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BSC Young Boys 2013/2014

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harud
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BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von harud » 30. Sep 2013, 00:59

Schtoisch wiitermarschiere.

Geronimo
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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Geronimo » 30. Sep 2013, 05:44

skajunge hat geschrieben:Schtoisch wiitermarschiere.

und ab und zue abhaage.. :idea:
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Windfahne
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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Windfahne » 11. Nov 2013, 14:20

nur so: finde costanzo immer noch massiv überbewertet.
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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von frosch » 11. Nov 2013, 14:35

Windfahne hat geschrieben:nur so: finde Forte immer noch massiv überbewertet.
Fussballspiele sind keine russischen Wahlen, bei denen immer gewonnen wird.

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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von the_wolf » 11. Nov 2013, 15:06

Gemäss Bickel in der NZZ habe Uli Forte Le Mont DREIMAL beobachtet und gar SMS vom Acker an seine Spieler verschickt...

...das macht die Sache nur noch amüsanter... :mrgreen:

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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Windfahne » 16. Mär 2014, 21:58

Windfahne hat geschrieben:nur so: finde costanzo immer noch massiv überbewertet.
"Even if you fall flat on your face - at least you are moving forward."
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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Oirdnas » 1. Mai 2014, 11:03

Für all diese Fans - so unterschiedlich sie auch waren - bedeutete die Luzerner Allmend in den letzten gut 30 Jahren ein Stück Heimat. Auch wenn zum Schluss das alte Stadion zunehmend vom eisigen Wind der Repression umweht wurde und dem vorherrschenden Sicherheitsdenken entsprechend überbordende Fans unnachsichtiger als früher aussortiert wurden, bemühte sich die Allmend nach Kräften, den Fans ein paar letzte Freiräume zu erhalten. Denn sie wusste ganz genau, dass es letztlich das bunte und (nur allzu) menschliche Treiben auf den Stehplätzen war, das dafür sorgte, dass die Allmend eine Kultstätte des Schweizer Fussballs wurde und nicht ein Stadion unter vielen blieb. - Allmendbuch

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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von frosch » 1. Mai 2014, 11:08

Oirdnas hat geschrieben:http://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/spycher-tritt-ins-zweite-glied-id2826777.html

Nicht schlecht. 3 Jahre "Bindeglied" zwischen Sportler und sportlichen Führung. Quasi 3 Jahre bitzeli reden, Match schauen, sönnele und abkassieren. Würde ich jetzt auch noch machen...
Fussballspiele sind keine russischen Wahlen, bei denen immer gewonnen wird.

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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Windfahne » 4. Mai 2014, 18:24

Windfahne hat geschrieben:
Windfahne hat geschrieben:nur so: finde costanzo immer noch massiv überbewertet.
"Even if you fall flat on your face - at least you are moving forward."
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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Frizzel » 4. Jun 2014, 16:16

bscyb.ch hat geschrieben:YB spielt in der neuen Saison auf Kunstrasen
Im Hinblick auf die neue Saison wird im Stade de Suisse in den nächsten Wochen ein Kunstrasen der neuesten Generation verlegt. Das Team von Trainer Uli Forte wird voraussichtlich ab dem 8. Juli auf dem neuen Kunstrasen trainieren. Für den BSC Young Boys bedeutet der Wechsel auf Kunstrasen eine klare Verbesserung des gesamten Trainingsbetriebs (1. Mannschaft, U21, U18) und hat deutliche Kosteneinsparungen zur Folge.

In den letzten Monaten hat sich eine interne Arbeitsgruppe mit der Evaluation der optimalen Spielfeldunterlage für das Stade de Suisse beschäftigt. Der aktuelle Naturrasen muss ersetzt werden, weil er den künftigen Ansprüchen der Swiss Football League nicht genügt. Unter Berücksichtigung aller wichtigen Faktoren haben Geschäftsleitung und Verwaltungsrat des BSC Young Boys und des Stade de Suisse entschieden, nach zweieinhalb Saisons auf Naturrasen wieder einen Kunstrasen einzubauen. Die Akzeptanz von Kunstrasen hat sich in den letzten Jahren international deutlich verbessert. So sind das Erscheinungsbild, die Dämpfungseigenschaften und die Wärmeabführung weiterentwickelt und dem Naturrasen angenähert worden. Der neue Kunstrasen, der im Stade de Suisse verlegt wird, kommt aus Deutschland, gehört der neuesten Generation an und erfüllt höchste Anforderungen. So wird in der französischen Ligue 1 in Lorient auf dieser Unterlage gespielt; Bayern München und Schalke 04 setzen in ihren Trainingszentren auf einen solchen Platz.

Der Wechsel auf Kunstrasen bringt viele Vorteile: vor allem eine wesentliche Verbesserung der unwürdigen Trainingsbedingungen für die 1. Mannschaft, die ihre Einheiten in den letzten Monaten auf nicht weniger als sechs verschiedenen Plätzen abhalten musste. Ebenfalls deutlich verbessert wird die Trainingssituation der U21- und der U18-Mannschaft, die nun wieder im Stade de Suisse trainieren können.

