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Kampf den Hooligans und Rassisten


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Raubi
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Raubi » 24. Aug 2015, 19:28

Gabs auch schon mal in Luzern 8)
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LU-57
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 11. Sep 2015, 16:27

solidarität mit ultras thailand!

wochenblitz hat geschrieben:Fußball-Hooligans randalieren in Laos

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Bangkok/Vientiane - Die laotische Polizei hat am Freitagabend nach dem U19-Finale der Asean Football Federation, bei dem die War Elephants aus Vietnam von der thailändischen Auswahl mit 6:0 abgefertigt wurden, 25 Thai-Hooligans verhaftet, berichtete die Botschaft aus Thailand.

Laotische Behörden kontaktierten thailändische Diplomaten in Vientiane, um die Heimreise der 25 Thailänder zu organisieren, damit sie aus der Haft entlassen werden können.

Die Probleme entstanden, nachdem das thailändische Team in der 11. Minute des zweiten Spielabschnittes mit 2:0 in Führung ging. Eine Gruppe von Fans zündete ein bengalisches Feuerwerk und die laotische Polizei musste anscheinend eingreifen, um ein Chaos zu verhindern, berichtete Siam Sport auf ihrer Webseite.

Ein Polizist feuerte einen Warnschuss in die Luft, um die Meute in Schach zu halten. Die Unruhestifter wurden schließlich aus dem Stadion abgeführt. Die Reisedokumente wurden von den Fans eingezogen, die sich selbst „Ultras Thailand“ nennen.

„Die thailändische Botschaft hat sich nach dem rüden Vorfall entschuldigt. Die Botschaft bedauere und entschuldigt sich bei Beamten und Laoten für die Unannehmlichkeiten“, hieß es in der Erklärung.

Die Football Association of Thailand hat unterdessen mitgeteilt, dieser Hooligan-Gruppe ein Stadionverbot aufzuerlegen, womöglich Lebenslang. Der Fußballverband wird dies überprüfen, bevor eine Entscheidung getroffen wird, erklärte Polizei-Oberstleutnant Chaisup Tharatritpiem, ein Mitglied des Verbandes.
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«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 1. Dez 2015, 00:21

es herrschte zuletzt ja ungewohnt gähnende langeweile in der schweizweiten krawallnazihooligan-debatte.

den ganzen herbst über kaum mehr skandalberichte, wochen- bis monatelang (!) wenig bis gar keine bad-publicity... krawall-saison 15/16 quo vadis?

nachdem zwischenzeitlich sogar die pfadizeitung eine gefühlte ewigkeit andere nebenschauplätze bearbeitete und dieser thread erstmals seit eröffnung auszutrocknen drohte, kehrt langsam aber sicher wieder so etwas wie normalität zurück.

wie so oft nimmt luzern eine vorreiterrolle ein. die pfader haben mittlerweilen nämlich doch auch wieder ein wenig gegiftelt, neue ausgetüftelte heilungsmethoden wurden aus der traufe gehoben (in luzern sollen an den high-risk-riot-places für eine stunde filmen im jahr fixe hooligan-kameras installiert werden) und am kommenden mittwoch kommt nun endlich auch national wieder bewegung in die "debatte".

"die rundschau" berichtet unter dem aufreisser "fan-faustrecht" über bemitleidenswerte bahnpolizisten, die von den befäusteten fans immer öfters und fester zusammengehauen werden.

sicherlich ein sehr empfehlenswerter beitrag. unbedingt antun. und auf nachahmer-beiträge hoffen!

denn (wir sind) das volk muss aufwachen. warscheindlich haben die's schon vergessen: wir haben immer noch ein latent dringendes nureinefragederzeitbispönktlipönktlipönktli hooligan-problem!

greez
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von jossen » 3. Dez 2015, 10:09

und? wie ist so dein Fazit? begann relativ gut mit "Neue Dimension der Gewalt" im zweiten Satz.
Das Opfer Hans (Name abgeändert und total unbekannt. Absolut niemand kennt seinen richtigen Namen.) spielte seine Rolle anständig. Er hätte aber durchaus noch Röntgenaufnahmen präsentieren oder zeigen können wie sehr er nun bei der Arbeit beeinträchtigt wird. Hätte ja auch eine Röntgenaufnahme von einem Sportunfall sein können. Mit "psychischem Druck" kann man das schon irgendwie in Verbindung bringen.
Allerdings flachte das ganz schnell ab. Wenig neue gewaltätige Szenen. Wenn man schon nix Neues hat bringt man doch einfach Szenen wie Basel im Schletzi oder so.

