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the_wolf
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Beitrag von the_wolf » 30. Sep 2010, 09:23

da geht was:

Demonstration am 09. Oktober 2010 in Berlin
Treffpunkt 13.00 Weltzeituhr am Alexanderplatz | Eröffnungskundgebung 14.00 Uhr
Organisatoren: Fan- und Ultraszenen aus Deutschland; ProFans (www.profans.de); BAFF (www.aktive-fans.de); Unsere Kurve (www.unserekurve.de)

Warum jetzt eine Demo für Fankultur?
Jeder, der sich etwas regelmäßiger mit Fußball in Deutschland auseinandersetzt, wird in der letzten Saison zahlreiche Horrormeldungen aus den Medien vernommen haben, die von einer Eskalation in den Fanszenen berichteten. Zeitweilig schienen sich die Schlagzeilen zu überschlagen. Und während die halbe Nation über die Vorfälle von Bochum (Nürnbergfans durch Pyrotechnik verletzt), Berlin (Platzsturm) oder anderswo debattierte, meldeten viele Fanszenen Stadionverbotswellen: Nürnberg, Hertha, München, Hamburg, Köln, Hannover, Bielefeld und einige mehr. Es gab Strafen, die bislang im deutschen Profifußball ein Novum darstellten: Verbote von Auswärtsfahrten (Nürnberg, Köln, Rostock, Dresden) oder die Schließung einer Heimkurve (Hertha, Bochum). Für das Vergehen einiger weniger wurden ganze Fanszenen bestraft. Vermehrt wurden Einschränkungen für Fans diskutiert und teilweise umgesetzt: personalisierte Tickets, Verbote von Fanutensilien und Choreographien, Verbote eigener Fanzines und so weiter. Dies alles sind Strafen, die kein Konzept der Prävention für künftige Zwischenfälle vorweisen und die in der großen Mehrheit völlig unbeteiligte, friedliche Fußballfans treffen.

Wie sahen die Reaktionen der Fangruppen aus? Wenn überhaupt, dann gab es kleinere Aktionen (z.B. in Form von Spruchbändern) in den einzelnen Kurven selbst. Aber passierte irgendetwas von mehreren Kurven zusammen? Eine tatsächliche Fangruppenübergreifende Aktion, die öffentlich antwortet, Vorwürfe kommentiert und evtl. richtig stellt, die zeigt was Fankultur neben einigen Negativschlagzeilen in der Regel Positives ausmacht, so etwas hat es schon seit Jahren nicht mehr gegeben. Daher ist nun, nach dem Chaos der letzten Saison und dem abgeklungenen Fußballboom der WM, die Zeit gekommen am Anfang der neuen Saison 2010/2011 auf die Straße zu gehen und zu zeigen, was uns Fankultur bedeutet und wert ist.

Jetzt ist die Zeit, ein Zeichen zu setzen!

Wir wollen uns nicht nur beschweren, einklagen und fordern. Wir wollen für die Fankultur, die wir leben, werben. Wir wollen auf die Straße gehen und kundtun wie bunt, kreativ und vielseitig faszinierend Fankultur ist. Wie viele Fangruppen engagieren sich neben dem Fußball für gesellschaftliche Belange? Wie viele zeichnen sich durch soziales Engagement in ihrer Szene, ihrem Verein oder ihrer Stadt aus? Ist das der Öffentlichkeit überhaupt bekannt?

Die Demo soll ein Zeichen an alle Funktionäre und Fußballbosse sein, das ihnen klar macht, dass der Fußball nur mit uns das ist, was alle fasziniert. Sie sollen merken, was sie riskieren, wenn sie weiter den Kurs der Verdrängung unserer Fankultur fahren. Es soll aber auch ein Zeichen sein an alle Fanszenen. Uns allen muss klar werden, dass wir gemeinsam für unsere Fankultur einstehen müssen, wenn wir sie auch in der Zukunft noch leben wollen. Es soll ein Zeichen für die Fanszenen sein, mehr über ihr Dasein, ihr Tun und ihr Lassen zu reflektieren. So viele Steine legen sich die Fanszenen oftmals selbst in den Weg. Es wird Zeit zu diskutieren, aus Fehlern zu lernen und selbst zu handeln, wenn wir unsere Fankultur erhalten wollen.

Warum eine Demo in Berlin?

Unter dem Motto “Zum Erhalt der Fankultur” fand bereits im Jahr 2002 in Berlin eine gemeinsame Demonstration von Fans verschiedenster Vereine statt und auch 2005 setzten die Fans mit einer farbenfrohen Demonstration in Frankfurt ein ausdrucksstarkes Zeichen für den Erhalt der Fankultur. Auch wenn sich seither viel in den Fankurven verändert hat und sich einige Problemfelder verlagert haben, sind die Themen und grundlegenden Probleme bis heute die gleichen geblieben. In manchen Bereichen konnten kleinere Fortschritte erreicht werden (z.B. teilweise lokale Anhörungsmöglichkeiten bei Stadionverbotsfällen), in anderen hat sich die Lage verschlimmert. Als Beispiel seien die Anstoßzeiten und späte Terminierung genannt. Wir wollen mit dieser Demo den Bogen zur Demo 2002 schlagen und das damals begonnene Engagement endlich zusammen weiterführen.

Was sind heute im Jahre 2010 konkrete Probleme von Fußballfans?
Was sind Gefahren für unsere Fankultur?
Mit der folgenden Auflistung geben wir Euch einen kleinen Überblick:

Einschränkung von Fanutensilien
Fahnen, Trommeln, Megaphone, Choreographien, Banner, unabhängige Fanzines und viele andere Dinge sind Elemente von Fankultur, die ihre Kreativität und Farbe ausmachen. Leider sind viele Fans, vor allem bei Auswärtsspielen, in diesen essentiellen Punkten großen Restriktionen, Einschränkungen und Verboten ausgesetzt. Diese beruhen aber so gut wie nie auf realen Sachzwängen, sondern sind oftmals reine Schikane und Machtdemonstration. Eine unabhängige und zu Eigenverantwortung befähigte Fankultur braucht aber Luft zum Atmen. So gab es in jüngerer Vergangenheit auch schon Geldstrafen für Fans, die innerhalb ihrer eigenen Fankurve Fahnen schwenkten, deren Stocklängen geringfügig größer als die restriktiven Vorgaben der Stadionordnung waren. Oder es wurden im Vorwege schriftlich erlaubte Fanutensilien am Eingang zum Auswärtsblock spontan verboten.