Der Kunstrasen hat für das Stade de Suisse deutlich tiefere Betriebskosten zur Folge. Zudem schafft er in Bezug auf andere Events wie Konzerte dank kurzer Auf- und Abbauzeiten neue Perspektiven.

Alain Kappeler, CEO des BSC Young Boys und des Stade de Suisse: „Mit dem Wechsel auf Kunstrasen können wir die Rahmenbedingungen deutlich verbessern. Wir halten mehr denn je an unseren beiden Hauptzielen fest: sportlicher Erfolg mit YB und eine profitable Gesamtunternehmung“.

Sportchef Fredy Bickel: “Der Kunstrasen ist für YB und das Stade de Suisse in Anbetracht aller Umstände der richtige Entscheid. Der Kompromiss mit Kunstrasen lohnt sich nicht nur wegen der geringeren Kosten. Wir erreichen eine klare Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten für die 1. Mannschaft, die U21 und die U18. Auch erhalten wir die neueste Generation Kunstrasen mit allen Verbesserungen, die seit 2011 erreicht wurden.“
D ZIIT ESCH RIIF!
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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Partyanimal » 4. Jun 2014, 20:21

Wettbewerbsverzerrung...
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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von simsalabim » 4. Jun 2014, 20:38

Von mir aus kann man YB disqualifizieren
Gohts no lang?

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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von harud » 11. Sep 2014, 01:18

Hier noch ein Text aus der 38. Ausgabe von Zwölf. Ist zwar schon ein Jahr alt, aber Grundlegendes scheint sich in der Zwischenzeit nicht verändert zu haben. Ein Schelm, wem der FCL bei der einen oder anderen Stelle durch den Kopf schiesst...

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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Aufwindfahne » 16. Dez 2021, 15:03

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Einfach mal etwas sacken lassen.
Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst was dafür zu tun,
ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.

I don‘t have dreams. I have goals.

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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Pitcher » 20. Dez 2021, 19:09

Erstmals konnte eine kreative Transpiaktion der YB Anhänger auf Bewegtbild festgehalten werden!!! :clown:

Ab Sekunde 13
https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... -lugano-ab

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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Aufwindfahne » 21. Jan 2022, 11:30

Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst was dafür zu tun,
ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.

I don‘t have dreams. I have goals.

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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Aufwindfahne » 23. Aug 2023, 09:11

derbund.ch hat geschrieben:«Das ist alles andere als eine Retour­kutsche an die Stadt Bern»
Wanja Greuel sagt, um wie viel Geld es für YB im Playoff zur Champions League geht. Und was er plant, mit den Einnahmen zu machen.

Dominic Wuillemin
Publiziert heute um 20:13 Uhr

Herr Greuel, sind Sie ein Schwarzmaler?

Das Gegenteil ist der Fall: Ich bin ein gnadenloser Optimist. Ich hatte in meinem Leben einige Rückschläge zu verkraften – und es kam dann doch immer besser heraus als angenommen. Wieso fragen Sie?

Sie sagten vor ein paar Jahren, künftig würden keine Schweizer Teams in der Champions League vertreten sein.

Ich habe mich getäuscht. Nach unserer ersten Teilnahme 2018 dachte ich, es sei das erste und vielleicht letzte Mal gewesen. Zuvor waren wir ja gegen Mönchengladbach gescheitert, gegen ZSKA Moskau. Ein Freund schenkte mir deshalb als Trost diesen Pokal (zeigt auf eine Champions-League-Trophäe aus Karton, die an der Wand in seinem Büro hängt). Aber Trost benötigen wir keinen mehr.

Was hat sich verändert?

Die Schweizer Clubs haben sich europäisch gut geschlagen, allen voran der FC Basel, aber auch wir zeigten beachtliche Leistungen. Zudem befürchtete ich, dass die grossen europäischen Ligen noch mehr Startplätze abgreifen würden. Da war ich tatsächlich kein Optimist.

YB trennt jetzt nur die Hürde Maccabi Haifa von der Gruppenphase. Was würde das Erreichen der Champions League für den Club bedeuten?

Das Scheitern im Playoff wäre kein Beinbruch. Aber sollten wir gegen Maccabi weiterkommen, könnten wir unsere gesunden Finanzen weiter stärken. Und Geld für langfristige Projekte auf die Seite legen.

Die Qualifikation würde YB 30 Millionen Franken einbringen, richtig?

Die Eintrittsgelder dazugerechnet, sind es wohl sogar etwas mehr – immer brutto gerechnet. Bei einem Scheitern wären wir in der Europa League. Insofern würden wir ziemlich weich fallen.

Wie gross wäre die Differenz?

Wohl mehr als 20 Millionen Franken. Aber die Qualifikation für die Champions League würde auch höhere Kosten verursachen, weil wir dann beispielsweise höhere Prämien an die Spieler zahlen würden. Aber sagen wir es so: Es würde viel übrig bleiben.

Wie viel Geld hat YB auf der Seite?

