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FCL för ALLI!

Aufwindfahne
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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von Aufwindfahne » 1. Jul 2020, 08:30

Frizzel hat geschrieben:
30. Jun 2020, 21:53
UNDERCOVER hat geschrieben:
29. Jun 2020, 14:57

Das glaube ich nicht. Finanzen hin oder her: Die aktuellen Investoren können es sich imagemässig schlicht nicht leisten, den FCL in falsche Hände zu geben. Sonst ruinieren sie sich ihren Ruf noch komplett. Denn so etwas würde ihnen in der Zentralschweiz nie jemand vergessen.
Dann wäre die Boykottaktion ja nicht nötig...
Ich glaube nicht, dass die Aktion darauf abzielt, den FCL zu schwächen. Sondern langfristig zu stärken. "Boykott" ist in dem Sinne sowieso das falsche Wort, ich finde diesen Begriff nirgendwo in der Stellungnahme, sondern maximal in den Medien. Es wird nicht aufgerufen, keine Saisonkarte zu kaufen, sondern sie einfach erst dann, wenn die Verhältnisse klar sind. Was ist daran so verwerflich? Die Saison beginnt in frühestens zwei Monaten und ob dann Zuschauer zugelassen sind oder nicht, steht neben den vielen anderen formulierten Fragen noch offen.
bjaz hat geschrieben:
30. Jun 2020, 17:22
[*]Ich will niemanden, der [...]
Hättest Du dann nicht schon längst die Konsequenzen ziehen müssen?
Es gibt doch schon ganz viele, die längst die Konsequenzen gezogen haben. Man siehts an den Zuschauerzahlen.

USL greift doch nur auf, was viele denken. Sogar diejenigen, welche die Aktion aufs schärfste (z.B. VFFC) verurteilen, sind inhaltlich weitgehend einverstanden mit den aufgeführten Punkten und würden nur zu gerne eine Antwort darauf haben.
Was ich nicht ganz verstehe: Im November blieb man relativ ruhig (von einem schon fast gesitteten Plakat mal abgesehen) und nun, wo es dem Verein aufgrund einer für einmal nicht selbst verschuldeten Situation schlecht geht, sucht man den Konflikt. Dies, obwohl die (durch Stillschweigen quasi akzeptierte) Frist für eine Neustrukturierung noch nicht abgelaufen ist. Gibt es neue Anzeichen, dass ausländische Investoren kommen sollen, die es im November noch nicht gab? Oder ist nun einfach ein guter Zeitpunkt für eine "Machtdemonstration", weil man ein Druckmittel hat, das man vor acht Monaten noch nicht hatte?
Darüber kann man selbstverständlich streiten. Aber je näher der Zeitpunkt rückt, desto dringender wird halt das Thema wahrgenommen. Es ist wohl auch eine gewisse Portion Ohnmacht. Was kann man noch tun, wenn man nicht gleich endlos Chaos stiften will? Vielleicht ist es fünf vor zwölf. Jetzt kann man sagen: Wir haben die Stunden davor wenig gemacht, also lasst uns die letzten fünf Minuten auch einfach verstreichen. Oder man kann die Ärmel hochkrempeln und einen dringenden Appell starten, nochmals auf das Thema aufmerksam machen. Immerhin hat es Dir den ersten ernsthaften Forumseintrag seit über einem Jahr entlockt und genau so erlebe ich es in meinem Umfeld, die Leute reden drüber, sie überlegen sich, was der "richtige" Weg wäre und debattieren fleissig. Das werte ich als ein positives Zeichen und dass der FCL emotional noch nicht ganz tot ist. Es kann uns einfach nicht scheissegal sein, wer diesen Laden besitzt. Das ist verdammt nochmal viel wichtiger als der nächste Stürmertransfer. Ob die jetzige Massnahme die richtige ist oder nicht, wird sich zeigen, aber ist es denn besser, einfach alles laufen zu lassen mit der Faust im Sack?

Ich bin felsenfest überzeugt davon, dass das jetzige Aktionariat diesen Aufruf ernst nimmt und sich seine Gedanken machen wird. Und sollte das die Struktur in den nächsten Wochen beeinflussen, dann war es bei weitem lohnenswerter als die Variante "Faust im Sack".
Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst was dafür zu tun,
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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von Schalker jung » 1. Jul 2020, 09:40

Aufwindfahne hat geschrieben:
1. Jul 2020, 08:30
Das werte ich als ein positives Zeichen und dass der FCL emotional noch nicht ganz tot ist. Es kann uns einfach nicht scheissegal sein, wer diesen Laden besitzt.".
Ein Fleischhändler aus Rheda hätte Zeit
1000 Trainer schon verschliessen, Spieler kommen Spieler gehen
doch was stehts bleibt sind wir Luzerner die immer Treu zur Mannschaft stehn

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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von bjaz » 1. Jul 2020, 09:49

Frizzel hat geschrieben:
30. Jun 2020, 21:53
bjaz hat geschrieben:
30. Jun 2020, 17:22
[*]Ich will niemanden, der [...]
Hättest Du dann nicht schon längst die Konsequenzen ziehen müssen?
Wieso hast du das Gefühl, dass ich keine Konsequenzen gezogen habe? Nein, ich habe meine Trikots nicht verbrannt, bin auch nicht ausgewandert und ich lebe sogar noch. Aber für mich habe ich in den letzten zwei Jahren mehrere Konsequenzen gezogen die sich direkt auf mein Fan-Dasein ausgewirkt haben und für die ich mich bewusst entschieden habe. Und das obwohl ich in meiner Blase das Gefühl habe, dass meine Probleme auch gelöst würden, wenn nicht nur ich mich ändern, sondern andere oder etwas anderes sich ändern und "die Konsequenzen ziehen" würde. Das macht mich teilweise auch traurig. Aber da das Ganze mit Emotionen verbunden ist, kann ich auf den übersetzten Satz "verpiss dich doch, wenn es dir nicht passt" nicht einfach mit "ok" reagieren. Es wäre sowieso die falsche Antwort, die aber andere bereits gegeben haben.

Frizzel hat geschrieben:
30. Jun 2020, 21:53
Was ich nicht ganz verstehe: Im November blieb man relativ ruhig (von einem schon fast gesitteten Plakat mal abgesehen) und nun, wo es dem Verein aufgrund einer für einmal nicht selbst verschuldeten Situation schlecht geht, sucht man den Konflikt. Dies, obwohl die (durch Stillschweigen quasi akzeptierte) Frist für eine Neustrukturierung noch nicht abgelaufen ist. Gibt es neue Anzeichen, dass ausländische Investoren kommen sollen, die es im November noch nicht gab? Oder ist nun einfach ein guter Zeitpunkt für eine "Machtdemonstration", weil man ein Druckmittel hat, das man vor acht Monaten noch nicht hatte?
Ich kann dir die Frage nach dem "warum jetzt?" auch nicht beantworten, teile sogar deine Kritik, ob der Zeitpunkt der Richtige ist. Es gibt Leute die den Start des Saisonkartenverkaufs besser gefunden hätten. Ich selber finde dass man nicht nur einige Wochen zu spät dran ist, sondern eher Monate, wenn nicht Jahre. Da nehme ich mich auch selber in die Verantwortung, da selbst ein Krucker zeigt, dass man etwas tun und auslösen kann. Mir wurde allerdings erst Anfangs Februar klar mit was für einer Person man es da zu tun hat. Im "Gipfeltreffen" auf nau.ch mit Mischi Wettstein wurde mir zum ersten Mal bewusst was für ein unberechenbarer Charakter dieser Bernhard Alpstaeg ist. Bis dahin habe ich ihn nur belächelt und nicht für voll genommen. Aber so paradox es klingt, nach diesem total verwirrten Interview habe ich zum ersten Mal realisiert, dass man diesen Mann ernst nehmen und befürchten muss, dass er den Verein von heute auf Morgen so stark verändert, dass ich die von dir erwartet Konsequenz ziehen würde. Und wie reagiert mein ansonsten kritisches Umfeld? Mit Gleichgültigkeit und "dä esch halt so". Du kannst mir glauben, dass ich da für mich Konsequenzen gezogen habe. Aber da mir das auch nicht von Anfang an klar war, kann ich nachvollziehen, wenn anderen auch so ergangen ist und man erst vor ein paar Wochen (möglicherweise in einem direkten Gespräch mit Verantwortlichen des FCL) gemerkt hat, was da drohen könnte.