Anstoßzeiten
Die Terminierung der Spieltage ist das beste Beispiel dafür, dass alle anderen Interessen denen der Geldgeber, hier also der TV-Konzerne untergeordnet werden. Für die Fans wird es dadurch immer schwieriger ihrer Mannschaft zu den Spielen zu folgen. Auch die späte Terminierung der Spieltage führt immer wieder zu großen Problemen. Dass es nicht sinnlos ist, für Belange wie Anstoßzeiten zu kämpfen, zeigt ein Beispiel der jüngeren Vergangenheit: Motiviert durch die internationale Aktion für fangerechte Anstoßzeiten “Our game – our time”, verkündete der schwedische Fußballverband eine Änderungsbereitschaft bei den Anstoßzeiten!
Wir haben aktuell eine Vielzahl an unterschiedlichen Anstoßzeiten am Spieltag. An Regelspieltagen beginnen die Spiele allein in den ersten beiden Bundesligen an folgenden Zeiten
- Freitag um 18 Uhr und 20:30 Uhr
- Samstag um 13 Uhr, 15:30 Uhr und 18:30 Uhr
- Sonntag um 13:30 Uhr, 15:30 Uhr und 17:30 Uhr
- Montag um 20:15 Uhr.
An Spieltagen unter der Woche werden die Spiele ebenfalls frühzeitig angepfiffen, sodass selbst den Heimfans aufgrund der Arbeitsverpflichtungen der Stadionbesuch erschwert bis unmöglich gemacht wird. Und dieses setzt sich natürlich bis in die unteren Ligen fort.
Gegen diese Spieltagszerstückelung gab es im Vorfeld natürlich große Proteste. Natürlich wurde auf die Wünsche und Bedenken oder Argumente der Fans seitens der DFL bei der Erstellung des neuen Anstoßzeitenkonzepts keine Rücksicht genommen und stattdessen die Anstoßzeiten so gelegt, dass diese unter dem Motto “Exklusivität steigert den Preis” optimal vermarktet werden konnten.

Kommerzialisierung
Wenn wir uns als Fans gegen die Kommerzialisierung des Fußballs oder “Gegen den modernen Fußball” aussprechen, dann heißt das nicht, dass wir uns vor Notwendigkeiten verschließen oder das Rad der Zeit zurück drehen wollen. Wir wehren uns aber gegen eine maßlose Entwicklung, die alle anderen Interessen der Profitmaximierung unterordnet. Wir Fans sind auch ein wichtiger Teil des Fußballs, nicht mehr und nicht weniger! Und ein Teil, den man nicht in ein paar Jahren durch Geld kompensieren kann.
Es kann nicht sein, dass z. B. traditionsreiche Stadionnamen wie das Westfalenstadion Dortmund oder das Waldstadion in Frankfurt an Unternehmen verkauft werden oder die eigenen Vereinsfarben aufgrund
von Marketingstrategien beliebig variiert werden. Wir, die Fans der Vereine, verlieren dadurch wichtige Identifikationsmerkmale. Aber auch die Vereine selbst und die Liga verlieren Alleinstellungs- und Identifikationsmerkmale, die den eigenen Wiedererkennungswert mindern. Im Augenblick des Verkaufs mag der Wert scheinbar gesteigert werden. Auf die Dauer werden aus wertvollen, in weiten Teilen der Öffentlichkeit mit dem jeweiligen Verein assoziierten Namen beliebig austauschbare Begriffe, die keinerlei emotionale Bindung zulassen. Es kann nicht sein, dass Vereine und Liga ihre Identitäten für Jahre aufgeben wollen, nur um einen weiteren überteuerten Spieler für zwei Jahre finanzieren zu können. Die finanziellen Löcher werden stetig weiter geschoben, die Fanwarnungen vor den Folgen sollten endlich ernst genommen werden statt stetig neue Vermarktungsoffensiven zu starten und damit den Identitätsverlust auf die Spitze zu treiben.
Weiterhin sprechen wir uns konsequent für die Beibehaltung der “50+1″-Regel aus, welche besagt, dass die Mehrheit der Vereinsanteile beim Verein selbst bleiben müssen und somit keine Investoren oder Unternehmen die komplette Kontrolle über die Fußballvereine übernehmen können.
Negative Beispiele kennen wir bereits aus Österreich, wo das Unternehmen “Red Bull” die kompletten Rechte am Verein Austria Salzburg erworben und anschließend die komplette Identität geändert hat. So wurde der Name in Red Bull Salzburg und die Vereinsfarben von lila-weiß in rot-blau geändert, um einen optimalen Markenauftritt sicherzustellen. Auch in Deutschland ist Red Bull inzwischen tätig geworden. Der Oberligaverein SSV Makranstädt wurde aufgekauft und umbenannt in “RasenBallsport Leipzig”. Mithilfe der Millionen des Getränkekonzerns ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit bis die selbsternannten “Roten Bullen” aus der “Red-Bull-Arena” (vormals Zentralstadion) in Leipzig im deutschen Profifußball zu finden sein werden, wodurch dann eine traditionelle Mannschaft samt ihrer Fans von der Bildfläche verschwindet.
In England sind viele Vereine nach der Übernahme durch einen Investor nun hoch verschuldet. Und das ist leider nicht die einzige Folge einer wahnwitzigen Kommerzialisierung, wenn man sich z.B. die Ticketpreise anschaut (billigste Karte bei einigen Partien: 80 Euro).