(Geht an seinen Computer). Wir sind transparent, das steht alles in unserem Geschäftsbericht. Per 31.12.2022 betrug das Eigenkapital 44 Millionen Franken.

Wie viele der 30 Millionen würde YB zur Stärkung des Eigenkapitals verwenden?

Statt einer 4 hätte die Zahl dann wohl eine 6 vorne dran.

Was plant YB, mit all diesem Geld zu machen?

Wir sagten schon vor all den erfreulichen Jahren, dass wir Geld für sportlich schwierige Jahre auf der Seite haben wollen. Es kann schnell gehen. Mittlerweile sind wir so aufgestellt, dass wir einige schlechte Jahre überleben könnten. Unser Anspruch ist es, national die Nummer eins zu sein und europäisch wettbewerbsfähig.

Wie meinen Sie das?

Wir könnten auch sagen, dass wir immer in der Champions League vertreten sein wollen. Aber dann müssten wir sehr viel mehr ins Team investieren, sodass wir jede Qualifikationsrunde als Favorit in Angriff nehmen würden. In zwei, drei Jahren wäre das Geld aufgebraucht.

Ausser YB würde jedes Mal die Champions League erreichen.

Eine Mannschaft aufzubauen, die durch die Liga mit lauter 2:0- und 3:0-Siegen marschiert, wie Sie das erwarten (schmunzelt), nur, damit wir international etwas besser dastehen, das wäre Harakiri. Deshalb investieren wir stets bedacht, um trotzdem ein so starkes Team wie möglich zu haben. Das ist sehr gut aufgegangen. Wir machten in den letzten Jahren mit Ausnahme eines Corona-Jahrs immer Gewinn. Vor allem dank der Qualifikation für die europäischen Wettbewerbe und dank guter Transfers.

Wofür will YB das Geld sonst noch verwenden?

Wir haben mehrere grössere Projekte. Erstens, die Innenverdichtung des Stadions. An mehreren Seiten des Stadions werden Büroflächen geschaffen, das Projekt läuft schon seit einigen Jahren, die UBS ist im Lead. Wir haben Ideen, in diesem Bereich einen Fanshop mit Erlebniswelt oder eine Kita zu betreiben, zudem möchten wir mehr VIP-Räumlichkeiten. Die Verdichtung hätte einen weiteren Vorteil.

Der wäre?

Dass es nicht mehr so durchs Stadion ziehen würde. Wir haben abklären lassen, wie viel es ungefähr kosten würde, die Fassade zu schliessen. Da ist man rasch bei einem zweistelligen Millionenbetrag. Die Innenverdichtung würde dieses Problem lösen.

«Unser perfektes Stadion hätte Platz für 23’000 Menschen.»

YB hatte vergangene Saison einen Zuschauerschnitt von 29’097. Möchten Sie die Platzzahl im Wankdorf eigentlich immer noch verkleinern?

Ich werde immer ausgelacht, wenn ich das sage: Ich finde, unser perfektes Stadion hätte Platz für 23’000 Menschen. Das würde die Nachfrage weiter erhöhen.

Die Fans hätten daran keine Freude.

Ein Stadion hat vielleicht eine Lebensdauer von 50 Jahren. Natürlich, zurzeit ist unser Schnitt sehr hoch, aber das Wankdorf steht seit 2005, über die gesamte Dauer kamen wir vielleicht auf einen Schnitt von 18’000. Fast alle Stadien in der Schweiz sind zu gross, weil sie immer für den Best-Best-Case konzipiert wurden. Fragen Sie mal in Basel, Genf oder Thun nach, ob sie nicht lieber ein kleineres Stadion hätten.

Welche grossen Projekte verfolgt YB sonst noch?

Wir möchten seit vielen Jahren zurück zum Naturrasen im Wankdorf. Zudem benötigen wir eine bessere Infrastruktur für unsere Frauenteams. Und drittens fehlen in der Agglomeration Bern 10 bis 20 Plätze (je nach Beschaffenheit) für den Frauenfussball, den Nachwuchsbereich sowie den Breitensport. Wir versuchen zurzeit, zusammen mit dem Kanton Bern, der Stadt Bern sowie Agglomerationsgemeinden eine Lösung zu entwickeln. Wir sind bereit, uns in erheblichem Umfang zu engagieren, auch finanziell.

Bern dürfte sich nach Einwirken von YB als Austragungsort der Frauen-EM 2025 bereits nach dem Viertelfinal vom Grossanlass verabschieden. War diese Forderung an die Stadt eine Retourkutsche dafür, dass die Behörden in Sachen Trainingsplätzen nicht vorankommen?

Das ist alles andere als eine Retourkutsche! Der Rasen kann erst kurzfristig verlegt werden und deshalb nicht richtig anwachsen. Wir hatten das Problem schon während der Euro 08, die Belastbarkeit ist beschränkt und niemand kann Garantien abgeben. 5 Spiele in 14 Tagen sind unserer Ansicht nach zu riskant. Kommt dazu, dass der Rasen anschliessend nicht ruhen kann. Wir gingen immer davon aus, dass das Turnier wie die Herrenturniere schwergewichtig im Juni stattfindet. Jetzt beginnt das Turnier wohl Anfang Juli. Die Super League startet damit noch während des Turniers und dann kommt allenfalls noch die Europacup-Qualifikation hinzu. Das funktioniert schlicht und einfach nicht.

