fesch hat geschrieben:(Dass bei vielen solchen Firmen der freie Wettbewerb nicht wirklich spielt, lassen wir mal aussen vor, ist ja nicht der Fehler der Firmen)
Dass es (auf allen Ebenen) überbezahlte Angestellte gibt, mag vorkommen. Aufgrund der nur fürs Topmanagement börsenkotierter Unternehmen geltenden Transparenzvorschriften wird dies allerdings nur bei diesen Topverdienern öffentlich breit getreten. Hier ist es an den Aktionären, dem VR auf die Finger zu schauen - und nicht dem Staat oder der Gesellschaft.
fesch hat geschrieben:Allgemein: es gibt in einer Gesellschaft halt nicht nur die Sicht der Arbeitgeber. Damit ist eigentlich alles gesagt.
Behaupte ich auch nicht. Wenn aber die Gesellschaft in ihrer Mehrheit der Meinung ist, es brauche einen Mindesteinkommen, dann soll bitteschön auch die Gesellschaft (via Umverteilung) dafür aufkommen und die Mehrkosten nicht einfach den Arbeitgebern aufbürden.
fesch hat geschrieben:Stellt sich wie immer die Frage: zu wie einem grossen Teil soll denn die Wertschöpfung dem Wertschöpften selber zu gute kommen? Wird Wertschöpfendes Kapital höher gewichtet als Wertschöpfende Arbeit? Deshalb auch hier, findest du es richtig/fair, dass jemand für diesen Lohn 100% arbeiten muss? Soll man das als Gesellschaft tolerieren? Man kann die Frage, mit urliberalem Geiste, mit ja beantworten. Ich für meinen Teil sage Nein.
Ob ein Lohn angemessen ist (oder fair, gerecht, wie auch immer), müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber beurteilen. Alles andere sind fruchtlose Diskussionen für die Galerie.
PS: Die Vorstellung, in der Schweiz müsse jemand gezwungenermassen von monatlich 1800 Franken Lohn leben, ist absurd. Erstens musst Du mir den Job (100%-Pensum, ohne Ausbildungselemente) zeigen, der so niedrig honoriert wird. Zweitens erhielte diese Person Ergänzungsleistungen. Und drittens steht es dieser Person frei, ihren Job zu wechseln.