Stadionverbote
Stadionverbote werden meist schon bei Aufnahme eines Verfahrens, also VOR dem Beweis der Schuld des Betroffenen, vergeben. Offiziell sind sie eine Präventivmaßnahme, die verhindern soll, dass jemand im Stadion gewalttätig wird, de facto stellen sie eine Strafe dar. Auf der einen Seite existieren Betroffene, die beweisen müssen, dass sie unschuldig sind, was während eines Ermittlungsverfahrens durch die Polizei sehr schwer ist. Denn Informationen an Betroffene gibt diese selten und ungern Preis. Ganz im Gegensatz zu ihrer Freizügigkeit bei der Weitergabe von Halbwahrheiten an die Vereine oder den DFB. Auf der anderen Seite sind vermehrt jugendliche Fans betroffen, die wegen Lappalien aus dem Stadion und von ihren Freunden ausgesperrt werden. Obwohl es theoretisch in den Richtlinien die Möglichkeit zu Bewährungsauflagen gibt, wird leider nur selten davon Gebrauch gemacht. Somit sind diese oftmals mit einer überzogenen und unverhältnismäßigen Strafe konfrontiert. Dadurch wird das Vertrauen in den Rechtsstaat und auch die Gerechtigkeit allgemein erschüttert und die Betroffenen werden in nicht unerheblichen Maß kriminalisiert. Sie finden sich vor den Stadiontoren wieder, wo ein von Fans und Polizei gleichermaßen gepflegter gewalttätiger oder pseudo-gewalttätiger Habitus existent ist und eine Alternative zur grauen Tristesse darstellt. Dass Gewalt schon lange nicht mehr in den übermäßig überwachten Stadien stattfindet, widerspricht ebenfalls der Mär vom präventiven Charakter der Stadionverbote. Stadionverbote vermindern nicht die Gewalt, sie schüren sie. Außerdem widersprechen Stadionverbote rechtsstaatlichen Grundsätzen und sind keine Lösung für die Probleme des Fußballs. Sie sind selbst ein Problem.

Datei Gewalttäter Sport
Die Datei Gewalttäter Sport ist eine riesige Datensammlung von Fans, unabhängig davon, ob sich diese etwas zu Schulden haben kommen lassen oder nicht. So reicht es zum Beispiel eine einfache Personalienfeststellung aus, um in die Datei aufgenommen zu werden. Der eintragende Beamte muss nur annehmen, dass derjenige vielleicht irgendwann auffällig werden könnte. Diese Eintragung hat dann allerdings einen ganzen Rattenschwanz an negativen Auswirkungen. So kann sie im Extremfall Grundlage für Ausreiseverbote, Meldeauflagen, Stadtverbote oder für so genannte Gefährderansprachen sein, bei denen Fans durch Besuche durch Polizeibeamte zu Hause oder bei der Arbeit bewusst in ihrem sozialen Umfeld bloßgestellt werden sollen. Wenn die Bundesrepublik ein Sozialstaat sein will, widerspricht sie sich mit diesem Verhalten. Anstatt die Verantwortung für scheinbare “Problemfälle” zu übernehmen, wird diese weiter geschoben und mehr noch, es wird durch solches Vorgehen dafür gesorgt, dass betroffene Personen nahezu gänzlich aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Vor allem stellt die Eintragung eine Stigmatisierung bei beispielsweise Grenz- oder gewöhnlichen Verkehrskontrollen dar. Dabei muss man sich vor Augen führen, dass sie meist auf vagen Verdachtsmomenten und subjektiven Einschätzungen beruht und man selber über eine Eintragung nicht informiert wird. Die Datei wurde auf dem Rechtsweg über mehrere Instanzen als unzulässig eingestuft und erst durch eine nachträgliche Rechtsverordnung des Bundesrates am Tag der Urteilsverkündung vor dem Bundesverwaltungsgericht legitimiert. Dabei spricht es Bände, dass eine Debatte im Bundestag vermieden worden ist, um diese Änderung vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Mittlerweile sind über 11.000 Personen in der Datei gespeichert.

Polizeiliche Einsatztaktik
Die Art und Weise, wie einzelne Beamte sich gegenüber Fans verhalten, führt in der Regel zu Frustration, Aggression und Eskalation auf Seiten der Fans. Diese Eskalation wird teilweise bewusst in Kauf genommen. Auch die Einsatztaktik spiegelt oftmals den „Fußballfan als Feindbild” wieder. Die Polizei schafft sich ihre Problemfans selber. Der Alltag der Fans besteht besonders auf Auswärtsfahrten aber auch bei Heimspielen aus engen Polizeikesseln, ständigen Kontrollen und Schikanen sowie Aggressionen und Provokationen. Der Corpsgeist der Polizei schützt dabei nicht nur dieses Vorgehen sondern auch Gewalttätigkeiten und Übergriffe gegen Fans. Dass dies nicht nur unbegründete Vorwürfe von Fußballfans selbst sind, kann man z.B. aus Berichten der Menschrechtsorganisation Amnesty International entnehmen, die im Rahmen der Untersuchung von unaufgeklärten Misshandlungen durch die Polizei in Deutschland, auch Ausführungen über rechtswidrige Gewalt von Polizisten bei Fußballspielen machen.

Wie wurde bislang mit diesen Themen umgegangen?

Es gab Demos, lokale oder bundesweite Aktionen und vieles mehr. Und seit einigen Jahren auch grundsätzlich Gespräche mit dem DFB und der DFL. Viele dieser Probleme wurden auf dem so genannten “Leipziger Fankongress” im Jahr 2007 thematisiert, der vom DFB ausgerichtet wurde. Die Ergebnisse dieses Kongresses, die in den verschiedenen Arbeitsgruppen entstanden sind, sollten in der darauf eingerichteten
so genannten “AG Fandialog” thematisiert werden. In dieser AG Fandialog saßen neben DFB und DFL ebenso Fanvertreter von ProFans, BAFF und Unsere Kurve. Der Charakter dieser Veranstaltung spricht Bände über die Art und Weise, wie mit den Faninteressen umgegangen wird. Zwar gab es viele Lippenbekenntnisse, eine wirkliche Verbesserung trat in keinem der genannten Problemfelder auf. Ein wirklicher Dialog zwischen gleichberechtigten Gesprächspartnern fand nicht statt. Vielmehr diente die Veranstaltung anscheinend dazu, dass sich DFB und DFL als gesprächsbereit und fannah hinstellen konnten.

Aber auch wir Fans müssen auf unserer Seite Versäumnisse und Fehler einräumen. Eine jetzt einsetzende selbstkritische Diskussion über die eigenen Handlungsweisen hätte schon viel früher einsetzen müssen. Dies müssen wir ganz klar eingestehen. Parallel zu einer Diskussion über die erwähnten Probleme, denen wir Fans ausgesetzt sind, muss jetzt innerhalb der verschiedenen Fanszenen eine selbstkritische Reflexion der eigenen Handlungsweisen stattfinden und Konsequenzen haben. Wir sind uns bewusst, dass Freiheit auch Verantwortung mit sich bringt. Noch einmal: Diese Demo soll auch ein Zeichen an uns Fanszenen sein!