Auch wenn ich damit die zeitliche Komponente dieses "Angriffs" der USL kritisiere, kann ich nachvollziehen, weshalb man in den letzten Monaten (oder rüchblickend auch Jahren) nicht offensiver mit der Thematik umgegangen ist. Spätestens ab dem Februar hätte man meiner Meinung nach scharf schiessen können. Dass man sich aber dazu entschlossen hat nicht weiter Öl ins Feuer zu giessen, wie man (als USL und als Kurve) es auch bei Trainerdiskussionen oder was auch immer in der kürzeren Vergangenheit gemacht hat, finde ich vorbildlich. Man hat versucht die inhaltlichen Punkte nicht via Öffentlichkeit zu diskutieren, sondern direkt. Etwas was die Investoren nicht von sich behaupten können. Hier wird wahrscheinlich nach wie vor unterschätzt, was die USL im Hintergrund alles macht und wie viele Diskussionen geführt werden. Wenn man dann irgendwann an den Punkt gelangt, wo man das Gefühl hat, dass man sich festgefahren hat, finde ich es neutral betrachtet legitim, etwas anderes zu versuchen.

Ich kann die Protestaktion total mittragen. Besser spät als nie. Aber genau so skeptisch sehe ich die ganze Aktion auch. Mir persönlich bringt es nichts, nur wenn im Forum zwei drei neue Voten geschrieben werden. Ich bin nicht so optimistisch wie Kutte, dass man "immerhin die Diskussion angeregt" hat. Die Gleichgültigkeit die mir im Februar oder auch vorher beim VAR entgegengekommen ist, deutet für mich nicht wirklich darauf hin, dass sich irgend etwas ändern wird. Und ich merke bei mir selber wie es bei mir wohl auch als Selbstschutz kippt und dass eine Konsequenz, die ich vermehrt ziehe, ist, dass es mir "mehr egal" sein sollte. Je weniger man selber denken muss, desto angenehmer. Dumm fickt eben gut.
Heiri hat geschrieben:
1. Jul 2020, 07:06
In diesem Zusammenhang würde mich noch folgendes Interessieren (ist eventuell auch der falsche Thread).
Wie funktioniert eigentlich die Meinungsbildung bei der USL? Gibt es einen Vorstand der die Richtung festlegt? Passiert dies durch Mitgliederbefragungen?
Und wie viele Mitglieder hat die USL eigentlich inzwischen?
Ich glaube nicht, dass du hierzu via Forum Antworten erhalten wirst. Es gab in der Vergangenheit und es wird in der Zukunft immer wieder Möglichkeiten geben, mit Personen zu reden die dir deine Fragen offen und ehrlich beantworten werden und dir erklären was die USL macht. Eventuell sollte man Einladungen zu Diskussionsrunden aber auch nicht einfach unbeantwortet liegen lassen! Ich kann dir nur sagen, dass das was ich geschrieben habe meine persönliche Meinung ist und ich am Entscheidungsprozess der USL nicht aktiv beteiligt war, ich mir aber sicher bin, dass meine Meinung, die ich unter anderem hier im Forum oder im zwischenmenschlichen Kontakt äussere zumindest nicht ungehört blieb. Auch deine Meinung oder deine Fragen bleiben nicht ungelesen.

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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von Aufwindfahne » 1. Jul 2020, 10:11

Mir persönlich bringt es nichts, nur wenn im Forum zwei drei neue Voten geschrieben werden.
Das bringt vermutlich niemandem was :wink: . Aber es ist möglicherweise ein Indikator für die generelle Situation und hilft, gemeinsame Nenner zu suchen und finden.

Am realsten ist die Entwicklung bei den Zuschauerzahlen sichtbar. Sportlich läufts seit Jahren ziemlich passabel für Luzerner Verhältnisse, auf dem Feld kommen immer wieder junge, regionale Talente zum Einsatz, das Thema Fussball ist omnipräsent. Insofern müssten isoliert betrachtet die Zuschauerzahlen mindestens stabil bleiben. Sie gehen jedoch regelmässig zurück und dies nicht zu knapp. Das Thema ist bekanntlich vielschichtig, aber die Themen Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Emotionen stehen da sicher ganz weit oben auf der Liste.

Alpstäg sehe ich persönlich nicht so absolut als No-Go wie Du. Mit einer gesunden (?) Mischung aus Naivität, Optimismus und der realistischen Einschätzung, dass ein kompletter Um-/Neubau des Vereins im jetzigen Umfeld sowieso nicht zu 100% möglich ist. Gipfeltreffen und FC Bayern-Affinität hin oder her, unter gewissen, noch zu definierenden Bedingungen wäre es für mich durchaus eine Option, ihn weiterhin als Hauptaktionär zu anerkennen. Seine Unberechenbarkeit kann auch eine Chance sein.
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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von bjaz » 1. Jul 2020, 11:40

Aufwindfahne hat geschrieben:
1. Jul 2020, 10:11
Alpstäg sehe ich persönlich nicht so absolut als No-Go wie Du. Mit einer gesunden (?) Mischung aus Naivität, Optimismus und der realistischen Einschätzung, dass ein kompletter Um-/Neubau des Vereins im jetzigen Umfeld sowieso nicht zu 100% möglich ist. Gipfeltreffen und FC Bayern-Affinität hin oder her, unter gewissen, noch zu definierenden Bedingungen wäre es für mich durchaus eine Option, ihn weiterhin als Hauptaktionär zu anerkennen. Seine Unberechenbarkeit kann auch eine Chance sein.
Wenn er den richtigen Leuten zuhören würde, ok. Ich gehe davon aus, dass das in seinem bisherigen beruflichen Werdegang auch meist der Fall war, da ich mir nicht vorstellen kann, dass er sonst so erfolgreich geworden wäre. Da fragt man sich schon, wo diese Leute die ganze Zeit waren wenn es um den FCL ging. Jetzt wo es brennt, da schiebt er anscheinend wieder eine Person vor. Aber es kann nicht sein, dass es die ganze Zeit brennen muss.

Natürlich sähe ich da auch ein gewisses Potential, wenn man den richtig triggert, wie es Mischi Wettstein bei beschriebenem Gipfeltreffen getan hat. Aber ich bezweifle dass man diese Impulsivität für den FCL nutzen kann, da schon ziemlich viel nach Zufall aussieht. Ich lasse mich natürlich gerne positiv überraschen.

Aber wie war das mit Eleke am Dinner? Oder mit RvE? Das ist nicht bodenständig, nicht einmal konservativ, sondern schlicht und einfach rückständig und respektlos! Ich habe viel lieber einen in dieser Position, der gewisse Werte hochhält, als dass er einfach redet wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Vielleicht wurden bestimmte Ereignisse einfach auch falsch wiedergegeben und lassen sich erklären. Womöglich wurde gar nie ein Privatdetektiv auf andere gehetzt um diese zu diffamieren (oder zu erpressen?). Der Tatbestand der Erpressung wäre ja eigentlich erfüllt, wenn ich mir die Zeitungsartikel durchlese. Wer weiss? Falls es aber so war und man sowas einfach akzeptiert kann man "Identifikation" oder Ähnliches gleich aus dem Investorenprofil streichen.

Oder was sind denn für dich No-Go's? Oder wäre der Verbleib einer der anderen ein No-Go?