Und was hat man sich dabei gedacht, als man dem St. Galler Staats-weiss-ich-doch-nicht-was das schreckliche Bild von Hans vorgelegt hat? Die Person, welche diese Situation beurteilen soll, muss doch keine Funktion haben... Wo bleiben die Emotionen? Wieso befragt man nicht eine hochsensible Hausfrau aus Solothurn oder so?

Zudem bin ich persönlich ein wenig entäuscht von den nachgestellten Szenen. Da steckt man Millionen in die Kulturförderung, aber bringt keine gescheiten Szenen zusammen. Die Hälfte war total verwackelt und die anderen gestellten Szenen mit den Bernern war viel zu harmlos. Zwischenzeitlich musste man meinen, dass die "Linken und Schwulen" im Schweizer Fernsehen (hab nicht ich gesagt) Propaganda FÜR die Fussballfans betreiben. Vieleicht sollte die Rundschau mal etwas gemeinsam mit "Bild und Ton" machen und ihm einen Porsche oder so überreichen dafür dass er arbeitet.

Zum einen hoffe ich, dass sich der FCL, der gewaltätige Fan, die UN, Menschenrechtsorganisationen und der Bulle von Tölz den Bericht gesehen haben und sich eine gute Entschuldigung überlegen. Seinen total unbekannten Namen kann man bestimmt irgendwie ausfindig machen.

Zum anderen bin ich gespannt, wie die anderen Medien darauf reagieren werden. Leider war der Inhalt hierfür etwas dünn. Von daher denke ich, dass es sich wohl nur lohnt die grossen Online-Portale zu besuchen, da dort im Notfall wenigstens Krawall-Diashows eingebunden und andere Artikel verlinkt werden.

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von sui202084 » 3. Dez 2015, 17:16

wurde doch in Gesprächen bereinigt :lol: :oops:

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 27. Jan 2016, 01:02

SRF: Initiative zum Konkordats-Beitritt scheitert an nötiger Unterschriftenzahl
http://www.srf.ch/news/regional/basel-b ... t-in-basel
immerhin... Initiativführer Joel Thüring: "Dank der Initiative haben sich die Kräfte, die sonst für Unruhe sorgen, zurückgehalten". 8)

BL-Zeitung hat geschrieben:
Hooligans-Stopp-Initiative scheitert in beiden Basel


Der Kanton Basel-Stadt wird definitiv nicht dem verschärften Hooligan-Konkordat beitreten. Eine entsprechende Initiative erreichte die erforderlichen Unterschriften nicht. Im Kanton Baselland ist die Unterschriftensammlung eingeschlafen.


Der Verein "Hooligans-Stopp beider Basel" lancierte im August 2014 in beiden Kantonen eine Initiative mit dem Titel "Stopp der Gewalt an Sportveranstaltungen - Ja zum Hooligan-Konkordat". Damit sollte das Volk über einen Beitritt zum verschärften Hooligan-Konkordat abstimmen können.

In Basel-Stadt ist die Sammelfrist diese Woche abgelaufen, die Initiative wurde jedoch nicht eingereicht. Die erforderlichen 3000 Unterschriften seien nicht beigebracht worden, sagte SVP-Grossrat und Mitinitiant Joël Thüring am Freitag auf Anfrage.

In Baselland könnten zwar noch Unterschriften gesammelt werden, aber das Initiativkomitee wird wohl seine Aktivitäten einstellen. Nach Auskunft von Landrätin Elisabeth Augstburger (EVP) und Landrat Georges Thüring (SVP), die beide dem Verein angehören, ist ein formeller Beschluss über das weitere Vorgehen noch nicht gefällt worden.

