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Nein zum VAR


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TW II
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Re: Nein zum VAR

Beitrag von TW II » 6. Mai 2019, 09:57

Es wird immer schlimmer. Vergangenes Wochenende gibt's weitere gute Fälle für den ganzen Unsinn. Statt Trainer oder Spieler müssen sie im aktuellen Sportstudio im Bundesligaendspurt nun Jochen Drees einladen, welcher zum VAR Stellung beziehen muss.

Das ganze in Videoform:

https://www.zdf.de/sport/das-aktuelle-s ... s-100.html

Auch auf Watson gibt's was zum schmunzeln:

https://www.watson.de/sport/bundesliga/ ... -zufrieden

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von Camel » 7. Mai 2019, 07:36


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Re: Nein zum VAR

Beitrag von bjaz » 7. Mai 2019, 09:17

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von LU-57 » 1. Jun 2019, 13:06

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Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
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Re: Nein zum VAR

Beitrag von LU-57 » 18. Jul 2019, 09:07

heute startet der unsinn...
NZZ hat geschrieben:Wie der Videobeweis in die Schweiz kam: Kosten von 3 Millionen, über 100 Tests und doch eine Light-Version

Am Freitag startet Video Assistant Referee (VAR) auch in der Super League. Wieso sich die Liga für eine schlankere Version als etwa Deutschland entschieden hat und mit wie viel Aufwand sie den Videobeweis einführt.

Michele Coviello

18.7.2019

Wenn am Freitag in Sitten die neue Fussballsaison beginnt, wird auch in Volketswil mitgespielt: 300 Kilometer entfernt vom Tourbillon werden ein Video-Schiedsrichter und sein Assistent vor Monitoren sitzen, aufmerksam das Spiel zwischen Sitten und dem FC Basel schauen, sich strittige Szenen nochmals abspielen lassen – und vielleicht aus der Zentrale im Kanton Zürich ins Wallis funken, um einen Fehlentscheid zu melden. Der Video Assistant Referee (VAR) ist auch in der Schweiz angekommen. Er soll die Super League gerechter, moderner und spannender machen. Vielleicht. Gesichert ist nur, dass der VAR nach enormem Aufwand überhaupt seinen Start erlebt.

Lange hatte sich die Fussballwelt dagegen gesträubt. Doch 2017 erreichte der Videobeweis auch sie: Sieben Ligen führten ihn ein. Darunter waren auch die deutsche Bundesliga und die italienische Serie A. Aber wo mehr Gerechtigkeit gefordert wurde, kam es mit dem VAR nicht nur zu einer Vielzahl an korrigierten Fehlentscheiden, es gab auch viel Verwirrung und Gesprächsstoff.

Erst nach diesen Startschwierigkeiten feierte der VAR an der WM 2018 den Durchbruch. Mit grossem Aufwand an Technik und Personal, aber auch dank ersten Erfahrungswerten aus den Pionierligen war die WM in Russland beste VAR-Werbung. Die Abläufe wurden klarer, die Quote an richtigen Entscheidungen war mit 99,3 Prozent in der Gruppenphase beeindruckend. Die Champions League zog ein halbes Jahr früher als geplant nach und liess in diesem Frühjahr ab den Achtelfinals die Partien ebenso von Video-Schiedsrichtern begutachten.

Vielleicht war die WM ein Treiber für die Swiss Football League (SFL). Jedenfalls gab im November 2018 auch sie grünes Licht. Sie beschloss, den VAR schon auf Juli 2019 einzuführen, und setzte sich damit finanziellem und terminlichem Druck aus. Die grosse Mehrheit der zwanzig Schweizer Klubs aus Super League und Challenge League stimmte dafür. Nur ein Verein enthielt sich der Stimme, nur einer war dagegen – der FC Thun. Der VAR sei ein weiterer Kostenfaktor, befanden die Berner Oberländer. Die Mehrheit der Klubs sah ihn hingegen als Garant für mehr Gerechtigkeit.