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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von LU-57 » 2. Jul 2020, 10:57

FCLuzern-1901 hat geschrieben:
29. Jun 2020, 16:22
Wo findet man die Pressemitteilung des VFFC? Oder wurde diese bereits vom Netz genommen?
wuala:

Bild

man merkt dem schreibstil relativ schnell an, dass es sich bei den vffc um eine offiz. vereinssektion handelt. immerhin kommen sie schnell zum punkt. das wichtigste der pressemitteilung steht nämlich bereits auf der 5. zeile: die bank-verbindung. genau darum dreht sich bei den vffc alles. mal abgesehen von den tonis zoo-besuchen und der rekrutierung der talentiertesten fahnenparadenfahnenstangenschwingern bestand das haupttätigkeitsgebiet der vffc in den vergangenen 15 jahren schliesslich aus den bemühungen zum erhalt der saisonkarten-vergünstigungs-privilegien für die eigenen fanclubs bzw. deren mitgliedern. in der aktuellen sprache der vffc müsste man dieses vorgehen wohl als "dem Verein schaden zufügen" titulieren.

ob man es ebenfalls "mit Befremden zur kenntnis" nehmen muss, dass die führungsriege der vffc seit jahren über die hälfte aller spiele des fc luzerns boykottiert bzw. dass sie das allereinzigste, was sie im vergangenen jahrzehnt auf die beine gestellt haben (die brüllerfahnenparade) noch vom verein bettel-finanzieren lassen wollten, sei dahingestellt. am besten lässt man sein wahres blauweisses herzen darüber entscheiden.

aber etwas muss man dem hugo definitiv zu gute halten: mit diesem statement hat er die debatte und die diskussionen endgültig ins rollen gebracht. effektiveren support hätte der vffc dem thema gar nicht geben können. denn das wirklich wichtige ist im endeffekt doch gar nicht, ob man jetzt eine saisonkarte kauft oder erst in zwei monaten oder am ende eben gar nicht. sondern, dass man endlich jene diskussion führt, die man schon ewig hätte führen müssen:

wer soll unseren club besitzen? wie soll er geführt werden? wer soll über unseren verein und seine zukunft bestimmen? wer darf/soll da mitreden können? was wollen wir nicht mehr?
Frizzel hat geschrieben:Gibt es neue Anzeichen, dass ausländische Investoren kommen sollen, die es im November noch nicht gab? Oder ist nun einfach ein guter Zeitpunkt für eine "Machtdemonstration", weil man ein Druckmittel hat, das man vor acht Monaten noch nicht hatte?
ich bin insofern bei dir, frizzel, dass die luzerner fanszene, ansonsten (erfreulicherweise) eine der kritischsten überhaupt, hat all die jahre (und auch letzten spätherbst) nie einen weg gefunden (oder mit vehemenz gesucht), dieses zentrale thema aufzugreifen. das thema ist schliesslich nicht erst seit ein paar monaten pendent. aber ich gehe auch mit windfahne einig: besser spät als nie. kommt hinzu, dass die vergangenen monate eben doch aufgezeigt haben, dass ein (teil-)verkauf ins "ausland" (dass damit so unsägliche - sich zuletzt häufenden - gc-/thun-/lausanne-ausverkäufe gemeint sind und nicht per se einfach, ob der käufer einen schweizer pass besitzt oder nicht, erklärt sich von selber) auch beim fcl leider doch alles andere als bloss n schreckensgespenst ist.

entsprechend: wenn man den verein neu aufstellen will (bzw. man MUSS es ganz einfach, die vergangen jahre haben es offensichtlich gezeigt, dass man in diesem holding-konstrukt trotz toller arbeit im juniorenbereich, einem team voller einheimischen, sportlich erfolgreichen saisons, gesunde(re)n finanzen (2 saisons mit einer ausgeglichenen rechnung), transparenz-bemühungen (geschäftsbericht, ect.), ect., ect. nicht vom fleck kommt bzw. weiter massiv zuschauer verliert), dann wäre das allerschlechteste, was man jetzt machen kann, sich à la gc/lausanne einem dahergelaufenen sportmulti an den hals zu hängen, der - egal in welchem umfang er beteiligt sein wird - aus naheliegenden gründen ganz bestimmt andere (oder noch weniger) absichten hat, (als) seine macht einzudämmen. ein solcher verkauf würde die überfällige reform zusätzlich verkomplizierten bis verunmöglichen.

und nochmals:
Windfahne hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass die Aktion darauf abzielt, den FCL zu schwächen. Sondern langfristig zu stärken. "Boykott" ist in dem Sinne sowieso das falsche Wort, ich finde diesen Begriff nirgendwo in der Stellungnahme, sondern maximal in den Medien. Es wird nicht aufgerufen, keine Saisonkarte zu kaufen, sondern sie einfach erst dann, wenn die Verhältnisse klar sind. Was ist daran so verwerflich? Die Saison beginnt in frühestens zwei Monaten und ob dann Zuschauer zugelassen sind oder nicht, steht neben den vielen anderen formulierten Fragen noch offen.
:!:

der club gerät aufgrund des aufgeschobenen saisonkarten-kaufs definitiv nicht in den abgrund. die grossaktionäre haben das überleben bis in 15 monaten zugesichert. selbst wenn da 1'000 saisonkarten erst in zwei monaten anstatt schon jetzt gekauft werden: diese halbe million ist weder matchentscheidend noch wären im fcl-umfeld nicht die möglichkeiten vorhanden, einen bzw. diesen superkurzfristigen liquiditätsengpass zu überbrücken. gravierend wäre für den fcl ganz andersrum, wenn man die diskussionen nun nicht breit führen würde und nicht gemeinsam zu einer lösung kommt, die wirklich passt. denn dann sinken die saisonkarten- und zuschauerzahlen wie bisher weiter ins bodenlose. und zwar von leuten, die ihre abos nicht bloss erst zwei monate später bezahlen, sondern gar nicht mehr. dann hat der fcl wirklich ein problem.

apropos: wie viele saisonkarten wurden bislang schon verkauft, kann das mal einer abklären? wär noch n gradmesser ...

greez
STADION ALLMEND 1934 - 2009
\O/ cumk \O/ choooooom \O/

«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.

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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von Aufwindfahne » 2. Jul 2020, 11:41

bjaz hat geschrieben:
1. Jul 2020, 11:40
[...]
Kann Dir diesbezüglich eigentlich nur zustimmen. Ich bin da sicher nicht zu 100% konsequent und das stört mich ja selbst... es ist so eine Situation, in der man sich einfach in einer eher emotional orientierten Güterabwägung für das geringere Übel entscheiden muss.

Habe ich vielleicht schon mal irgendwo erwähnt, ich selbst habs üblicherweise in meinem Leben mit dem Grundsatz "take it, change it or leave it". Rein rational müsste ich im Falle des FC Luzerns schon längst letzteres gewählt haben, hänge aber immer wieder zwischen "take it" und "change it" fest.

Das ist zugegebenermassen nicht wirklich konsequent, aber gerade im Fussball gibt es genug konkrete Beispiele, dass sich selbst ein ewig langer Kampf über Jahrzehnte lohnen kann. Dass man vorübergehend auch mal dreckige Kompromisse schliesst, um mittelfristig wieder einen Schritt weiter zu kommen. Ich hab da einen ganz besonderen Fall im Kopf als Beispiel, Du kannst Dir ja vorstellen, wo. Und auch dieser angesprochene Kampf ist noch längst nicht zu Ende ausgefochten, sondern es geht immer weiter. Aber das Zwischenziel lässt sich sehen und man kann durchaus behaupten, dass bereits jetzt wertvolle Teilsiege erreicht wurden. Und es verdammt schade gewesen wäre, aufgrund einer radikalen Haltung die Faust im Sack zu machen, den Kopf in den Sand zu stecken.

Anschauliche Beispiele gibt es auch beim FCL - man vergisst so schnell, aber hättest Du jemandem vor 15 Jahren gesagt, dass dereinst die FCL-Fans an bester Lage ein Lokal betreiben würden und das dieses mehr als drei Spieltage überlebt... er hätte Dich für total verrückt erklärt (gut, das bist Du ja auch :mrgreen: ). Dazu waren Kooperationen und Deals mit allen möglichen Parteien notwendig und längst nicht mit jeder kann man sich zu 100% identifizieren - z.T. heute noch nicht.

