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Spielberichte Ausland

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Ragazzo
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Beitrag von Ragazzo » 14. Feb 2007, 23:42

Spielbericht aus Australien

Adelaide United vs. Sydney FC
14.01.2007, 5.30am, Hindmarsh Stadium, Adelaide SA


Nachdem ich während meines ersten Aufenthalts in Australien vor zwei Jahren nie die Zeit fand ein Fussballspiel zu besuchen war dies beim zweiten Mal nun Pflicht. Vom Spiel erfuhr ich vom Besitzer eines Fussball-Shops in Perth der mir freundlicherweise Auskunft über die Spieldaten gab. Im Shop war übrigens alles, vom Shirt bis zum Wecker, von Teams aus Europa sowie auch aus Australien und Neuseeland zu finden.

Der darauf folgende Sonntag war ein strahlend blauer Tag, der Himmel Wolkenlos und die Temperatur lag mit 35 Grad um 7 Grad tiefer als es in den kommenden Tagen noch werden sollte.

Vom Zentrum der Stadt machte ich mich zu Fuss auf zum Stadion. Unterwegs, ca. 3.5 Stunden vor dem Spiel, traf ich den ersten United Fan an mit welchen im sogleich Kontakt suchte um mein Wissen über den lokalen Fussball etwas zu erweitern. Leider musste er vor dem Spiel noch etwas erledigen und somit ging ich den Rest der Strecke zum Stadion alleine weiter.

Nach gut 50 Minuten stand ich endlich vor dem Hindmarsh Stadium. Ich konnte es kaum erwarten es zu betreten doch musste ich mir vorher noch ein Ticket am Schalter besorgen. Am Eingang wurde ein kurzer Blick in meinen Rucksack geworfen doch eine Leibesvisitation wie hierzulande gab es nicht. Das Ticket kostete 19 australische Dollar und mit diesem war es mir möglich das Spiel von drei Seiten (alles Sitzplätze und unnummeriert) anzusehen. Einzig die Haupttribüne blieb mir verwehrt. Bei der Verpflegung im Stadion an den vielen Ständen fehlte es an nichts und gleich vier verschiedene Biersorten wurden ausgeschenkt. 8)

http://img248.imageshack.us/my.php?image=dsc07888er6.jpg

Das Stadion war sehr beeindruckend da es viel grösser schien als könnte es nur 15'500 Zuschauer aufnehmen. Ich schätzte die Kapazität auf etwa 20'000.

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Beim Einlaufen der Spieler wurden im Heimsektor zu meinem erstaunen zwei kleine Blockfahnen raufgezogen. Fast jeder der knapp 15'000 Zuschauer trug das rote Adelaide-Shirt. Viele kleine Fähnchen wurden geschwenkt und auch einige bekannte Melodien wurden in Begleitung einer Trommel angestimmt. Gut war ein Transparent auf Italienisch zu erkennen auf welchem stand: “Carbone serve solo nel fuoco.“
Bei den Abschlägen der Torhüter wurde beiderseits aufs heftigste geflucht was der Stadionspeaker mit der Bitte anständige Worte zu gebrauchen quittierte.:lol: Hinter dem einen Tor fanden sich die mitgereisten Supporter Sydneys ein, etwa 15 an der Zahl und alle gut an den hellblauen Dresses ihrer Mannschaft zu erkennen. Keine Abschrankungen, keine Prügel.

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http://img299.imageshack.us/my.php?image=dsc07899ks8.jpg

Das Spiel war sehr spannend obwohl es nicht auf europäischem Toplevel war. Ich denke man kann es mit einer guten bis sehr guten Super League Partie vergleichen. Beide Mannschaften waren bemüht ein Tor zu schiessen und es gab Chancen zuhauf auf beiden Seiten. Die Schiedsrichterleistung war katastrophal konnte man doch anhand der riesigen Anzeigetafel alle Fehlentscheide in der Wiederholung mitverfolgen. Spielentscheidend war das Tor zum 1-0 in der 89. Minute des aus Sao Paulo stammenden Brasilianers 'Diego' Walsh der den Ruf des Publikumslieblings geniesst. Er wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt was regelrechte Begeisterungsstürme auf den Rängen auslöste.

Alles in allem war es ein Spiel der besonderen Art in einem tollen neuen Stadion und guter Stimmung welches ich sicher nie vergessen werde. Gerne hätte ich noch ein Spiel gegen Melbourne oder Sydney - Melbourne besucht wo es scheinbar um ein bisschen mehr als nur Fussball geht.


Für interessierte folgend die Internetseiten von Adelaide United, link zum Hindmarsh Stadium und die der australischen Liga.

http://www.adelaideunited.com.au/

http://www.adelaideunited.com.au/default.aspx?s=stadiuminfo

http://www.a-league.com.au/
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Beitrag von Partyanimal » 15. Feb 2007, 09:31

Blaue Lava hat geschrieben:14.01.2007, 5.30am, Hindmarsh Stadium, Adelaide SA[/size]


Frühe Anspielzeit... :wink:
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Beitrag von raven » 16. Feb 2007, 09:23

Guter Bericht, merci.
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Beitrag von tschounes » 16. Feb 2007, 14:25

Adelaide übrigens dank Sieg im Halbfinal gegen Newcastle nun im Grand Final gegen Melbourne. Sonntag 6.00 pm im Telstra Dome
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Beitrag von Insider » 16. Feb 2007, 14:33

tschounes hat geschrieben:Adelaide übrigens dank Sieg im Halbfinal gegen Newcastle nun im Grand Final gegen Melbourne. Sonntag 6.00 pm im Telstra Dome


Hehe, Adelaide gegen Melbourne :arrow: Hass pur!
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Sammler hat geschrieben: Der FCL ist ein Verein, den man besser erst gar nicht beitreten sollte. Leistungen werden definitiv nicht honoriert. Jetzt auf Margiotta herumzuhacken ist absolut fehl am Platz. Kein Wunder, bekommt der FCL keine Mannschaft mehr zusammen, die mal einen Kübel stemmen wird. Nicht unter Swisspor, nicht unter Meyer. :clown:

