Die Leute, die unter Häberli kein System erkennen konnten, scheinen nun unter Celestini bereits eines zu erkennen. Das ist schön für sie, aber in meinen Augen falsch und teilweise verlogen. Xamax war ein saumieses Spiel, eines der schlechtesten der Saison und die einzigen Unterschiede zu den "Häberli-Spielen" waren: Luzerns Defensive war gegen Xamax total überfordert und man ging mit drei Punkten nach Hause. Vocas Schuss war sicherlich eine Genugtuung. In guten Phasen gehen solche Bälle rein, in schlechten Phasen gibt es Einwurf für den Gegner. Aktuell befinden wir uns in einer guten Phase. Das ist schön, aber nichts weiter als logisch, denn die schlechte Phase pro Saison haben wir ja bereits hinter uns. Das ist eine eiserne Regel. Und weil sie dieses Mal vor der guten kam, steht der Zähler für Trainerentlassungen eine Einheit höher. Schade, aber so ist es nun mal. Solange Meyer nicht den Hut nehmen muss, ist alles in Ordnung.
Viele hören es nicht gerne, wohl auch weil da einiges daran ist: Luzern und St. Gallen sind sich auf vielen Ebenen gar nicht so verschieden. Sorry, ist leider so. Es wäre mir anders auch lieber. St. Gallen befindet sich derzeit in einer lang anhaltenden guten Phase. Und ein Exploit nach oben ist St. Gallen generell mehr zuzutrauen als Luzern und dennoch als Szenario relativ unrealistisch. In St. Gallen können die restlichen Auswärtsspiele um die "Meisterschaft" im Public Viewing verfolgt werden. Das ist in Luzern so weit weg wie Ruhe unter den Investoren. Bezüglich Mobilisierung sind uns die Ostschweizer seit Jahren einige Schritte voraus, was sie auch ligaunabhängig bereits bewiesen haben. Hierfür zolle ich den Ostschweizern Respekt. Andererseits muss ich auch sagen: je mehr es von diesen Trotteln gibt, desto weniger ernst kann ich sie nehmen. Den Platz in der Nahrungskette werden diese frühaufstehenden Protest-Clowns als zusammengerottetes Plusvolk erst recht nie erkennen...
In Luzern klammert sich der gemeine Kurvenfan oftmals an den Begriff «Fussballstadt» und trauert einem grösseren Zuschauerinteresse hinterher, weil man das damit in Verbindung setzt. Das ist sicher nicht grundverkehrt. Aber einige fühlen sich fast schon beleidigt, wenn man Luzern das abspricht. Für mich stimmt es aber so wie es ist und was andere sagen ist mir eigentlich eh egal. Und auf die Trottel die nur dann kommen wenn man in der Tabelle zuoberst steht könnte ich sowieso verzichten. Und von denen hat man in Luzern mindestens genauso viele wie es sie in der Ostschweiz gibt. Zudem ist Stierlis Stadion ohnehin nur für eine maximale Auslastung von 60% konzipiert. Bis 70% wirds mühsam und darüber fast schon gefährlich. Danke Walti, du Ehrenmann!
Seit St. Gallens Höhenflug geistern im Luzerner Umfeld Sätze rum wie «sed de Hüppi bi St. Galle esch laufts dene»... Einspruch, «Hörensagen»! Oder haben sich diese Leute tatsächlich derart mit den Strukturen des Vereins beschäftigt? Wohl kaum. Viele haben auch keine Ahnung was in Luzern abgeht, geschweige denn von St. Gallen. Schlussendlich ist das einfach eine Floskel für die man von Gleichgesinnten ein Gratis-Kopfnicken einheimsen kann. Am Ende will man mit solchen Aussagen vor allem den eigenen Chaos-Club in Verruf bringen indem man den «Feind» bejubelt. Es dient auch ideal als Ausrede den fehlenden Durchblick und oder die fehlende Bereitschaft an die Spiele zu fahren zu verstecken. Naja, macht was ihr wollt.
Zugegeben, der olle Punk Hüppi bringt definitiv den Intellekt und den Sachverstand mit, den Leute in ähnlichen Funktion bei anderen Vereinen, auch dem unserem, vermissen lassen. Canepa und Constantin seien hier als einzelne beispielhafte Figuren genannt, nicht dass man meint ich wolle mich auf Studhalter einschiessen. Langfristig und eher über das nächste Jahrzehnt gesehen räume ich dem FC St. Gallen daher gute Chancen ein sich im vorderen Tabellenbereich festzusetzen. Kurzfristig und vor allem sportlich betrachtet habe ich da aber eine andere Meinung.