Die Liga erkannte viele gute Gründe, um den VAR einzuführen. Der CEO Claudius Schäfer wollte mit dem VAR die SFL als dynamisch, innovativ und konkurrenzfähig positionieren. Ein wichtiger Punkt war aber auch die Unterstützung der Schiedsrichter: Weil das Spiel immer schneller wird, sind sie auf Bilder angewiesen. Und wer sich dank diesen Aufnahmen intensiver mit strittigen Entscheiden befasse, steigere seine Qualität und seine Sicherheit im Auftreten. Das soll sich auch dort auswirken, wo es keinen VAR geben wird – in der Challenge League. Ohne VAR würden die Schweizer Referees den internationalen Anschluss verpassen, befand der Schweizerische Fussballverband (SFV), der Ausbildner der Unparteiischen.

Nur neun Monate hatte die Schweizer Liga Zeit für diese anspruchsvolle Geburt. Und sie konnte sich keine halben Sachen leisten. Denn die Regelhüter des Fussballs vom International Football Association Board (Ifab) und der Weltfussballverband Fifa machen jeder Liga, die den VAR einführen will, strengste Vorgaben mit einem fünfstufigen Prozess. Wie werden die Schiedsrichter ausgebildet, wie sieht die technische Ausstattung der Stadien und der Zentrale aus, wie wird das System getestet? Fifa und Ifab überwachen alles und bewilligen jede Spielstätte.

Wettlauf gegen die Zeit
Die Schulung der Video-Schiedsrichter und ihrer Assistenten war besonders herausfordernd im Wettlauf gegen die Zeit. Auch hier gab der Ifab starre Leitplanken in drei Modulen und insgesamt neun Stufen vor. Nach der Theorie folgten Offline-Trainings, bei denen die Video-Schiedsrichter während 16 Super-League-Spielen vor Monitoren sassen, ohne mit dem Feld-Schiedsrichter verbunden zu sein.

Im Winter mussten sie im Trainingslager auf Gran Canaria anhand simulierter Szenen strittige Situationen bewerten. Nach weiteren vier Super-League-Partien im Offline-Modus folgten 20 Spiele, die sich schon etwas mehr der Realität näherten: Nun wurden die VAR mit Schiedsrichtern über Funk verbunden, die zwar nicht über den Platz rannten, aber auf der Tribüne sassen und die Kommunikation mit dem echten Feld-Schiedsrichter simulierten.

Im Frühling mietete die Fussballliga je einen Tag lang das Stade de Suisse in Bern und die Stockhorn-Arena in Thun, um insgesamt 40 Kurzpartien à 40 Minuten spielen zu lassen und den VAR unter realen Bedingungen für die Schiedsrichter sowie für die TV-Produzenten zu testen. Und noch bis kurz vor dem Saisonstart vom Freitag folgten die weiteren 40 vorgegebenen Testspiele à 90 Minuten. In jedem der zehn Super-League-Stadien musste mindestens eine Partie samt TV-Produktion durchgespielt werden. Jeder Schiedsrichter hatte vier Tests über 90 Minuten zu absolvieren, je zwei in seiner ursprünglichen Rolle auf dem Feld und je zwei am Bildschirm als VAR. Die gesamte Testphase umfasste 120 Matches.

Wer ist das VAR-Personal?
Die Schweizer Liga hat 18 VAR ausgebildet. Der Ifab schreibt vor, dass nur VAR sein darf, wer in den obersten zwei Ligen des Landes Schiedsrichter ist oder es bis vor kurzem war. Gleiches gilt für die Assistenten des VAR, die Assistant Video Assistant Referees (AVAR). Somit sind in der Schweiz 18 VAR aktive Feld-Schiedsrichter der Super League und der Challenge League, die nun auch für die Arbeit am Bildschirm geschult sind und je nach Runde vom Rasen zur Video-Zentrale wechseln. Zu ihnen zählt die Fifa-Schiedsrichterin und Challenge-League-Spielleiterin Esther Staubli, die als einzige Frau Partien der Super League als VAR betreuen wird.

Um das VAR-Team zu komplettieren, wurde auch der zurückgetretene Uefa-Schiedsrichter Sascha Kever engagiert. Die zehn AVAR setzen sich aus Schiedsrichterassistenten der Super League und der Challenge League zusammen. Sie sind international bereits erfahren.

