Aufwindfahne hat geschrieben:Ich verstehe ja, dass man ein wenig gereizt auf dieses Thema reagieren kann, aber bitte ein bisschen mit Verstand.
Was soll man denn jetzt anders planen? Am Sonntag kommt raus, ob es Q3 oder Gruppenphase wird.
1a) Im Falle von Q3: Wir sind ungesetzt. Weiterkommen sehr unwahrscheinlich. Kein Zugriff auf viel Extra-Kohle. Halt unser alljährliches Reisli (und trotzdem: wenn es einer schafft, dann die jetzige Mannschaft mit Gerry!).
1b) Im Falle von Gruppenphase: Wir sind im Topf 4. Auslosung ist am 31.8. - just an dem Tag, an dem das CH-Transferfenster geschlossen wird. Klar, kriegen wir Chelsea, AC Milan und Eintracht Frankfurt, darf ordeli mit Kohle gerechnet werden - dafür sind die Spiele sportlich eher zu geniessen als ernsthaft mit aller Kraft eine europäische Überwinterung anzustreben. Kriegen wir aber Zenit St. Petersburg, APOEL Nicosia und Qarabag Agdam, sind wir wohl mehr mit Reise-, statt mit Kaderplanung beschäftigt.
Darum bin ich gegen einen substanziellen Anstieg von fixen Spielerkosten, insbesondere vor dem 31. August. Im Falle von 1b) kann man von mir aus nochmals bei Heki einen Vertrag vorlegen - aber m.E. müsste nicht mal das sein (und zwar wegen seinem Verhalten).
Vor was fürchtet Ihr Euch denn? Selbstverständlich wird Remo Meyer einen Plan per 31.8. bereithalten und dann zücken, wenn man davon ausgehen kann, dass sich die Hütte 3x füllt. Aber davor schon grosse Sprünge auf Vorrat machen? Das wäre hochriskant. Darum: Pro Kaderplanung auf Meisterschaft und Cup ausrichten. Gerry & das Team werden garantiert trotzdem nichts unversucht lassen, das Maximum an den europäischen Spielen rauszuholen.
Sehe es zu 100% genau so wie Fahne.
Der Fokus mit oder ohne Gruppen-Kohle muss auf dem jetzigen Kader liegen. Die vielversprechenden Talente halten und finanziell glücklich machen (den Effort der Rückrunde belohnen, vor allem die Jungen, die anscheinend nicht gerade sehr viel verdienen), dass ist das Credo der Stunde. Selbst bei Variante 1b) empfinde ich es als unnötig, einen namhaften Transfer zu tätigen, ausser es handelt sich um einen ehemaligen FCL-Spieler mit Publikumsmagnet-Qualitäten (Fäbu, Lichtsteiner, Schwegler etc.) der noch nicht die sportlich-alterstechnische Schallmauer durchbrochen hat. Warum? Na ganz einfach - das Lohngefüge wird durch so einen Transfer komplett über den Haufen geworfen. Und damit eben auch die erkämpfte Hierarchie im jetzigen Kader (siehe Basel in der Winterpause). Spieler die vorher vielleicht zufrieden waren, sind dann nicht mehr bereit für ihren vergoldeten Mitspieler die nötigen Wege zu gehen. Wohin das bei unserem technisch doch eher limitiertem Team reicht, haben wir in der Vorrunde gesehen. Unsere Mannschaft lebt nur von dieser Solidarität. Einen Messi habe ich zumindest nicht gesehen. Wenn sie hingegen für einander auf dem Platz einstehen ist so ziemlich alles möglich. Wie hat es Chäfer schon vor Jahren immer so schön formuliert: "Lieber organisch wachsen".
Zu Heki fällt mir im Moment nix ein. Es gibt mehrere plausible Szenarien warum sich die Vertragsverlängerung so hinzieht.
Variante A: Heki will mehr Kohle, weil sein Vertrag finanziell unterste Schublade ist. Trainerteam und sportliche Führung sind mit Heki einig und raten ihm die gesicherte Gruppenphase abzuwarten damit der FCL finanziell nachbessern kann. Das Interesse vom FCZ ist nur ein Schachzug. Eigentlich will er beim FCL bleiben.
Variante B: Heki will mehr Kohle, weil sein Vertrag finanziell unterste Schublade ist. Trainerteam und sportliche Führung sehen Nachholbedarf aber die finanziellen Vorstellungen gehen so weit auseinander, dass keine Einigung gefunden werden kann. Heki pokert und wartet den Cupfinal ab. Entweder geht er zum FCZ und verdient minimal besser, spielt aber Europaleague und kann in einem bis zwei Jahre seine sportlichen Ziele/Träume in die Tat umsetzen. Auch möglich, dass der FCL da nicht bis zum Schluss mitmacht und sich andersweitig umsieht.
Variante C: Heki will mehr Kohle obwohl das Angebot des FCL seiner Leistung entspricht. Er hat sich entschieden, seine Mitspieler in den letzten Spielen im Stich zu lassen, um sich persönlich eine bessere Ausgangslage für die Zukunft zu verschaffen. Er fällt sowohl bei den Mitspielern wie auch bei der sportlichen Führung mit seinem Verhalten komplett durch. Der FCL wird ihm - einmal mehr - keine Steine in den Weg legen.
Variante B und C wären für mich Riesenenttäuschungen. Sowohl sportlich wie auch menschlich. Es ist nachvollziehbar, dass ein Sportler auch finanziell auf soliden Beinen stehen möchte. Aber so? Nö, danke aber nein danke. Dann soll er gehen. Ich persönlich glaube fest an Variante A. Ich wünsche es mir (auch wenn das seine krankheitsbedingten Absenzen in der Schlussphase nicht zu erklären vermag - ich wäre bereit ihm dafür zu verzeihen - grundsätzlich geht das gar nicht - und an einen Zufall mag ich nicht glauben).
Zur Gesamtsituation:
Heilige Scheisse, wer hätte das gedacht. Mein FCL, bis zuletzt gekämpft, auch dann als es um die goldene Ananas ging. Gänsehautmomente gegen Bisel und FCZ. Stolz gegen YB. In Ekstase gegen FCSG. Sie haben sich selbst an den Haaren aus der Scheisse gezogen. Sogar noch mehr, sie habe sich selbst mit der bestmöglichen Ausgangslage für europäische Spiele belohnt. Ich gratuliere meine Herren. Schöner kann Fussball nur noch mit einem Titel sein. Gerry hat mich tief beeindruckt. Sportlich, menschlich, medial.....Es ist eine wahre Freude. Grösstes Lob gehört aber (bitzli Gerry-like i know) dem Team. Eine Einheit, füreinander gekämpft und dran geglaubt. Irgendwie habe ich wieder richtig Lust und Freude in die Allmend zu gehen wie seit Jahren nicht mehr. Plus die Gewissheit, dass mit dieser Truppe sogar vlt noch ein bisschen mehr möglich ist. Danke Jungs.
PS: Ausserdem hat der Thun-Präsi noch etwas interessantes vor ein paar Runden in diesem Teleclubtalk Heimspiel gesagt. Anscheinend werden durch die neuen TV-Rechte ca. 2 Millionen mehr an Thun ausgeschüttet. Sofern ich das richtig verstanden habe. Falls dem so ist, dürften wir mind. im gleichen Rahmen entschädigt werden. D.h. finanzielles Loch jedes Jahr auf Wiedersehen.