FCL-Forum

Es geht nicht nur um Alpstaeg und Bieri

Das sind die wichtigsten Personen im FCL-Machtkampf

Beim FC Luzern kommt es am Mittwoch zum Showdown. An der ordentlichen Generalversammlung wird über die Zukunft des Klubs debattiert. Blick klärt auf, wer dabei welche Rolle einnimmt.

Publiziert: 20.12.2022 um vor 15 Minuten 

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BRUNO VOSER

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Bernhard Alpstaeg will viele Leute aus dem Klub fegen.

Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Der meteorologisch kürzeste Tag des Jahres verspricht in Luzern ein ganz langer zu werden. Die ordentliche Generalversammlung der FCL Holding AG steht an. Dabei dreht sich alles um die Frage, ob es nun tatsächlich zum Rundumschlag von Bernhard Alpstaeg kommt.

Sprechen will im Vorfeld niemand. Kein Direkt-Beteiligter und auch keiner, der nur etwas Klitzekleines mit der Angelegenheit zu tun hat. Zu heikel sei das Thema. Die Traktanden-Liste ist genauso wenig öffentlich wie der Ort, wo die GV durchgeführt wird. Klar ist aber, dass auf Wunsch von Alpstaeg die Abwahl des gesamten Verwaltungsrates traktandiert wird.


Zudem ist durchgesickert, dass an der GV unter anderem über drei Personen debattiert wird. Laut Blick-Informationen handelt es sich dabei um Giacomo Petralito, Philipp Studhalter und Walter Stierli. Dafür ist Minderheitsaktionär Josef Bieri verantwortlich. Weshalb sie aber darauf stehen, ist nicht weiter bekannt.

Grosser Showdown in Luzern: Die FCL-Zukunft gehört Giulia Alpstaeg(02:01)

Bei Stierli dürfte der Grund am offensichtlichsten sein. Der FCL hat schon mehrmals betont, dass er genau untersuche, wie Alpstaeg das Aktienpaket des Ehrenpräsidenten erworben hat und somit zur Aktienmehrheit gekommen ist. Wie weit die Untersuchungen fortgeschritten sind, darüber wird geschwiegen. Antworten dazu gibts frühestens am späten Mittwochabend. Es ist aber damit zu rechnen, dass die Beschlüsse der GV erst am Donnerstag offiziell bekannt gegeben werden.

Bevor es aber so weit kommt, stellt Blick die wichtigsten Personen im FCL-Machtkampf vor.

ALPSTAEG
Er ist Mehrheitsaktionär. Weil er sich hintergangen fühlt, will er die Führung absetzen. In seiner Vision für den Klub verlautet er, dass der «FCL ein Siegerteam werden» soll. Mit wem er das verwirklichen will, ist völlig offen. Die Namen sind streng geheim.

BIERI
Er steht zu 100 Prozent hinter der Führung. Mit seinen 48 Prozent der Aktien und ohne Aktionärsbindungsvertrag steht er aber ziemlich alleine da. Doch er hat es schon einmal geschafft, einen Aktionärsstreit zu schlichten. Mit der Kanzlei Niederer Kraft Frey im Rücken will er das noch einmal schaffen.

WOLF
Er ist Verwaltungsratspräsident und CEO. Weil er sich hinter Remo Meyer gestellt hat und nicht den Anweisungen von Geldgeber Alpstaeg gefolgt ist, droht ihm der Rauswurf.

MEYER
Seit über fünf Jahren ist er Sportchef des FCL. Luzern hat mit ihm Höhen und Tiefen erlebt. Alpstaeg forderte seinen Rauswurf, weil er ihm zufolge mit dem Berater Agron Krasnici gemeinsame Sache mache und ihm somit andere Transfers durch die Lappen gingen.


KRASNICI
Er ist der Berater von Ardon Jashari. Darüber ist Alpstaeg «not amused» und hat ihm auch deswegen ein Stadionverbot aufgehalst. Inzwischen ist das Verbot aufgehoben.


PETRALITO
Er selbst bezeichnet sich «als Freund». Anfang November hat er im Blick-Interview gesagt: «Alpstaeg ist mein Einflüsterer in Sachen Immobilien – ich gebe ihm Tipps in Sachen Fussball.»


STIERLI
Er ist nicht nur der frühere Geldgeber und Präsident des FCL, sondern der heutige Ehrenpräsident des Klubs. Er sieht sich mit heftigen Vorwürfen konfrontiert. Es geht um Stadion-Deals und dem Verkauf seiner Aktien an Alpstaeg.


STUDHALTER
Von 2016 bis 2021 war er Präsident des FC Luzern. Heute ist er Boss der Super League.