Die Schulung durchgeführt haben die ehemaligen Schweizer Spitzenschiedsrichter Sascha Amhof und Cyril Zimmermann unter der Leitung des Deutschen Hellmut Krug. Dieser hatte schon in der Bundesliga den VAR eingeführt und geleitet, musste dann aber vor Ablauf der Vorrunde abtreten. Ihm wurden Mobbing und Vetternwirtschaft vorgeworfen. Der Gelsenkirchener soll etwa versucht haben, über den VAR ein Spiel zugunsten von Schalke 04 zu beeinflussen. Beides wurde allerdings nicht bewiesen.

Trotzdem hat Krugs Engagement Positives: Ihm kommt zugute, beim holprigen VAR-Start in Deutschland Erfahrungen gesammelt zu haben. Krug muss in der Schweiz allerdings mit weniger Personal und Technik als in Deutschland oder an einem Grossevent auskommen. Pro Super-League-Partie werden ein VAR und ein AVAR eingesetzt, beide werden von einem Replay Operator unterstützt, der ihnen massgebende Bilder verschiedener Kamerapositionen zur Verfügung stellt.

Am Bildschirm in der Zentrale unterstützen somit nur drei Personen den Feld-Schiedsrichter – was einen gewichtigen Unterschied zur erfolgreichen VAR-WM in Russland darstellt. Dort bekam der VAR von drei Assistenten und vier Replay Operators Hilfe. In der Bundesliga sitzen neben dem VAR ein Assistent und zwei Techniker.

Nur 6 statt 33 Kameras
Und die Video-Operatoren in Deutschland haben wie an der WM ungleich viele Kameras mehr zur Verfügung als in der Schweiz. Die nackten Zahlen: nur 6 bis 10 Kameras in der Super League, 19 bis 21 in der deutschen Bundesliga, 33 an der Weltmeisterschaft.

Doch schon so mussten in den Super-League-Stadien einige Vorkehrungen für das VAR-Zeitalter getroffen werden. In allen zehn Spielstätten wurden Glasfaserleitungen verlegt, um Bilder schneller in die Zentrale nach Volketswil zu übermitteln. Ein besonderes Audiosystem für die Kommunikation unter den Schiedsrichtern auf dem Platz sowie mit dem VAR ist installiert. Und am Spielfeldrand muss es neu Platz für eine Review Area geben. In ihr steht ein Bildschirm, auf dem sich der Feld-Schiedsrichter eine Szene nochmals anschauen kann – unterstützt von einem Review Assistant, auch dieser besetzt eine bisher inexistente Funktion.

Damit der VAR vom Publikum akzeptiert wird, muss ein Spielunterbruch nachvollziehbar sein. In der ersten Saison in Deutschland etwa war die Information der Zuschauerinnen und Zuschauer ungenügend, was für Irritationen sorgte. Inzwischen erhält das Publikum in der Bundesliga oder an der WM auf den Anzeigetafeln klar definierte Botschaften. Wenn die Partie wegen einer VAR-Intervention ruht, wird so ersichtlich, welchem Vergehen der Schiedsrichter gerade nachgeht. Zum Beispiel: «Check Possible Penalty». Auch in der Schweizer Super League wird das so sein.

Zweimal 1,5 Millionen
Der hohe Betrag von 1,5 Millionen Franken kommt in der VAR-Rechnung gleich zweifach vor: 1,5 Millionen kostete die gesamte neunmonatige Einführungsphase. In diese Rechnung fällt die Ausbildung von Schiedsrichtern sowie Technikern, aber auch die komplette Ausrüstung der Video-Zentrale und sämtlicher Stadien. Das alles übernimmt der SFV als Ausbildner der Schiedsrichter, quasi als Anschubleistung fürs Projekt.

Ab Saisonstart muss die Liga für den laufenden Betrieb aufkommen. Er wird pro Spielzeit 1,5 Millionen Franken verschlingen. Hierbei geht es um Gelder, die die SFL früher etwa aus dem TV-Vertrag an die Vereine ausschüttete. Nun fliessen sie in den VAR. Jeder Super-League-Klub muss somit auf 150 000 Franken pro Saison verzichten – Geld, das gerade den Kleinklub Thun schmerzt, der sich als einziger Verein gegen den VAR aussprach.