Wir möchten betonen, dass wir weiter auf Dialog setzen wollen. Wir sind ein Teil des Fußballs und wollen, dass man uns zuhört und uns ernst nimmt.

Die Demo ist erst der Anfang

Unser Vorhaben ist es, den Einsatz “Zum Erhalt der Fankultur” gemeinsam fortzusetzen. Unter diesem Motto soll mit der Demo eine Kampagne ins Leben gerufen werden, bei der jede Fan eingeladen ist mitzuwirken. Es wird eine Internetseite eingerichtet auf der künftig über sämtliche Beiträge und Aktionen für diese Kampagne berichtet wird, auf der ihr Neuigkeiten im Einsatz für Fanrechte erfahren – und Euch als Unterstützter eintragen lassen könnt. Informiert Euch auf: www.erhalt-der-fankultur.de. Macht mit bei künftigen Aktionen. Beteiligt euch an Diskussionen. Berichtet in euren Fankurven davon. Erzählt davon in euren Familien und bei euren Freunden. Lasst uns gemeinsam die Sache voranbringen.

KEIN KICK OHNE FANS! ZUM ERHALT DER FANKULTUR!

Kommt zur Demo am 09. Oktober 2010 um 13.00 Uhr auf den Alexanderplatz in Berlin!
Die Demonstration wird von Fans für Fans organisiert. Wir bitten Euch um eine friedliche Teilnahme. Es sollte klar sein, dass übertriebene Feierei sowie sinnfreies oder beleidigendes Skandieren bei dieser Veranstaltung fehl am Platz ist und unserem Anliegen schadet! Weiterhin möchten wir auf den antirassistischen Grundkonsens der Fanorganisationen hinweisen, der natürlich auch für die Teilnahme an der Demo gilt.
Wer sich daneben benimmt, wird von der Demo ausgeschlossen.

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Beitrag von LU-57 » 30. Sep 2010, 18:51

An Engagierte/Unterstützende für ein GAMMA-NEIN vor einem Jahr

Liebe Grundrecht-Fans

wie ihr gestern der Website www.zuschauerfichen-nein.ch resp. unserer Facebookpage http://www.facebook.com/zuschauerfichen.nein und heute den Zeitungen entnehmen konntet, hat der Stadtrat dem Gemeinderat eine Vorlage (Weisung) für eine Verlängerung des Probebetriebs von GAMMA um zwei Jahre überwiesen.

Die Behandlung wird sicher einige Zeit dauern, weil die zuständige Kommission bereits eine dicht besetzte Traktandenliste hat. Wie wir wissen, hat ein NEIN an der Urne nach einem allfälligen Referendum leider einen schweren Stand. Das mussten wir vor einem Jahr bitter erfahren. Umgekehrt besteht Hoffnung, dass sich dank neuer Zusammensetzung des Parlaments (mit Gamma-Gegnerin GLP) und einer lockereren Haltung der SP gegenüber den GAMMA-KritikerInnen (weil sie nicht mehr die Polizeivorsteherin stellen) eine NEIN Mehrheit gegen die Gamma-Fortsetzung bereits im Parlament findet. Dann wäre gar keine Referendum nötig. Weil davon ausgegangen werden kann, dass Grüne, GLP und AL weiterhin Nein stimmen, sind für ein Nein im Gemeinderat zwei Faktoren wesentlich:

- Muss die SVP weiterhin NEIN stimmen im Gemeinderat.
- Müssen mindestens 8 SPlerInnen NEIN stimmen im Gemeinderat

Ihr findet die Adressen der Gemeinderatsmitglieder online unter: http://www.gemeinderat-zuerich.ch/Fraktionen.aspx
Wenn ihr persönlich GemeinderätInnen von SP und/oder SVP kennt, bitte sprecht sie doch in den nächsten Tagen oder Wochen mal an und versucht, sie zu einer kritischen Haltung und einem NEIN zu GAMMA zu bewegen. Sonst könnt ihr auch den FraktionspräsidentInnen von SP und SVP per Email höflich eure Haltung und Hoffnung auf ein NEIN mitteilen.

Einen schönen Tag wünscht
Balthasar Glättli
Komitee GAMMA Nein / Gemeinderat Grüne

die sp wird doch hoffendlich im zweiten anlauf endlich einschwenken, mein gott...

greez
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«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.

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Beitrag von Camel » 1. Okt 2010, 09:10

LÜ-57 hat geschrieben:die sp wird doch hoffendlich im zweiten anlauf endlich einschwenken, mein gott...

greez


sp eh nur mit pseudo-politik. so wie früher die mitte-parteien. hauptsache zu "heiklen" themen keine klare stellung beziehen, damit man sich auch nicht die finger verbrennen kann.


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Beitrag von Master » 1. Okt 2010, 10:26

gute kritik bei den kommentaren
L U C E R N E - Till I Die!

Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!

Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben:
4. Mär 2021, 10:55
Danke sonnenkönnig*
*meine Prophezeiung in der Signatur ist kolossal falsch.. Die Fanszene hat sich geeint und geformt durch ihn, um den Verein steht es schlechter als erwartet..

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Beitrag von jossen » 1. Okt 2010, 13:10


Jack
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Beitrag von Jack » 1. Okt 2010, 17:13

nicht schlecht der bericht.
solo bullenhool

Agro
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Beitrag von Agro » 1. Okt 2010, 20:14

Jack hat geschrieben:nicht schlecht der bericht.
solo bullenhool

Haxen-Paule
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Beitrag von Haxen-Paule » 1. Okt 2010, 22:06

In Basel nicht willkommen

Beim Champions League-Auswärtsspiel des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München am Dienstag in Basel gab es für einige mitgereisten Bayernfans alles andere als Gastfreundschaft zu bewundern. Die Schickeria München erhebt schwere Vorwürfe gegen die Schweizer Polizei.

