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Spielberichte Ausland

original felpe

Spielberichte Ausland

Beitrag von original felpe » 12. Okt 2006, 11:47

eindrücke von napoli-rimini (08.10.2006)

tickets:
am spieltag selber noch erhältlich; name wurde nicht drauf gedruckt, hatte am eingang einfach einen ausweis in der hand, für den sich aber niemand interessierte.

die einzelnen gruppen der curva a gingen geschlossen ins stadion, wobei sie kurz vor dem eingang einen schmalen korridor gebildet aus carabinieri in vollmontur passieren mussten. die capos und polizei-chefs scheinen sich dabei wohl zu kennen, denn nach einem kurzen wortwechsel und einen blick auf die anwesenden mitglieder werden entweder alle durchgewinkt oder einzelne zurückgehalten.

auffällig bei neapel, dass material der einzelnen gruppen nicht zu existieren scheint. habe keinen einzigen mit einem schal oder t-shirt seiner gruppe erblickt und auch in der kurve selber scheint kein material verkauft zu werden. glaube irgendwo mal gelesen zu haben, dass der material-verkauf nicht der mentalität der napolitaner entspricht und sie dies also aus prinzip nicht machen. daraus resultiert jedenfalls, dass es für aussenstehende sehr schwer abzuschätzen ist, wer wo dazu gehört und wer nicht. aber evtl ist das auch absicht?

gruppen:
in der curva a: mastiffs, vecchi lions (scheinen wohl die beiden führenden gruppen zu sein, vor allem erstere), teste matte, bronx (mit zaunfahne: presenti negli scontri), quartieri spagnoli und fossato flegreo. masseria cardone habe ich nicht gesehen

curva b: fedayn und ultras napoli, wobei erstere deutlich aktiver waren und letztere sich anscheinend im streik befanden (zaunfahne verkehrt aufgehängt, darüber ein transparent, das ich aber nicht recht lesen konnte; "aspettiamo...")

tribüne/ distinti: blue tiger sowie zahlreiche weitere fan-clubs.

vor dem spielbeginn hat in der curva a jede gruppe ihren sektor mit klebeband markiert und die dort anwesenden zuschauer freundlich aber bestimmt aufgefordert, sich einen anderen standort zu suchen. auch sonst machen die gruppen einen in sich recht geschlossenen eindruck, wobei mir hier vor allem die vecchi lions auffielen, welche sehr laut die ersten lieder anstimmten und daraufhin applaus von der restlichen kurve erhielten.

kurz vor anpfiff dann recht laute sprechchöre seitens der curva a gegen die polizei und den modernen fussball (noi non siamo carabinieri/ siamo contro il calcio moderno), sowie auch während des spiels für die ausgesperrten (diffidati sempre presenti/ diffidati con noi/ onoriamo i diffidati).

lautstärke zu beginn sehr hoch, hat sich dann aber während des spiels etwas gelegt - wozu man sagen muss dass das spiel auf doch eher bescheidenem niveau war und es bald auch schon die ersten pfiffe gegen die eigene mannschaft gab. dazu kamen noch lieder, die die herren in blau aufforderten, sich doch bitte etwas mehr ins zeug zu legen (ragazzi fuori le palle).

stimmung war alles in allem jedoch gut und man kann sich recht gut vorstellen, was dort los ist, wenn hass-gegner wie avellino zu gast sind oder napoli in die serie a aufsteigen sollte.

politik scheint unter dem strich keine grosse rolle in napoli zu spielen; wenn man jedoch ganz genau hinsah, konnte man in der curva a ganze drei italien-fahnen erblicken, während die fedayn auf der gegenüberliegenden seite eine grosse schwenkfahne mit rasta-farben zu haben schienen (hierfür keine gewähr, konnte es nicht genau erkennen). ob und wie sehr die oben genannten fahnen aber die politische stimmung in der kurve wiedergeben sei dahin gestellt.

eine wesentlich grössere rolle scheint in napoli wohl eher die dritte halbzeit zu spielen; hierzu sei die zaunfahne der gruppe bronx 1999 (presenti negli scontri) sowie diverse sprechchöre à la "sangue e violenza" und "e violenza sarà" erwähnt, an denen sich nicht nur die mitglieder der organisierten gruppen beteiligten.

ob es nach dem spiel zu ausschreitungen mit den gästefans kam kann ich nicht sagen; jene wurden aber jedenfalls mit einem ohrenbetäubenden pfeiffkonzert im stadion begrüsst, wirkten während des spiels auf grund ihrer überschaubaren anzahl im grossen rund aber eher etwas verloren und hatten doch etwas mühe, auf sich aufmerksam zu machen, was ihnen mithilfe von trommeln jedoch ein paar mal gelang.

Ofen

Beitrag von Ofen » 12. Okt 2006, 11:53

Bild


Stoned Head

Beitrag von Stoned Head » 12. Okt 2006, 20:48

gibts da einen Zusammenhang mit FDL wegen dem gleichen Logo?

Bill Shankly
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Beitrag von Bill Shankly » 12. Okt 2006, 23:19

Stoned Head hat geschrieben:gibts da einen Zusammenhang mit FDL wegen dem gleichen Logo?


den löwen führen doch unzählige gruppen im wappen eh...
COYI!