Darum glaube ich auch bei der Clubpolitik* daran, dass es irgendwann einmal klappen könnte, einen weiteren Meilenstein zu erreichen. Ob das jetzt mit oder ohne Alpstäg, Triple S oder einem chinesischen Konsortium ist...? Wenn Mr. Nice'n'rich aus der Innerschweiz eben nicht aufkreuzt, muss man sich vorübergehend mit dem geringsten Übel arrangieren und "das bestmögliche" für den Moment rausholen. Welche Lösung das auch immer wäre. Darum würde ich Alpstäg (noch) nicht konsequent ausschliessen, aber auch nicht die anderen - trotz den unbestritten inakzeptablen Verfehlungen von den meisten Protagonisten. Ich hoffe, Du nimmst mir ab, dass ich diese Haltung nicht habe, weil es einfach "bequem" ist, weil ich zu faul wäre, mir darüber ernsthaft Gedanken zu machen (was ich vielen anderen leider unterstellen muss). Es ist eine Frage der Rahmenbedingungen. Eben, naiver Optimismus und so...

Ein absolutes No-Go ist für mich persönlich zum Beispiel so etwas:
https://de.wikipedia.org/wiki/City_Football_Group
Die jetzigen Aktionäre (noch) nicht.

Niemals aufgeben.


*Aus usl.lu “So muss Fussball”
Eine Machtkonzentration durch Einzelpersonen als Eigentümer bedroht die langfristige wirtschaftliche und imagemässige Gesundheit des Clubs und entspricht nicht unseren Vorstellungen eines breit und lokal verankerten Clubs.

Externe Eigentümer ohne Bezug zur Zentralschweiz entsprechen nicht unseren Vorstellungen eines lokal verankerten Clubs. Wir lehnen solche Auswüchse im Fussball vollumfänglich ab.

Eine transparente Geschäftsführung, auch hinsichtlich der verschiedenen Schwestergesellschaften der FCL-Gruppe, ist unerlässlich, um bei der Fanbasis Vertrauen zu erlangen.
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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von Frizzel » 2. Jul 2020, 15:09

Mir geht es nicht darum, dass die Struktur und Besitzverhältnisse nicht hinterfragt werden sollen – im Gegenteil: Ich bin der Meinung, dass hier schon vor längerer Zeit Aktionen fällig gewesen wären, insbesondere bei der Übernahme des Aktienpakets durch Alpstäg und beim Erwerb der Stadionanteile. Dass man in dieser Phase (quasi) nichts unternommen hat, habe ich als stillschweigendes Akzeptieren der Evaluierungszeit bis September 2020 interpretiert, welche noch nicht abgeschlossen ist. Dass man in der Zeit der Machtübernahme nichts unternommen hat, will ich nicht mal gross ansprechen, da mir das Kritisieren insofern nicht zusteht, da ich ja selber auch keine Anstrengungen diesbezüglich unternommen habe. Ich habe aber Mühe mit dem jetzigen Zeitpunkt der Aktion (auch wenn Aufwindfahne behauptet, es sei keine Aktion: was – wenn nicht ein Aufruf zum „Nachahmen“ – ist denn der Sinn bzw. der Grund des Schreibens der USL?), weil sich aus meiner Sicht nichts an der Situation verändert hat und der FCL wohl gerade in der jetzigen Zeit eher Unterstützung denn Gegensteuer brauchen könnte. Vielleicht bin ich nicht über alles informiert, was derzeit läuft, aber ich bin der Meinung, dass Luzern momentan nicht deshalb blitzeblank zu sein schein, weil jeder Quadratzentimeter desinfiziert wird, sondern weil Josef Bieri jede Klinke putzt, die ihm vor Augen kommt. Dies macht er, um eine geeignete Lösung für die neue Struktur bzw. für den Besitzerwechsel zu finden.

Ich bin der Letzte, der den FCL in den Händen von chinesischen oder arabischen Investoren sehen will, aber ich glaube auch, dass eine passende Lösung nicht einfach zu finden ist und dass der Findungsprozess entsprechend Zeit braucht. Die Luzerner mit dreistelligen Millionenbeträge auf der hohen Kante, sympathischem Auftreten und Leidenschaft für den Fussball und die Fankultur sind nun mal eher rar. Entsprechend benötigt es Zeit, hier eine Lösung zu finden und ich begrüsse es, dass man nun zumindest eine Veränderung anstrebt und sich zumindest gewisse Teile der Investorengruppe bemühen, eine solche zu finden. Das Grundproblem ist aber, dass man wohl heute noch nicht weiss, ob Alpstäg „dann“ überhaupt bereit ist, seine Aktien zu veräussern – und das sehe ich als Grundvoraussetzung, dass man überhaupt neue Investoren finden kann.

Nun aber zurück zum Boykott, der ja keiner sein will: Für mich hat dieser einen faden Beigeschmack, weil es für mich als Aussenstehender den Eindruck erweckt, dass man eine (unverschuldete) schwierige Situation ausnutzt, um Macht zu demonstrieren und Druck aufzusetzen. Einerseits finde ich das „Ausnützen“ dieser Situation verwerflich, andererseits kann es auch kontraproduktiv sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein paar chinesische Investoren von ausbleibenden Saisonkartenkäufen von einem Investment abhalten lassen (hätte man sonst jemals GC gekauft?). Dass aber bestehende Investoren, die eine Defizitgarantie bis September 2021 abgegeben haben, so eher in Versuchung kommen, sich aus der Situation zu stehlen, hingegen schon – wenn sie denn einen Verkauf ins Ausland überhaupt in Erwägung ziehen.
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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von Schalker jung » 2. Jul 2020, 21:04

Frizzel schreibt gut
1000 Trainer schon verschliessen, Spieler kommen Spieler gehen
doch was stehts bleibt sind wir Luzerner die immer Treu zur Mannschaft stehn

Wickie
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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von Wickie » 2. Jul 2020, 23:46

Frizzel hat geschrieben:
2. Jul 2020, 15:09
Mir geht es nicht darum, dass die Struktur und Besitzverhältnisse nicht hinterfragt werden sollen – im Gegenteil: Ich bin der Meinung, dass hier schon vor längerer Zeit Aktionen fällig gewesen wären, insbesondere bei der Übernahme des Aktienpakets durch Alpstäg und beim Erwerb der Stadionanteile. Dass man in dieser Phase (quasi) nichts unternommen hat, habe ich als stillschweigendes Akzeptieren der Evaluierungszeit bis September 2020 interpretiert, welche noch nicht abgeschlossen ist. Dass man in der Zeit der Machtübernahme nichts unternommen hat, will ich nicht mal gross ansprechen, da mir das Kritisieren insofern nicht zusteht, da ich ja selber auch keine Anstrengungen diesbezüglich unternommen habe. Ich habe aber Mühe mit dem jetzigen Zeitpunkt der Aktion (auch wenn Aufwindfahne behauptet, es sei keine Aktion: was – wenn nicht ein Aufruf zum „Nachahmen“ – ist denn der Sinn bzw. der Grund des Schreibens der USL?), weil sich aus meiner Sicht nichts an der Situation verändert hat und der FCL wohl gerade in der jetzigen Zeit eher Unterstützung denn Gegensteuer brauchen könnte. Vielleicht bin ich nicht über alles informiert, was derzeit läuft, aber ich bin der Meinung, dass Luzern momentan nicht deshalb blitzeblank zu sein schein, weil jeder Quadratzentimeter desinfiziert wird, sondern weil Josef Bieri jede Klinke putzt, die ihm vor Augen kommt. Dies macht er, um eine geeignete Lösung für die neue Struktur bzw. für den Besitzerwechsel zu finden.

Ich bin der Letzte, der den FCL in den Händen von chinesischen oder arabischen Investoren sehen will, aber ich glaube auch, dass eine passende Lösung nicht einfach zu finden ist und dass der Findungsprozess entsprechend Zeit braucht. Die Luzerner mit dreistelligen Millionenbeträge auf der hohen Kante, sympathischem Auftreten und Leidenschaft für den Fussball und die Fankultur sind nun mal eher rar. Entsprechend benötigt es Zeit, hier eine Lösung zu finden und ich begrüsse es, dass man nun zumindest eine Veränderung anstrebt und sich zumindest gewisse Teile der Investorengruppe bemühen, eine solche zu finden. Das Grundproblem ist aber, dass man wohl heute noch nicht weiss, ob Alpstäg „dann“ überhaupt bereit ist, seine Aktien zu veräussern – und das sehe ich als Grundvoraussetzung, dass man überhaupt neue Investoren finden kann.