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Beitrag von tschounes » 16. Feb 2007, 14:45

Melbourne-Sydney wäre durchaus schlimmer... :twisted:

Bitter für den SFC, dass sie dieses Jahr denn Victorianern den Titel abgeben müssen
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Beitrag von Pete Boyle » 16. Feb 2007, 17:09

Dienstag, 26.12.2006, 13:00, West Ham United – FC Portsmouth 1:2 (0:2), 34.913 Zuschauer

Nach einem alkoholreichen Vorabend quälte man sich am Morgen aus dem Bett und holte sich im Supermarkt zuerst einmal etwas zu trinken. Danach ging man zur U-Bahn und machte sich auf den Weg in Richtung Osten Londons nach West Ham.

Nach dem fünfminütigen Fussmarsch wollten wir uns gerade nach Tickets erkundigen, weil wir ein Sold Out befürchteten. Wir nahmen es etwas zu gemütlich, was wir im Nachhinein bereuten. Zuerst hätte es wohl noch einige Resttickets für £ 40 gehabt, doch als wir anstanden, war ausverkauft.

Es ging zurück zum Pub und man genehmigte sich das erste Bier. Schon um 11 Uhr morgens war dieses gerappelt voll. Später liefen wir noch ein paar Mal hin und her, verpflegten uns, dann standen wir blöd herum und jemand fragte uns nach einigen Minuten ganz leise “Tickets?“. Wir liefen ihm hinterher und er betrat eine Wettbude. Er handierte etwas am Computer herum, nun folgten wir ihn nach draussen, wo er uns ganz unauffällig zwei Tickets etwas teurer als normal übergab. Damit hatte man danach einmal mehr am Bancomat anzustehen, wo schon etwa 10 Leute jenster Kulturen warteten. Ausserdem musste man am nächsten Tag auf etwas kleinerem Fuss leben.

Wir betraten gleich das Stadion und merkten, dass wir Plätze für den Auswärtssektor gekriegt hatten. Beim Einlass gab es keine Probleme und man wollte sich sofort die Plätze ansehen. Da merkten wir, dass wir die Zeit vergassen, es kurz vor 13:00 war und die Spieler bereits auf das Feld liefen... Glück gehabt!

Beim Einlauf der Spieler wurde es das erste Mal richtig laut im Gästesektor. Die Stimmung war ziemlich geil in der ersten Halbzeit. Portsmouth ging zuerst überraschend mit 0:1 in Führung und erhöhte später auf 0:2. Bis zur Pause dominierten sie das Spiel noch, während die zweite Halbzeit dann recht langweilig war. Pompey stellte sich nur noch hinten herein und West Ham drückte. Es gelang der 1:2-Anschlusstreffer und man erschrak fast etwas beim Torjubel. Vorher hörte man die Heimfans praktisch nie. Anders als Portsmouth, die dauernd laut waren und auch einiges gegen die Fans der Hammers sangen.

Portsmouth konnte das 1:2 halten und gewann etwas glücklich. Die Spieler wurden noch einmal gefeiert, bevor man das Stadion in Richtung Pub verliess. Danach ging es einmal mehr zur U-Bahn in Richtung Stadtzentrum. Im erstbesten Pub mit Happy Hour schauten wir uns noch Watford – Arsenal an, ehe wir uns auf den Weg in Richtung Hotel machten.

Mittwoch, 27.12.2006, 19:30, Charlton Athletic – Fulham 2:2 (2:1), The Valley, 25.203 Zuschauer

Am frühen Nachmittag machte man sich auf den Weg in Richtung Charlton. Bei der U-Bahn-Station North Greenwich wurde für £ 1.50 der Bus genommen und nach 10 Minuten war man auch schon in unmittelbarer Stadionnähe. Charlton ist ein ziemlich abgefuckter Stadtteil mit wenigen Highlights. Man hat sich mit Fast-Food-Buden zu begnügen und ein Pub sucht man vergebens. Nachdem man sich verpflegt hatte, gönnte man sich noch zwei Flaschen Lambrini aus dem Supermarkt und machte sich dann auf den Weg ins Stadion.

Am Nachmittag hatte man sich Tickets für das Spiel gesichert. Für £ 15 (Under 21) und £ 20 (Normalpreis) bekam man Plätze mit hervorragender Sicht aufs Spielfeld. Für die Fans von Fulham waren gut drei Viertel der Plätze hinter dem einen Tor reserviert, wovon diese aber nur etwas mehr als die Hälfte in Anspruch nahmen. Mit ungefähr 25.000 Zuschauern war das Stadion recht gut ausgelastet.

Die Anhänger aus Fulham enttäuschten. Man hörte sie nur selten und in ihrem Sektor wurde 90 Minuten lang gesessen. Das Heimpublikum wusste zu gefallen und trat zum Teil lautstark auf. Nach meinen bisherigen Spielbesuchen deutlich besser als Arsenal und auch West Ham.

Zum Spiel: Nach 13 Minuten ging Fulham in Führung, kurz darauf folgte der Ausgleich und unmittelbar vor der Halbzeitspause ging Charlton nach einem Abwehrfehler überraschend mit 2:1 in Führung. Am Schluss des Spiels freute man sich schon über die drei gewonnenen Punkte im Abstiegskampf, doch dann wurden 4 Minuten Nachspielzeit angezeigt und in der letzten Minute glich Fulham nach einem fragwürdigen Freistossentscheid noch aus.

Das Publikum war damit andere als zufrieden und das Stadion war innert wenigen Minuten leer. Nach 10 Minuten Busfahrt machte man sich mit der Tube auf in Richtung Heathrow, um dort eine “erholsame“ Nacht zu verbringen, weil wir am nächsten Morgen früh zurückreisten.

