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Schweizer Cup

rubber
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Schweizer Cup

Beitrag von rubber » 20. Mai 2009, 11:31

sorry, aber hab keinen passenden Thread gefunden...

Ein helvetisches Fussballfest, verbannt in den Alltag
Von Andreas Schluchter.


So etwas können nur Schweizer Fussball-Funktionäre: Weshalb der heutige Cupfinal ein eigentliches Verbrechen gegen die Tradition ist.

Heute ist Mittwoch, ein Tag mitten in der Woche. Sonnenschein, aber kein Sonntag. Ein hundsgewöhnlicher Arbeitstag. Kein Festtag. Und was steht auf dem Programm?

Spiel-Nr: 500421
Datum/Zeit: Mi - 20. 5. 200 - 20:30
Paarung: BSC Young Boys (ASL - 10701) - FC Sion (ASL - 8700)
Schweizer-Cup / Final


Der Schweizer Cupfinal. Ein Festtag. Ostermontag oder Pfingstmontag. Später auch an einem gewöhnlichen Sonntag. Aber immer ein Feiertag.
Der Cupfinal war ein spezieller Tag.

Die Schweizer Prominenz gab sich ein Stelldichein. Die Anhänger zweier Klubs zogen in Extra- und anderen Zügen an die Stätte der Entscheidung. Manchmal wurden ganze Landesteile leer gefegt. Die Fussball-Schweiz verfolgte den Match gebannt am Fernsehschirm.
Der Cupfinal war ein spezieller Tag.

Auch in England ein spezieller Tag

In England wird der Cup noch mehr zelebriert, gewiss. Begrüssung durch die Königsfamilie unmittelbar vor dem Anpfiff in Wembley. Der beste Rasen. Der beste (?) Fussball. Die beste Stimmung. Ungeheurer Stolz. It’s Cup Final day.

Doch dann kommt bald die Schweiz. Auch hier Tradition an allen Ecken und Enden. Der restliche Spielbetrieb ruhte wegen, nein, zu Ehren des Finals.
Der Cupfinal war ein spezieller Tag.

Dieses Spiel, dieses Ereignis löst auch bei mir Erinnerungen und Emotionen aus. Rund 30-mal - auf nach Bern, ab ins Wankdorf. An der Hand meines Vaters, später mit Kollegen, dann als Journalist. Doch immer irgendwie als Zuschauer. Beim Sitzstreik-Final 1967. Bei den epochalen Matches FCZ - FCB in den frühen 70er-Jahren, aber auch in jüngster Vergangenheit bei allen Endspielen in Basel.

Einmal im Leben dort unten stehen, die Landeshymne hören, Teil des Spiels, nicht nur nah dabei, sondern mitten drin zu sein. Der Traum eines jeden Fussballpampers.

Die Erinnerungen an einen speziellen Tag

Das Leben geht manchmal seltsame Wege. 1998 führte mich mein Weg am 1. Juni kurz vor 15 Uhr nach Bern in den Wankdorfer Anspielkreis - als Schiedsrichter des 73. Cupfinals. Bei der Landeshymne rechts und links von mir die beiden Assistenten, meine Frau Vroni (kitschig? - aber wahr) und Leo Martina. Lausanne-Sports gegen St. Gallen. Nach 90 Minuten 2:1 für die Ostschweizer. Das 2:2 in der Nachspielzeit. Die Verlängerung ohne Tore. Penaltyschiessen. Lausanne-Goalie Martin Brunner wehrt den letzten Penalty ab. Cupsieg für die Waadtländer. Vollprogramm mit Supplement. Welch ein Tag! Welche Erinnerungen.
Der Cupfinal war ein spezieller Tag.

Und jetzt das - der Schweizer Cupfinal an einem Mittwoch. Zuerst perplexes Kopfschütteln. Ein Scherz? Das wär, wie wenn die Basler Fasnacht nicht an einem Montag um vier Uhr mit dem Morgestraich, sondern an einem Donnerstag kurz nach dem Mittagessen beginnen würde. Oder wenn das Sechseläuten an einem Donnerstagmorgen stattfinden und der Böögg nicht um 18 Uhr verbrannt werden würde. Doch die Gerüchte verdichteten sich, das Unglaubliche wurde bestätigt.

Und warum die Abwertung? Die Abschiebung des traditionsreichsten Schweizer Fussballfestes auf heute Abend? Wenn notabene gleichzeitig in Istanbul der Uefa-Cupfinal gespielt wird, wenn in Zürich der Blue Start/Fifa Youth Cup mit Weltklasse-Nachwuchsspielern stattfindet?

Cupfinal musste Bahamas-Reise weichen

Die Antwort stand am 18. April in einem Interview mit SFV-Zentralpräsident Ralph Zloczower in dieser Zeitung:

«Weil der Cupfinal am Pfingstmontag mit dem Fifa-Kongress (auf den Bahamas, die Redaktion) kollidieren würde. Ich und auch der Generalsekretär (Peter Gilliéron, die Redaktion) sowie einer der Vizepräsidenten des SFV könnten am Cupfinal nicht dabei sein.»

Es bleiben mir ein Wunsch und eine Bitte: Speziell dem Schiedsrichter-Quartett mit Final-Referee Claudio Circhetta wünsche ich für dieses einmalige Spiel viel Wettkampfglück. Und der dann neuen Führung des Schweizerischen Fussballverbands sei für 2010 die Bitte anheimgestellt, diesem Fussballfest auch terminlich wieder den gebührenden Stellenwert einzuräumen.


Der Cupfinal IST ein spezieller Tag!


:!: :!:
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UNDERCOVER
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Beitrag von UNDERCOVER » 20. Mai 2009, 11:37

wenn man bedenkt, dass dieser fifa-kongress offenbar erst am tag nach dem pfingstmontag beginnt, ist die verschiebung noch viel lächerlicher.

gemäss dem offiziellen programm gehts am 2. juni um 17.00 los. also ziemlich genau 24 stunden nach der pokalübergabe, hätte der cupfinal wie üblich am pfingstmontag stattgefunden...

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Beitrag von Wiesel » 20. Mai 2009, 11:53

UNDERCOVER hat geschrieben:wenn man bedenkt, dass dieser fifa-kongress offenbar erst am tag nach dem pfingstmontag beginnt, ist die verschiebung noch viel lächerlicher.

gemäss dem offiziellen programm gehts am 2. juni um 17.00 los. also ziemlich genau 24 stunden nach der pokalübergabe, hätte der cupfinal wie üblich am pfingstmontag stattgefunden...


eintrinken kennsch? :wink: :D :oops:
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Beitrag von dragao » 20. Mai 2009, 12:59


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Beitrag von Haxen-Paule » 20. Mai 2009, 14:04

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Beitrag von Hebi » 20. Mai 2009, 18:33

Haxen-Paule hat geschrieben:SHAKTAR
Kein Anspruch auf Punkte und Erfolg. Nur Leidenschaft und Kampf zählen!

Simba

Beitrag von Simba » 21. Mai 2009, 12:34

Blick online hat geschrieben:Man hätte ohne weiteres sicherstellen können, mindestens vier SFV-Mitglieder in die Karibik zu schicken, da ein «Schieber» sonst schwierig würde.

:lol:

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