Nun aber zurück zum Boykott, der ja keiner sein will: Für mich hat dieser einen faden Beigeschmack, weil es für mich als Aussenstehender den Eindruck erweckt, dass man eine (unverschuldete) schwierige Situation ausnutzt, um Macht zu demonstrieren und Druck aufzusetzen. Einerseits finde ich das „Ausnützen“ dieser Situation verwerflich, andererseits kann es auch kontraproduktiv sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein paar chinesische Investoren von ausbleibenden Saisonkartenkäufen von einem Investment abhalten lassen (hätte man sonst jemals GC gekauft?). Dass aber bestehende Investoren, die eine Defizitgarantie bis September 2021 abgegeben haben, so eher in Versuchung kommen, sich aus der Situation zu stehlen, hingegen schon – wenn sie denn einen Verkauf ins Ausland überhaupt in Erwägung ziehen.
Guter Mann! Jetzt einen Boykott anzuzetteln ist ungerecht. Für mich Grund genug, nach 5 Jahren Pause wieder mal Saisonabi zu lösen. Danke für den Ansporn!

Es ist sehr einfach, auf den billigen Plätzen eine grosse Klappe zu schwingen und stets alles und alle zu kritisieren. Man muss zuerst mal einen Trottel finden, der das strukturelle Defizit ausgleicht. Idealerweise findet man eine Person mit einem grossen Portemonnaie, keinem grossen Ego, Leidenschaft für den FCL und Luzern, Innerschweizer Background, einem Verständnis, dass die FCL AG von der DNA wie ein Verein geführt werden muss, einem grossen EQ, Empathie für die verschiedenen Stakeholder und guten Kommunikationsskills. Davon gibt es selbstredend nicht sehr viele.

Einen Teil der Investoren darf/kann/soll man ruhig kritisieren - sie sind zu oft an Peinlichkeit nicht zu überbieten - und auch die Sorge um die Zukunft des Vereins/der AG ist nachvollziehbar. Aber der Zeitpunkt ist daneben, denn die Sorge um die Führung und das Chaos bestehen seit gefühlt 2 Jahren. Es ist irgendwie absurd, dass Kreise und Leute, welche die Unruhe im Verein und den FCL Hollywood zurecht kritisieren, in einer Phase des sportlichen Erfolges selber Unruhe in den Verein tragen. Es ist heuchlerisch, weil diese Unruhe in einer Zeit hinein getragen wird, wo der FCL - wie richtig angemerkt - unverschuldet durch höhere Gewalt eh schon am Anschlag ist. Der FCL, der objektiv betrachtet eigentlich in Anbetracht des Budgets einen verdammt guten Job macht. Mehr oder weniger attraktiver Fussball, Talentschmiede, viele Innerschweizer, seit 2, 3 Jahren relativ geschickte Transferpolitik, über die letzten 10 Jahre eigentlich im Schnitt ganz gute Resultate und so. Aber es ist auf den billigen Plätzen einfacher und angenehmer, jeden Rechtschreibfehler der Marketingabteilung zu kritisieren, anstatt sich selber zu engagieren.

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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von Schalker jung » 3. Jul 2020, 05:57

@wicki: Wer dem Verein 5 Jahre kein Saisonabo abkauft, sollte hier nicht so eine grosse Klappe halten. Was die USL für den FCL in Fronarbeit leistet ist grandios. Im Gegensatz zum VFFC geht es ihnen eigentlich darum dem FCL etwas zu geben und nicht Gratisticket und Prozente zu nehmen. Ich war im VFFC ich weiss wovon ich spreche.
1000 Trainer schon verschliessen, Spieler kommen Spieler gehen
doch was stehts bleibt sind wir Luzerner die immer Treu zur Mannschaft stehn

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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von Aufwindfahne » 3. Jul 2020, 07:52

Frizzel hat geschrieben:
2. Jul 2020, 15:09
(auch wenn Aufwindfahne behauptet, es sei keine Aktion)
Bitte nicht falsch zitieren. Es ging um den Begriff "Boykott". Ich habe das auch erklärt.

Selbstverständlich ist ein Mr. Nice'n'rich nicht so einfach zu finden. Wir sind uns da ziemlich alle einig.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein paar chinesische Investoren von ausbleibenden Saisonkartenkäufen von einem Investment abhalten lassen (hätte man sonst jemals GC gekauft?). Dass aber bestehende Investoren, die eine Defizitgarantie bis September 2021 abgegeben haben, so eher in Versuchung kommen, sich aus der Situation zu stehlen, hingegen schon – wenn sie denn einen Verkauf ins Ausland überhaupt in Erwägung ziehen.
Man kann es auch gleich andersrum sehen: Klar, den chinesischen Investoren ist die Saisonkarte-Geschichte sehr egal, vermutlich wissen sie darüber nicht mal Bescheid.

Den Innerschweizern hingegen ist es nochmals so richtig bewusst gemacht geworden, dass ein Teil der Fans genauer hinschauen wird, an wen diese Anteile verkauft werden. Falsch, es ist nicht nur ein Teil, sondern auch die Sponsoren, Medien und fanseitig ärgsten Kritiker der Aktion bestätigen, dass sie auch hinschauen werden und ihnen das wichtig ist. Gut so! Dass ein allfälliger "worst case" nicht unkommentiert bleiben würde. Und die hier verwurzelten Aktionäre wären bei erfolgreicher Transaktion zwar nicht mehr FCL-Besitzer, aber sind immer noch in der Innerschweiz präsent. Und müssten sich dann gefallen lassen, dass sie nicht nur die Aktien, sondern auch die Seele des FCL weggegeben hätten. Es gibt sicherlich angenehmeres. Darum glaube ich, ist "wegstehlen" keine vielversprechende Option.

Ihr sagts ja schon selbst, offensichtlich wurde die letzten Jahre zuwenig laut darauf aufmerksam gemacht. Ein Transparent, viele bilaterale Gespräche und vereinzelte bescheidene Wortmeldungen an der GV schienen die Wirkung eindeutig zu verfehlen, zumindest habt Ihr das als stillschweigendes Akzeptieren wahrgenommen.
Darüber kann man selbstverständlich streiten. Aber je näher der Zeitpunkt rückt, desto dringender wird halt das Thema wahrgenommen. Es ist wohl auch eine gewisse Portion Ohnmacht. Was kann man noch tun, wenn man nicht gleich endlos Chaos stiften will? Vielleicht ist es fünf vor zwölf. Jetzt kann man sagen: Wir haben die Stunden davor wenig gemacht, also lasst uns die letzten fünf Minuten auch einfach verstreichen. Oder man kann die Ärmel hochkrempeln und einen dringenden Appell starten, nochmals auf das Thema aufmerksam machen.
@Wickie: Ich lasse mir noch einen Tag Zeit, um Dir ausführlicher zu antworten. Sonst werde ich womöglich zu emotional, ich muss das erst mal sacken lassen. Und dies, obwohl ich mit Ausnahme von ein paar wenigen Sätzen viele Gemeinsamkeiten entdeckt habe. Gebe Dir bis dahin sogar die Chance, das mit den billigen Plätzen und dem Engagement nochmals zu überdenken. Vielleicht gehst Du dabei auch gleich auf UCs an Dich gerichtete Fragen näher ein? Weil es ist einfacher und angenehmer, das USL-Statement zu kritisieren, anstatt sich überlegt zu der wichtigen Frage zu äussern.

Anyway, wenn Du eine Saisonkarte kaufst, ich eine kaufe und ein paar andere auch, die sie davor nicht hatten: Dann werdens am Ende mehr, was einer historischen Kehrtwende seit Stadioneröffnung entspricht. Eine tolle Sache!!! :headbang: :applaus:
Ich glaube nicht, dass die Aktion darauf abzielt, den FCL zu schwächen. Sondern langfristig zu stärken.
:!:
Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst was dafür zu tun,
ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.