Stecki

Beitrag von Stecki » 7. Mär 2007, 18:39

Fussball, Österreich, Wienerliga, neuer Ground
04.03.07 DSV Fortuna 05 - 1.SC-ZS Simmering
3:0, 300 Zuschauer, Fortuna 05-Platz, Wien-Döbling

Fussball, Österreich, Bundesliga
04.03.07 FK Austria Wien - SK Rapid Wien
2:1, 11'400 Zuschauer (ausverkauft), Franz Horr-Stadion, Wien-Favoriten


Nach dem Spiel des FC Luzern in St. Gallen verzichtete ich auf die Fahrt im Extrazug zurück in die Leuchtenstadt, und machte mich stattdessen auf den Weg nach Zürich. Dort reservierte ich gleich mal ein 6er-Abteil im Nachtzug nach Wien. Kurze Zeit später trafen auch meine Mitfahrer, die Berner Luki und Simu ein. Es wurde noch eine Weile gequatscht und ein paar Bierchen getrunken, dann legten wir uns schlafen, was ja auf den ausziehbaren Sitzen der ÖBB-Züge ganz gut klappt.

Am frühen Morgen erreichten wir schliesslich die Österreichische Hauptstadt. Nachdem wir unser Gepäck eingeschlossen hatten nahmen die beiden Anderen auch schon den Zug nach Bratislava, genauer gesagt nach Petržalka um dort um 10:15 ein Spiel zu besuchen. Ich hatte den Ground schon und da das Spiel auch nicht sehr vielversprechend war zog ich es vor einen neuen Ground in der Wienerliga abzuhaken.

Diesmal sollte es die Fortuna 05 aus dem Stadtteil Döbling sein. Der Ground wurde schnell gefunden die örtliche Kaffeestube lud auch zum verweilen ein. Mit Freude las ich die "Krone" durch, vor allem den Vorbericht zum anstehenden Derby.

Zu Gast bei der Fortuna, welche auf dem 7. Platz stand, waren die Tabellenführer aus Simmering. Schon nach kurzer Zeit Pfiff der Unparteiische Elfmeter für das Heimteam. Ein klare Sache, in der Entstehung wie auch in der Verwandlung.. Minuten später stand auch schon 2:0. Dazwischen forderten die Gäste ihrerseits mehrmals Penalty. Das Spiel wurde zunehmend härter und gipfelte kurz vor Schluss in einer brutalen Foul-Orgie. Nach der Pause gings unverblümt weiter und nach dem 3:0 brannten bei den Gästen alle Sicherungen durch und das Spiel war an Brutalität nicht mehr zu überbieten. Trotzdem blieb es beim überraschenden 3:0.

Der Platz war etwas erhöht gelegen in einem Park und verfügte leider nur über eine winzige Tribüne. Vor kurzem schien er renoviert worden zu sein. Auffallen war ein grosses Graffitti mit der Aufschrift "Fortuna 05"

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Nach dem Spiel machte ich mich auf Richtung Stephansplatz. Schliesslich empfohl mir ein Kollege von den Ultras Rapid dem Marsch durch den Wiener Stadtteil Favoriten beizuwohnen. Er meinte es könnte spassig werden. Und tatsächlich, bei meiner Ankunft am Stephansplatz traute ich meinen Augen kaum: Rund 1000 -1500 Rapidler hatten sich dort besammelt. Ununterbrochen knallte es und Fackeln wurden gezündet. Dazwischen wurden mehrere hundert grün-weisse Fahnen mit der Aufschrift "Block West" geschwenkt.

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Gegen 13:00 machte sich der ganze Tross auf Richtung U-Bahn, wo ein Extrazug Richtung Reumannplatz bereitstand. Dieser reichte aber bei weitem nicht aus, so dass ich und viele Rapidler auf den nächsten regulären Zug warten mussten. Als dieser eintraf verliessen die meisten Fahrgäste fluchtartig die U-Bahn. Während diesem Szenario mischten sich auch noch ein paar Dutzend Jungs der "Alten Garde" sowie etwa 60 Freunde aus Budapest unter den Mob. Auch einige Nürnberger waren anwesend.

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Am Reumannplatz angekommen war alles von der Polizei abgeriegelt. Der Marsch wurde übrigens als Demonstration gegen den zunehmenden Kommerz oder so ähnlich angemeldet und auch bewilligt. Nun gings los: Unzählige Fackeln, Knaller und kiloweise Rauchpulver wurden gezündet und die Menge setze sich in Bewegung. Violette waren weit und breit keine zu sehen, so kam es zu keinen Konfrontationen.Sachbeschädigungen konnte ich auch keine nennenswerten ausmachen. Die Menge an Pyro die gezündet wurde war allerdings bemerkenswert, und das Spiel sollte ja erst noch folgen.

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Für dieses konnte ich leider nur noch eine Karte im Austria-Sektor ergattern. Dementsprechend gross war meine Freude als mir mein Rapid-Kollege plötzlich eine Karte für den Gästesektor in die Hand drückte. Dieser war heuer zum ersten Mal ausverkauft, das bedeutete 2600 Rapidler, dazu kamen noch gut 2000 die sich auf den Längsseiten eingefunden hatten.

Das Spiel wurde von offiziell 400 Polizisten überwacht und begann durch die massive Pyro der Rapidler mit einiger Verspätung. Auch die Violetten zündeten Fackeln, jedoch auf dem Rasen und somit legal. Gut ausgesehen hatte es auch nicht, eher peinlich.

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Bereits nach 6 Minuten kam dann der Paukenschlag: Die Austria ging mit 1:0 in Führung. Im Rapid-Block wurde es still. Nach 14 Minuten stand es gar 2:0. Plötzlich erschien wie aus dem Nichts im Block der Violetten eine sehr schöne Choreo, begleitet von Fackeln und farbigem Rauch. Sehr schön anzusehen. Einige Fackeln flogen Richtung Rapid-Spieler, angeblich wurde auch der Torhüter getroffen. Die Rapidler ihrerseits antworten mit Rauch und Fackeln, begleitet von unzähligen Knallern. Das Spiel stand kurz vor dem Abbruch, konnte aber nach einem kurzen Unterbruch weitergespielt werden.

