Beitrag
von Barracuda » 31. Aug 2011, 19:26
Mein Fazit:
- Heusler mit ganz souveränem Auftritt in allen Belangen, Chapeau! Hat gezeigt das auch eine Vereinsführung nicht immer zu allen Massnahmen ja und amen sagen muss, ohne dabei zu wirken als ob er das Thema zu wenig ernst nehmen würde.
- Gillieron für mich die Überraschung schlechthin. Dachte am Anfang er sitze auf der falschen Seite und würde sich relativ schnell von den anderen Parteien einlullen lassen. Hat sich aber souverän gegen Pauschalisierungen gewehrt und durchblicken lassen dass auch innerhalb des Verbandes ein Umdenken stattfindet. Ob es mit Einsicht zu tun hat oder nur daran liegt dass nun der Verband von Behörden und Politik ebenfalls stark in die Mangel genommen wird, zeigt die Zukunft.
- Busset leider ein sehr schlechter Rhetoriker. Der kundige Fussballfan hat gemerkt dass er sich mit dem ganzen Thema auseinandergesetzt hat und wohl einiges an Klarheit hätte auf den Tisch bringen können wo die Unterschiede beim ganzen Thema liegen und warum nicht alle einfach per se Chaoten sind. Hätte auch etwas Licht ins Dunkel bringen können warum hierzulande die Meinung herrscht im Ausland hätten die Verantwortlichen alles im Griff nur die Schweiz hätte ein Problem mit den "Chaoten". Dadurch dass er aber jeweils zuerst angefangen hat zu Sprechen bevor er sich überlegt hat was er eigentlich genau sagen will hat er es verpasst wichtige Argumente rüberzubringen und dürfte beim "unkundigen" Zuschauer wohl als Hochschul-Fachidiot rübergekommen sein.
- Gander leider meine persönliche Enttäuschung. In Rhetorik ebenfalls nicht sehr stark, hat er sich von der Gesprächsrunde instrumentalisieren lassen und kam (selbst bei mir) schlussendlich eher als Verteidiger der Basler Fankultur denn als Geschäftsführer der Fanarbeit Schweiz rüber. Es mag zwar für einen Kenner der Fussballszene als Geschickt angesehen werden beim Thema "Gewalt im Fussball: Wer stoppt die Schläger?" das Wort "Gewalt" in keinem einzigen Satz zu erwähnen, dürfte aber beim "normalen" Fernsehzuschauer schlecht angekommen sein.
- Schneeberger in etwa wie erwartet. Hat mit seinen kantonalen Zirkusclowns ein paar neue Vorschläge "ausgearbeitet" und versucht diese nun kompromisslos durchzupauken ohne auch nur den Hauch einer Kritik daran gelten zu lassen.
- Hensler (ebenfalls wie erwartet) unter aller Sau. Hat es wieder mal geschafft Äpfel und Birnen bunt miteinander zu vermischen, mit ein paar Halbwahrheiten und Scheinargumenten zu würzen und dem geneigten Fernsehzuschauer als "Nouvelle-Cuisine" zu verkaufen. Für mich der Peter-Pan der schweizer Polizistengilde welcher sich wohl allabendlich auf den Weg Richtung Nimmerland macht, dort in einer heilen Welt ohne Gewalt und ausschliesslich gesetzestreuen Einwohnern lebt und dabei vergisst das die Aktion in welcher Captain Hook vom Krokodil gefressen wurde ebenfalls eine Gewalttat gewesen ist.
Die ultimativ dämlichsten Aussagen seinerseits:
"Em neue Gsetz stoht das abbrönne vo Pyro Gwalt esch, also esch ned nor s rüere vo Pyros Gwalt sondern au s abbrönne".
"Verbieted doch mol die Fahne! En Lozärn bouets amig e de Korve ganzi Zält met Fahne damet sech d Täter chönd dronder verstecke, sech vermumme om den ergendwo em Stadion weder ufztauche ond en öber 2000 Grad heissi Pyro z zünde. So chönd si die met de Kameras gar ned verfolge....".
"En Lozärn hends s Referendum gäge s Gsetz ergriffe aber s Volk het met öber 90% jo gseid dezue. Trotzdem gets emmer no Fuessballfäns wo behaupted das Gsetz sig schlächt!"
Reto Mattmann (Stadionverantwortlicher) in der NLZ am 06.08.2009 hat geschrieben:«Manchmal muss man halt auch eigene Wege gehen, vor allem wenn Reglementstheorie und Realität weit auseinanderliegen»