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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von lucerne » 3. Jul 2020, 08:47

Wickie hat geschrieben:
2. Jul 2020, 23:46
[...] Einen Teil der Investoren darf/kann/soll man ruhig kritisieren - sie sind zu oft an Peinlichkeit nicht zu überbieten - und auch die Sorge um die Zukunft des Vereins/der AG ist nachvollziehbar. Aber der Zeitpunkt ist daneben, denn die Sorge um die Führung und das Chaos bestehen seit gefühlt 2 Jahren. Es ist irgendwie absurd, dass Kreise und Leute, welche die Unruhe im Verein und den FCL Hollywood zurecht kritisieren, in einer Phase des sportlichen Erfolges selber Unruhe in den Verein tragen. Es ist heuchlerisch, weil diese Unruhe in einer Zeit hinein getragen wird, wo der FCL - wie richtig angemerkt - unverschuldet durch höhere Gewalt eh schon am Anschlag ist. [...]
Auf Deinen persönlichen Angriff auf jene Leute, die sich tatsächlich noch engagieren, möchte ich ebenfalls nicht eingehen. Das passt nicht zu Dir.

Der FCL und übrigens alle Schweizer Clubs in der NLA stecken - sportlicher Erfolg beim FCL hin und her - in einer existenziellen Krise. Wann, wenn nicht jetzt, sollte man ernsthaft inhaltlich darüber diskutieren, in welcher Form der FCL diese Krise überstehen kann. Genau diese Diskussion wollte die USL mit dem Statement lancieren. Tw. ist es ihr geglückt. Sinnbildlich für die Situation ist es aber eine bescheidene Diskussion, weil der FCL inzwischen den Meisten am Allerwertesten vorbei geht.
Es ist doch gerade die Aufgabe aller jener, denen der FCL noch etwas bedeutet (nicht im Geldsack in der Loge, sondern im Herzen irgendwo verstreut im Stadion - auch auf den billigen Plätzen), jetzt zu diskutieren und sich dafür einzusetzen, dass der FCL überlebt und zwar in einer Form, wo man sich mit ihm noch (oder dann hoffentlich sogar wieder mehr) identifizieren kann.

Ich glaube nicht, dass in 2020 noch einmal mehr als 1'000 zuschauer in die Stadien dürfen. Das überlebt kein Club ohne externe Hilfe. Es ist jetzt zu diskutieren, wie diese Hilfe aussehen soll und wie nicht. Den Entscheid möchte ich nicht jenen überlassen, die kein Herz für den FCL haben.
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt

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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von bjaz » 3. Jul 2020, 11:36

Wickie hat geschrieben:
2. Jul 2020, 23:46
Aber der Zeitpunkt ist daneben, denn die Sorge um die Führung und das Chaos bestehen seit gefühlt 2 Jahren. Es ist irgendwie absurd, dass Kreise und Leute, welche die Unruhe im Verein und den FCL Hollywood zurecht kritisieren, in einer Phase des sportlichen Erfolges selber Unruhe in den Verein tragen. Es ist heuchlerisch, weil diese Unruhe in einer Zeit hinein getragen wird, wo der FCL - wie richtig angemerkt - unverschuldet durch höhere Gewalt eh schon am Anschlag ist.
Wenn ich das so lese behaupte ich, dass egal zu welchem Zeitpunkt man den Verein kritisiert, du etwas dagegen hättest. Wahrscheinlich effektiv nur aus dem Grund, weil die Kritik von den "billigen Plätzen" kommt. Immerhin haben die Plätze.

Ich finde es auch komplett falsch den "sportlichen Erfolg" als Begründung für deine Kritik vorzuschieben. Nur weil man sportlich vielleicht erfolgreich ist, heisst das noch lange nicht, dass es anderswo nicht katastrophal laufen kann. Es gibt Leute die eben nicht nur kurzfristig denken. Ein vierter Platz in diesem Jahr ist in fünf Jahren nichts mehr wert, wenn alles andere schief läuft. Und sind wir ehrlich, wenn der FCL sportlich nicht erfolgreich wäre, würdest du die gleiche schwammige Argumentation vorbringen.

Und eigentlich habe ich es schon geschrieben: In den vergangenen Jahren hat man in Luzern den Verein aus Fankreisen höchstens punktuell öffentlich kritisiert. Meist ging es um andere Themen im Gesamtkontext Fussball und weniger um den Verein selber, wenn dann vielmehr um seine Rolle darin. Ausnahmen wie "Kasachstan" oder anderes gab es sicher, keine Frage. Unruhe in den Verein brachten aber regelmässig andere. Ich nehme es eher so wahr, dass man dann, wenn Unruhe in den Verein kam, man ihm den Rücken gar gestärkt hat. Hier zu verallgemeinern ist unehrlich. In Luzern war es im Fanumfeld fast schon beängstigend ruhig, wenn es sportlich nicht lief. Das meine ich ausdrücklich positiv, wie abgeklärt man sich da verhalten hat. Das ist als Entwicklung über die Jahre definitiv feststellbar. Ich selber hätte mir vereinspolitisch teilweise einen konfrontativeren Weg gewünscht, weil ich mir dieses Schweigen bei dieser Thematik in einigen Fällen auch mit Gleichgültigkeit erkläre.

Dass der FCL und der Fussball insgesamt nicht selbstverschuldet in diese Situation gekommen sei ist nur die halbe Wahrheit. Sorry, aber da hat man in den letzten Jahren zu viele Abhängigkeiten geschaffen und nicht nachhaltige Entscheidungen getroffen, dass man die heutige Situation sehr wohl mitverschuldet hat. Hier die Vereine völlig in die Opferrolle zu drängen halte ich für falsch. Es wäre eine Frage der Zeit gewesen, bis eine "höhere Gewalt" in welcher Form auch immer diese Fehler entlarvt hätte.

Für mich persönlich hat der "sportliche Erfolg" nicht der gleiche Wert, wie er es vor einem Jahr gehabt hätte. Mir bringt es aktuell überhaupt nichts, wenn man jetzt sportlich erfolgreich ist und vielleicht sogar noch einen Titel holt. Im Gegenteil würde es mich richtiggehend ankotzen. Mein Fussballerlebnis hat unabdingbar etwas mit einem Stadionbesuch zu tun. Das wurde bereits an anderer Stelle ausführlich diskutiert. Dass hier die Meinungen auseinander gehen ist ok, für mich jedoch nicht ganz nachvollziehbar, das ist alles. Mir war der sportliche Teil am Fussball selten so egal wie aktuell. Und auch wenn die Meinungen teils weit auseinandergehen, glaube ich dennoch hier einen gemeinsamen Nenner zu sehen. Alle wünschen sich wieder den Normalzustand mit vollen Stadien zurück, ich auch. Für kaum einen ist dieser Zustand vergleichbar mit dem vor ein paar Monaten. Es wird nie einen besseren Zeitpunkt geben als jetzt, wo der Fussball für alle nicht den gleich hohen Wert hat, irgend etwas anzustossen und den Fussball und den FCL zu reformieren. Ich glaube auch hier dürfte sich eine Mehrheit einig sein, dass dies nötig wäre. Wer der Meinung ist, dass alles super läuft und der Trend beibehalten werden sollte steht auf der anderen Seite.