Wäre eine Lösung inklusive Halbfinal wirklich nicht möglich gewesen?

Wir machen nach bestem Wissen und Gewissen, was mit dem Kunstrasen irgendwie möglich ist. Es ist die einzige Trainings- und Wettkampfinfrastruktur, die wir haben. Natürlich wäre uns am liebsten gewesen, hätte Bern den Final ausgetragen. Aber die Realität ist nun mal, dass der Terminplan immer gedrängter wird und der temporär verlegte Naturrasen eine Belastungsgrenze hat. Zudem, die Super League ist aufgestockt worden, die Champions League hat zusätzliche Termine, der Club World Cup wird grösser usw.

Gibt es weitere Projekte?

Die Förderung des Frauenfussballs. Dieser liegt mir sehr am Herzen.

Sie könnten ja, falls YB die Champions League erreicht, zwei der 30 Millionen Franken in die Frauenabteilung rüberschieben.

Das wäre nicht nachhaltig. Ich bin jedoch der Meinung, dass wir den Frauenfussball bei YB, aber auch in der Schweiz gesamthaft besser fördern sollten.

Wie?

Indem wir mehr Geld investieren. Das soll über Jahre passieren, damit die Frauenabteilung möglichst selbsttragend wird.

Wo genau wollen Sie investieren?

Wir haben eine Liste mit Punkten von A bis Z. Es fängt immer bei der Infrastruktur an: Manchmal muss unser Frauenteam gleichzeitig mit der U-19 der Frauen auf einem Platz trainieren. Fast 50 Frauen auf einem Feld – und das in der höchsten Spielklasse! Zudem haben wir bei den Löhnen Aufholbedarf.

Wie viel sollten die Spielerinnen denn verdienen?

Unser Ziel ist Halbprofessionalismus. Das heisst, dass es sich jede Spielerin leisten kann, die Hälfte des Einkommens mit Fussball zu bestreiten. Aber zurzeit erhalten einige der Spielerinnen lediglich Prämien.

Und der Rest?

Zumeist sind es Löhne um 1000 bis 1500 Franken. Bei den Frauen sind wir kein Spitzenteam, was nicht dem Anspruch von YB entspricht. Aber das soll sich ändern.

Warum liegt Ihnen der Frauenfussball am Herzen?

Weil ich von seinem Potenzial überzeugt bin. Und ich finde, dass es Frauen in der Weltgeschichte oft weniger gut gehabt haben als Männer. Sie wurden und werden strukturell benachteiligt. Sie haben es verdient, gefördert zu werden. Klar ist aber auch, dass wir auf der kommerziellen Seite die Einnahmen weiterentwickeln müssen.

«Im Fussball steckt unfassbar viel Geld. Wir sollten mit diesem Geld etwas bewegen.»

Stimmt der Eindruck, dass Sie Ihr humanitäres Engagement nach Ihrem 2019 erlittenen schweren Unfall, als Sie nur knapp dem Tod entgingen, verstärkt haben?

Das schätzen Sie falsch ein. Mein Projekt Charity Circle habe ich schon vor fast zehn Jahren lanciert. Ich wuchs so auf. Meine Eltern haben mich mit sozialen Werten grossgezogen. Mir wurde schon als Kind eingeflösst, dass allen geholfen werden sollte. Ich bin sehr stolz darauf, diese Werte verinnerlicht zu haben.

Wie wirkt sich das auf Ihre Arbeit als YB-CEO aus?

Natürlich könnten wir versuchen, den Gewinn immer weiter zu maximieren. Aber das entspräche nicht den YB-Werten. Sehen Sie, wir profitieren auch enorm davon, dass wir in einer prosperierenden Branche arbeiten. Mal angenommen, ein Unternehmen aus einer anderen Sparte wie beispielsweise der SC Bern macht den Job genauso gut wie wir, was es vielleicht tut, dann könnte es wohl ein paar Hunderttausend Franken mehr verdienen, wir hingegen 10, 20, vielleicht jetzt 30 Millionen Franken mehr. Im Fussball steckt unfassbar viel Geld. Wir sollten mit diesem Geld etwas bewegen.
Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst was dafür zu tun,
ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.

I don‘t have dreams. I have goals.

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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Tempo-Racer » 23. Aug 2023, 10:53

Aufwindfahne hat geschrieben:
23. Aug 2023, 09:11
derbund.ch hat geschrieben:«Das ist alles andere als eine Retour­kutsche an die Stadt Bern»
Wanja Greuel sagt, um wie viel Geld es für YB im Playoff zur Champions League geht. Und was er plant, mit den Einnahmen zu machen.

Dominic Wuillemin
Publiziert heute um 20:13 Uhr

Herr Greuel, sind Sie ein Schwarzmaler?