Stecki

Beitrag von Stecki » 24. Okt 2006, 20:16

Für alle die etwas länger Zeit zum lesen haben:

http://www.soccerweb.de/vis/Berichte/Kaukasus06/

Stecki

Beitrag von Stecki » 6. Nov 2006, 23:34

Eishockey, Deutschland, Oberliga, neuer Ground
03.11.06 EV Ravensburg - Heilbronner Falken
5:1, 2350 Zuschauer, Oberschwabenhallen, Ravensburg

Fussball, Deutschland, 1. Bundesliga, neuer Ground
04.11.06 Alemannia Aachen - VfB Stuttgart
2:4, 20800 Zuschauer (ausverkauft), Stadion Tivoli, Aachen

Fussball, Belgien, NAFD, neuer Ground
04.11.06 AS Eupen - KFC Vigor Wuitens Hamme
2:2, ca. 800 Zuschauer, Stadion am Kehrweg, Eupen

Fussball, Deutschland, 1. Frauen Bundesliga, neuer Ground
05.11.06 FCR 2001 Duisburg - FC Bayern München
3:0, 900 Zuschauer, PCC-Stadion, Duisburg

Fussball, Deutschland, Regionalliga Nord, neuer Ground
05.11.06 Borussia Dortmund II - VfB Lübeck
1:1, 790 Zuschauer, Stadion Rote Erde, Dortmund

Fussball, Deutschland, 1. Bundesliga, neuer Ground
05.11.06 FC Schalke 04 - FC Bayern München
2:2, 61482 Zuschauer (ausverkauft), Veltins-Arena, Gelsenkirchen



Nach etlichem Hin und Her konnte ich mich im Laufe der Woche mit dem Bodensee-Hopper Philip auf eine vernünftige Tour mit dem Auto Richtung Niederrhein/Ruhrpott einigen. Das einzige Handycap war, dass wir in diesem Falle erst Freitag Nacht losfahren konnten, und ich die etwa zwei Mal 180 Kilometer Umweg über Ravensburg in kauf nehmen musste.

Nach dem Besuch eines Oberliga-Eishockeyspiels in der Eissporthalle in Ravensburg, machten wir uns mit etwa einer Stunde Schlaf im Gepäck und einem leckeren Eintopf im Magen auf den Weg. Ausgerechnet für diese Nacht wurden zum ersten mal diesen Winter Minustemperaturen gemeldet, und im Allgäu bekamen wir dann tatsächlich ein paar Schneeflocken zu sehen.

Die Fahrt verlief relativ ruhig, bis auf einen Horrorunfall auf der hessischen Autobahn, welcher ziemlich sicher tödlich ausging. Das Bild des Unfallwagens gab mir doch ganz schön zu denken und liess mich die Gschwindigkeit darauf etwas verringern. Trotzdem erreichten wir in aller Herrgottsfrühe die Mediendeponie am Rhein, wo ich mir auf Drängen meines Mitfahrers zum zweiten Mal dieses Jahr die alte Kirche neben dem Bahnhof anschauen musste.

Als nächstes suchten wir das Gourmetparadies am Kölner Hauptbahnhof auf, wo ich mir die obligate Bockwurst mit Röstzwiebeln gönnte. Bereits jetzt waren allerhand Fussballfans zu beobachten. Besonders aufgefallen sind uns zwei hübsche, zierliche Mädels in BVB-Trikots, welche doch einen ganzen Kasten Bier mitherumschleppten und offensichtlich auch schon einen Teil davon zu sich genommen hatten.

Nun kam ein Anruf welcher zu einem kurzen aber heftigen Streit führte. Geplant war nämlich ein gemeinsamer Besuch in Wuppertal, aber die Tatsache dass Soke noch zwei Karten für Aachen-Stuttgart übrig hatte liess mich diesen Plan über den Haufen werfen. Dies konnte mein Mitfahrer weniger verstehen, wohl auch daher dass er den Ground schon hatte. Nun musste ich halt auch mal meinen Kopf durchsetzen und wir einigten uns schlussendlich für vorübergehend getrennte Wege. Ich lud ihn in Rheydt beim Spiel der Gladbacher Amateure ab, und machte mich auf den Weg nach Aachen. Über die vorhergegangene Odyssee auf westdeutschen Autobahnen erzähle ich jetzt lieber nichts.

Zwanzig Minuten vor Anpfiff erreichte ich das Stadion Tivoli, welches mir sehr gefiel. Was den Gästen hier allerdings an Komfort geboten wird ist kaum zumutbar. Der VfB gewann das Spiel klar mit 4:2. Sehr zu meiner Freude gingen zwei der Stuttgarter Treffer auf das Konto meines Landsmannes Marco Streller, welcher zuvor noch einige Kritik der mitgereisten Schwaben über sich ergehen lassen musste.

Nach dem Spiel erweiterte sich unsere Fahrgemeinschaft um weitere zwei Personen, nämlich Soke und Ralf, welche uns mit nach Belgien begleiteten. Vorerst rechnete ich aber damit den Philip in Rheydt abholen zu müssen. Glücklicherweise kam er uns entgegen in dem er sich für den Zug entschied, und als wir Richtung Rheydt starten wollten schon in Aachen am Bahnhof stand.