Ich möchte gerne die Fragen aus dem ersten Statement der USL, das über zwei Wochen vor dem Aufruf zum Saisonkartenverzicht veröffentlicht wurde, in diese Diskussion hineinnehmen:
usl.lu - GESCHLOSSENE STADIEN UND OFFENE FRAGEN hat geschrieben:
  • Wer Solidarität einfordert legt normalerweise erst dar, weshalb er Solidarität benötigt: Wie stark trifft die Corona-Krise den FCL? Kommen Bundeskredite für den FCL in Frage oder wird darauf verzichtet?
  • Mit der Bereitschaft zu einer raschen Lohnreduktion setzten Spieler und Mitarbeitende des FCL ein wichtiges und starkes Zeichen. Doch wie sieht es beim Aktionariat aus? Die aktuelle Informationspolitik des Vereins ist diesbezüglich etwas verwirrend. Speziell vor dem Hintergrund der Pressemitteilung vom 25. November 2019, als die Grossaktionäre vollmundig die Sicherung der Finanzierung bis September 2021 versprochen hatten.
  • Ebenfalls noch ungeklärt ist die Frage, von wem der FCL in naher Zukunft gesteuert wird: Die zankenden Grossaktionäre haben bisher lediglich unverbindlich in Aussicht gestellt, sich bis September 2020 zu einigen. Seither treiben die Gerüchte wilde Blüten – nicht zuletzt solche zu einem Verkauf an ausländische Investoren. Wer will seine Aktien verkaufen? Welche Anforderungen müssen mögliche Käufer erfüllen? Wohin fliesst der Kaufpreis?
  • Momentan ist für Aussenstehende zudem nicht abzusehen, wann und unter welchen Bedingungen die neue Saison 2020/2021 begonnen wird: Für welches Szenario setzt sich der FCL ein? Welche Auflagen werden strikte abgelehnt?

Das Statment bezüglich Verzicht wurde hier in den bisherigen Beiträgen isoliert diskutiert. Man muss aber schon so fair bleiben und dieses Statement in den Gesamtkontext stellen. Dieser Aufruf kommt nicht aus einer guten Laune heraus. Dem ging etwas voraus. Obigen Fragen die Legitimität abzusprechen würde sich wohl kaum einer wagen, ansonsten bitte ich um eine Begründung. Diese Fragen stehen seither unbeantwortet im Raum. Ganz sachlich. Und ganz ehrlich, ich will die Antworten. Ich habe ein Recht darauf. "Mein FCL." Der FCL hat sich nicht bemüht diese öffentlich zu beantworten. Insofern hat man auch hier die gegebene Chance nicht genutzt transparenter zu werden und "bodenständig" zu kommunizieren. Natürlich ist man als FCL deshalb auch mitverantwortlich für den Aufruf der USL. Man hätte so einfach den Wind aus den Segeln nehmen und alle Fans auf Augenhöhe informieren können. Hey, uns interessiert der FCL! Aber anscheinend hat der FCL im Gespräch mit der USL vor dem zweiten Statement durchblicken lassen, dass es im Aktionariat prekär ist, die finanzielle Situation aber zumindest aktuell keine Sorgen bereitet. So zumindest deute ich die einzige Informationsquelle vom FCL, nämlich die USL. Es gibt natürlich gute und weniger gute Gründe, so etwas als FCL nicht öffentlich zu kommunizieren. Die Kommunikationsstrategie des FCL gibt dem Inhalt des USL-Statements eigentlich fast noch mehr Gewicht.

Mich würde von jenen mit den kritischen Voten interessieren, wie die erste der vier Fragen zu beantworten ist. Da ihr das Argument einbringt, dass es dem FCL an Unterstützung fehlt, bitte ich euch euer Wissen mit uns zu teilen. Wie schlimm steht es um den FCL? Weshalb ist der FCL auf meine 300.- angewiesen (ja, ich bin einer von den billigen Plätzen)? Ich hoffe ihr schliesst da nicht einfach von anderen auf den FCL. Das kann ich selber, so doof bin ich auch nicht. Und wenn ihr gleich dabei seid könnt ihr gleich auch noch die Fragen unter dem zweiten Listenpunkt beantworten, da diese in einem Verein in dieser Situation ja irgendwie zusammenhängt. Natürlich soll auch der dritte Punkt weiter diskutiert werden.

chamäleon
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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von chamäleon » 3. Jul 2020, 12:08

gut gebrüllt, bajass - wobei: gebrüllt kann man in diesem fall ja nicht sagen, viel eher völlig abgeklärt argumentiert und erst noch in einer verdaulichen länge - kurzum: top
haut das ding endlich rein

Wickie
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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von Wickie » 3. Jul 2020, 16:49

lucerne hat geschrieben:
3. Jul 2020, 08:47
Wickie hat geschrieben:
2. Jul 2020, 23:46
[...] Einen Teil der Investoren darf/kann/soll man ruhig kritisieren - sie sind zu oft an Peinlichkeit nicht zu überbieten - und auch die Sorge um die Zukunft des Vereins/der AG ist nachvollziehbar. Aber der Zeitpunkt ist daneben, denn die Sorge um die Führung und das Chaos bestehen seit gefühlt 2 Jahren. Es ist irgendwie absurd, dass Kreise und Leute, welche die Unruhe im Verein und den FCL Hollywood zurecht kritisieren, in einer Phase des sportlichen Erfolges selber Unruhe in den Verein tragen. Es ist heuchlerisch, weil diese Unruhe in einer Zeit hinein getragen wird, wo der FCL - wie richtig angemerkt - unverschuldet durch höhere Gewalt eh schon am Anschlag ist. [...]
Auf Deinen persönlichen Angriff auf jene Leute, die sich tatsächlich noch engagieren, möchte ich ebenfalls nicht eingehen. Das passt nicht zu Dir.

Der FCL und übrigens alle Schweizer Clubs in der NLA stecken - sportlicher Erfolg beim FCL hin und her - in einer existenziellen Krise. Wann, wenn nicht jetzt, sollte man ernsthaft inhaltlich darüber diskutieren, in welcher Form der FCL diese Krise überstehen kann. Genau diese Diskussion wollte die USL mit dem Statement lancieren. Tw. ist es ihr geglückt. Sinnbildlich für die Situation ist es aber eine bescheidene Diskussion, weil der FCL inzwischen den Meisten am Allerwertesten vorbei geht.
Es ist doch gerade die Aufgabe aller jener, denen der FCL noch etwas bedeutet (nicht im Geldsack in der Loge, sondern im Herzen irgendwo verstreut im Stadion - auch auf den billigen Plätzen), jetzt zu diskutieren und sich dafür einzusetzen, dass der FCL überlebt und zwar in einer Form, wo man sich mit ihm noch (oder dann hoffentlich sogar wieder mehr) identifizieren kann.

Ich glaube nicht, dass in 2020 noch einmal mehr als 1'000 zuschauer in die Stadien dürfen. Das überlebt kein Club ohne externe Hilfe. Es ist jetzt zu diskutieren, wie diese Hilfe aussehen soll und wie nicht. Den Entscheid möchte ich nicht jenen überlassen, die kein Herz für den FCL haben.

Also, ich beginne jetzt mal bei dir, lieber Lucerne und versuche auch auf die anderen Fragen Antworten zu geben. Vorneweg: Mit „billigen Plätzen“ dachte ich eigentlich eher an die beiden Dödels der Muppet Show, die sich bei jedem Thema aufregen. Selbstredend ging es nicht um den Preis pro Sitzplatz, selbstverständlich kann sich jeder einbringen und unabhängig vom Portemonnaie. Das meinte ich auch mit „allen Stakeholdern“ bei meinem vorherigen Post und sollte eigentlich klar sein.

Mich stört es generell, dass man das Glas nur als halbvoll anschaut und alles und alle kritisiert (dies hat nichts mit der momentanen Aktion zu tun). Damit habe ich - nicht erst seit gestern - meine Mühe. Wenn der FCL zu geschliffen ist, dann passt es nicht. Wenn er amateurhaft agiert, dann macht man sich lustig. Man ist gegen das Stadion, das Catering, die Aktion mit den Namen auf den Trikots usw. usw.. Hier fehlt mir die konstruktive Komponente, man sollte nicht gegen (fast) alles sein. Zumindest nicht, ohne konstruktive Vorschläge zu bringen.