Der VAR ist somit ein teures Projekt, das in der Super League dennoch deutlich günstiger als anderswo ausfällt. Gespart hat die Schweizer Variante des Videobeweises nicht nur an der Anzahl Kameras und Personen in der Zentrale, sondern auch an der Technologie. So wird auf die Torlinientechnik und auch auf die virtuellen Abseitslinien aus finanziellen Gründen vorläufig verzichtet.
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Re: Nein zum VAR

Beitrag von bjaz » 18. Jul 2019, 11:11

NZZ hat geschrieben:Im Winter mussten sie im Trainingslager auf Gran Canaria anhand simulierter Szenen strittige Situationen bewerten.

In den Schweizer Büros ist es im Winter so bitterkalt. Absolut nachvollziehbar. Liest sich wunderschön, obwohl es natürlich immer einen geben muss der auf dem Platz rumrennt. Auch im Winter.

NZZ hat geschrieben:Nur 6 statt 33 Kameras

Immer schön wenn ein Paradebeispiel herhalten muss, das man in der Schweiz nie auch nur annähernd erreichen wird. Wenn man nur schon nur 20% der Kameras im Einsatz hat als an der WM, wo das 1:0 für Frankreich im WM-Finale (!) nachweislich auf einem Fehlentscheid beruht, dann kann man sich in etwa vorstellen wo das in der Schweiz hinführen wird.

NZZ hat geschrieben:Jeder Super-League-Klub muss somit auf 150 000 Franken pro Saison verzichten – Geld, das gerade den Kleinklub Thun schmerzt, der sich als einziger Verein gegen den VAR aussprach.

Eigentlich hätte ich gedacht, dass dieser Betrag nicht nur Thun schmerzt. Das Gejammere um Rappenbeträge beim FCL war in den letzten Jahren kaum auszuhalten. Aber anscheinend haben die anderen 19 Vereine ja genügend Kohle. Da man das aber selber mitzuverantworten hat hört dieses Geheule nun endlich auf. Immerhin. Das Wort "sparen", das sich in den letzten Jahren irgendwie in die Vision eingeschlichen hatte, musste letzten Herbst aus dem Luzerner Wortschatz gestrichen werden. Wer bereit ist für diesen sinnlosen Gugus zu zahlen hat Geld zum verlochen. Ich freue mich auf die Erledigung aller offenen Pendenzen, die man schon seit Jahren vor sich hinschiebt.

NZZ hat geschrieben:Gespart hat die Schweizer Variante des Videobeweises nicht nur an der Anzahl Kameras und Personen in der Zentrale, sondern auch an der Technologie. So wird auf die Torlinientechnik und auch auf die virtuellen Abseitslinien aus finanziellen Gründen vorläufig verzichtet.

Leider wiederhole ich mich hier: Das wären die einzigen Technologien, die den VAR-Gegnern die Luft aus den Segeln genommen hätten. Aber schön konnte sich Hänni in Gran Canaria eine kleine Auszeit gönnen bevor er nun nicht nur auf dem Platz rumpfuscht, sondern verdeckt in einem Kämmerchen. Denkt man an die Weiterentwicklung ist bei den 150K nach oben kein Deckel. Wenn es um kalibrierte Videosysteme geht explodiert dieser Betrag. Dann hast du dann nicht mehr nur 6 Kameras, sondern 12-14, von denen einige exakt am richtigen Ort positioniert und ausgerichtet sein müssen. Irgendwer muss diese dann bedienen und bewirtschaften. Die bauliche Massnahmen an den Stadien nicht zu vergessen. Vor der letzten Saison mussten die TV-Kameraplätze exakt auf die Strafraumhöhe gestellt werden können. Die schönen Hänge-Podeste beim VIP-Bereich zeugen davon. Nicht auszudenken, wenn einem dieser VIPs die Sicht genommen wird. Eine neue Stufe der Eskalation ist zu erwarten, wenn es schon in Neuenburg zu tumultartigen Szenen kommen konnte.