Die Unterschriftensammlung sei nach einem erfolgreichen Start im letzten Jahr "eingeschlafen". Nach dem Scheitern des Volksbegehrens im Stadtkanton ist für Thüring auch im Landkanton "die Sache erledigt". Die Situation in der fussballbegeisterten Region Basel habe man falsch.

Ablehnung in den Parlamenten

Tatsächlich war das verschärfte Hooligan-Konkordat in der Fussballregion Basel immer umstritten. Die Parlamente in beiden Kantonen lehnten den jeweiligen Beitrittsantrag der Regierungen zum Konkordat mit grossem Mehr ab.

Als Grund wurde genannt, dass der Kernpunkt der Verschärfung, nämlich die Bewilligungspflicht für Grossanlässe, in Basel längst praktiziert wird. Der sogenannte Basler Weg mit Prävention, Repression und Dialog aller Beteiligten bewähre sich. Dem Konkordat sind laut der Homepage der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren bisher 23 Kantone beigetreten.
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 28. Jan 2016, 09:12

Die französische "Terror-Hysterie" scheint nun auch die Basler zu betreffen. Bequem ists hat schon, so n Ausnahmezustand...

Nordwestschweiz hat geschrieben:«Hochrisiko-Spiel»

FCB-Fans droht in Frankreich Hausverbot

von Sebastian Wendel und Jakob Weber — Nordwestschweiz
Zuletzt aktualisiert am 27.1.2016 um 08:04 Uhr

Müssen die Fans draussen bleiben, wenn der FC Basel nächsten Monat in Frankreich um das Weiterkommen in der Europa League kämpft?

Seit den Terroranschlägen am 13. November 2015 in Paris herrscht in Frankreich der Ausnahmezustand. Heisst: Die lokalen Behörden haben viel weitreichendere Kompetenzen als sonst. Sie können Personen zum Hausarrest verdonnern, Hausdurchsuchungen ohne richterlichen Beschluss durchführen, Versammlungen und Demonstrationen auflösen oder Kinos, Restaurants und Theater spontan schliessen lassen. Und: Sie können Menschengruppen den Zutritt zu einem Gebäude verbieten, zum Beispiel Fussballfans den Zutritt in ein Stadion. Eine Woche nach den Anschlägen in Paris war für alle Partien der französischen Ligue 1 der Einlass von Fans der Gästemannschaft verboten.

Auch gut zwei Monate später bestimmt der Ausnahmezustand den Alltag der Franzosen – und somit auch den Fussball in unserem Nachbarland. Womit wir beim FC Basel wären: Dieser bestreitet am 18. Februar das Hinspiel der Europa-League-Sechzehntelfinals in Saint-Étienne. Tut er dies ohne die Unterstützung der mitgereisten FCB-Fans? Gut möglich. Die Schliessung des Gästesektors im «Stade Geoffroy-Guichard» für das Spiel gegen Basel ist wahrscheinlich. Dies, weil die FCB-Fans in Europa nicht den allerbesten Ruf geniessen und die Sicherheitsbehörden in Saint-Étienne (50 Kilometer südwestlich von Lyon) die Partie als «Hochrisiko-Spiel» einstufen könnten. Bei solchen werden in Frankreich zurzeit konsequent keine Gästefans zugelassen: So blieb am 17. Januar beim Derby zwischen der AS Saint-Étienne und Olympique Lyon der Gästesektor leer. Auch vor internationalen Spielen macht die Regelung keinen Halt: Am 26. November durften beim Europa-League-Gruppenspiel zwischen der AS Monaco und Anderlecht die belgischen Fans nicht ins Stadion.

Verwirrung in Saint-Étienne

«Wir können unseren Fans zum jetzigen Zeitpunkt nicht garantieren, dass sie das Spiel in Saint-Étienne vor Ort verfolgen können», sagt Andrea Roth, die Mediensprecherin des FC Basel. Die Entscheidung, ob und wie die Fans von Rot-Blau nach Frankreich reisen können, soll in den nächsten Tagen fallen. «Sobald eine Entscheidung gefallen ist, werden wir informieren.»