Das Gegenteil ist der Fall: Ich bin ein gnadenloser Optimist. Ich hatte in meinem Leben einige Rückschläge zu verkraften – und es kam dann doch immer besser heraus als angenommen. Wieso fragen Sie?

Sie sagten vor ein paar Jahren, künftig würden keine Schweizer Teams in der Champions League vertreten sein.

Ich habe mich getäuscht. Nach unserer ersten Teilnahme 2018 dachte ich, es sei das erste und vielleicht letzte Mal gewesen. Zuvor waren wir ja gegen Mönchengladbach gescheitert, gegen ZSKA Moskau. Ein Freund schenkte mir deshalb als Trost diesen Pokal (zeigt auf eine Champions-League-Trophäe aus Karton, die an der Wand in seinem Büro hängt). Aber Trost benötigen wir keinen mehr.

Was hat sich verändert?

Die Schweizer Clubs haben sich europäisch gut geschlagen, allen voran der FC Basel, aber auch wir zeigten beachtliche Leistungen. Zudem befürchtete ich, dass die grossen europäischen Ligen noch mehr Startplätze abgreifen würden. Da war ich tatsächlich kein Optimist.

YB trennt jetzt nur die Hürde Maccabi Haifa von der Gruppenphase. Was würde das Erreichen der Champions League für den Club bedeuten?

Das Scheitern im Playoff wäre kein Beinbruch. Aber sollten wir gegen Maccabi weiterkommen, könnten wir unsere gesunden Finanzen weiter stärken. Und Geld für langfristige Projekte auf die Seite legen.

Die Qualifikation würde YB 30 Millionen Franken einbringen, richtig?

Die Eintrittsgelder dazugerechnet, sind es wohl sogar etwas mehr – immer brutto gerechnet. Bei einem Scheitern wären wir in der Europa League. Insofern würden wir ziemlich weich fallen.

Wie gross wäre die Differenz?

Wohl mehr als 20 Millionen Franken. Aber die Qualifikation für die Champions League würde auch höhere Kosten verursachen, weil wir dann beispielsweise höhere Prämien an die Spieler zahlen würden. Aber sagen wir es so: Es würde viel übrig bleiben.

Wie viel Geld hat YB auf der Seite?

(Geht an seinen Computer). Wir sind transparent, das steht alles in unserem Geschäftsbericht. Per 31.12.2022 betrug das Eigenkapital 44 Millionen Franken.

Wie viele der 30 Millionen würde YB zur Stärkung des Eigenkapitals verwenden?

Statt einer 4 hätte die Zahl dann wohl eine 6 vorne dran.

Was plant YB, mit all diesem Geld zu machen?

Wir sagten schon vor all den erfreulichen Jahren, dass wir Geld für sportlich schwierige Jahre auf der Seite haben wollen. Es kann schnell gehen. Mittlerweile sind wir so aufgestellt, dass wir einige schlechte Jahre überleben könnten. Unser Anspruch ist es, national die Nummer eins zu sein und europäisch wettbewerbsfähig.

Wie meinen Sie das?

Wir könnten auch sagen, dass wir immer in der Champions League vertreten sein wollen. Aber dann müssten wir sehr viel mehr ins Team investieren, sodass wir jede Qualifikationsrunde als Favorit in Angriff nehmen würden. In zwei, drei Jahren wäre das Geld aufgebraucht.

Ausser YB würde jedes Mal die Champions League erreichen.

Eine Mannschaft aufzubauen, die durch die Liga mit lauter 2:0- und 3:0-Siegen marschiert, wie Sie das erwarten (schmunzelt), nur, damit wir international etwas besser dastehen, das wäre Harakiri. Deshalb investieren wir stets bedacht, um trotzdem ein so starkes Team wie möglich zu haben. Das ist sehr gut aufgegangen. Wir machten in den letzten Jahren mit Ausnahme eines Corona-Jahrs immer Gewinn. Vor allem dank der Qualifikation für die europäischen Wettbewerbe und dank guter Transfers.

Wofür will YB das Geld sonst noch verwenden?

Wir haben mehrere grössere Projekte. Erstens, die Innenverdichtung des Stadions. An mehreren Seiten des Stadions werden Büroflächen geschaffen, das Projekt läuft schon seit einigen Jahren, die UBS ist im Lead. Wir haben Ideen, in diesem Bereich einen Fanshop mit Erlebniswelt oder eine Kita zu betreiben, zudem möchten wir mehr VIP-Räumlichkeiten. Die Verdichtung hätte einen weiteren Vorteil.

Der wäre?

Dass es nicht mehr so durchs Stadion ziehen würde. Wir haben abklären lassen, wie viel es ungefähr kosten würde, die Fassade zu schliessen. Da ist man rasch bei einem zweistelligen Millionenbetrag. Die Innenverdichtung würde dieses Problem lösen.

«Unser perfektes Stadion hätte Platz für 23’000 Menschen.»

YB hatte vergangene Saison einen Zuschauerschnitt von 29’097. Möchten Sie die Platzzahl im Wankdorf eigentlich immer noch verkleinern?