Wie gesagt fuhren wir nun ins nahegelegene belgische Kleinstädtchen Eupen, wo ein Spiel der 2. Belgischen Liga auf dem Programm stand. Vor dem Stadion warteten wir erst mal eine Weile auf die Öffnung der Kassenhäuschen, ehe wir uns in die gemütliche Stadiongaststätte setzten, und uns ein paar Eupener Bierchen gönnten. Wir tauschten ein paar Erlebnisse mit den ebenfalls hoppenden Tischnachbarn aus, und wurden anschliessend von einem Mitglied der örtlichen Ultragruppierung in die Kurve eingeladen.

Vom Stadion war ich positiv überrascht: Neben der grossen Hauptribüne, welche vor nicht allzulanger Zeit gebaut, und kurz darauf nochmals erweitert wurde, konnte das Stadion am Kehrweg auch mit drei kleinen Tribünen auftrumpfen, welche noch weniger Jahre auf dem Buckel hatten. Das Spiel endete mit einem Unentschieden. Wir amüsierten uns über das Gesangsrepertoire der Belgischen Fussballszene, und unterhielten uns noch ein wenig mit den Jungs, welche wie übrigens alle Einwohner der Gegend zum Deutschsprachigen Teil Belgiens gehören, und erfuhren dass in Belgien das Heimrecht im Cup verkauft werden kann. Dies praktizierten die Eupener nämlich vor Kurzem im Schlagerspiel gegen Lüttich.

Als nächstes wurden der angeheiterte Ralf und der schlafende Soke in der Aachener Innenstadt ausgeladen, und wir zwei fuhren noch ein gutes Stückchen nach Bochum-Riemke, wo wir uns kurz nach Mitternacht im Formel 1-Hotel niederliessen. Hier ist noch zu erwähnen dass die Suche nach einer geöffneten Tankstelle erfolglos blieb, was mich dazu veranlasste am Flughafen Weeze zum Kanister zu greifen.

Das Frühstück im Hotel, an welches ich keine guten Erinnerungen hatte, liessen wir aus und gönnten uns stattdessen einen Kaffee an der benachbarten ARAL-Tankstelle, sowie eine Bratwurst im nächsten Ground.

Eben dieser Ground, das PCC-Stadion in Duisburg-Homberg ergab für mich eine Premiere. Es war nämlich mein erstes richtiges Frauen-Spiel. Was blieb einem auch anderes übrig um 11:00 morgens? Der Gegner hiess FC Bayern München, von dem auch zahlreiche Fans angereist waren. Allerdings nicht extra für dieses Spiel, sondern eher für das spätere Kräftemessen mit Schalke 04. Die aufgehängten Zaunfahnen liessen auf die Anwesenheit einiger Bekanntheiten schliessen. Trotzdem verloren die Roten das Spiel mit 0:3, was das Aussehen der Spielerinnen anging sogar 0:11.

Mit zwei weiteren Mitfahrern brachte uns mein Gefährt weiter nach Dortmund, wo wir dem altehrwürdigen Stadion Rote Erde, im Schatten des Westfalenstadions einen Besuch abstatteteten. Das Spiel war grottenschlecht und verdient hier keine weitere Erwähnung.

Nun ging es sogar schon zu fünft zum eigentlichen Highlight der Tour, der Partie Schalke 04 - FC Bayern München in der ausverkauften Schalker Arena. Ein krasser Vergleich zu dem Spiel tags zuvor in der selben Liga. Die Nordkurve honorierte die angeblich schlechte Leistung der Mannschaft mit einem Streik, welche 19 Minuten und 4 Sekunden dauern sollte. Unglaublich das auf die Sekunde genau nach Ablauf dieser Zeit das 2:0 für die Königsblauen fiel. Das Stadion schien zu explodieren. Leider verspielten sie diese Führung noch, so dass sich am Ende beide Mannschaften mit je einem Punkt begnügen mussten.

Nach dem Spiel machten wir uns auf zum etwa drei Kilometer entfernt geparkten Auto, gönnten uns eine Pizza und traten den Weg nach Hause an. Das heisst, natürlich wieder mit dem Umweg über den Bodensee. Mein wohlverdientes Bett erreichte ich am frühen morgen.

Alles in Allem war es eine gelungene Tour, auch wenn zwischenzeitlich die Nerven etwas blank lagen. So viele Kilometer als einziger Fahrer zurückzulegen kann einem den Spass manchmal schon etwas nehmen. Aber was solls, es war trotzdem lustig und die Grounds waren auch alle ganz ansprechend.

Master
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Beitrag von Master » 7. Nov 2006, 00:09

Stecki hat geschrieben:Eishockey, Deutschland, Oberliga, neuer Ground
03.11.06 EV Ravensburg - Heilbronner Falken
5:1, 2350 Zuschauer, Oberschwabenhallen, Ravensburg

Fussball, Belgien, NAFD, neuer Ground
04.11.06 AS Eupen - KFC Vigor Wuitens Hamme
2:2, ca. 800 Zuschauer, Stadion am Kehrweg, Eupen

Fussball, Deutschland, 1. Frauen Bundesliga, neuer Ground
05.11.06 FCR 2001 Duisburg - FC Bayern München
3:0, 900 Zuschauer, PCC-Stadion, Duisburg

Fussball, Deutschland, Regionalliga Nord, neuer Ground
05.11.06 Borussia Dortmund II - VfB Lübeck
1:1, 790 Zuschauer, Stadion Rote Erde, Dortmund



Nach etlichem Hin und Her konnte ich mich im Laufe der Woche mit dem Bodensee-Hopper Philip auf eine vernünftige Tour mit dem Auto Richtung Niederrhein/Ruhrpott einigen


Du disqualifizierst Dich selber.. einmal mehr..
L U C E R N E - Till I Die!

Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!

Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben:
4. Mär 2021, 10:55
Danke sonnenkönnig*
*meine Prophezeiung in der Signatur ist kolossal falsch.. Die Fanszene hat sich geeint und geformt durch ihn, um den Verein steht es schlechter als erwartet..

Stecki

Beitrag von Stecki » 7. Nov 2006, 00:17

Master hat geschrieben:
Stecki hat geschrieben:Eishockey, Deutschland, Oberliga, neuer Ground
03.11.06 EV Ravensburg - Heilbronner Falken
5:1, 2350 Zuschauer, Oberschwabenhallen, Ravensburg

Fussball, Belgien, NAFD, neuer Ground
04.11.06 AS Eupen - KFC Vigor Wuitens Hamme
2:2, ca. 800 Zuschauer, Stadion am Kehrweg, Eupen

Fussball, Deutschland, 1. Frauen Bundesliga, neuer Ground
05.11.06 FCR 2001 Duisburg - FC Bayern München
3:0, 900 Zuschauer, PCC-Stadion, Duisburg

Fussball, Deutschland, Regionalliga Nord, neuer Ground
05.11.06 Borussia Dortmund II - VfB Lübeck
1:1, 790 Zuschauer, Stadion Rote Erde, Dortmund



Nach etlichem Hin und Her konnte ich mich im Laufe der Woche mit dem Bodensee-Hopper Philip auf eine vernünftige Tour mit dem Auto Richtung Niederrhein/Ruhrpott einigen


Du disqualifizierst Dich selber.. einmal mehr..


In deinem Zitat fehlen ja auch die beiden Top-Spiele. Aber eben, man findet immer was zum meckern...

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kutte
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Beitrag von kutte » 7. Nov 2006, 08:16

@master: es sollte jedem selbst überlassen werden, ob er solche spiele vernünftig findet oder nicht. ich würde z.bsp. die rote erde auch gerne mal besuchen. (ok, ich weiss, aber ich bin ja auch nur ne kutte :wink: ) und wenn jemand schon mal mit einem fussballbericht das forum aufwertet, kann man dies nur begrüssen. es gibt ja genug sinnloseinträge (und da schliess ich mich nicht ganz aus...)

danke für den bericht@stecki!
nette stadionkneipen in der haupttribüne, die kleinere, über eine metalltreppe zu erreichen welche sicher schon manchem schwierigkeiten bereitet hat, nimmt uns warm auf. allerdings dürfte keiner schwierigkeiten mit dieser wirklich gut beleuchteten - und auch mit hilfsbereiten vorlokalitätkräften besetzten - treppe haben der das abenteuer pissoir im rausch - oder anrausch - souverän umschifft hat. eine blechbarakene, überdachte pissrinne, deren eingang sich zurückzieht wie der scham einer frau zwischen zwei langen, weit geöffneten beinen. geile konstruktion, ohne jedes licht - das fördert die phantasie, bringt aber natürlich auch gefahren mit sich.

lucerne

Beitrag von lucerne » 7. Nov 2006, 08:27

kutte hat geschrieben:@master: es sollte jedem selbst überlassen werden, ob er solche spiele vernünftig findet oder nicht. ich würde z.bsp. die rote erde auch gerne mal besuchen. (ok, ich weiss, aber ich bin ja auch nur ne kutte :wink: ) und wenn jemand schon mal mit einem fussballbericht das forum aufwertet, kann man dies nur begrüssen. es gibt ja genug sinnloseinträge (und da schliess ich mich nicht ganz aus...)

danke für den bericht@stecki!


ich schliess mich da der kutte an, hab den bericht auch interessiert gelesen. mich persönlich hätte ein zudem vielleicht mehr wunder genommen, was an den spielen so lief (bsp. support-mässig); dagegen weniger, worin die problem bei eurer reise bestanden.

Stecki

Beitrag von Stecki » 7. Nov 2006, 09:18

@ Kutte: Danke. Auf die Rote Erde hab ich mich auch gefreut, war aber leider der Tiefpunkt der Tour.

@ lucerne: Stuttgart mit etwa einem Kilo Rauch und 1-2 Fackeln am Start. Support war gut bis sehr gut. Aachen auch top, aber hab halt nicht viel mitbekommen im Gästeblock.

Eupen: Kleine, junge Ultra-Szene mit 3 Gruppierungen, wovon 2 Stadionverbot haben. Abwechslungsreiche Gesänge, aber halt alles Kinder. Hamme mit ca. 5 mitgereisten, glatzköpfigen Fans.

Bayern Frauen: Typischer Amateursupport, Duisburg mit Pauken und Trompeten.

Dortmund II: Kein Support aber viele Fahnen und Transparente. Mässiger Support der etwa 100 Lübecker, leider verteilt auf 2 Blocks.