Was mich irgendwie traurig macht ist die Tatsache, dass man es in der Krise nicht schafft, zusammen zu stehen. Andere Vereine verkaufen Geistertickets, in SG verlängern die Leute scharenweise Jahresabos und bei uns gibt es einen Boykottaufruf. Das ist aus meiner Sicht der falsche Ansatz. Erstens bestraft man nicht nur die Aktionäre, sondern auch die Angestellten des Vereins, die einen guten Job machen. Und zweitens stimmt für mich das Timing nicht, denn die berechtigten Fragen zu den Aktionären sollte man nicht erst jetzt stellen oder anders gesagt, die Gründe für einen Boykott gibt es nicht erst jetzt.

Ich kann die Kritik an Alpstäg etc. nachvollziehen und ich teile sie. Ich kenne Berni persönlich nicht, aber seine Auftritte sind zum Fremdschämen. Von den meisten der anderen Aktionäre halte ich auch nicht wirklich viel und bei Studhalter merkt man, dass er kein Blauweisser ist und das Amt ein Mandat und keine Herzensangelegenheit ist. Wenn man sich dann länger mit Matthias Hüppi unterhält und das Feuer spürt, dann blutet das blauweisse Herz. Es ist kein Zufall, dass sie es in SG momentan so gut hinkriegen.

Long Story short: Debatte ja, auf jeden Fall. Aber das Timing verstehe ich nicht und ich vermisse in diesem Fall die Solidarität mit dem Verein. Hier erachte ich das gewählte Mittel für den zurecht angestossenen Dialog als das falsche.

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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von Beo » 3. Jul 2020, 23:20

Wickie hat geschrieben:
3. Jul 2020, 16:49
Mich stört es generell, dass man das Glas nur als halbvoll anschaut und alles und alle kritisiert (dies hat nichts mit der momentanen Aktion zu tun). Damit habe ich - nicht erst seit gestern - meine Mühe. Wenn der FCL zu geschliffen ist, dann passt es nicht. Wenn er amateurhaft agiert, dann macht man sich lustig. Man ist gegen das Stadion, das Catering, die Aktion mit den Namen auf den Trikots usw. usw.. Hier fehlt mir die konstruktive Komponente, man sollte nicht gegen (fast) alles sein. Zumindest nicht, ohne konstruktive Vorschläge zu bringen.
Die konstruktive Komponente lässt sich übrigens seit Monaten hier finden: https://www.usl.lu/so-muss-fussball
Nicola Sturgeon, Premierministerin von Schottland, 19.06.2019 hat geschrieben:
"I still don’t fully understand how it works, but I understand enough to know that I hate VAR!"

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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von Aufwindfahne » 4. Jul 2020, 15:21

Lieber Wickie, ich muss gestehen, ich bin sehr irritiert. Hätte Dir zugetraut, dass Du es selbst merkst während dem Schreiben, wieso in St. Gallen die Fans anders reagieren als in Luzern.

Jedenfalls vielen Dank Wickie für Dein ausserordentliches Engagement beim FCL (1. Saisonkarte in 5 Jahren) und die vielen konstruktiven Vorschläge von Deiner Seite, welche das USL-Papier „So muss Fussball“ direkt in den Schatten stellen. :applaus:

Gruss vom Balkon :kermit:
Long Story short: Debatte ja, auf jeden Fall. Aber das Timing verstehe ich nicht und ich vermisse in diesem Fall die Solidarität mit dem Verein. Hier erachte ich das gewählte Mittel für den zurecht angestossenen Dialog als das falsche.
Dieser Abschnitt hätte eigentlich gereicht mit zusätzlichen Antworten auf die an Dich gerichteten Fragen, um sachlich weiter zu diskutieren.
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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von LU-57 » 7. Jul 2020, 14:21

auf einzelne "offene fragen" tröpfeln langsam sanfte antworten durch ...
USL hat geschrieben:Wer Solidarität einfordert legt normalerweise erst dar, weshalb er Solidarität benötigt: Wie stark trifft die Corona-Krise den FCL? Kommen Bundeskredite für den FCL in Frage oder wird darauf verzichtet?
das zusätzliche finanzloch soll sich scheinbar bei ca. 3 millionen franken einpendeln, wovon ca. 800'000 durch den wegfall der stadionmiete, die erlassen wird, gedeckt werden könnten. dann würde ein fehlbetrag von gut 2 millionen verbleiben. bundeskredite mussten bislang nicht in anspruch genonommen werden, auch die grossaktionäre musste noch kein geld einschiessen. der fcl konnte die liquidität bislang aus eigenen mitteln sicherstellen.
Zentralplus hat geschrieben:So sieht die finanzielle Lage des FC Luzern aus

FCL-Finanzchef: «Unser Finanzbedarf liegt bei 3 bis 5 Millionen»

Die Corona-Krise hat den FC Luzern in einen wirtschaftlichen Überlebenskampf gedrängt. Finanzchef Richard Furrer (52) sagt, wie die FCL-Geschäftsleitung die schwierige Zeit bewältigt und Bernhard Alpstaeg ausserhalb des Aktionariats bereits zum Wohltäter wurde.

https://www.zentralplus.ch/fcl-finanzch ... n-1834169/
Zentralplus hat geschrieben:Auf der Suche nach neuen Erträgen

FCL-Furrer: «Mit der Digitalisierung erhoffen wir uns Zusatzeinnahmen»

Der FC Luzern wird seine Website vor Beginn der neuen Saison relaunchen. Richard Furrer (52), der CFO des Super-Ligisten, sagt, warum in diesen Bereich investiert wurde – und er nennt zum ersten Mal überhaupt die Anzahl Saisonkartenbesitzer, die der FCL aktuell hat.

https://www.zentralplus.ch/fcl-finanzch ... n-1835679/
im bereich der saisonkarten wurde der fcl übrigens (vage) einsichtig...
USL hat geschrieben:Doch statt sich um Klärung dieser Fragen zu bemühen, scheint der FCL in erster Linie auf die eigene finanzielle Absicherung bedacht, indem er das Risiko von Geisterspielen ab der neuen Saison einseitig den Fans zuschiebt
gemäss den gestern versendeten, regulären saisonkarten-verlängerungs-rundbriefen soll es nun, entgegen den ersten "solidaritäts"-ankündigungen "erneut" (? chch, toll verpackter freudscher) die möglichkeit geben, für allfällige geisterspiele oder spiele mit reduzierter zuschauerkapazität eine reduktion auf die nächste saisonkarte (21/22) zu erhalten. in welchem umfang ist allerdings nicht definiert. die angeplanten preisreduktionen werden nun halt einfach als corona-abschläge/reduktionen verkauft. aber zumindest mal etwas. wenn auch immer noch nicht das, was z.b. st.gallen gewährt.

davon bin ich im übrigen auch überzeugt:
Richi hat geschrieben:Wenn wir unsere Kosten auf eine clevere Art und Weise reduzieren können, können wir unsere Qualität im Schweizer Vergleich nicht nur halten – sondern vielleicht sogar noch einen Schritt nach vorne machen.
wenn man zusätzlich noch einen breit abgestützten konsens findet, wie der verein zukünftig strukturiert und geführt sein soll, umso mehr!

greez
STADION ALLMEND 1934 - 2009
\O/ cumk \O/ choooooom \O/

«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.

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Re: Keine neue Saisonkarte ohne klare Verhältnisse!

Beitrag von LU-57 » 9. Jul 2020, 07:43

Zentralplus hat geschrieben:Kontroverses Thema – selbst bei den Brüdern

Er will seine Solidaritätsaktion nicht als Gegenpol zur Unabhängigen Szene Luzern (USL) verstanden wissen. Diese hatte kürzlich dazu aufgerufen, kein Saisonabo zu kaufen, solange die Zukunft des FCL-Aktionariats nicht klar sei (zentralplus berichtete). Ein paar Tage später distanzierten sich die Vereinigten FCL-Fanclubs von dieser Empfehlung.

Gründeler sagt, dass er die Haltung der USL grundsätzlich nachvollziehen könne. «Denn warum sollte man eine Abocard lösen, wenn man nicht weiss, wie es an der Spitze weitergeht?» Bevor er lachend ergänzt: «Aber das Thema ist kontrovers. Mein Bruder sieht das ganz anders.»

https://www.zentralplus.ch/das-ist-die- ... n-1832381/
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«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.

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