Ich werde immer ausgelacht, wenn ich das sage: Ich finde, unser perfektes Stadion hätte Platz für 23’000 Menschen. Das würde die Nachfrage weiter erhöhen.

Die Fans hätten daran keine Freude.

Ein Stadion hat vielleicht eine Lebensdauer von 50 Jahren. Natürlich, zurzeit ist unser Schnitt sehr hoch, aber das Wankdorf steht seit 2005, über die gesamte Dauer kamen wir vielleicht auf einen Schnitt von 18’000. Fast alle Stadien in der Schweiz sind zu gross, weil sie immer für den Best-Best-Case konzipiert wurden. Fragen Sie mal in Basel, Genf oder Thun nach, ob sie nicht lieber ein kleineres Stadion hätten.

Welche grossen Projekte verfolgt YB sonst noch?

Wir möchten seit vielen Jahren zurück zum Naturrasen im Wankdorf. Zudem benötigen wir eine bessere Infrastruktur für unsere Frauenteams. Und drittens fehlen in der Agglomeration Bern 10 bis 20 Plätze (je nach Beschaffenheit) für den Frauenfussball, den Nachwuchsbereich sowie den Breitensport. Wir versuchen zurzeit, zusammen mit dem Kanton Bern, der Stadt Bern sowie Agglomerationsgemeinden eine Lösung zu entwickeln. Wir sind bereit, uns in erheblichem Umfang zu engagieren, auch finanziell.

Bern dürfte sich nach Einwirken von YB als Austragungsort der Frauen-EM 2025 bereits nach dem Viertelfinal vom Grossanlass verabschieden. War diese Forderung an die Stadt eine Retourkutsche dafür, dass die Behörden in Sachen Trainingsplätzen nicht vorankommen?

Das ist alles andere als eine Retourkutsche! Der Rasen kann erst kurzfristig verlegt werden und deshalb nicht richtig anwachsen. Wir hatten das Problem schon während der Euro 08, die Belastbarkeit ist beschränkt und niemand kann Garantien abgeben. 5 Spiele in 14 Tagen sind unserer Ansicht nach zu riskant. Kommt dazu, dass der Rasen anschliessend nicht ruhen kann. Wir gingen immer davon aus, dass das Turnier wie die Herrenturniere schwergewichtig im Juni stattfindet. Jetzt beginnt das Turnier wohl Anfang Juli. Die Super League startet damit noch während des Turniers und dann kommt allenfalls noch die Europacup-Qualifikation hinzu. Das funktioniert schlicht und einfach nicht.

Wäre eine Lösung inklusive Halbfinal wirklich nicht möglich gewesen?

Wir machen nach bestem Wissen und Gewissen, was mit dem Kunstrasen irgendwie möglich ist. Es ist die einzige Trainings- und Wettkampfinfrastruktur, die wir haben. Natürlich wäre uns am liebsten gewesen, hätte Bern den Final ausgetragen. Aber die Realität ist nun mal, dass der Terminplan immer gedrängter wird und der temporär verlegte Naturrasen eine Belastungsgrenze hat. Zudem, die Super League ist aufgestockt worden, die Champions League hat zusätzliche Termine, der Club World Cup wird grösser usw.

Gibt es weitere Projekte?

Die Förderung des Frauenfussballs. Dieser liegt mir sehr am Herzen.

Sie könnten ja, falls YB die Champions League erreicht, zwei der 30 Millionen Franken in die Frauenabteilung rüberschieben.

Das wäre nicht nachhaltig. Ich bin jedoch der Meinung, dass wir den Frauenfussball bei YB, aber auch in der Schweiz gesamthaft besser fördern sollten.

Wie?

Indem wir mehr Geld investieren. Das soll über Jahre passieren, damit die Frauenabteilung möglichst selbsttragend wird.

Wo genau wollen Sie investieren?

Wir haben eine Liste mit Punkten von A bis Z. Es fängt immer bei der Infrastruktur an: Manchmal muss unser Frauenteam gleichzeitig mit der U-19 der Frauen auf einem Platz trainieren. Fast 50 Frauen auf einem Feld – und das in der höchsten Spielklasse! Zudem haben wir bei den Löhnen Aufholbedarf.

Wie viel sollten die Spielerinnen denn verdienen?

Unser Ziel ist Halbprofessionalismus. Das heisst, dass es sich jede Spielerin leisten kann, die Hälfte des Einkommens mit Fussball zu bestreiten. Aber zurzeit erhalten einige der Spielerinnen lediglich Prämien.

Und der Rest?

Zumeist sind es Löhne um 1000 bis 1500 Franken. Bei den Frauen sind wir kein Spitzenteam, was nicht dem Anspruch von YB entspricht. Aber das soll sich ändern.

Warum liegt Ihnen der Frauenfussball am Herzen?

Weil ich von seinem Potenzial überzeugt bin. Und ich finde, dass es Frauen in der Weltgeschichte oft weniger gut gehabt haben als Männer. Sie wurden und werden strukturell benachteiligt. Sie haben es verdient, gefördert zu werden. Klar ist aber auch, dass wir auf der kommerziellen Seite die Einnahmen weiterentwickeln müssen.