Auch eine schöne Aussage ist in einer Mitteilung seitens Liga zu finden. Mir hat es fast die Augen aus dem Kopf geschossen:

Die Technik kommt, die Emotionen bleiben
Das Ziel der VAR-Einführung ist nicht der absolut gerechte Fussball. Fussball ist ein Sport mit Menschen, die Regeln werden von Menschen gemacht und umgesetzt. Und auch der VAR ist ein Mensch. Es wird also immer Fehler geben und entsprechend auch ausreichend Interpretationsspielraum und Diskussionen.

Whaaaaaat? Wollt ihr mich jetzt komplett verarschen? Erstens: Voll geil. Immer schön wenn jemand schon vorher eine Begründung für das mögliche Scheitern aufzeigt. Dass ihr es euren Lakaien auch nach 3 Mio. Investition nicht zutraut fachlich zu bestehen ist das Eine und etwas anderes wäre auch nicht wirklich glaubhaft. Dass ihr es aber auch noch offen zugebt ist fast schon rufschädigend. Zweitens: Ich musste wirklich kurz schlucken. Das Ziel der VAR-Einführung ist nicht der absolut gerechte Fussball. Ernsthaft? Wenn nicht das das Ziel ist, wieso führt man diese verdammte Scheisse denn überhaupt ein? Ihr verdammten Heuchler. Oder wie es im anderen Text zu lesen war: Der CEO Claudius Schäfer wollte mit dem VAR die SFL als dynamisch, innovativ und konkurrenzfähig positionieren. Ist das das eigentliche Ziel? Momol. Wenn alle anderen ein Auto besitzen muss ich mir auch eines kaufen, obwohl ich keines benötige. Ich will schliesslich hip und modern sein. Habt ihr wirklich das Gefühl, dass ihr mit dieser abgespeckten Version euch im internationalen Vergleich irgendwie besser "positionieren" könnt? Mir tut alleine der Gedanke daran, dass das jemand tatsächlich glaubt unglaublich weh und löst bei mir Schläge in die Luft aus.

Ein wunderbarer Absatz, den bei euch zu lesen mich fast zum kotzen bringt. Es geht direkt weiter mit "Fussball ist ein Sport mit Menschen, die Regeln werden von Menschen gemacht und umgesetzt." Es klingt so, als ob ihr das Problem erkannt habt. Das Problem sind die Regeln. Diese müssten angepasst werden. Stattdessen erweitert ihr einfach die Anzahl Schiedsrichter von 3 auf 5. Wow. Ihr könnt das auch auf 100 erstrecken. Der Intepretationsspielraum bleibt derselbe.

Mittlerweile kommt es in vielen Randsportarten zum Einsatz von technischen Hilfsmittel. Sogar im fucking Beach-Volleyball. Und überall ist es effektiver. Aber ihr wollt "innovativ" sein, statt tatsächlich (laut euch anscheinend vorhandene) Probleme zu lösen. Das verkauft sich eben besser. Wo bleibt die logische Herangehensweise und der gesunde Menschenverstand? Und jetzt meine ich nicht die beschissenen Funktionäre, die sich die Kohle dann auch einstecken. Denen ist das scheissegal. Sondern diejenigen unter den Fans, die sich als Befürworter sehen. Die die sich mehr Gerechtigkeit wünschen und die ausgleichende Gerechtigkeit nicht sehen oder denen sie nicht genügt. Bei dem ganzen Bullshit geht es gar nicht darum. Das Ziel der VAR-Einführung ist nicht der absolut gerechte Fussball. Wie kann man nur so blind sein? Wenn man wirklich und wahrhaftig für mehr Gerechtigkeit ist, dann kann man den VAR in dieser Form nicht einfach akzeptieren, sondern muss diejenigen Teile daraus fordern, die das Spiel wirklich gerechter machen. Sei es die Torlinientechnologie oder kalibrierte Abseitslinien oder ein Challenge-System, welches sich anderswo bewährt hat. Wegen eines Wembley-Tores wäre ich auch gegen solche Veränderungen, aber mir würden bei einer effektiv gerechteren Weiterentwicklung die Argumente ausgehen.