Beim FCB weiss man also Bescheid. Komischerweise war das in Saint-Étienne nicht der Fall. Zumindest so lange nicht, bis die «Nordwestschweiz» wegen einer allfälligen Sperrung des Gästesektors anfragte. Die spontane Antwort von Mediensprecher Nicolas Parent lautete: «Davon weiss ich nichts. Aber unsere Fans werden für das Rückspiel ganz normal nach Basel reisen. Darum frage ich mich: Warum sollten die FCB-Fans nicht zu uns kommen dürfen?» Parent versprach, sich dennoch beim Sicherheitschef der AS Saint-Étienne zu erkundigen. Und liess später – nicht mehr telefonisch, sondern nur noch per E-Mail – verlauten: «Bis jetzt ist noch keine Entscheidung gefallen.» Was den Schluss zulässt, dass die Schliessung des Gästesektors am 18. Februar sehr wohl ein Thema ist. Ähnlich tönt es nämlich vom europäischen Fussballverband Uefa. Auf unsere Fragen, ob die FCB-Fans zu Hause bleiben müssen und ob dies Konsequenzen habe für die AS Saint-Étienne, lautete die Antwort: «Wir haben dazu derzeit noch keine Informationen.»

Es scheint, als wäre das Thema ein heisses Eisen, an dem sich niemand die Finger verbrennen möchte. Blöd für die FCB-Fans, die eigentlich nach Saint- Étienne reisen möchten, mit der Reiseplanung aber weiter zuwarten müssen.
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 22. Mär 2016, 10:58

jetzt ist dann bald ne ganze saison um, ohne richtigen krawallchaotenjournalismus.
danke master für diese aufmunterung ausm blick. immerhin ringier wüsste, wie es immernoch angebracht wäre.
absolute weltklasse-einleitung! wie zu guten alten zeiten! warum nicht (wieder) mehr davon?

Blick hat geschrieben:Tatort Tourbillon

Sion-Chaoten legen Feuer und Basler reissen Sitze aus!

Wieder ein Super-League-Spiel, das im Chaos endet. Diesmal weniger wegen des Schiris, sondern wegen der Fans. Chaoten.

Auf der einen Seite sind da die Anhänger des FC Sion. Sie sind es, die Gegenstände aufs Feld werfen, als FCB-Captain Matias Delgado zum Elfer Anlauf nimmt, den mittlerweile fast alle als ungerechtfertigt betrachten. Schiri Nikolaj Hänni platzt der Kragen. Er beordert die Teams zuerst an die Seitenlinie. Und als im Sektor des FC Basel eine Petarde explodiert, für lange zwölf Minuten in die Garderobe.

Auch hier sind sich alle einig, ob Freund oder Feind: Hänni hat überreagiert. Sion-Boss Christian Constantin: «Hänni hat den Entscheid vorschnell gefällt. Wegen eines Bierkartons und eines Feuerzeugs muss man die Teams nicht in die Garderobe schicken. Auch die Spieler haben ihm gesagt, dass es nicht so schlimm sei, was da passiere.»

Dennoch drehen einige Sion-Chaoten durch – und legen Feuer im eigenen Stadion. CC: «Als ich mit den Hardcore-Fans Frieden schloss, war ein Teil der Abmachung, dass es keine Pyros mehr gebe. Daran haben sie sich gehalten. Auch am Sonntag. Weil halt einer ein Feuerzeug dabeihatte, zündeten sie eine Banderole an ... Verglichen mit dem, was früher da abging, ist das relativ harmlos. Aber klar: Es geht überhaupt nicht!»

Auf der anderen Seite benehmen sich auch die Basler nicht wie Lämmer. Zum einen wegen besagter Petarde. Zum anderen und vor allem, weil sie es fertigbringen, in ihrem Sektor gleich drei Sitzreihen aus den Verankerungen zu reissen. Und diese fein säuberlich zum Stadioneingang zu transportieren. Nach dem Motto: Wir wollen einen barrierefreien Stehplatz-Sektor! CC: «Was soll ich da noch gross kommentieren? Es ist nichts Neues. Wir haben uns an solche Dinge gewöhnt.»