Stadionwelt dokumentiert die Stellungnahme der Schickeria München:

Willkür auf Schweizerisch

Statt einem schönen Nachmittag in Basel mit anschließendem Spiel unseres FC Bayern durften wir die ganz besondere Gastfreundschaft des Schweizer Staates erleben, die wir so nicht erwartet hatten:

Ein Aspekt, der neben der sportlichen Bedeutung den Reiz an Europapokal-Auswärtsspielen für uns Fans ausmacht, ist die Tatsache, dass man mit dem FC Bayern zu diesen Anlässen verschiedenste Städte Europas besuchen kann. Wann kommt man sonst schon nach Barcelona, Lissabon, Madrid, London, Florenz, Bukarest oder St. Petersburg? Bei all diesen Namen – nur einige der Städte, die wir in letzter Zeit mit dem FC Bayern besuchen durften – dürfte jedem auffallen, dass diese Städte mehr bieten können als „nur“ 90 Minuten Spitzenfußball. Entsprechend ist es üblich, wenn nicht sogar Pflicht, mindestens ein paar Stunden in diesen Städten vor oder nach dem Spiel zu verbringen, um was von Land und Leuten zu sehen.

Nachdem wir bei der Einreise in die Schweiz per Bus eine extrem langwierige und ausführliche Grenzkontrolle über uns ergehen lassen mussten, obwohl die Schweiz mit Wirkung vom 12. Dezember 2008 dem Schengener Abkommen beigetreten ist, erreichten wir erst gegen 15 Uhr Basel. Um zumindest noch 2 – 3 Stunden etwas von der Stadt zu haben, machten wir uns vom Busparkplatz per Tram auf den Weg in die Innenstadt. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich dort bereits hunderte Bayernfans auf, die Plätze und Bars der Stadt bevölkerten. Wir waren keine 5 Minuten vor Ort, als es zu einer kurzen Auseinandersetzung mit einigen wenigen Baslern kam, die in Kamikaze-Manier unsere wesentlich größere Gruppe attackierten. Dies fand unter den Augen von szenekundigen Polizeibeamten aus Basel und München statt, die die Situation en detail beobachten konnten. Andere Polizeieinheiten waren auf dem belebten Platz erstaunlicherweise nicht präsent, dann aber auffallend schnell in immenser Anzahl zur Stelle.

Nun wurde uns zum zweiten Mal von Seiten der Schweizer Staatsgewalt deutlich gemacht, dass wir in Basel nicht willkommen sind! Da uns die Situation als geklärt und erledigt erschien und wir uns keiner Schuld bewusst waren, verblieben wir vor Ort. Daraufhin wurden im Nachhinein unsere Gruppe und andere Bayernfans eingekesselt und aus wenigen Metern Entfernung mit Gummischrotgewehren bedroht, obwohl wir uns davor lediglich gegen einen kleineren Übergriff in Selbstverteidigung gewehrt hatten. Diese Einschätzung der Lage, des zeitlichen Ablaufs sowie des geringen Ausmaßes des Geschehenen wurde sowohl von den anwesenden szenekundigen Beamten aus München und Basel als auch dem ebenfalls anwesenden Münchner Fanprojekt geteilt und so auch an den Einsatzleiter der Polizeieinheit kommuniziert. Dieser sowie die Staatsanwaltschaft entschieden trotzdem, dass die gesamte(!) Gruppe Bayernfans – wir halten fest: die Angegriffenen - festzunehmen sei. Man teilte uns mit, dass es nur darum ginge unsere Personalien festzustellen und wir dann das Spiel sehen könnten.

Stattdessen wurden wir in Gefangenentransportern mit Einzelkäfigen in Sammelzellen der Staatsanwaltschaft Basel gebracht, die bereits mit Logos der Vereine FC Basel und Bayern München gekennzeichnet waren. Dort wurde uns mitgeteilt, dass wir(?) des Raufhandels und des Landfriedensbruchs beschuldigt werden, und wir mussten uns einer langwierigen, entwürdigenden, bürokratischen und total verhältnislosen Prozedur unterziehen. Spätestens jetzt wurde jedem der über 50 Betroffenen klar, dass wir das Spiel nicht mehr sehen würden. In einer ellenlangen Prozedur wurden uns auf mehreren Stationen unsere persönlichen Gegenstände abgenommen, Fotos von uns gemacht, Befragungen durchgeführt und die Fingerabdrücke abgenommen! Bei Durchsuchungen mussten wir uns komplett nackt(!) entkleiden.

Wir wollen hierbei festhalten, dass wir uns trotz diesem an uns begangenen Unrecht durchweg kooperativ verhielten - immer getrieben von der naiven Hoffnung, dass dies doch gar nicht sein könne und wir vielleicht doch noch irgendetwas vom Spiel zu sehen bekämen. Selbst die vor Ort mit uns beschäftigten Beamten teilten verschiedenen Betroffenen immer wieder mit, dass sie die Maßnahmen und deren Ausmaß ebenfalls nicht verstehen würden und dies in Basel auch sonst wegen eines solchen „Anlasses“ nicht üblich sei.

Komischerweise ging nachdem das Spiel vorbei war, alles recht zügig und es wurde bei einigen Leuten teilweise auf bestimmte Stationen des Durchlaufs, bei anderen komplett auf eine Befragung verzichtet. Jetzt wollte man uns – nachdem man uns den Tag gehörig versaut und das beschauliche Basel vor solch „gemeingefährlichen“ Typen wie uns geschützt hatte – anscheinend nur noch los werden. Das komplette durchlaufenen Prozedere, die erfahrenen Erniedrigungen und das stundenlange eingesperrt sein, erwiesen sich somit als reine Hinhaltetaktik. Das Ganze zog sich bis fast 1 Uhr hin, bis die letzten das Gefängnis verlassen durften. Die Befragung der angesprochenen szenekundigen Beamten habe ergeben, dass wir angegriffen worden seien und uns nur verteidigt hätten und deswegen seien wir freizulassen.

Angesichts dessen, dass wir ohne ersichtlichen Anlass und völlig unverhältnismäßig stundenlang eingesperrt und erkennungsdienstlich behandelt worden waren und das Spiel des FC Bayern verpasst hatten, für welches wir nach Basel gefahren waren, konnten wir dies nur als puren Hohn wahrnehmen! Schließlich handelte es sich hierbei ja keineswegs um eine neue Erkenntnis, sondern dies war von Beginn an bekannt und von Augenzeugen aus den Reihen der Polizei dem Einsatzleiter kommuniziert worden. Auch die Aussage, es hätte sich dabei nur um eine einmal in Gang gebrachte bürokratische Routine gemäß der „Schweizer Gesetzeslage“ gehandelt, war angesichts der oben angesprochenen spätabendlichen „Beschleunigung“ nicht mehr als blanker Hohn. Fast die Hälfte der Betroffenen wurde nicht mehr erkennungsdienstlich behandelt, da dieser so unverzichtbare Automatismus anscheinend nicht mehr nötig war, als man Dienstschluss und uns aus der Stadt haben wollte.