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Sehenswert war noch die Szene als etwa 20 Cops in den Rapid-Block stürmten und versuchten eine Person rauszuholen. Unter "Scheiss Polizei"-Rufen wurden sie aber wieder zurückgeprügelt. Daraufhin folgte ein etwa 70 Mann starkes Corps, welchem es schliesslich gelang einen "Übeltäter" rauszuholen.

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In der zweiten Halbzeit folgte optisch als auch akkustisch rein gar nichts mehr, ausser einem Spruchband der Austria-Fans: "Eine Jugend ohne Mentalität und ohne Stil - Lebt den Pseudo-Hooliganstil". Na ja, andersrum häts besser gepasst.

Nachdem Rapid kurz vor Schluss auf 2:1 verkürzte wurde es noch kurz spannend, laut wurde es aber nicht mehr. So ging dieses Derby zumindest sportlich an den Tabellenletzten. Nach dem Spiel blieb es ruhig. Dem geplanten Eishockey-Spiel wurde ein Schnitzelessen vorgezogen und nach einem Besuch im Prater, welcher allerdings um diese Jahreszeit nicht viel zu bieten hat,ging es mit dem Nachtzug zurück Richtung Heimat. Die Reise hat sich auf jeden Fall gelohnt, allen Kritikern zum Trotz, das Wiener Derby ist immer noch ein Highlight im europäischen Fussball.

Stecki

Beitrag von Stecki » 10. Apr 2007, 12:29

Fussball, Deutschland, Regionalliga Süd, neuer Ground
07.04.07 FK Pirmasens - SSV Reutlingen
1:1, 1500 Zuschauer, Sportpark Husterhöhe, Pirmasens

Fussball, Belgien, Jupiler League, neuer Ground
07.04.07 RAEC Mons - Lierse SK
1:1, 4500 Zuschauer, Stade Tondreau, Mons

Fussball, Belgien, Tweeede Klasse, neuer Ground
08.04.07 Royal Union St. Gilloise - AFC Tubize
0:1, ca. 3500 Zuschauer, Stade Joseph Marien, Brüssel

Fussball, Belgien, Jupiler League
08.04.07 KVC Westerlo - Sporting Charleroi
0:1, 3100 Zuschauer, Stadion ´t Kuipje, Westerlo

Fussball, Belgien, Tweede Klasse, neuer Ground
08.04.07 Oud-Heverlee Leuven - KV Red Star Waasland
3:1, 2500 Zuschauer, Sportcentrum Den Dreef, Heverlee



Es war wieder einmal einer dieser Samstage. Ich kam gerädert von der Arbeit und sollte direkt die geplante Tour antreten. Nach langem Zögern entschloss ich mich dann doch zumindest einmal nach Pirmasens zu fahren. Die Fahrt verlief auch ohne Probleme und über eine Stunde vor Anpffif erreichte ich die kreisfreie Schuhmetropole in der Pfalz. Nicht zuletzt dank den Diensten meines kürzlich erworbenen Navigationssystems.

Ich genehmigte mir vor dem Spiel nochmals eine Stunde Schlaf und betrat kurz vor Spielbeginn das Städtische Stadion Husterhöhe, im gleichnamigen Sportpark. Die ganze Anlage wurde erst 2004 erbaut und kann sich durchaus sehen lassen. Die Reutlinger waren mit etwa 150 aktiven Fans angereist und machten durchwegs gute Stimmung, die Heimfans waren praktisch inexistent. Ausser ein paar Zaunfahnen war nicht viel zu sehen. So schaute ich mir das Spiel in der Nähe des Reutlinger Blocks an. Selbiges war eigentlich recht unterhaltsam und wurde gegen Schluss sogar noch richtig spannend. Am Schluss reichte es für beide Mannschaften jedoch nur für je ein Tor.

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Nach dem Spiel musste ich richtig Gas geben um die 380 Kilometer ins Belgische Mons, in der Provinz Hennegau, noch rechtzeitig zu schaffen. Dies wäre eigentlich auch kein Problem gewesen, wäre da nicht noch der obligate Tankstopp in Spritparadies Luxembourg gewesen. Leider hatten unzählige Autofahrer dieselbe Idee und ich musste fast eine halbe Stunde anstehen. Mein Zeitpolster schmolz in wie Eis in der Sonne.

Mit etwa 15 Minütiger Verspätung erreichte ich dann doch noch das Stade Tondreau in Mons. Da weder Kassenhäuschen offen noch Ordner vorhanden waren, schlich ich mich zusammen mit einem Jahreskarteninhaber durch das Drehkreuz. Auf der Stehrampe des interessanten Stadions traf ich dann endlich auf Soke und Balu, mit denen ich den Rest der Reise antreten würde.

Das Spiel war nicht so toll, unterhaltsam war aber der Schiedsrichter, der immer lächelte, sogar während er die rote Karte zückte. Das Stadion befindet sich im Umbau und sah daher etwas provisorisch aus. Nach Ende der Bauarbeiten dürfte es aber ein ganz schmuckes Teil werden. Die Stimmung war ok, wenn auch nicht berauschend. Auch Gästefans aus Lier, in der Nähe von Antwerpen, waren einige anwesend. Das Spiel endete erneut 1:1.

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Nun machten wir uns auf die Suche nach einem Hotel. Leider blieb diese Suche erfolglos, alle Hotels in unserer Preisklasse waren ausgebucht, so blieb uns nichts anderes übrig als etwa 50 Kilometer vor Brüssel eine Raststätte anzusteuern und uns im Auto schlafen zu legen.