Ebenso an heikle Ref-Entscheide, die meist gegen Sion ausfallen. «Der Handspenalty war sehr hart. Der Kopfball von Assifuah wohl hinter der Linie», so CC.

Vielleicht muss er selber sich aber auch Fragen stellen: Ist er mit seinem Verhalten nicht auch mitschuldig daran, dass die Refs eher gegen Sion pfeifen? Und ist das Verhalten «seiner» Fans nicht auch eine Folge der Geister, die er rief?

http://www.blick.ch/sport/fussball/tato ... 32030.html


so btw.:
Bild
Bild
:D

edit: omg, beim ersten durchklicken gar ned aufgefallen, aber auf diesem foto versteckt sich tatsächlich das furchteinflössende tourbillon-feuer-inferno...
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 11. Apr 2016, 16:26

dimensionsstufe 152 ist erreicht.

http://www.blick.ch/news/schweiz/basel/ ... 06533.html

greez
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 26. Apr 2016, 15:33

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Camel » 26. Apr 2016, 15:38

Schade ist Thatcher vorher gegangen.

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 26. Apr 2016, 15:47

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von harud » 26. Apr 2016, 23:17

Camel hat geschrieben:Schade ist Thatcher vorher gegangen.

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 27. Apr 2016, 09:57

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 29. Mai 2016, 09:55

MAZonline hat geschrieben:Polizei setzt massiv auf Reizgas

Eskalation nach Landespokalfinale - viele Verletzte


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Ausschreitungen bei dem Brandenburger Landespokalfinale, das in Luckenwalde ausgetragen wurde, überschatten den Erfolg des SV Babelsberg 03. Der Verein hatte sich zuvor gegen den FSV 63 Luckenwalde durchgesetzt. Es boten sich schreckliche Szenen, mehrere Menschen wurden verletzt. Augenzeugen berichten von unnötiger Polizeigewalt.

Luckenwalde . Der große Erfolg des SV Babelsberg 03 im Finale des Landespokals gegen FSV 63 Luckenwalde wird überschattet von den schlimmen Szenen nach dem Abpfiff. Als sich einige Fans des Babelsberger SV auf die Zäune am Fanblock kletterten, zog die Polizei auf und positionierte sich vor den jubelnden Fans, um einen Platzsturm zu verhindern. Als ein Zaunelement nachgibt, eskaliert die Lage. Als dann noch einige Fans auf das Spielfeld gelangen, schreitet die Polizei ein.

Rigoros werden die Jubelnden zurückgedrängt. Die Beamten bilden eine Kette. Es wird geschubst, die Lage spitzt sich zu. Immer mehr Polizeikräfte ziehen vor den Anhängern auf, ingesgesamt waren 1000 Babelsberg-Fans vor Ort. Einige Fans bestehen darauf, bei den Spielern zu bleiben. Wenige durchbrechen die Kette. Jetzt kommt Pfefferspray kommt zum Einsatz. Aus dem Block fliegen Gegenstände auf die Beamten. Die Situation eskaliert endgültig. Die Einsatzkräfte sprühen das Tränengas - zunächst nur gegen einzelne Personen, später willkürlich in großen Mengen in den Block. Einige spüren Schlagstöcke, berichten Augenzeugen. Fans werden abgeführt, andere liegen mit Tränengas auf dem Boden. Selbst Ordner geraten in die Pfefferspray-Schwaden und auch jene Fans, die sich in Ruhe das Spiel ihres Lieblingsvereins Babelsberg 03 angesehen hatten. Augen werden ausgespült, einige Fans und Ordner bluten. Offenbar gab es mehrere Platzwunden.