Schalke: Wie erwähnt, erst Streik dann super Stimmung. Bayern langweilig, waren sich nie einig was sie singen wollen. Nach dem SPiel knallte es heftig in der Nähe unseres Parkplatzes, das Ganze verlagerte sich dann aber ins Dunkle und wurde gleich von den Cops aufgelöst.

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Beitrag von Wiesel » 7. Nov 2006, 20:06

Jeder Fussballbericht tut einem Forum zur Abwechslung gut..... Bei mir war es genau umgekehrt zu Master...als ich im Hopping Forum die Ankündigung der Tour sah dachte ich..Hoppla!! Stecki wird noch zum Rosinenhopper :) ..... weiter so Stecki
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Matthias
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Beitrag von Matthias » 7. Nov 2006, 20:18

Striptease in der Roten Erde

Ein mitgereister Lübecker Fan nahm auf der Haupttribüne die Führung zum Anlass sich bis auf die Unterhose zu entblößen. Nach Intervention des Ordnungsdienstes und der Polizei erfolgte die Rückkehr zu einer dem Wetter angepassten Kleidung. In der Folgezeit kam es aber zu verbalen Scharmützeln zwischen Lübeckern Anhängern und der Polizei, die für einige Norddeutsche das Ende des Spielbesuchs zur Folge hatte.
Quelle: Schwatz-gelb.de


Haste davon was mitbekommen?
Und deine Reisen quer durchs Land, kosten dich Geld und den Verstand ! - Wohin du immer gehst ist der Verein zu dem du stehst !!

Stecki

Beitrag von Stecki » 7. Nov 2006, 21:09

Matthias hat geschrieben:
Striptease in der Roten Erde

Ein mitgereister Lübecker Fan nahm auf der Haupttribüne die Führung zum Anlass sich bis auf die Unterhose zu entblößen. Nach Intervention des Ordnungsdienstes und der Polizei erfolgte die Rückkehr zu einer dem Wetter angepassten Kleidung. In der Folgezeit kam es aber zu verbalen Scharmützeln zwischen Lübeckern Anhängern und der Polizei, die für einige Norddeutsche das Ende des Spielbesuchs zur Folge hatte.
Quelle: Schwatz-gelb.de


Haste davon was mitbekommen?


Nee, rein gar nix. Die Jungs waren aber auch genau auf der gegenüberliegenden Seite.

Dortmunder
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Beitrag von Dortmunder » 8. Nov 2006, 02:47

Stecki hat geschrieben:@ Kutte: Danke. Auf die Rote Erde hab ich mich auch gefreut, war aber leider der Tiefpunkt der Tour.

Dortmund II: Kein Support aber viele Fahnen und Transparente. Mässiger Support der etwa 100 Lübecker, leider verteilt auf 2 Blocks.


Lag wohl daran, dass die meistens Amas fahrer am Samstagabend in Dortmund bis sehr sehr lang in den frühen morgen eine wunderbare Party gefeiert hat...
:wink: :wink:

Ansonsten darf man Dortmund 2 jedoch zu den besten Amas Teams zählen, was support antrifft... Vorallem auswärts!


Raffi
Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl!

Man lebt, wofür man sterben würde.

Stecki

Beitrag von Stecki » 23. Nov 2006, 21:46

Fussball und Eishockey in Graz

Eishockey, Österreich, Erste Bank Liga, neuer Ground
21.11.06 Graz 99er - HC Innsbruck
2:5, ca. 2000 Zuschauer, Eisstadion Liebenau, Graz

Fussball, Österreich, ÖFB Stiegl Cup, neuer Ground
22.11.06 Liebherr GAK - Red Bull Salzburg
0:2, 1996 Zuschauer, UPC-Arena, Graz

Eigentlich ging alles recht fix, es war Montag Nachmittag und ich mokierte mich über die immer näher rückende Winterpause. Plötzlich erblickte mein Auge jedoch eine Runde des ÖFB-Stiegl-Cups am Dienstag und Mittwoch Abend, und da der Ground der beiden Grazer Teams die Hälfte der noch fehlenden Bundesligastadien in Österreich ausmachte, entschloss ich mich für zwei Tage hinzufahren.

Die Click & Rail Angebote der SBB scheinen unter der Woche nicht sonderlich begehrt zu sein, und so druckte ich mir noch schnell zwei Tickets von Zürich nach Graz und zurück aus, das Ganze für 90.-

Schockiert stellte ich beim Einsteigen fest, dass die ÖBB für diese Reise nur Grossraumwagen zur Verfügung stellte, was einen ruhigen Schlaf verunmöglichte. Immerhin vermochte die hübsche Grazerin gegenüber diesen Nachteil wettzumachen, und wir plauderten die halbe Nacht durch, ehe wir doch noch zu etwas Schlaf kamen.

In Graz angekommen musste ich mich erstmal orientieren, denn in der steirischen Landeshauptsstadt ist nicht wie gewohnt alles beisammen, sondern Hauptbahnhof, Altstadt und Zentrum sind jeweils ein paar Kilometer voneinander entfernt. Zu Fuss machte ich mich auf den Weg ins naheglegene Jugendgästehaus, wo ich mir noch während der Fahrt ein Bett für 20 Euro sicherte. Zu meiner Freude entpuppte sich der Schlafplatz im Nachhinein sogar als Einzelzimmer, nicht einmal die Duschen brauchte ich mit jemandem zu teilen. Das das Zimmer im Keller lag war mir eigentlich egal.