«Im Fussball steckt unfassbar viel Geld. Wir sollten mit diesem Geld etwas bewegen.»

Stimmt der Eindruck, dass Sie Ihr humanitäres Engagement nach Ihrem 2019 erlittenen schweren Unfall, als Sie nur knapp dem Tod entgingen, verstärkt haben?

Das schätzen Sie falsch ein. Mein Projekt Charity Circle habe ich schon vor fast zehn Jahren lanciert. Ich wuchs so auf. Meine Eltern haben mich mit sozialen Werten grossgezogen. Mir wurde schon als Kind eingeflösst, dass allen geholfen werden sollte. Ich bin sehr stolz darauf, diese Werte verinnerlicht zu haben.

Wie wirkt sich das auf Ihre Arbeit als YB-CEO aus?

Natürlich könnten wir versuchen, den Gewinn immer weiter zu maximieren. Aber das entspräche nicht den YB-Werten. Sehen Sie, wir profitieren auch enorm davon, dass wir in einer prosperierenden Branche arbeiten. Mal angenommen, ein Unternehmen aus einer anderen Sparte wie beispielsweise der SC Bern macht den Job genauso gut wie wir, was es vielleicht tut, dann könnte es wohl ein paar Hunderttausend Franken mehr verdienen, wir hingegen 10, 20, vielleicht jetzt 30 Millionen Franken mehr. Im Fussball steckt unfassbar viel Geld. Wir sollten mit diesem Geld etwas bewegen.
Europa League um die Schere möglichst klein zu halten...
Die nächsten 5 Jahre werden so wohl schon übel.

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Re: BSC Young Boys 2013/2014

Beitrag von Aufwindfahne » 4. Okt 2023, 10:33

BZ von heute hat geschrieben:Kritik an wichtigem Geldgeber

Unseriös und hochriskant? Der YB-Hauptsponsor ist umstritten

In Frankreich dürfen Spiele der Berner wegen der Trikotwerbung von Plus500 nicht gezeigt werden. Doch die YB-Fans stören sich lieber an den europäischen Gegnern.

Sie überlegten sich den Boykott. Sie verfluchten ihre Gegner, ganz besonders RB Leipzig, diesen Red-Bull-Club, der für Fans europaweit ein rotes Tuch ist.

Vor dem Auftakt in die Champions League vor zwei Wochen veröffentlichen die organisierten YB-Anhänger ein Communiqué. Leipzig bezeichnen sie als Werbekonstrukt, Manchester City als subtiles Sportswashing, und an Roter Stern Belgrad stört sie die Nähe zu Russland, die sich besonders im Hauptsponsor Gazprom ausdrückt.

Für sie ist ihr Verein in einer Todesgruppe gelandet, aber nicht aus sportlichen Gründen. Sie schreiben: «Die Losfee hat es nicht gut mit uns gemeint.» Und: «Das Multimilliardengeschäft Fussball ist zu einem noch grösseren, noch kommerzialisierteren und noch unmoralischeren Monster herangewachsen.»

Nach langen Diskussionen hätten sie sich dann doch gegen den Boykott der Partien gegen RB entschieden, weil sie ihren Herzensverein unterstützen wollten, schreiben die Fans weiter. Und halten fest: «Hier liegt der Gewissenskonflikt, dem jeder Fussballliebhaber in der heutigen Zeit ausgesetzt ist.»

Wer der Romantik zugeneigt ist, findet vielleicht Gefallen an solchen Worten. Mit der Realität haben sie aber wenig zu tun. Ganz vieles bleibt unerwähnt.

YB setzt auf Kommerz
Die YB-Fans verlieren kein Wort darüber, dass ihr Club von der Teilnahme an der Königsklasse profitiert. In diesem Jahr werden die Berner über 30 Millionen Franken einnehmen, das übersteigt das Jahresbudget der meisten Ligakonkurrenten. Geld, das YB dazu nutzt, die nationale Vormachtstellung immer weiter auszubauen und der Konkurrenz regelmässig die besten Spieler abzuwerben.

Kein Wort der Fans, dass auch ihr Club im kommerzialisierten Fussball mitmacht und dabei in der Schweiz eine Vorreiterrolle einnimmt. Unter CEO Wanja Greuel sucht YB immer nach neuen Möglichkeiten, den Erfolg auch abseits der Sportabteilung zu monetarisieren. Das ist schliesslich sein Job.

Bei YB-Partien ist der Stadionsprecher längst ausgelastet, weil alles gesponsert ist – von den Cornern über Gelbe Karten bis zur Live-Tabelle. Die Young Boys bieten für knapp hundert Franken auch NFTs an, sogenannte digitale Autogrammkarten der Spieler. Und sie liessen darüber abstimmen, wie ihr diesjähriges Cup-Trikot aussehen sollte. Wer mitmachen wollte, musste allerdings mindestens einen YB-Fan-Token in der Socios-App besitzen, einer Blockchain-basierten Plattform. Eine klassische Umfrage unter Fans? Zu wenig sexy. Bringt ja kein Geld ein.