Augenzeugen: Polizei reagiert "völlig überzogen"

Während die Pressekonferenz läuft, fahren immer mehr Rettungswagen vor. Die Polizei schließt nun den Ausgang zum Stadion. Die Rettungskräfte sind mit vielen Wagen vor Ort und versorgen Dutzende Verletzte aller Altersgruppen, darunter etliche Unbeteiligte, die unter dem massiven Einsatz des Reizgases leiden. Selbst ein Rettungshubschrauber rückt an. "Völlig überzogen" habe die Polizei reagiert, berichten Fans. Der massive Einsatz gegen die Nulldrei-Anhänger sei "unverhältnismäßig" gewesen. Erst als die Fan-Busse Vorfahren dürfen die Babelsberg-Fans in Gruppen das Stadion verlassen und in die Busse einsteigen. Starke Polizeikräfte vor dem Stadion sichern die Abfahrt, während noch viele weitere von den Sanitätern versorgt werden müssen.

Polizei wollte Stürmung des Platzes verhindern

Die Polizei selbst schreibt in ihrer Pressemitteilung später, dass es während des Spielverlaufs zu keinen relevanten Störungen kam. Lediglich Pyrotechnik sei im Gästefanblock der Babelsberger gezündet worden. Nach dem Spielende, so die Polizei, versuchte dann eine Gruppe von etwa 100 Personen der Babelsberger Fans "den Platz zu stürmen". Offenbar sah sich die Polizei gezwungen, massiv mit dem "Einsatz von Ordnern und Polizeikräften" einzuschreiten, um die Stürmung des Platzes zu verhindern. Jene Fans wollte man abhalten, die auf dem Platz den großen Triumph feiern wollten.

Die Polizei sah sich zu einem erhöhten Einsatz von Kräften und auch Reizgas gezwungen.

Dabei kam es nach Angaben der Polizei "zur Beschädigung der Platzumzäunung und durch den Einsatz von Reizgas zu mehreren Leichtverletzten sowohl unter den Fans, als Polizeikräften." Mehrere Störenfriede seien dabei in Gewahrsam genommen worden. Sie bekamen Anzeigen - unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, Waffengesetz, Sprengstoffgesetz und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Babelsberg-Chef sieht Einsatz kritisch

Der Babelsberg-Chef sieht den Einsatz allerdings kritischer. „Ich habe den spontanen Eindruck gewonnen, dass die Polizei nach Spielende überreagiert hat“, sagte Babelsberg-Chef Archibald Horlitz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Polizei habe mit dem Reizgas wahllos durch den Zaun gespritzt, so dass auch ältere, unbeteiligte Fans und auch mitgereiste Babelsberg-Ordner getroffen wurden, beklagte sich Horlitz.

Fotos:
https://www.flickr.com/photos/presseser ... otostream/
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von raven » 30. Mai 2016, 22:21

Hüetlis halt...
stänkerer gegen oben

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von lucerne » 2. Jun 2016, 11:01

http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/zu ... e-ld.86135

Zürcher Fankultur
Die unheimliche Macht der Kurve

Die Fankurve des FC Zürich gebärdet sich zunehmend als Machtorgan des Vereins, vor dem Spieler und Klubverantwortliche kuschen. Von ungefähr kommt dieses Gehabe allerdings nicht.

Die Szene könnte aus einem Mittelalter-Schwank stammen, in dem devote Bauern einem reizbaren Vogt den Zehnten abzuliefern haben: Die FCZ-Spieler Alain Nef und Gilles Yapi schleichen zur Fankurve des FC Zürich, bieten dort einen Silberpokal dar und trollen sich wie geschlagene Hunde. Ihre Herren in der Südkurve nehmen das Geschenk ohne grosse Regung zur Kenntnis, wer übermässig jubelt, erntet böse Blicke. Dabei hat die Mannschaft soeben den Schweizer Cup-Final gewonnen.

Was in den letzten Tagen rund um den FCZ geschehen ist, sagt viel aus über das Selbstverständnis gewisser Zürcher Fussballfans – und über die Macht, die sie inzwischen über Spieler und Klubführung ausüben. Der bizarre Cup-Final war dabei nur der Höhepunkt einer langen Serie von einschlägigen Demonstrationen. Bereits als der FCZ vor einem Jahr mit 1:5 gegen den FC Basel unterging, nötigten einige Ultras die Mannschaft dazu, ihre Trikots abzugeben, als Strafe für die beschämende Leistung. Und als sich der Abstieg in den letzten Wochen immer mehr abzeichnete, mussten sich die Spieler von ihren Anhängern belehren und zusammenstauchen lassen wie Schulbuben, wobei ihnen kaum verhohlen mit Gewalt gedroht wurde. All das nahmen sie kleinlaut hin.