Der dritte Satz in diesem wunderbaren Absatz ist so wunderschön. Ein Todschlagargument. Inhaltlich stimmt er auch, aber bei der aktuellen Wahrnehmung klingt er dennoch urkomisch: Und auch der VAR ist ein Mensch. Aber was soll dieser Satz? Sind alle VAR-Gegner Menschenhasser? Erwartet ihr eine pseudo-religiöse und barmherzige Willkommenskultur für die neuen VAR-Menschen? Und sind die Schiedsrichter auf dem Platz denn keine Menschen oder solche zweiter Klasse? Dürfen die keine Fehler machen? Braucht es wirklich noch mehr Menschen die Fehler machen?

Ich bin wieder so tätsch. Verdammte Heuchler. Und schlimmer sind die, die denen auch noch Honig ums Maul schmieren. Ich versuche mich zu beruhigen. Es gelingt. Denn auch der VAR ist ein Mensch.

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von Aufwindfahne » 19. Aug 2019, 09:12

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von harud » 20. Aug 2019, 08:05

Gestern konnte man bei Wolves - United direkt zuschauen, wie die ganze Abseits-Situation mit den Linien (händisch?) kalibriert wurde. War ein absoluter Witz. Das einzige, was ein eindeutiges Ergebnis hätte liefern können, wäre eine horizontale Perspektive direkt bei Ball/letztem Gegenspieler (oder, in diesem Fall noch einfacher, beim verdächtigten Joao Moutinho) gewesen. So aber wurden ein paar Linien gezogen und dem Zuschauer eine Pseudokorrektheit vorgegaukelt. Dazu kommt noch das oben erwähnte Problem mit den aufgezeichneten Kamerabildern pro Sekunde.

Ah ja, das Tor zum 1:1 wurde schlussendlich gegeben, genau wie der Linienrichter die Situation zuvor nicht abgepfiffen hat. Den Mordsjubel im Molineux musste man aber mit dem VAR zuerst eine Minute kühlstellen, bis das Tor definitiv auf dem Totomat geführt wurde. Und: Es war eine sauknappe Entscheidung, aber wohl kein Abseits. Ein Musterbeispiel dafür, wie unnötig das Zeug ist und wie die Emotionen und der Spielfluss verschleppt werden.

Mirror hat geschrieben:However, it looked for a moment as though the Portuguese playmaker’s sensational strike might get chalked off when VAR checked for a potential offside in the build-up.

Replays suggested that Joao Moutinho, who teed-up his compatriot, was in an offside position when his initial short corner was returned to him by a team-mate.

The goal was eventually upheld after a long check, leaving the Wolves faithful feeling relieved - but also furious that the joy of the moment was taken away from them by VAR.

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von Pitcher » 27. Aug 2019, 15:49

Meiner Meinung nach werden im Moment zu viele Witz-Penalties gepfiffen dank dem VAR, denn der greift ja nur ein wenn es ein glasklarer Fehlentscheid war. Dann kann man auch mal prophylaktisch pfeifen.

NOSG-LUG

https://www.youtube.com/watch?v=6RWllMiGm8M

YB-FCZ (und wenn da der Kommentator sagt: "Das hat Assale geschickt gemacht" kotzt mich das für den Sport es bitzli an.)

https://youtu.be/uYq0pv8nwA8?t=152

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von malfunction » 27. Sep 2019, 09:03

hört doch endlich auf mit diesem scheiss :!:
offene wettschulden: +10 von TJ (bald verjährt), +10 von Torpedo (bald verjährt)

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von LU-57 » 27. Sep 2019, 10:50

malfunction hat geschrieben:hört doch endlich auf mit diesem scheiss :!:

schwachsinn ohne ende. ernsthaft: für was stehen da noch zwei linienrichter auf bzw. neben dem platz? welche funktion haben die noch?