Gegen 10:00 morgens wurde ich von den Beiden geweckt, und es gab erstmal Frühstück. Danach wurde die Belgische Hauptstadt Brüssel angesteuert, wo wir erstmal die Ausfahrt "Anderlecht" nahmen, um uns das Stadion des legendären RSC Anderlecht anzuschauen. Wirklich ein Prachtstück. Leider blieb uns der Eintritt verwehrt.

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Im Anschluss wurde das Messegelände visiert, wo sich das Nationalstadion "Roi Baudouin" befand. Dieses Stadion wurde auf dem Gelände des ehemaligen Heyselstadion erbaut, welches am 29. Mai 1985 tragische Berühmtheit erlangte, als nach einem Angriff Englischer Fans 39, mehrheitlich Italienische Fans, den Tod fanden. 454 wurden dabei verletzt. Lediglich eine schlichte Gedenkstätte sowie das ins neue Stadion integrierte Tor des alten Stadion erinnern heute noch an dieses Ereignis.

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Nur wenige Meter vom Nationalstadion steht das Atomium, das Wahrzeichen Brüssels, welches zur Weltausstellung 1958 erbaut wurde. Dieses wurde vor kurzer Zeit renoviert und erstrahlt nun wieder in neuem Glanz.

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Nun war wieder Fussball angesagt, das heisst, erst wurde noch das sehenswerte Stadion eines Brüsseler Vorortklubs begutachtet. Das Stade Joseph Marien im Brüsseler Stadtteil Vorst wurde dank einem Ostermarkt der die Strasse blockierte auf Umwegen erreicht. Da wir viel zu früh da waren, genehmigten wir uns noch ein Bierchen in der Stadionkneipe. Etwa eine halbe Stunde vor Spielbegin wurde dann das Stadion betreten, welches sich äusserlich dank seiner Backsteinfassade nicht von einem normalen Wohnhaus unterscheiden lässt.

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Vom Gegner des AFC Tubize waren nur wenige Fans angereist, aber Zaunfahnen hatten sie in rauhen Mengen dabei. Von den Einheimischen war trotz vorhandenen Doppelhaltern und Megaphon weder etwas zu sehen noch zu hören. Irgendwann tauchte dann noch ein weiterer Bekannter Hopper mit Namen "Gallendieter" auf. Da das Gekicke auf dem Platz nicht gerade grossen Unterhaltungswert bot war man froh einen weiteren Gesprächspartner gefunden zu haben. Die Gäste gewannen das Spiel mit 1:1 und wir machten uns auf den Weg nach Westerlo.

Wieso ich diesen Umweg von zwei mal 30 Kilometer in Kauf nahm weiss ich auch nicht, ich hatte den Ground ja schon. Es war wohl der Gedanke dass es Soke und Balu ohne Navi nicht rechtzeitig zum Spiel schaffen würden. Ich verliess das Spiel dann auch bereits nach der Halbzeit um rechtzeitig in Leuven zu sein, daher verzichte ich nun auf eine Zusammenfassung.

Leuven war wie gesagt nur etwa 30 Kilometer entfernt und das Sportcentrum Den Dreef wurde auch gleich gefunden. Soke und Balu erreichten dieses Spiel erst mit etwas Verspätung. Hier waren sowohl Gäste als auch Heimfans ziemlich aktiv. Die Beiden Blocks lagen direkt nebeneinander, Probleme gab es aber keine. Während die Gäste eine "Polonaise" durchführten erzielte ihre Mannschaft das Führungstor. Es dauerte allerdings eine Weile bis diese das überhaupt mitbekamen, so kam der Torjubel etwas verspätet. Im Anschluss drehten die Gäste allerdings auf und gewannen das Spiel doch noch mit 3:1.

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Während Balu und ich auf der Haupttribüne zwei Hopper aus Hong Kong kennenlernten, traf Soke im Gästeblock einen alten Bekannten aus Mayen wieder. Folglich unterhielten wir uns nach dem Spiel noch eine Weile, ehe dann jeder in seine Richtung aufbrach. Schon nach etwa zwei Stunden übermannte mich jedoch die Müdigkeit, so dass ich mir nochmals ein paar Stunden Schlaf gönnte und die Heimreise erst am Montagmorgen beendete.

simi1991

Beitrag von simi1991 » 10. Apr 2007, 12:45

Stecki hat geschrieben:Die Gäste gewannen das Spiel mit 1:1 und wir machten uns auf den Weg nach Westerlo.
:D :D

Stecki

Beitrag von Stecki » 10. Apr 2007, 12:47

simi1991 hat geschrieben:
Stecki hat geschrieben:Die Gäste gewannen das Spiel mit 1:1 und wir machten uns auf den Weg nach Westerlo.
:D :D


Sollte natürlich 1:0 heissen :oops:

simi1991

Beitrag von simi1991 » 10. Apr 2007, 12:51

Stecki hat geschrieben:
simi1991 hat geschrieben:
Stecki hat geschrieben:Die Gäste gewannen das Spiel mit 1:1 und wir machten uns auf den Weg nach Westerlo.
:D :D


Sollte natürlich 1:0 heissen :oops:


OK

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Beitrag von NOISER » 10. Apr 2007, 12:56

hast nie geduscht?
TFC!

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Beitrag von sprayvenhoe » 10. Apr 2007, 12:59

NOISER hat geschrieben:hast nie geduscht?


btw... hats bei dir gestern spass gemacht? :D
Do dömmer alli öis krämple uf!!!

Semper COLUMNA N

Stecki

Beitrag von Stecki » 10. Apr 2007, 12:59

ivenhoe hat geschrieben:
NOISER hat geschrieben:hast nie geduscht?


btw... hats bei dir gestern spass gemacht? :D


Wollte etwa dasselbe schrieben, habs mir aber verkniffen :-)

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Beitrag von NOISER » 10. Apr 2007, 13:24

meine frage kam zuerst
TFC!