FCZ-Präsident Ancillo Canepa, ohne dessen Millionen in den letzten Jahren nicht viel gelaufen wäre, bekam derweil von allen Seiten zu hören, dass er an allem schuld sei und künftig besser die Finger von sportlichen Angelegenheiten lasse. Sonst, so wurde ihm am Cup-Final per Plakat mitgeteilt, werde man ihm diese Finger eben verbrennen. Was passiert wäre, wenn der FCZ auch noch den Cup verloren hätte, bleibt offen. Die Erleichterung darüber, dass die verletzten Gefühle der Fans nicht noch mehr strapaziert wurden, war jedenfalls mehr als deutlich spürbar.

Die verklärten Lieblinge der urbanen Schickeria

Wie kann ein Teil der Fan-Szene ein derartiges Selbstverständnis entwickeln und ein derartiges Gewicht erhalten? Sicher ist: Die Südkurve ist zwar bis heute kein geschlossener Block, sondern ein heterogenes Gebilde, in dem sich verschiedene Gruppierungen tummeln, die sich in Ausnahmesituationen wie dem Cup-Final auch einmal mit anderen Fans prügeln. Aber sie ist in den letzten Jahren militanter und verbissener geworden, auch weil sich der FCZ vom belächelten Verlierer-Klub zum ambitionierten und erfolgreichen Fussballverein entwickelt hat. So wurde er nicht nur zum Magneten für Hipster und Modefans, sondern auch für Jugendliche, die sportlichen Misserfolg als persönliche Beleidigung und Gewalt und Drohung als legitimes Mittel zur Durchsetzung ihrer Bedürfnisse betrachten (ein kleiner Teil der Szene mischt zudem immer wieder bei linksextremen Gewaltausbrüchen und Angriffen auf Polizisten mit).

Wie die jüngsten Ereignisse zeigen, sind Fankurve, Klubführung und Spieler offensichtlich nicht wirklich gewillt, sich konsequent von gewalttätigen Gruppierungen zu distanzieren. Vielmehr wird diesen mit devoten Gesten gezeigt, dass man sie als Herren und Richter akzeptiert. Diese duldsame Haltung ist insofern nachvollziehbar, als die hiesigen Klubs nicht wählen können, wen sie gerne im Stadion hätten und wen lieber nicht, zumal das Zuschauerpotenzial im Gegensatz zu Ländern wie England beschränkt ist. Obendrein wäre die Stimmung in den Stadien ohne die Ultras etwa so prickelnd wie in einem reformierten Gottesdienst. Dass das Problem nicht ganz einfach zu lösen ist, zeigt das Beispiel Basel: Dort glaubte man, die gewalttätige Fraktion durch intensive Fanarbeit in den Griff bekommen zu haben – bis sich eine Gruppe Vermummter Anfang April mit einer brutalen Attacke auf Polizisten in Szene setzte. Bei der Zürcher Polizei sind junge Gewalttäter in den Fankurven ein Dauerthema. Der Tenor unter den Einsatzkräften ist klar: Weil die Täter kaum ernsthafte Konsequenzen zu befürchten hätten, entwickelten sie ein besonderes Machtgefühl, das sich in noch mehr Beschimpfungen, Steinwürfen und körperlichen Attacken manifestiere. Dass der Klub zu diesen meist vermummten Anhängern überhaupt noch einen Draht hat, darf bezweifelt werden. Fest steht: Gelingt es nicht, die Entfremdung zwischen Fans und Klub, aber auch zwischen den Fangruppen selber zu entschärfen, droht ein Aderlass von gemässigten und alteingesessenen Zuschauern. Denn dort haben die bizarren Machtdemonstrationen zu einer Art Götzendämmerung in Sachen Südkurve geführt. «Wir wurden selbstgefällig und überheblich», ist in Facebook-Postings zu lesen, oder: «Statt der Liebe zum Verein, die ihr immer besingt, geht es euch letztlich nur um euch selbst und eure beleidigten Gefühle.» Andere klagen darüber, dass der früher typische Hang zur Selbstironie verloren gegangen sei.

