Don Pedro hat geschrieben: ↑5. Feb 2020, 11:34
Aus meiner Sicht [...]
"In meinen Augen" auch. Aber sobald in der ganzen VAR-Diskussion eine solche subjektive Meinung zu einer Szene einfliesst, ist die erste Bedingung für den VAR eben nicht erfüllt: Es ist dann eben nicht "klar".
Sobald ich von einem Reporter, Moderatoren oder Experten einen solchen subjektiven Ausspruch höre würde ich ihm am liebsten ins Gesicht springen. Wer sich noch nie darauf geachtet hat, sollte das mal tun. Das passiert eigentlich immer. Nur ganz selten positioniert sich jemand. Wenn es im EM-Finale zwischen der Türkei und England zu einer umstrittenen Szene kommt, werden die Hürriyet und die Sun gegenteilig berichten, egal ob das Spiel mit oder ohne VAR stattfand.
Mit dem VAR wäre eine, für Fussball-Verhältnisse, eindeutige Regel hinzugekommen. Aber was machen sie? Einmal brechen sie diese Regel, einmal nicht. Der gleiche Mist wie bisher. Eine weitere Regel die mal so, mal so ausgelegt werden kann. Wird damit der Fussball gerechter? Bullshit. Und irgendwo in einem Palast freut sich einer, weil ihm der Sport eh egal ist und er finanziell davon profitiert, dass es diesen unsäglichen VAR gibt. Aber egal. Der kleine Mann applaudiert fleissig weiter. Er fühlt sich nun weniger betrogen, obwohl das Umgekehrte der Fall sein müsste. Manche sind einfach blind weil sie es sein möchten. Es sind dieselben Leute die sich weniger unterdrückt fühlen, wenn sie andere unterdrücken.
In diesem Fall kann eine Entscheidung mit "er hat ihn quasi nicht berührt" und "gefährliches Spiel" begründet werden. Der Don und ich wir sind keine Schiedsrichter. Unsere Meinung ist am Ende irrelevant. Entscheidend ist, ob von 100 Schiedsrichtern 100 Schiedsrichter dieselbe Meinung haben. Falls nicht, dann ist das eben keine klare Fehlentscheidung und der VAR darf nicht zum Einsatz kommen. Punkt. Da braucht man auch gar nicht weiter zu diskutieren. Erst durch den Einsatz des VAR wird die Situation zu einem Fehlentscheid, weil er nicht hätte eingreifen dürfen.
Ich befürchte, auch in diesem Fall würde man aus den 100 Schiedsrichtern keine 100 finden, die sich vollkommen einig sind. Falls die Meinung dennoch übereinstimmend ist, sich aber Fussballfans wie ich oder der Don sich dieser nicht anschliessen, ist dies ein allgemeineres Fussball-Problem. Die Schiedsrichter sind komplett isoliert und die Fussballfans haben sich zu sehr daran gewöhnt, dass die Regeln Auslegungssache sind. Nur damit man mich richtig versteht: Das liegt an den Regeln. Jene denen der Fussball "gehört" haben das längst vermasselt. Das sind weder Sportler noch Fans, sondern ein paar wenige die entscheiden was "gut" oder "gewinnend" für den Fussball ist. Schiebt man beim zweiten Adjektiv ein "bring" ein stimmt das auch wieder.
Statistiken darüber wie erfolgreich oder eben nicht der VAR über eine gewisse Phase war sind eigentlich eine Farce. Egal ob pro oder contra. Beide nehmen zum Grundsatz, dass es sich beim Fussball um eindeutige Regeln handelt. Wenn man mal ausdiskutiert hat, was ein Handspiel ist und was nicht, dann kann man meinetwegen auch über technische Hilfsmittel diskutieren. Aber ja. Es klingt halt so wissenschaftlich wenn dir jemand sagt, mit dem VAR wird das Spiel so und so viel Prozent gerechter. Wie will er das überhaupt bewerten?
Egal. Wenn es bei einem Spiel meiner Mannschaft zu einer solchen Situation kommen würde, würde ich das Stadion wohl verlassen. Aber jo, es gibt sicher genügend, die das gerecht und mega toll finden und bleiben. Ich könnte nach wie vor pausenlos kotzen. Und nach wie vor mehr wegen den Fans die den VAR unterstützen, als wegen dem VAR selbst.