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Beitrag von kutte » 10. Apr 2007, 13:40

NOISER hat geschrieben:meine frage kam zuerst

bist du basler?
nette stadionkneipen in der haupttribüne, die kleinere, über eine metalltreppe zu erreichen welche sicher schon manchem schwierigkeiten bereitet hat, nimmt uns warm auf. allerdings dürfte keiner schwierigkeiten mit dieser wirklich gut beleuchteten - und auch mit hilfsbereiten vorlokalitätkräften besetzten - treppe haben der das abenteuer pissoir im rausch - oder anrausch - souverän umschifft hat. eine blechbarakene, überdachte pissrinne, deren eingang sich zurückzieht wie der scham einer frau zwischen zwei langen, weit geöffneten beinen. geile konstruktion, ohne jedes licht - das fördert die phantasie, bringt aber natürlich auch gefahren mit sich.

Stecki

Beitrag von Stecki » 14. Jun 2007, 21:00

Fussball, Deutschland, Regionalliga Nord, neuer Ground
02.06.07 VfB Lübeck - SV Wilhelmshaven
6.0, 3200 Zuschauer, Stadion Lohmühle, Lübeck

Fussball, Dänemark, Viasat Sport Divisionen, neuer Ground
03.06.07 Herfølge BK - FC Fredericia
1:0, 763 Zuschauer, Herfølge Stadion, Herfølge

Fussball, Schweden, U21-Testspiel, neuer Ground
05.06.07 Schweden - Schweiz
0:0, 2016 Zuschauer, Olympiastadion, Helsingborg

Fussball, Schweden, Damallsvenskan, neuer Ground
06.06.07 AIK Solna - Umeå IK
0:4, 1517 Zuschauer, Skytteholms IP, Solna

Fussball, Schweden, EM-Qualifikation, neuer Ground
06.06.07 Schweden - Island
5:0, 33'338 Zuschauer, Råsunda Stadion, Solna

Fussball, Schweden, Superettan, neuer Ground
07.06.07 IFK Norrköping - GIF Sundsvall
5:0, 5527 Zuschauer, Idrottsparken, Norrköping


Nachdem diverse Planungen für die Sommerferien aus zeitlichen Gründen über den Haufen geworfen werden mussten, blieb mir nur diese Juni-Woche für meine Reise in den Norden und den längst fälligen Länderpunkt Schweden.

Tag 1, Freitag 1. Juni 2007

Nachdem ich am Freitag Abend noch Besuch hatte, wurde es dann doch ziemlich stressig mit der Abreise. Erst machte ich mich mit dem Zug auf Richtung Basel, wo noch ein wenig Proviant eingekauft wurde, schliesslich stand mir eine lange Reise mit dem ICE bevor. Kurz nach Abfahrt des Zuges hatte ich bereits die erste Auseinandersetzung mit einem Schaffner der Deutschen Bahn. Wollte mir dieser doch weismachen ich müsste trotz Interrail Deutschland einen ICE-Zuschlag bezahlen. Ich erklärte ihm dass dies seit dem 1. April diesen Jahres nicht mehr der Fall sei, doch er wollte mir nicht glauben und drohte gar mich aus dem Zug zu werfen. Nach einem Telefon mit der Zentrale sah er seinen Fehler dann doch ein und die Fahrt ging, zumindest für mich, schlafend weiter.

Tag 2, Samstag 2. Juni 2007

Am frühen Morgen erreichte ich schliesslich die Freie und Hansestadt Hamburg, wo ich gerade mal Zeit hatte für ein kleines Frühstück, ehe mich ein Regionalzug ins nahegelegene Lübeck brachte.

Hier, in der Stadt der 7 Türme, stand auch das erste Spiel dieser Tour auf dem Programm. Ein Kräftemessen der Regionalliga Nord zwischen dem VfB Lübeck und dem Absteiger SV Wilhelmshaven. Da ein Grossaufgebot der Polizei die wenigen mitgereisten Ultras aus der Jadestadt zum Stadion begleitete, war es für mich auch nicht schwierig dieses zu finden. Das Stadion Lohmühle ist ein typischer Regionalliga-Ground, bestehend aus 2 Tribünen (in diesem Falle eine alte und eine neue), sowie Stehplatzstufen auf den Hintertorseiten.

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Vor dem Spiel fanden diverse Ehrungen und Verabschiedungen auf dem Rasen statt, wodurch sich der Anpfiff leicht verzögerte. Im Spiel zeigte sich nun auch warum die Wilhelmshavener abgestiegen sind. Innert Kürze stand es 3:0 für das Heimteam, welches sich aber gar nicht richtig zu freuen vermochte. Im weiteren Verlauf des Spiels trafen die Gäste nicht mal per Elfmeter, so dass der VfB Lübeck einen klaren 6:0 Sieg einfahren konnte. Die mehreren hundert aktiven Heimfans zeigten in der zweiten Halbzeit einige Transparente zu Ehren abtretender Spieler. Von dem kümmerlichen Haufen mitgereister Gästefans war überhaupt nichts zu hören.

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Nach dem Spiel traf ich in der Innenstadt noch eine Gruppe junger Herren, welche einen Junggesellen-Abschied feierte, doch mehr dazu später. Nachdem ich mir in einer Kneipe eine Stärkung gegönnt hatte, und nebenbei das Spiel Deutschland - San Marino verfolgte, machte ich mich auf den Weg Richtung Dänemark, so dachte ich zumindest...

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In Neustadt in Holstein war für diesen Zug nämlich Endstation, so dass ich nun über zwei Stunden auf den nächsten Bummelzug nach Puttgarden warten musste. Glücklicherweise fand in Neustadt gerade das "Neustadt-Treffen" statt, eine Riesenfete bei der sich Bürger aus mehr als dreissig Neustadts aus ganz Europa trafen. Die Zeit verging wie im Flug, und gegen Mitternacht bestieg ich erneut den Regionalzug. Hier traf ich auch wieder auf die etwas weiter vorne erwähnte Gruppe. Die Herren waren inzwischen reichlich angetrunken, und boten mir auch gleich an mitzutrinken. So fand der Abend einen komplett anderen Verlauf als geplant, denn anstatt in einer Jugendherberge landete ich nun in einer Disco auf der Ostseeinsel Fehmarn, wo wir die ganze Nacht durchfeierten.