Fussball ist Business – auch in Bern.

Wie Glücksspiel
Fast gleichzeitig mit dem Fan-Statement wird bekannt, dass die YB-Partien in der Champions League in Frankreich nicht übertragen werden dürfen. Die dortige Finanzmarktaufsicht (AMF) stuft das Geschäftsgebaren von Firmen wie dem Berner Hauptsponsor Plus500 als zu unseriös ein, Werbung ist deshalb untersagt. Dasselbe widerfuhr letzte Saison Atalanta Bergamo, die Italiener werden ebenfalls vom Finanzdienstleister mit Sitz in Haifa gesponsert, der polnische Topclub Legia Warschau auch.

Der Grund für das Verbot: Plus500 ist eine Tradingplattform, die den Handel mit sogenannten Differenzkontrakten – kurz CFDs – anbietet. Mit diesen kann auf Kursveränderungen etwa bei Aktien oder Währungen gewettet werden. Und dieser Handel ist seit 2018 in Frankreich stark eingeschränkt, weil er als hochriskant gilt. Wer sein Geld mit CFDs anlege, könne ebenso gut ins Casino gehen, finden Verbraucherschützer, sie warnen seit Jahren davor. Die AMF schreibt: «CFDs können dazu führen, dass Sie innerhalb von Sekunden Ihre gesamte Einlage oder sogar mehr verlieren.»

Laut englischem Gesetz müssen Handelsplattformen, die CFDs anbieten, jeden neuen Kunden darauf hinweisen, dass gerade Privat- und Kleinanleger mit Differenzkontrakten Geld verlieren. Je nach Plattform können das zwischen 71 und 87 Prozent der Anleger sein. Zudem stellte die englische Finanzaufsichtsbehörde (FCA) 2022 fest, dass bei einem Fünftel der Nutzer von Anlage-Apps für Privatkunden ein Risiko für problematisches Glücksspiel besteht. YB-CEO Greuel sagt: «Finanzgeschäfte bergen immer Risiken. Wir gehen davon aus, dass dies jedem Anleger bewusst ist.»

Plus500 ist an der Börse in London gelistet, global tätig und somit etlichen Aufsichten unterstellt. Zudem gehen beispielsweise die französischen Regulierungen viel weiter als jene in anderen Ländern. Die Schweizer Tradingplattform Swissquote bietet auch den Handel mit CFDs an. Was Plus500 also macht, ist nicht verboten, es hat jedoch ein Geschmäckle.

Von Migros Aare zu Plus500
Das 2008 gegründete Unternehmen ist seit 2020 Hauptsponsor der Young Boys. Und die sind stolz auf die Partnerschaft. Als sie diese vor drei Jahren bekannt gaben, schrieben die Berner, dass ihr Partner in Sportkreisen durch das jahrelange Hauptsponsoring des Spitzenclubs Atlético Madrid bekannt sei. 2016 waren die Spanier bis in den Final der Champions League vorgestossen und hatten dabei das Plus500-Logo der Weltöffentlichkeit vorgeführt.

Die Berner wähnten sich nun auch auf dieser Stufe im Kreis der Grossen. In den Jahren zuvor war die Migros Aare die Hauptpartnerin gewesen. So war 2019 in der Europa League das Logo der Migros-Tochter Shoppyland auf die Vorderseite des YB-Trikots gedruckt, des Einkaufszentrums in Schönbühl BE. Provinzieller geht es kaum.

Natürlich waren mit dem Sponsorenwechsel auch Mehreinnahmen verbunden. 2018 und 2019 wiesen die Young Boys in dieser Kategorie knapp 9 Millionen Franken aus – wobei darin auch die Beiträge aller anderen Partner enthalten sind. 2022, im letzten Geschäftsbericht, sind bei den Sponsoreneinkünften nun 11,3 Millionen Franken aufgelistet – auch in dieser Kategorie sind die Berner Spitze: Der FC Basel kam im selben Jahr auf rund 2,5 Millionen weniger. Zu den Mehreinnahmen von YB dürfte nicht unerheblich das Engagement von Plus500 beigetragen haben.

Dieses wurde im Juni bis 2025 verlängert. Als die Berner im Playoff zur Königsklasse Maccabi Haifa bezwangen, dürfte die Freude am dortigen Hauptsitz von Plus500 trotzdem gross gewesen sein. Schliesslich hat das Unternehmen YB nur deshalb auserkoren, weil die Young Boys der Schweizer Krösus sind. CEO Greuel sagt: «Für unseren Hauptpartner bedeutet die Champions League sehr viel. Wenn wir nicht regelmässig europäisch spielen würden, wäre Plus500 wahrscheinlich nicht unser Hauptpartner.»

So viel zu der von den Fans verfluchten Königsklasse. Die YB-Anhänger schreiben auch: «Zusammen stehen wir ein für einen Sport für alle, für den es kaum mehr braucht als einen Ball, ein Stück Rasen und zwei Tore.» Ihr geliebter Club sieht das ein wenig anders.
Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst was dafür zu tun,
ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.

I don‘t have dreams. I have goals.

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