Solche Einsichten kommen allerdings reichlich spät. Denn die Südkurve gebärdet sich schon lange als selbstherrliche Diva. Schliesslich wird den Fans von Journalisten, Politikern und Kulturschaffenden seit Jahren versichert, dass sie die Speerspitze des urbanen, kreativen und progressiven Zürich seien, an dessen Wesen bekanntlich das ganze Land genesen soll. Begründet wurde dieser Hype in den 1990er Jahren, als es unter Secondos, Studenten und Antikapitalisten aller Art plötzlich chic wurde, sich die Niederlagen des ehemaligen Stumpenraucher- und Goldketteli-Vereins anzusehen. So wurde der FCZ zur idealen Projektionsfläche des rot-grünen Zürich.

«Mich erinnert die Südkurve stark an die Jugendbewegung der Achtzigerjahre», schreibt etwa Michael Lütscher, Autor des Buches «FCZ – Eine Stadt, ein Verein, eine Geschichte», «in ihrer ganzen Kreativität und Leidenschaftlichkeit, in ihrer Ablehnung von Kommerz, Establishment und Polizei und ihrer Neigung zur Gewalt.» Andere schreiben der Südkurve das Verdienst zu, sie habe den Fussballfan an sich vom traurigen Ruf des dumpf-spiessigen Reaktionärs befreit; und der «Tages-Anzeiger» verstieg sich kürzlich gar zur These, dass sich die Stadt Zürich und der FCZ seit den 1990er Jahren in einem «geisterhaften Synchrontanz» nach oben geschraubt hätten.

Wer will es da gewissen Fans verübeln, dass sie sich für enorm wichtig halten? Obwohl sich Medien und Politiker regelmässig über Petarden- und Steinewerfer empören, gehört es in der Stadt immer noch zum guten Ton, den FC Zürich und die Südkurve gut zu finden, genauso wie man für Urban Gardening, gegen die Macht der Banken oder die Gentrifizierung ist. Ein Bekenntnis zum FCZ und ein Platz in der Südkurve sind gerade für Zugewanderte aus Bütschwil (SG) oder Baden (AG) ein beliebter Beweis dafür, wie urban man doch schon immer gewesen sei.

Und wo bleibt der arrogante Bonzen-Klub?

Stadtrivale GC dagegen, der schon immer vom Anspruch lebte, die Nummer eins zu sein, ist mangels grösserer Erfolge und angesichts des Hypes um den angeblich einzigen «Stadtklub» (dass der FCZ in den Medien derart tituliert wird, ist bezeichnend) ins Abseits geraten. Obwohl das Image des gepflegt arroganten Bonzen-Klubs im politisch korrekten Zürich viel subversives Potenzial hätte, setzt die Klubleitung lieber auf austauschbare, gmögige Volkstümlichkeit. Schlimmer noch: GC muss seit dem Abbruch des Hardturms im mässig fussballtauglichen Stadion des FCZ spielen, und die GC-Fan-Szene wird von ähnlich humorlosen Ultras dominiert wie diejenige des Stadtrivalen. Die Zeiten sind hart für Zürcher Fussballfans.
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt

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timtim
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von timtim » 2. Jun 2016, 12:01

Unglaublich, wie weit man es mit einer ideologisch verklärten NZZ-Perspektive treiben kann. Da kombiniert er spielend und in aller Selbstgefälligkeit Modefans, körperliche Attacken und Steinwürfe, Gentrifizierung, Kulturschaffende, linksextreme Gewaltausbrüche, das urbane progressive Zürich, sportlicher Misserfolg, Jugendbewegung der 80eer und noch ein bisschne Stadt-Land-Polemik. Und fertig ist die Erklärung für so ziemlich alles, was ihn stört. Armer alter Mann.

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