Man verdrängt bei diesem oberflächlichen Struktur-Vergleich einiges. Als ob von heute auf morgen alles besser würde. Man beschränkt sich dabei einzelne Figuren miteinander zu vergleichen. Wahrscheinlich würde bei diesem Vergleich Monsieur Zahnlücke effektiv besser wegkommen als der Dr. iur.. Und ja, der «Fisch stinkt vom Kopf her», wobei das für beide Vereine gilt und eigentlich noch eine Etage höher beginnt. Da müffelt es bei uns noch immer bestialisch. Die Tabelle widerspiegelt allerdings nur indirekt und mit etwas Verzögerung was in einem Verein gut oder eben schlecht läuft. Das Sportliche hat in der Tabelle eine höhere Aussagekraft. Und sportlich gesehen liefert Meyer und der gesamte Nachwuchsbereich einen Bomben-Job. Wenn in Luzern etwas wirklich funktioniert, dann ist das an Meyer festzumachen. Kommt hinzu dass die Nachwuchsarbeit mittlerweile konstant Früchte trägt. Den Fokus den man vor einigen Jahren auf diesen Bereich gelegt hat, kombiniert mit der konsequenten Linie von Meyer sind sportlich gesehen erfolgsversprechend. Kurz-, mittel und langfristig. Ohne tieferen Einblick genügt ein Blick auf die letzten Kader der Ostschweizer, um es vermessen zu halten, wenn man Gegenteiliges über den FC St. Gallen behaupten würde. Aus meiner Sicht liegt man da nicht weit von einander entfernt. Die 17 Punkte zwischen den beiden zeigen aktuell ein anderes und klar falsches Bild. Aber St. Gallen wäre nicht St. Gallen und Luzern wäre nicht Luzern, wenn sich diese Lücke nicht zeitnahe verkleinern würde. Daraufhin deuten zumindest gefühlte und statistische Erfahrungswerte.
Die Anzahl der Leute war gross, die tatsächlich ernsthaft nach einem Saisonviertel (!) vom Abstieg gesprochen und den Vergleich zu GC herangezogen haben. Für mich seid ihr elende Peiasse und keinen Deut besser als die Wyrschs, Ineichens und andere Habasche, sorry. Gut, im Gegensatz zu euch würde ich dieses Szenario sogar noch dankend annehmen. Item. Dass ihr folgende Behauptung für verrückt haltet ist mir ehrlich gesagt scheissegal. Ich will lediglich einen schriftlichen Beleg dafür, dass ich euch am Ende der Saison sagen kann «ech has jo gseid gha, ehr Toble»:
Wenn Luzern dieses Spiel gewinnt, dann wird Luzern am Ende der Saison vor St. Gallen stehen.
Ich höre schon «nei, das meinsch etzt ned ärnscht, oder?». Aber scho secher! Schon eine Runde darauf trifft der FCL auf den Abstiegskandidaten Nummer 1 - auf den FC Thun. St. Gallen ihrerseits auf den alten und künftigen Meister YB, der sich keine Blösse geben wird. Verlustpunktmässig sind es nach dieser Runde noch 8 Punkte auf uns welche die Güller bis zum Saisonende niemals ins Trockene bringen können. Nüchtern ist St. Gallen einfach das schlechtere Luzern. Natürlich wird das kein leichtes Unterfangen, keine Frage. St. Gallen wird auch nicht keine Punkte mehr machen, das ist auch klar. Trotzdem halte ich an dieser These fest und man darf sich gerne ausmalen, wo Luzern am Ende stehen könnte, falls Luzern tatsächlich vor St. Gallen rangiert sein wird. Und ja, Basel spielt in dieser Rechnung auf jeden Fall eine untergeordnete Rolle. Die haben mittlerweile mehr mit sich selbst als gegen andere zu kämpfen. Mit etwas Glück ist deren Zeit definitiv vorbei.
Ansonsten kann ich mich diesen Worten nur anschliessen:
rocksack hat geschrieben: ↑12. Feb 2020, 13:06
Ich hoffe doch sehr, dass unsere Mannschaft den St. Gallern am Sonntag so richtig auf die Füsse tritt. Die sollen sich auf 90' Spiel zerstören, hartes Einsteigen und Provokationen einstellen. So werden auch wir zu Chancen kommen. Mit schönwetter Fussball gibt es meiner Ansicht nach nichts zu holen....
Ob ich zufrieden sein werde, ist nicht vom Resultat abhängig, es hängt davon ab, ob der Kampf geführt wird! Es ist nicht so, dass ich gerne gegen St. Gallen verliere, aber die letzten Spiele der Vorrunde waren emotional so viel wertvoller als die Punktverluste schmerzten und dass St. Gallen momentan Tabellenführer ist, bedeutet für mich nur, dass die Saison noch nicht zu Ende gespielt ist!
hopphopp
Mit dieser Einstellung kannst du gegen jeden Gegner gewinnen. Du wirst nicht jedes Spiel gewinnen, aber langfristig ist dieser Weg erfolgsgekrönt. Es sind noch lange 15 Spieltage zu spielen. An der Moral hat es im Team auch bei Häberlis letzten Spielen nicht gelegen. Daran wird man auch am Sonntag nicht scheitern. Zudem wurden nicht wenige Spieler im Kader bisher unter Wert geschlagen. Das wird in der Rückrunde ein Ende nehmen. Ey und noch etwas ganz Spontanes wenn ich gerade über Spielerleistungen schreibe: Wenn jemand in irgendeiner Kommentarspalte jemanden aus seiner Gemeinde entdeckt, der behauptet, dass Schürpf der einzige taugliche Profi beim FCL sei: Könnt ihr den nicht einfach gemeindeintern für diesen Mist zusammenschlagen? Ey, was läuft falsch mit all den Menschen?
Ey hombre, falls du wirklich bis hierhin gelesen hast: Ich wünsche dir für das morgige Jass-Turnier viel Erfolg! Geile Siech!