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von VSHG » 27. Sep 2019, 17:44

Pitcher hat geschrieben:Meiner Meinung nach werden im Moment zu viele Witz-Penalties gepfiffen dank dem VAR, denn der greift ja nur ein wenn es ein glasklarer Fehlentscheid war. Dann kann man auch mal prophylaktisch pfeifen.

NOSG-LUG

https://www.youtube.com/watch?v=6RWllMiGm8M

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von Pitcher » 29. Sep 2019, 18:43

VSHG hat geschrieben:
Die Hände haben da oben nichts zu suchen.


Es gibt keine Regel im Fussball die genau das besagt. Wenn ein Spieler wie von der Granate getroffen fliegt, weil er eine Berührung an der Schulter spürt, ist das nicht mein Fussball.

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von LU-57 » 1. Okt 2019, 22:29

ernsthafte frage: kann mir jemand erklären, warum der nach gefühlt endlosen siebenundfünfzig minuten var-verzögerung doch nicht gegebenen elfmeter (schwalbe, gelb für valentina) vom sonntag, in einem freistoss mündete, der nicht am ort der schwalbe, sondern auf der gegenüberliegenden spielhälfte irgendwo in der nähe des basler strafraums ausgeführt wurde?

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von Insider » 1. Okt 2019, 23:02

LU-57 hat geschrieben:ernsthafte frage: kann mir jemand erklären, warum der nach gefühlt endlosen siebenundfünfzig minuten var-verzögerung doch nicht gegebenen elfmeter (schwalbe, gelb für valentina) vom sonntag, in einem freistoss mündete, der nicht am ort der schwalbe, sondern auf der gegenüberliegenden spielhälfte irgendwo in der nähe des basler strafraums ausgeführt wurde?

greez


weil es keine schwalbe war, sondern ein klarer elfer. aber in dessen entstehung ein übles foul von bua an ndiaye vorausging. infolgedessen freistoss am ort des fouls und gelb für bua (nicht für valentina) für seinen üblen tritt... wie der schiri (wieder tschudi) dieses glasklare foul im spiel übersehen konnte, ist eine andere frage...
I'm going to make him an offer he can't refuse...

GEGEN DEN MODERNEN SCHIFFSBAU

offene beträge: CHF 50 von tjfcl, CHF 10 von LU-57, CHF 10 von chamäleon, CHF 10 von nelson, CHF 10 an seimon.

JASSOBIG RETTEN - NIEDER MIT DEN WETTEN!

Sammler hat geschrieben: Der FCL ist ein Verein, den man besser erst gar nicht beitreten sollte. Leistungen werden definitiv nicht honoriert. Jetzt auf Margiotta herumzuhacken ist absolut fehl am Platz. Kein Wunder, bekommt der FCL keine Mannschaft mehr zusammen, die mal einen Kübel stemmen wird. Nicht unter Swisspor, nicht unter Meyer. :clown:

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von Pitcher » 5. Okt 2019, 23:58

VSHG hat geschrieben:
Pitcher hat geschrieben:Meiner Meinung nach werden im Moment zu viele Witz-Penalties gepfiffen dank dem VAR, denn der greift ja nur ein wenn es ein glasklarer Fehlentscheid war. Dann kann man auch mal prophylaktisch pfeifen.

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Die Hände haben da oben nichts zu suchen. Er zupft, Mann fällt. Penalty. Ich sehe Dein Problem nicht.


Weiteres Beispiel gefällig?
https://youtu.be/1XGgcF_LsDc

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von Tempo-Racer » 6. Okt 2019, 16:51

Gleich handhaben wir in Deutschland...
Bei jedem Eingreifen des VARs vereinigen sich die Fans beider Team und singen: Ihr macht unsern Sport kaputt...
Fände ich eine gute Idee in der Schweiz, da das gepfeiffe auch von der Mannschaft negativ aufgenommen werden könnte...
https://www.youtube.com/watch?v=Pd-jLBCcE28

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Re: Nein zum VAR

Beitrag von Aufwindfahne » 9. Okt 2019, 14:12

Bild :mrgreen:
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Re: Nein zum VAR

Beitrag von HSV » 18. Okt 2019, 08:08

Quis custodiet ipsos custodes?

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