Tag 3, Sonntag 3. Juni 2007

Mit schwerem Kopf betrat ich am Morgen den IC Richtung Kopenhagen. Bevor es allerdings direkt in die Dänische Hauptstsadt ging, besuchte ich den kleinen Ort Herfølge, eine Kommune der Stadt Køge. Hier wartete der kleine Verein Herfølge BK nämlich mit einem schmucken Stadion auf. Das Herfølge-Stadion liegt nur wenige hundert Meter neben dem Bahnhof, und besteht aus zwei Tribünen, je eine auf der Geraden und der Hintertorseite, sowie Stehplatze und VIP-Logen auf den anderen Seiten.

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Zum Spiel Herfølge BK - FC Fredericia gibt es nicht viel zu sagen, denn ausser dem einen Tor für die Heimmannschaft passierte rein gar nichts. Auch das kleine Grüppchen Herfølge-Fans verdient keine weitere Erwähnung. Von Gästefans war rein gar nichts zu sehen.

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Nun ging es endlich nach Kopenhagen, welches ich von einem früheren Besuch im Parken-Stadion bereits ein wenig kannte. Sogleich suchte ich das reservierte Youth Hostel, welches rund drei Kilometer vom Bahnhof entfernt liegt, jedoch ein wahres Schnäppchen bot. Aufgrund des nachzuholenden Schlafes verzichtete ich auf jegliche weitere Aktivitäten und verabschiedet mich ins Land der Träume.

Tag 4, Montag 4. Juni 2007

Den spielfreien Montag verbrachte ich mit Sightseeing. In Kopenhagen gibt es so Einiges zu sehen, wobei sich aber das Wahrzeichen der Stadt, die kleine Meerjungfrau, lediglich als unscheinbare Statue entpuppte, welche man ohne die zahlreichen Touristen glatt übersehen würde. Am Abend gönnte ich mir ein All-you-can-eat-Buffet und schlenderte noch etwas durch die Gassen, ehe die Augenlider zufielen.

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Tag 5, Dienstag 5. Juni 2007

Am Dienstag stand erneut ein Landeswechsel an. Anstelle des Zuges über die Øresund-Brücke zog ich es vor den IC nach Helsingør zu nehmen, um mir das kleine Städtchen genauer anzusehen. Helsingør liegt an der schmalsten Stelle des Øresund und erweist sich dank der regelmässigen Fährverbindungen mit Schweden als Mekka für Schwedische Alkoholkonsumenten. Dieser darf ja in Schweden nur in den staatlichen "Systembolaget"-Läden verkauft werden. Zu sündhaft teuren Preisen versteht sich.

Nun machte auch ich mich auf den Weg ins Land von ABBA und IKEA. Die Fähre brachte mich binnen kürzester Zeit ins gegenüberliegende Helsingborg, wo ich als erstes die Jugendherberge aufsuchte. Diese befand sich erneut ziemlich weit vom Zentrum weg. Als Entschädigung offerierte mir die Gastgeberin jedoch ein Einzelzimmer, da ich in dieser Nacht sowieso der einzige Gast war. Die Jugendherberge ist eher ein Privathaus mit einigen Zimmern die vermietet werden, und daher auch im oberen Preissegment anzusiedeln. Die Lage direkt am wunderschönen Sandstrand rechtfertigte den Preis jedoch vollumfänglich.

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Nach einer Dusche spazierte ich die neue Strandpromenade entlang zum Olympiastadion, wo das U21-Testspiel zwischen Schweden und der Schweiz stattfand. Das Stadion liegt etwas erhöht hinter einem Park, und gehört in seiner Bauweise zu einem der modernsten und schönsten Stadien in ganz Schweden.

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Während des Spiels fanden sich gerade mal etwas mehr als 2000 Zuschauer im Stadion ein. Kein Wunder bei den gesalzenen Eintrittspreisen. Man erklärte mir dass ich der einzige anwesende Schweizer sei, was mich natürlich ein wenig stolz machte. Wahrend des Spiels hatte ich noch die grosse Ehre ein paar Plätze neben der Schwedischen Spielerlegende Henrik Larsson zu sitzen. Das Spiel selbst plätscherte in der ersten Halbzeit öde vor sich hin. In der zweiten Spielhälfte machten die Schweizer dann massiv Druck, jedoch gelang keinem der beiden Teams ein Treffer.

Zur Stimmung bleibt zu sagen dass der Unterschied zwischen einem U21-Spiel in der Schweiz und in Schweden keien grossen Unterschiede bestehen. Die Mehrheit der Zuschauer hat die Pubertät noch vor sich, was natürlich keine wirkliche Atmosphäre aufkommen liess. Einzig ein Zettelregen beim Einlaufen der Spieler sorgte für etwas Abwechslung.

Tag 6, Mittwoch 6. Juni 2007

Am 6. Juni feiert Schweden seinen Nationalfeiertag, um genauer zu sein den Tag der Wahl von Gustav Wasa zum König 1523 und Tag der Verabschiedung der Verfassung 1809. Schon am Mittag wurden in Stockholm verschiedene Feierlichkeiten begangen, jedoch kam es auch zu Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Demonstranten. Die Schwedische Hauptstadt wurde übrigens im Schwedischen Pendant zum ICE, dem X2000 in etwas mehr als vier Stunden erreicht.

Nach Bezug der "Stockholm City Lodge" fuhr ich mit der "Tunnelbanan", der Stockholmer U-Bahn nach Solna, etwas ausserhalb Stockholms. Hier fand ich im Internet eine interessante Ansetzung eines Damenspiels der ersten Liga zwischen den Mädels von AIK Solna und denjenigen von Umeå IK, der Schwedischen Übermacht im Damenfussball und Publikumsmagnet. Auch heute sollten es wieder 1517 Zuschauer sein.

