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«Da ist noch grosses Potenzial vorhanden»: FCL-Basis zählt nach Verwaltungsratseinzug aktuell über 1000 Mitglieder
Vor einem Monat verkündete die FC Luzern-Innerschweiz AG den Einzug der FCL-Fans in den Verwaltungsrat durch die Gründung des Vereins FCL-Basis. Präsident Andreas Grüter und Verwaltungsratsvertreter Daniel Britschgi ziehen eine erste Bilanz.
Vor genau vier Wochen wurde an der Generalversammlung der FC Luzern-Innerschweiz AG (FCLI) verkündet, dass die FCL-Fans Einzug im Verwaltungsrat finden werden. Zu diesem Zweck wurde der neu gegründete Verein FCL-Basis vorgestellt. Dieser hat im Oktober für 1 Million Franken 10 Prozent der FCLI-Aktien erworben und dadurch Anrecht auf einen Sitz im Verwaltungsrat erhalten.
Direkt am Anschluss die GV konnte man dem Verein beitreten. Die Kosten variieren dabei zwischen 19.01 Franken für U18-Mitglieder und 1901 Franken für eine Lebensmitgliedschaft. Von den Jahresbeiträgen – die für alle Mitglieder 60 Franken betragen – sollen etwa 50 Prozent in die Vereinskulturförderung gehen. Die restliche Hälfte soll in die Rückzahlung des Darlehens fliessen. So lange, bis der 10-Prozent-Anteil an der FCLI zurückgezahlt ist.
Bereits über 1000 Mitglieder
Wie läuft es denn so beim neuen Verein? «Wir sind mit dem Start zufrieden», so Andreas Grüter, Präsident der FCL-Basis. «Vor einer Woche durften wir unser 1000. Mitglied begrüssen. In der Zwischenzeit sind noch ein paar mehr dazugekommen.» Bezüglich Mitgliederzahlen ist man bei FCL-Basis bereits vierstellig unterwegs. Eine Zahl, von der andere Vereine in Luzern nur träumen könnten.
«Wenn man den Schnitt der letzten Saison von 12’775 Fans betrachtet, sehen wir noch ein grosses Potenzial vorhanden», erläutert Grüter. Verständlicherweise gebe es aber zu Beginn eine gewisse Zurückhaltung, die sich oft lege, sobald man sich näher mit der Thematik befasse. Man müsse nun zuerst Vertrauen aufbauen und zeigen, dass es halt eben auch ein Vereinsleben gebe. «Es gibt natürlich Rückfragen, wie unser Verein genau funktioniert und was das Konzept hinter FCL-Basis ist», so Grüter. «Wir sind deshalb an verschiedenen Anlässen präsent, beispielsweise beim Vorstand des Club der 200 oder beim VFFC und informieren dort über die FCL-Basis. Wir streben weitere solche Besuche an.»
An der GV wurde vonseiten der FCL-Basis auch erklärt, dass der Aktienanteil Stück für Stück von den aktuellen zehn auf 25 Prozent erhöht werden soll. «Das ist ein langfristiges Ziel. Dieses Ziel haben wir auch im Aktionärsbindungsvertrag festgelegt. Aktuell wollen wir uns aber festigen, stetig Mitglieder gewinnen und Vertrauen aufbauen», erläutert Grüter die Pläne des Vereins.
FCL-Basis setzt auf Mund-zu-Mund-Propaganda
Um diese Mitglieder zu gewinnen, wirbt der Verein demnächst zudem auch in den Sozialen Medien. Grundsätzlich wolle man aber eher organisch über persönliche Gespräche, Mund-zu-Mund-Propaganda und Präsenz an FCL-Spielen wachsen als über Online-Werbekampagnen. «Wir haben aber beispielsweise auch einen Mailer an alle Saisonkarteninhaber nach dem Spiel gegen den FC Winterthur versendet», erklärt Grüter. «Beim Match gegen den FC Basel vom 17. Dezember werden wir zudem auch wieder vor dem Stadion mit einem Stand präsent sein. Dort können Neumitglieder ihren Pin abholen – natürlich kann man dort aber auch Mitglied werden.»
Mit organischem Wachstum soll auch das Werbebudget tief bleiben. «Wir möchten die Werbekosten gering halten», erklärt Andreas Grüter, «denn die Mitgliederbeiträge sollen möglichst vollumfänglich für den FCL und die Mitglieder der FCL-Basis eingesetzt werden.» Verständlich, muss FCL-Basis doch zuerst noch Darlehen zurückbezahlen. Zur Erinnerung: Die zehn Prozent der Aktien, welche der Verein aktuell an der FCLI hält, wurden durch zinslose Darlehen von 16 Personen gewährleistet. Um wen es sich bei diesen Personen handelt, sagt die FCL-Basis nicht.
Der eingezahlte Betrag sei zudem nicht bei allen 16 Geldgebern gleich hoch, sagte Daniel Britschgi, welcher die FCL-Basis im Verwaltungsrat vertritt, gegenüber unserer Zeitung nach der GV. «Die FCL-Basis beabsichtigt, diese Darlehen innert nützlicher Frist zurückzubezahlen», so FCL-Basis-Präsident Grüter. Es sei dem Verein wichtig, alle Darlehensgeber gleichberechtigt zu behandeln.
Verein will sich nicht in sportliche Angelegenheiten einmischen
Und wie ergeht es dem neuen Verwaltungsrat beim FCL? «Ich wurde von den Verwaltungsratskollegen herzlich und mit offenen Armen aufgenommen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in diesem tollen Gremium», erläutert Britschgi auf Anfrage. Aktuell gebe es noch nichts allzu Grosses zu berichten. Die erste VR-Sitzung wird dann kurz vor Weihnachten stattfinden.
«Ich habe von unseren Mitgliedern natürlich bereits erste Inputs erhalten, was diese sich vom Verein wünschen würden. Die FCL-Basis-Mitglieder spüren, dass hier ein Mitspracherecht vorhanden ist», so Britschgi. Der Verein und Britschgi als Vertreter der FCL-Basis wollen aber nicht in das operative Geschäft eingreifen: «Es ist wie bereits an der GV erwähnt: Unser Ziel ist es nicht, dass wir zum Tagesgeschäft beitragen. Der VR ist auf einer strategischen Ebene unterwegs und genauso verstehen wir uns auch. Es ist nicht angedacht, dass wir von der FCL-Basis uns in sportliche Fragen einmischen.»