Für uns drängt sich aufgrund der Ereignisse der Verdacht auf, dass es von Anfang an Plan war, die unliebsamen „organisierten Fangruppen“ zumindest bis Spielbeginn, wenn nicht sogar - wie dann auch geschehen - bis Spielende einzusperren!

Dafür spricht ebenfalls, dass eine weitere per Bus angereiste Fangruppe von mindestens 30 Personen auf dem Weg in die Innenstadt ebenfalls abgefangen und eingesperrt wurde. Da bei dieser Gruppe nicht mal wie bei uns der Fall vorlag, dass sie sich gegen einen Angriff hatte wehren müssen, dauerte deren „Präventivhaft“ nur bis kurz vor Spielbeginn, so dass sie großzügigerweise im Laufe der ersten Halbzeit ins Stadion gehen konnten.

Etwas, das uns leider verwehrt blieb.

Explizit bedanken wollen wir uns noch bei den Vertretern des FC Bayern. Ein Mitarbeiter der Fanbetreuung wurde Augenzeuge des Vorfalls, versuchte ebenfalls in unserem Sinne bei Einsatzleiter und Staatsanwaltschaft zu intervenieren und sprach uns im Nachhinein das Bedauern über das Geschehene im Namen des Vereins aus.
MvW

raven
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Beitrag von raven » 2. Okt 2010, 12:41


Jetzt weiss ich warum ich es nie zu einem richtigen Ultra geschafft habe: meist alles Hip Hopper
stänkerer gegen oben

Pyrofreak 1
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Beitrag von Pyrofreak 1 » 2. Okt 2010, 13:12

Haxen-Paule hat geschrieben:In Basel nicht willkommen

Beim Champions League-Auswärtsspiel des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München am Dienstag in Basel gab es für einige mitgereisten Bayernfans alles andere als Gastfreundschaft zu bewundern. Die Schickeria München erhebt schwere Vorwürfe gegen die Schweizer Polizei.

Stadionwelt dokumentiert die Stellungnahme der Schickeria München:

Willkür auf Schweizerisch

Statt einem schönen Nachmittag in Basel mit anschließendem Spiel unseres FC Bayern durften wir die ganz besondere Gastfreundschaft des Schweizer Staates erleben, die wir so nicht erwartet hatten:

Ein Aspekt, der neben der sportlichen Bedeutung den Reiz an Europapokal-Auswärtsspielen für uns Fans ausmacht, ist die Tatsache, dass man mit dem FC Bayern zu diesen Anlässen verschiedenste Städte Europas besuchen kann. Wann kommt man sonst schon nach Barcelona, Lissabon, Madrid, London, Florenz, Bukarest oder St. Petersburg? Bei all diesen Namen – nur einige der Städte, die wir in letzter Zeit mit dem FC Bayern besuchen durften – dürfte jedem auffallen, dass diese Städte mehr bieten können als „nur“ 90 Minuten Spitzenfußball. Entsprechend ist es üblich, wenn nicht sogar Pflicht, mindestens ein paar Stunden in diesen Städten vor oder nach dem Spiel zu verbringen, um was von Land und Leuten zu sehen.

Nachdem wir bei der Einreise in die Schweiz per Bus eine extrem langwierige und ausführliche Grenzkontrolle über uns ergehen lassen mussten, obwohl die Schweiz mit Wirkung vom 12. Dezember 2008 dem Schengener Abkommen beigetreten ist, erreichten wir erst gegen 15 Uhr Basel. Um zumindest noch 2 – 3 Stunden etwas von der Stadt zu haben, machten wir uns vom Busparkplatz per Tram auf den Weg in die Innenstadt. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich dort bereits hunderte Bayernfans auf, die Plätze und Bars der Stadt bevölkerten. Wir waren keine 5 Minuten vor Ort, als es zu einer kurzen Auseinandersetzung mit einigen wenigen Baslern kam, die in Kamikaze-Manier unsere wesentlich größere Gruppe attackierten. Dies fand unter den Augen von szenekundigen Polizeibeamten aus Basel und München statt, die die Situation en detail beobachten konnten. Andere Polizeieinheiten waren auf dem belebten Platz erstaunlicherweise nicht präsent, dann aber auffallend schnell in immenser Anzahl zur Stelle.

Nun wurde uns zum zweiten Mal von Seiten der Schweizer Staatsgewalt deutlich gemacht, dass wir in Basel nicht willkommen sind! Da uns die Situation als geklärt und erledigt erschien und wir uns keiner Schuld bewusst waren, verblieben wir vor Ort. Daraufhin wurden im Nachhinein unsere Gruppe und andere Bayernfans eingekesselt und aus wenigen Metern Entfernung mit Gummischrotgewehren bedroht, obwohl wir uns davor lediglich gegen einen kleineren Übergriff in Selbstverteidigung gewehrt hatten. Diese Einschätzung der Lage, des zeitlichen Ablaufs sowie des geringen Ausmaßes des Geschehenen wurde sowohl von den anwesenden szenekundigen Beamten aus München und Basel als auch dem ebenfalls anwesenden Münchner Fanprojekt geteilt und so auch an den Einsatzleiter der Polizeieinheit kommuniziert. Dieser sowie die Staatsanwaltschaft entschieden trotzdem, dass die gesamte(!) Gruppe Bayernfans – wir halten fest: die Angegriffenen - festzunehmen sei. Man teilte uns mit, dass es nur darum ginge unsere Personalien festzustellen und wir dann das Spiel sehen könnten.

Stattdessen wurden wir in Gefangenentransportern mit Einzelkäfigen in Sammelzellen der Staatsanwaltschaft Basel gebracht, die bereits mit Logos der Vereine FC Basel und Bayern München gekennzeichnet waren. Dort wurde uns mitgeteilt, dass wir(?) des Raufhandels und des Landfriedensbruchs beschuldigt werden, und wir mussten uns einer langwierigen, entwürdigenden, bürokratischen und total verhältnislosen Prozedur unterziehen. Spätestens jetzt wurde jedem der über 50 Betroffenen klar, dass wir das Spiel nicht mehr sehen würden. In einer ellenlangen Prozedur wurden uns auf mehreren Stationen unsere persönlichen Gegenstände abgenommen, Fotos von uns gemacht, Befragungen durchgeführt und die Fingerabdrücke abgenommen! Bei Durchsuchungen mussten wir uns komplett nackt(!) entkleiden.