Nachdem ich mich etwas hingelegt hatte machte ich einen Bummel durch die Altstadt, welche sich herrlich zum Einkaufen eignet. Hie und da trifft man auf merkwürdige, moderne Bauten, auch Kunst genannt. Diese stammen aus dem Jahre 2003, in welchem sich Graz mit dem Titel "Kulturhauptstadt" schmücken durfte. Für die Grazer Bewohner scheint es aber eher zum Fenster hinausgeworfenes Geld. Besonders häufig trifft man in Graz auf Bettler, welche nun wirklich an jeder Ecke stehen. Zumindest sind sie nicht aufdringlich.

Anstelle eines Besuches beim Regionalligisten ASK Voitsberg, rund 40km von Graz entfernt, entschloss ich mich beim örtlichen Eishockeyverein vorbeizuschauen. Nicht ohne Grund, den der Gegner hiess HC Innsbruck, dessen Trainer Alan Haworth ich aus seiner Zeit beim SC Bern sogar persönlich kenne. Eine weitere bekannte Figur war der Stürmerstar des HC Innsbruck, Ex-Langnau-Kultfigur Todd Elik, der wie immer mit der berühmten 12 auf dem Rücken auflief.

Am Morgen las ich in der Zeitung noch ein Interview mit Neo-Österreicher Jamie Mattie, seines Zeichens Starspieler der Graz 99ers. "Die Grazer Fans sind die Besten in ganz Österreich!" verkündete dieser. Wenn dem so ist, dann gute Nacht. Tatsächlich fanden sich rund 2000 Fans in der etwas komisch gebauten Halle ein. Darunter waren rund 100 Aktive, wobei, allzu aktiv waren auch die nicht. Zu Beginn hörte man ab und zu Pauken und Trompeten, nach dem Rückstand war es aber ruhig im Eisstadion Liebenau.

Eben dieses Stadion war genau in zwei Hälften geteilt: Auf der einen Geraden die "normalen" Fans, welche sich Sitzplätze zu stolze Preisen leisten mussten, auf der anderen Seite die üblichen VIPs, welche sich auf Kosten des Sponsors den Magen vollschlugen.

Bild Bild

Nach dem Spiel wartete ich beim Spielerbus noch auf Alan, mit dem ich dann auch noch ein paar Worte wechselte. Danach gings wieder Richtung Jugendgästehaus.

Am nächsten Morgen musste ich früh aufstehen, denn das Zimmer musste ich bis 10:00 verlassen haben. Das Frühstück war vorbildlich, man bekam von Gebäck über English Breakfast bis hin zu Müsli und Fruchtsäften einfach alles. Mit vollem Magen verliess ich das Gästehaus, nachdem ich meinen Rucksack noch im Gepäckraum verstaut hatte.

Zum Sightseeing-Programm des heutigen Tages zählte vor allem der Schlossberg, welcher, wenn er dann mal erklommen ist, eine ganzen Haufen interessanter Sehenswürdigkeiten bietet. Wieder hinunter ging es dann mit dem Lift im Felsen, der einen imposanten Blick in die Tiefe ermöglicht.

Bild Bild

Da ich noch etwas Zeit hatte bis zum Anpfiff, machte ich mich auf die Suche nach den vergessenen Perlen der Grazer Stadionwelt, und wurde auch fündig. Das GSC-Stadion befindet sich wenige Tage vor dem Abriss, und die Gruabn, in der der SK Sturm fürher kickte, wurde neu renoviert und beherbergt seinerseits nun den GSC. Desweiteren wurde noch ein Kleinstadion namens Körnerplatz entdeckt, wer dort allerdings spielt durfte ich nicht erfahren.

Bild Bild
Bild Bild

So, nach einer kleinen Stärkung in einer Steirischen Gaststube ging es erneut Richtung Liebenau, genauer zur UPC-Arena, welche unmittelbar neben dem Eisstadion steht. Zu Gast war heute die Millionentruppe aus Salzburg, welche mit zahlreichen Prominenten auwartete, die meisten verdienten Ihr Geld früher beim FC Bayern München.

Die Zuschauerkulisse war unter jeglichen Befürchtungen: Trotz einer grossangelegten Halbpreis-Aktion fanden sich nur 1996 Zuschauer im Stadion ein, welches doch über 16000 Fans Platz geboten hätte. Aus Salzburg waren wie erwartet nur ein paar wenige, dümmliche Modefans mitgereist. Den Sesselfurzern, die das Stadion in Salzburg jeweils füllen, war die Reise wohl zu anstrengend.

Bild Bild

Zumindest aus dem Block der GAK-Fans schwappte durchgehend ein wenig Support hinüber, und die Überlegenheit des Heimteams mochte auch zu begeistern. Leider vermochten die roten trotzdem kein Tor zu schiessen. Nach zwei Dritteln des Spiels konnte ein Salzburger nur noch mit einer Notbremse (in Österreich Torraub genannt) gestoppt werden, was dem Grazer Spieler Kujabi die rote Karte einbrachte. Die Gesänge der Grazer "Hängt sie auf die Schwarze Sau" waren allerdings nicht gegen den eigenen Spieler mit der selben Hautfarbe, sondern gegen den gelbgekleideten Spielleiter gerichtet.