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Als erstes erblickte ich eine Schweizer Flagge auf der Seite der Umeå-Fans. Ein Schweizer und ein Österreicher die ich etwas später kennenlernte erklärten mir dass in den Reihen von Umeå IK seit kurzem eine junge Schweizerin mitspielt.

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Bereits nach knapp vierzig Sekunden fiel das erste Tor für die Gäste, drei weitere sollten folgen. Die schöne Tribüne des Skytteholms Idrottsparken war gut zwar gut gefüllt, Stimmung wollte jedoch keine aufkommen. Von den Gästefans waren fast durchgehend Paukenschläge auszumachen, mehr gabs aber auch von dieser Seite nicht zu hören.

Nach Abpfiff wechselte ich über die Strasse ins Nationalstadion Råsunda, welches normalerweise dem Erstligateam AIK Solna als Heimstätte dient und in seiner Bauweise sehr speziell aussieht. Hier erwartete mich das eigentliche Highlight der Tour, das EM-Qualifikationsspiel zwischen Schweden und Island.

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Das Stadion war mit 33'338 Zuschauern fast ausverkauft, und beinahe jeder der Anwesenden war blau/gelb angezogen. Nachdem die eine Hintertortribüne eine kleine Choreographie in Form der Nationalflagge zeigte, sang das ganze Stadion die Nationalhymne "Du gamla, Du fria" („Du alter, Du freier...") lautstark mit. Sehr eindrücklich.

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Das Spiel nahm seinen zu erwartenden Lauf. Die Schweden gingen früh in Führung und erhöhten das Score laufend. Besonders zu erwähnen bleibt das 5:0: Die Schweden reklamierten (zu Recht) auf Handspenalty. Die Isländer hörten in der Folge auf zu spielen und rechneten mit dem Penalty. So passte ein Isländer dem Schweden den Ball zu, der diesen daraufhin völlig lustlos in Tor kickte. Das Tor zählte, da das Spiel gar nie unterbrochen war. Bei diesem Resultat blieb es dann auch. Ein Länderspiel (oder auch ein Stockholm-Derby) im Råsunda Stadion kann ich nur jedem empfehlen.

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Tag 7, Donnerstag 7. Juni 2007

Nach einem ausgiebigen Frühstück verbrachte ich den Morgen in Stockholm, wo ich mir in Kürze die Stadt etwas anschaute. Nach dem Mittag fuhr ich mit dem Regionalzug ins etwas mehr als eine Stunde entfernte Norrköping.

Hier fielen mir als erstes die verschiedensten Fahrzeuge auf, die bunt geschmückt und laut hupend, manchmal soagr mit lauter Musik durch die Strassen der ehemaligen Textilmetropole fuhren. Vom Traktor über den Lastwagen bis hin zum Ferrari Testarossa war alles erdenkbare dabei. Jedes Fahrzeug war besetz mit hübschen, blonden Mädchen in weissen Kleidern und Kapitänsmützen, oder jungen Herren in Anzügen.Offensichtlich wurde hier eine Art Schulabschluss gefeiert.

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Nun lief ich durch die Innenstadt zum Idrottsparken, was schlicht Sportpark bedeutet. Hier traf der lokale Verein IFK Norrköping auf den Kontrahenden aus Sundsvall. Eine spannende Affiche, da Norrköping zu diesem Zeitpunkt klarer Leader war und Sundsvall den vierten Platz belegte. Auf dem Rasen hätte man aber eher meinen können das der Erste gegen den Letzten spielt. Schnell zeigten die Gastgeber wer hier der Herr im Haus war und schossen Tor um Tor. 5:0 stand es zum Schluss, und die Notbremse kurz vor Schluss mit der folgenden roten Karte gegen einen Sundsvall-Spieler war mehr als sinnlos.

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Das Stadion besteht aus vier Tribünen, auf den Geraden je eine gedeckte Sitzplatztribüne, auf den Hintertorseiten je eine Stehplatztribüne. Alles in allem finden hier doch recht viele Leute Platz. Gekommen sind leider nur 5527 Zuschauer, was etwa einem Viertel der Kapazität entspricht. Von der Gegengerade wehten durchegehend Gesänge der rund 100 "Peking-Fans" zu mir herüber. Auch Fahnen und Doppelhalter waren genügend vorhanden. Von den zwei mitgereisten Sundsvall-Fans war verständlicherweise nichts zu hören.

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Nach dem Spiel lernte ich in einem Park Jonas kennen, der mir anbot auf ein Bier in die Disco zu kommen, um der oben erwöhnten Abschlussfeier beizuwohnen. Ich nahm die Einladung dankend an, und so schleppte mich Jonas von einer Disco in die nächste, und bestand jedesmal darauf den Eintritt und die Getränke zu offerieren, was bei diesem Preisniveau doch sehr überrachte. Ich lernte ein paar der weissgekleideten, stockbetrunkenen Schwedinnen kennen fand es doch sehr schade dass ich gegen 1:00 in der Früh den (total überfüllten) Nachtzug nach Malmö besteigen musste.

Tag 8, Freitag 8. Juni 2007

Von Malmö gings dann via Kopenhagen, Hamburg und Basel wieder nach Hause. Ganze 22 Stunden brauchte ich für diese Heimreise. Abgesehen vom vielen Zugfahren hat sich die Reise jedoch gelohnt. Skandinavien ist wunderschön und wahrlich eine Reise wert. Da ich ja erst den kleinsten Teil gesehen habe werde ich garantiert wiederkommen.

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Beitrag von ADI » 15. Jun 2007, 00:08

das lädt ewigs.....
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luege, lose, laufe

Stecki

Beitrag von Stecki » 15. Jun 2007, 10:45

Bernd Stromberg hat geschrieben:das lädt ewigs.....


Bei mir gehts ne knappe Sekunde :)

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