Wir wollen hierbei festhalten, dass wir uns trotz diesem an uns begangenen Unrecht durchweg kooperativ verhielten - immer getrieben von der naiven Hoffnung, dass dies doch gar nicht sein könne und wir vielleicht doch noch irgendetwas vom Spiel zu sehen bekämen. Selbst die vor Ort mit uns beschäftigten Beamten teilten verschiedenen Betroffenen immer wieder mit, dass sie die Maßnahmen und deren Ausmaß ebenfalls nicht verstehen würden und dies in Basel auch sonst wegen eines solchen „Anlasses“ nicht üblich sei.

Komischerweise ging nachdem das Spiel vorbei war, alles recht zügig und es wurde bei einigen Leuten teilweise auf bestimmte Stationen des Durchlaufs, bei anderen komplett auf eine Befragung verzichtet. Jetzt wollte man uns – nachdem man uns den Tag gehörig versaut und das beschauliche Basel vor solch „gemeingefährlichen“ Typen wie uns geschützt hatte – anscheinend nur noch los werden. Das komplette durchlaufenen Prozedere, die erfahrenen Erniedrigungen und das stundenlange eingesperrt sein, erwiesen sich somit als reine Hinhaltetaktik. Das Ganze zog sich bis fast 1 Uhr hin, bis die letzten das Gefängnis verlassen durften. Die Befragung der angesprochenen szenekundigen Beamten habe ergeben, dass wir angegriffen worden seien und uns nur verteidigt hätten und deswegen seien wir freizulassen.

Angesichts dessen, dass wir ohne ersichtlichen Anlass und völlig unverhältnismäßig stundenlang eingesperrt und erkennungsdienstlich behandelt worden waren und das Spiel des FC Bayern verpasst hatten, für welches wir nach Basel gefahren waren, konnten wir dies nur als puren Hohn wahrnehmen! Schließlich handelte es sich hierbei ja keineswegs um eine neue Erkenntnis, sondern dies war von Beginn an bekannt und von Augenzeugen aus den Reihen der Polizei dem Einsatzleiter kommuniziert worden. Auch die Aussage, es hätte sich dabei nur um eine einmal in Gang gebrachte bürokratische Routine gemäß der „Schweizer Gesetzeslage“ gehandelt, war angesichts der oben angesprochenen spätabendlichen „Beschleunigung“ nicht mehr als blanker Hohn. Fast die Hälfte der Betroffenen wurde nicht mehr erkennungsdienstlich behandelt, da dieser so unverzichtbare Automatismus anscheinend nicht mehr nötig war, als man Dienstschluss und uns aus der Stadt haben wollte.

Für uns drängt sich aufgrund der Ereignisse der Verdacht auf, dass es von Anfang an Plan war, die unliebsamen „organisierten Fangruppen“ zumindest bis Spielbeginn, wenn nicht sogar - wie dann auch geschehen - bis Spielende einzusperren!

Dafür spricht ebenfalls, dass eine weitere per Bus angereiste Fangruppe von mindestens 30 Personen auf dem Weg in die Innenstadt ebenfalls abgefangen und eingesperrt wurde. Da bei dieser Gruppe nicht mal wie bei uns der Fall vorlag, dass sie sich gegen einen Angriff hatte wehren müssen, dauerte deren „Präventivhaft“ nur bis kurz vor Spielbeginn, so dass sie großzügigerweise im Laufe der ersten Halbzeit ins Stadion gehen konnten.

Etwas, das uns leider verwehrt blieb.

Explizit bedanken wollen wir uns noch bei den Vertretern des FC Bayern. Ein Mitarbeiter der Fanbetreuung wurde Augenzeuge des Vorfalls, versuchte ebenfalls in unserem Sinne bei Einsatzleiter und Staatsanwaltschaft zu intervenieren und sprach uns im Nachhinein das Bedauern über das Geschehene im Namen des Vereins aus.



Ist ja nichts neues diese scheiss Willkür der Bullen.Einige gute Beispiele:Altstetten mit den baslern,Biel,Biasa,usw usw

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Beitrag von lucerne » 2. Okt 2010, 22:24

bild auf seite 2 der samstags-NLZ auch an der grenze:
fackeln sind doch viel zu gefährlich gleich neben ölfäsern. Wie um himmels willen kann man dieses bild mit "feiern" (schlagzeile) in zusammenhang setzen? normalerweise findet man pyros doch nur bei kravallen. nigerianer somit alles chaoten?

supra
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Beitrag von supra » 6. Okt 2010, 16:57


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Beitrag von bluewhite pride » 6. Okt 2010, 17:28

Walter Stierli in NLZ hat geschrieben:Ich bin ein Gegner von Schnellschüssen.

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Beitrag von Master » 6. Okt 2010, 17:42

bluewhite pride hat geschrieben:Sunrise Kurve :puke: :puke: :puke:


das unternehmen oder war da ein romantiker à la JM am werk?
L U C E R N E - Till I Die!

Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!

Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben:
4. Mär 2021, 10:55
Danke sonnenkönnig*
*meine Prophezeiung in der Signatur ist kolossal falsch.. Die Fanszene hat sich geeint und geformt durch ihn, um den Verein steht es schlechter als erwartet..

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Beitrag von Noname » 10. Okt 2010, 11:40

es geht weiter:

Neuigkeiten

Gestern fand eine Gesprächsrunde statt, an der Vertreter der Crazy Birds, Fanclub Rappi since 1945, OIST, dem Lakersfanclub, den Wild Boyz und den Fanatics teilnahmen, sowie der Geschäftsführer der Lakers Sport AG Reto Klaus und Christian Stöckling. Auch die Fandelegierte und Fanprojektleiterin Katharina Ganz war anwesend (hoffentlich hab ich niemanden vergessen; ich schreibe ohne dass ich meine Notizen vorliegen habe).

Es ist super, dass dieser "round table" möglich geworden ist.