Nun passierte was passieren musste, die Mateschitztruppe schoss noch zwei Tore und zog wie Tags zuvor seine eigenen Amateure in die Viertelfinals des Cups ein.

Nun musste ich mich sputen. Abpfiff war um 20:45, mein Zug verliess Graz um 21:35. Kein Problem, wenn da nicht noch der Rucksack gewesen wäre. Schlussendlich klappte dann doch alles und ich fand mich pünktlich im Euronight "Zürichsee" ein, diesmal sogar im Abteilwagen, zumindest bis Feldkirch, wo der Wagen dann abgekoppelt wurde. Zu erwähnen wäre da noch das Prozedre mit dem Österreichischen Schaffner, welcher zum ersten Mal in seiner Karriere ein Click & Rail Billet gesehen hatte.

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Surflehrer-Björn-Senjor
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Beitrag von Surflehrer-Björn-Senjor » 23. Nov 2006, 21:47

:scratch: spam ?

Stecki

Beitrag von Stecki » 23. Nov 2006, 21:56

Surflehrer-Björn-Senjor hat geschrieben::scratch: spam ?


Musste ja kommen...

Stecki

Beitrag von Stecki » 25. Dez 2006, 10:29

Wünsche viel Spass beim lesen. Und SBS und Co: Wenn ihr bereits hier aufhört zu lesen braucht Ihr nachher auch kein dämlichen Kommentare zu posten.

Fussball, Frankreich, Ligue 1, neuer Ground
22.12.06 Olympique Marseille - A.S. St. Etienne
2:1, 53'000 Zuschauer, Stade Vélodrome, Marseille

Fussball, Frankreich, CFA 2, neuer Ground
23.12.06 RS Menton - Hyeres FC
1:0, ca. 500 Zuschauer, Stade Lucien Rhein, Menton

Fussball, Frankreich, Ligue 1, neuer Ground
23.12.06 OGC Nice - Racing Club de Lens
1:2, 10'120 Zuschauer, Stade du Ray, Nice


Eigentlich war die Tour nach Marseille und Nizza von Soke und Balu schon länger geplant, doch erst zwei Tage davor kündigte auch meine Wenigkeit seine Teilnahme an. Auf der französische Verbands-Homepage suchte ich sogleich noch nach einem Kick für den Samstagnachmittag und wurde mit der Partie Menton-Hyeres auch sofort fündig.

Um 5:30 fuhren Soke und Balu in der Nähe von Stuttgart los um mich zwei Stunden später in Lenzburg abzuholen. Etwas überrascht war ich als ich das Gefährt für die kommende Tour vor meiner Haustür stehen sah, handelte es sich dabei doch um einen Mercedes-Benz der E-Klasse, ein für unsere Verhältnisse recht luxuriöses Automobil. Recht schnell wurde mir dann erklärt dass es sich um einen Mietwagen handelt, den Balu's Mutter geschäftlich benötigt.

Nachdem der Tank wieder voll war konnte es losgehen, ab in den Süden. Die mitgebrachte Kiste Bier war innert kürzester Zeit leer, so dass wir in Lausanne bereits Nachschub beschaffen mussten. Hier musste ich lernen das Westschweizer Tankstellenshops auch ausserhalb der Autobahn keinen Alkohol verkaufen dürfen. Im gegenüberliegenden Supermarkt wurde ich aber fündig und die Fahrt konnte weitergehen. Nachdem auch diese Kiste leer war hatten wir dann aber für die ganze restliche Reise genug vom goldenen Gerstensaft.

Um zumindest etwas Maut zu sparen mieden wir vorerst die ausgebaute Französische Autobahn und suchten uns unseren Weg auf den Nationalstrassen, was bis etwa 150 Kilometer vor Marseille auch ganz gut klappte. Auch aus Zeitgründen entschieden wir uns dann den letzten Rest doch noch auf der Autobahn zurückzulegen.

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In Marseille angekommen verliessen wir uns auf das Navigationssystem, was sich als grosser Fehler entpuppte. Irgendwann fanden wir dann doch vor dem Stade Vélodrome wieder und auf dem Mittelstreifen einer Autobahnausfahrt wurde dann auch schnell ein typisch Französischer Parkplatz gefunden.

Innert kürzester Zeit hatten wir auch unsere reservierten Tickets in der Hand (zum Preis von 30 Euro für die billigsten Plätze!) und machten es uns auf der Gegentribüne gemütlich. Die Bise zog heftig und schon zu Spielbeginn schlotterten wir was das Zeug hielt.

Das Stade Vélodrome ist nach dem Stade de France das grösste Stadion Frankreichs und Austragungsort der Fussballweltmeisterschaft 1998. Mit seine zwei eigenwilligen Hintertortribünen hebt es sich deutlich von anderen Stadien ab. Allerdings ist lediglich die Hauptribüne überdacht.

Als die Akteure dann endlich das Spielfeld betraten wurden wir von einer recht schönen Choreo der Nordkurve überrascht, welche aus blauen und weissen Blättern bestand. Überrascht darum, weil unmittelbar vor der Choreo rein gar nichts von dieser zu sehen war, innert Sekunden schien sie aus dem Nichts zu erscheinen. Die South Winners zu unserer Linken waren etwas enttäuschend mit ihren wild durcheinandergewürfelten Fahnen.

