wuala. beim fcl darf man zugute halten, dass man zuletzt (fast) nicht mehr auf die tränendrüse gedrückt hat. von daher:
LU-57 hat geschrieben:ich sehe keinen verein, der seine ausgaben dem (in der zwischenzeit - im gegensatz zum frühling - effektiv) zu erwartenden ertragsausfall angepasst hat. wenn man sich das leisten kann (wie es z.b. der fcl kann), dann ist das ja gut und recht.
die anderen grossen vereinen von yb über scb bis fcb, sion, ect. jammern aber immer noch lauthals. obschon sie ebenfalls immer noch mit einem fast genau so teuren kader und mit millioneneinkäufen in die neue saison gestartet sind. keine nennenswerten einsparungen vorgenommen, selber (fast) nichts dafür gemacht, die drohenden einbussen abzufedern, aber abflennen und mit dem finger auf alle möglichen anderen zeigen, wenns dann doch so kommt, wie man es mitunter halt erwarten musste. selbstkritik? null. sollen doch alle anderen ab diesem corona den gürtel enger schnallen, aber ganz bestimmt doch nicht die systemrelevanten hochkulturgüter der spitzenfussball-ag's.
ich hab in der zwischenzeit eingesehen, dass sich wohl nicht viel zum besseren ändern wird, weil das business leider auch in der schweiz viel zu viel geld zur verfügung (und viel zu viele reiche herren als besitzer) hat, um diese krise problemlos noch eine halbe ewigkeit lang durchzustehen ohne sich grundlegend überdenken zu müssen. anders kann man es nicht deuten, dass (fast) alles weiterhin seinen gewohnten lauf nimmt, obschon sich doch alle vereine seit 8 monaten in "akuter existenznot" befinden, nonstop weltuntergangs-panik verbreiten und regelmässig wieder nur noch "geld für zwei monate" haben.
ich verstehe, dass man aus taktischen gründen die eigene verhandlungsposition beim geld-betteln nicht unterlaufen will. aber dieses völlig übertrieben, da allem anschein nach unbegründete, panische geheule ist einfach nur noch lächerlich und peinlich. was muss ein konzerthaus, beizer oder selbständiger lichttechniker denken, wenn sportclubs, die - im gegensatz zu vielen anderen in der event- und gastrobranche - weiterhin zumindest über eine solide einnahmebasis (tv-beiträge, sponsoren, saisonkarten, schenkungen, ect.) verfügen, am lautesten und empörtesten von allen auf ihre scheinbar ach so jämmerliche situation hinweisen?
aber klar, genau reiche grossclubs wie yb, scb, fcb oder zsc sollen als allererstes a-fo-fondü-mässig geld geschenkt erhalten vom staat, damit sie ihre (über)teur(t)en strukturen, luxusspielzeuge (var, infrastrukturauflagen, ect.) und stadien aufrecht erhalten können. als wäre es für irgendwen in diesem lande auch nur marginal entscheidend, ob in der nla teure(re), internationale b-starts tschutten oder ob da halt einfach (für eine gewisse zeit) die hälfte (oder alle, wo ist das problem?) der stammelf aus eigenen, günstigen junioren besteht. genauso wenig interessiert es irgendwen, ob man z.b. beim fcb das ganze schweineteure, weltweite scouting-system aufrechterhalten kann, dessen alleiniger nutzen darin besteht, dem fcb transfergewinne zu bescheren. das einzige, was man im spitzenfussball als "erhaltenswert" einstufen kann, sind die juniorenabteilungen und die mitarbeitenden. auch dort ginge es günstiger, ohne dass die landes- und steuerzahlerinteressen gleich schiffbruch erleiden würden.
so gesehen: alles, was die fussballbusiness-ag's von genf bis st.gallen und von basel bis ghiasso an gesellschaftlicher relevanz leisten, können sie mit ihren weiterhin relativ grosszügig fliessenden einnahmen problemlos aufrechterhalten. alles andere, was sie gerne weiterhin haben würden, aber weder für die meisten fussballfans und schon gar nicht für den durchschnittsbürger relevant ist, hat ganz bestimmt keinen einzigen rappen steuergeld verdient. ich wüsste nicht, wie man solche fondü-beiträge den übrigen coronesengeschädigten (ver)klären könnte.
greez