Walter Stierli äussert sich erstmals zum Aktien-Deal mit Bernhard Alpstaeg

Ging beim Aktienverkauf von FCL-Ehrenpräsident Walter Stierli an Bernhard Alpstaeg alles mit rechten Dingen zu? Diese Frage wird rund um den aktuellen Aktionärsstreit immer wieder aufgeworfen. Nun meldet sich Stierli und legt dar, weshalb alles rechtens gelaufen sei.

Cyril AreggerJetzt kommentieren21.12.2022, 12.26 Uhr

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Walter Stierli (links, damals noch FCL-Präsident) und Bernhard Alpstaeg bei der Eröffnung der Luzenrer Swisspor-Arena.

Bild: Daniel Good/Freshfocus (3. September 2011)

Rund um den aktuellen Aktionärsstreit beim FC Luzern zwischen Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg und Mitaktionär Josef Bieri tauchte immer wieder auch der Name von FCL-Ehrenpräsident Walter Stierli auf. Stierli hatte 2015 sein Aktienpaket an Bernhard Alpstaeg verkauft. Mit diesen 25 Prozent hält der Swisspor-Patron seitdem die Mehrheit der Aktien. Die Bieri-Unterstützer stellen die Rechtmässigkeit dieses «Aktiendeals» in Frage, da der Verkauf ohne Wissen der übrigen Aktionäre abgehandelt wurde. Sie sehen das Vorkaufsrecht der Aktionäre und somit den Aktionärsbindungsvertrag verletzt.

Bislang hat Walter Stierli zu diesen Vorwürfen keine Stellung bezogen. Das ändert sich jetzt. Am Mittwochmittag, kurz vor der Generalversammlung der FCL Holding AG, meldet sich der FCL-Ehrenpräsident via Anwalt zu Wort. Stierli betont, der Aktienverkauf sei rechtens gewesen und stützt sich dabei auf den Aktionärsbindungsvertrag vom 11. Mai 2018. Gemäss diesem gilt das Vorkaufsrecht, wenn ein Aktionär beabsichtigt, «seine Aktien ganz oder teilweise an einen Dritten zu veräussern oder sonstwie zu übertragen». Weil Bernhard Alpstaeg jedoch Partei des Aktionärsbindungsvertrages war, «ist der Passus in diesem Fall nicht relevant».

Dass die Transaktion der Stierli-Aktien an Bernhard Alpstaeg nach den Buchstaben des Aktionärsbindungsvertrages korrekt ablief, sei 2019 gutachterlich bestätigt worden, heisst es in der Medienmitteilung der Luzerner Kanzlei Lauper und Partner, die Stierli vertritt. Festgestellt worden sei dies von einem der «führenden Prozess- und Schiedsgerichtsanwälte der Schweiz» in einem zehnseitigen Gutachten.

Dieser Entscheid sei damals auch von den Verwaltungsräten Josef Bieri, Samih Sawiris und Marco Sieber, der so genannten «Triple-S-Gruppe», die sich 2019 aus dem FCL zurückgezogen hat, akzeptiert worden. Die Aktienübertragung sei anschliessend auch noch im Rahmen einer umfassenden Due-Dilligence-Prüfung (eine Art Sorgfaltsprüfung) durch die KPMG Zürich geprüft worden. Auch diese habe betätigt, dass kein Vorkaufsfall vorlag und die Aktien «somit rechtsgültig und ohne Verletzung des Aktionärsbindungsvertrages, respektive ohne Verletzung von Aktionärsrechten» von Walter Stierli an Bernhard Alpstaeg übertragen worden seien.

NOISER hat geschrieben: ↑

21. Dez 2022, 14:01

... und alle anderen vorwürfe lässt man im zweifelsfall einfach mal unkommentiert

Surflehrer-Björn-Senjor hat geschrieben: ↑

21. Dez 2022, 21:18

DER DANK GEBÜHRT ALLEN BETEILIGTEN!

GANZ GANZ GROSSES KINO!

timtim hat geschrieben: ↑

21. Dez 2022, 22:27

..... Zermürben bis er heulend davonrennt könnte aber durchaus ein Weg sein......

lozärn_rockt hat geschrieben: ↑

21. Dez 2022, 23:37

Auch wenn das eine gute Idee ist - doch leider lässt sich ein Narzisst nicht zermürben und heulend läuft er eh nicht davon. Eher ist es so wie sein Rechtsverdreher den Medien mitteilte "Jetzt erst recht"

Ich hoffe einfach, dass das Vorgehen des VR Nachhaltig ist und vor Gericht standhält und nichts an dem Defizit von 32 Mio in den nächsten Saison wahr ist - darum weiterkämpfen und Danke ZMA52% das wir heute mit dabeisein konnten!

TOP

dragao hat geschrieben: ↑

21. Dez 2022, 21:22

DANKE! Einfach nur ein fettes Dankeschön.

Insbesondere den Machern des Advents-Blog, unglaubliche Arbeit. Die ganze Sport-Medienbranche nass gemacht.