Beim ersten Hauptthema "GEWALT" legten die Lakers eine neue überarbeitete Vereinbarung vor "Wir treten an gegen Gewalt" vor, die vor allem auf Kooperation und Partnerschaft setzt. Einige Fangruppierungen möchten das Dokument noch intern besprechen. Ich denke, dass diese Vereinbarung zustande kommt und die Fangruppen und die GL diese unterzeichnen. Das soll zeitnah geschehen, damit andere Diskussionen folgen.

Wir hatten auch noch Zeit, mit der FARBENdiskussion zu starten. Hier wurden zwei Sachen offensichtlich:

- unter den Fangruppen gibt es gegenseitige Akzeptanz (jeder duldet und respektiert "den anderen" im Fanblock).

- Diese "Akzeptanz" geht so weit, dass es denkbar ist, gemeinsame Aktionen wie z.B. Choreos zu machen. Diese werden aber gemeinsam abgesprochen und geplant. In den nächsten Sitzungen, die regelmässig stattfinden sollen (ebenfalls einhellige Meinung) kann in diese Richtung weiter diskutiert werden. Wortmeldungen gab es schon zu Schals (die GL schreibt niemandem vor, welchen Schal er zu tragen hat) und Bekleidung überhaupt (keine Bedingungen) sowie zu Fahnen (mit altem Logo??) und Transparenten (siehe Stadionverordnung; keine Spruchbänder, die sich gegen Personen richten). Das Thema wurde nicht abgeschlossen, wird also in der nächsten Sitzung wieder aufgenommen.

Dank an alle, die mitgemacht haben.
Wir konnten so sachlich diskutieren, wie es die Fans hier begonnen hatten.

Gefehlt hat am gestrigen Tag nur ein Sieg ...
Aber mit solchen Fans im Rücken wird's aufwärts gehen, bin ich mir sicher.

Zäme gahts
Schönen Sonntag



"Forderungen" der Fans:

ANTRETEN FÜR DIE FANS
Vereinbarung
über eine Kooperation zwischen
Lakers Sport AG
und den Fanorganisationen


Wir vereinbaren: „Wir treten für die Fans ein“

Art. 1 Grundsatz
Die Vereinbarungspartner _____________ (Name der jeweiligen Gruppierung) und die Lakers Sport AG achten auf eine gute Zusammenarbeit in sämtlichen Fanbelangen. Sie gehen fair und ehrlich miteinander um.

Art. 2 Gestaltung der Fankurve
Die Lakers Sport AG überlässt die Gestaltung der Kurve den Fans. Fahnen, Doppelhalter usw. sind in allen Farben und Formen gestattet, sofern sie den Reglementen des SEHV entsprechen.
Die Fangruppierungen verzichten darauf, Spieler, Trainer oder Verwaltungsräte auf Spruchbändern persönlich zu diffamieren.

Art. 3 Fandelegierter
Die Lakers stellen sicher, dass ein neutraler, fairer und fähiger Fandelegierter bestimmt wird und gewähren ihm Mitspracherecht bei der Aussprache von Stadionverboten.

Art. 4 Fanartikel
Der Verkauf von Fanartikel durch die Gruppierungen ist gestattet, sofern diese keine Retrolinie direkt konkurriert.

Art. 5 Öffentlichkeitsarbeit
Die Lakers verzichten auf negative Propaganda gegen die Fans.

Art. 7 Gemeinsam in die Zukunft
Fanorganisation und Lakers bestätigen durch ihre Vertreter per Unterschrift, mit dem Inhalt dieser
Vereinbarung einverstanden zu sein und sie anzuwenden.
Beide freuen sich, partnerschaftlich zu einer positiven Fankultur beizutragen.


antwort darauf....

Vereinbarung – einverstanden mit einer Ausnahme!
Der VR hat, bevor er sich mit dem Gesamtvorgehen bezüglich dem Umgang mit den RWB orientierten Fangruppierungen einverstanden erklärt hat, 2 Regeln für die Kurve beschlossen:
1. Es muss gleich viele eisblaue wie rot-weiss-blaue Fahnen in der Kurve haben (Anzahl und Grösse)
2. Keine Fahnen mit alten Logos
Alle anderen Regeln für die Kurve sind Bestandteil der Diskussion des von Käthi für diesen Samstag angesetzten Roundtables, an dem die Klubseite nicht teilnehmen wird (vielleicht werde ich jedoch da sein, um zuzuhören… bin jedoch noch nicht sicher!)


Gibts das :shock: :shock:

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Beitrag von Camel » 10. Okt 2010, 11:50

Einverstanden mit Ausnahme des wichtigsten Punkt :lol:

Wie kann man diesen scheiss Club jetzt noch unterstützen?

Ein leeres Eisfeld suchen und Rappi neu gründen 8)


Stecki

Beitrag von Stecki » 10. Okt 2010, 14:43

http://www.vol.at/news/vorarlberg/artik ... 0-07551659

Bregenz - Unschöne Szenen spielten sich am Rande der Handball EHF Cup Partie zwischen A1 Bregenz und PAOK Thessaloniki am Samstag in Bregenz ab

Bereits vor dem Spiel machten etliche mitgereiste "Fans" der Griechen das Eingreifen der Polizei. nötig Die rund 50 Schweizer Staatsangehörigen, die eigentlich der Fussballszene zugeordnet werden, waren bereits am Nachmittag rund um das Casino Stadion aufgefallen, von wo sie weiter in die Bregenzer Handballarena zogen.

Während des Handballspiels blieb es ruhig, dies änderte sich allerdings mit dem Ende des Spiels.

Anhänger der Bregenzer Ultraszene fanden vor der Halle ein und trafen dort auf die Gruppe gewaltbereiter Fans der Griechen. Die Polizei musste mit insgesamt 18 Beamten, zwei Hundeführern, sowie mit Beamten des Sondereinsatzkommandos Cobra die Parteien trennen.

Eine Person wurde bei dem Handgemenge verletzt, fünf Personen mussten vorübergehend festgenommen werden, darunter sowohl Schweizer als auch Österreicher. Während die Schweizer nach Leistung einer Strafsicherstellung auf freien Fuß gesetzt wurden, wurden die Österreicher auf freiem Fuß angezeigt. Insgesamt wurden fünf Anzeigen wegen Ordnungstörung, eine Anzeige wegen Körperverletzung und eine Anzeige wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt erstattet.

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