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Die Gäste aus St. Etienne, welche recht zahlreich erschien waren, zündeten zu Beginn mehrere Bengalfackeln. Auch akkustisch waren sie durchaus ebenbürtig.

Während des Spiels waren auch bei den Einheimischen ab und zu ein paar Fackeln zu sehen. Diese gewannen das Spiel schliesslich mit 2:1 und wir konnten uns auf die Suche nach unserem Hotel machen, einer Filliale der Billighotelkette Formel 1.

Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht ging es erstmal in den gegenüberligenden Megasupermarkt zum frühstücken. Wie es sich für Frankreich gehört genehmigten wir uns natürlich ein Baguette mit Fleischbelag. Soke entschied sich für ein Rosinenbrot, was ihm zwischenzeitlich den Spitznamen "Rosinenbrotbomber" einbrachte.

Nun lagen noch 200km fahrt bis an die Côte d'Azur vor uns. Soke wollte sich in einem Décathlon-Sportmarkt noch mit Bengalfackeln für seine Fanaktivitäten in der Kreisklasse eindecken, was ihm kurz vor Cannes auch gelang. Unser nächstes Ziel war das mittelgrosse und durchaus sehenswerte Touristenstädtchen Menton, welches rund einen Kilometer vor der Italienischen Grenze liegt.

Hier erwartete uns ein Spiel der 5. Spielklasse, welches aber durchaus seinen Reiz hatte. Die Sonne verwöhnte uns mit herrlichen 18° Celsius und auf der Tribüne spielten sich lustige Szenen ab. Besonders amüsant fanden wir den kleinen Jungen, der eine toten Vogel gefunden hatte, und ihn dann auch gleich stolz seiner Mutter brachte. Diese fand das aber nicht so lustig und der Junge schleuderte diesen darauf in hohem Bogen in die Pampa. Das Spiel plätscherte vor sich hin und irgendwann gelang dem Heimteam dann doch noch ein Treffer. Dieses Resultat hielt sich dann auch bis zum Schluss stehen.

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Fantechnisch bieten RS Menton sowie auch die Gäste erwartungsgemäss nichts, trotzdem fanden sich gut 500 Zuschauer im Stade Lucien Rhein ein, welches nur wenige Meter vom Mittelmeer entfernt liegt. Eine neue und eine alte Tribüne war aber auch alles was der Ground zu bieten hatte.

Nach dem Spiel fuhren wir der Küstenstrasse entlang Richtung Nizza. Auf dem Weg dahin passierten wir das Fürstentum Monaco, welches mit seinen Villen und Yachten auch im Winter einen imposanten Anblick bietet.

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Das Stade du Ray in Nizza wurde bereits über zwei Stunden vor dem Spiel entdeckt, so dass noch massenhaft Zeit blieb uns im angrenzenden Supermarkt mit Nahrungsmitteln für die Rückreise einzudecken. Die Tickets waren mit 8 Euro auch einiges billiger als die in Marseille und so wurde der Ground etwa eine Stunde vor Spielbeginn betreten. Das Auto stellten wir übrigens direkt vor den Gästeblock, mit der Gewissheit dass es hier auch immer Polizei herumstehen hat und sich niemand daran vergreift.

Zu Spielbeginn merkten wir, dass die Ultras von Nizza einen Boykott durchführten. Dies wie sich herausstellte wegen ungerechtfertigten Stadionverboten (das Problem kennen wir auch bei uns). Auch zur zweiten Halbzeit änderte sich nichts mehr, die Kurven blieben still und etwa jede Viertelstunde wurde ein Transparent ausgerollt. Die Gäste aus Lens waren auch nicht gerade Zahlreich vertreten, genauer gesagt nur mit einem Bus. Die Fans sammelten sich in einer Ecke rechts unten im Gästeblock und waren immerhin das ganze Spiel hindurch aktiv. Auf Bengalfackeln oder gar eine Choreo warteten wir auf beiden Seiten vergebens.

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Das Spiel wurde recht hart geführt, weshalbe der Unparteiische auch beiden Teams eine rote Karte zeigte. Nizza ging zwar in Führung, vergab diese aber auch in Überzahl kläglich und verlor schliesslich mit 1:2. Mit Nizza dürfte wohl bereits einer der Absteiger feststehen.

Das Stade du Ray ist nichst Besonderes. Eine grosse Hauptribüne thront auf der einen Seite, rundherum stehen Stahlrohrtribünen. Die Stadionlandschaft Nizzas ist aber durchaus sehenswert.

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Nach dem Spiel traten wir umgehend die Heimreise an, welche aufgrund des Mietvertrags des Autos nicht über Italien führen durfte. Somit mussten wir ein paar Kilometer Umweg in Kauf nehmen und wieder via Genf fahren. Den ersten Teil fuhren wir wieder auf Nationalstrassen, welche uns diesmal quer durch die Berge führten. Sahen wir doch teilweise über ein Stunde kein anderes Auto, dafür Tankstellen an denen der Liter Diesel noch 69 Cent kostet. Auch ein greiser Wandersmann kam uns mitten in der Nacht auf einer unbeleuchteten Strasse mitten im Nirgendwo entgegen.

Die letzten 200km von Lausanne nach Lenzburg hatte ich die Ehre unser Gefährt zu steuern, und so fand um 8:00 morgens eine lustige und interessante Tour ihr Ende.

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