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Kampf den Hooligans und Rassisten

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LU-57
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 12. Dez 2021, 23:25

s esch aube schad. :(
NZZ hat geschrieben:NZZ
KOMMENTAR

Es ist schade, dass sich die Fankurven gegen die ID-Kontrolle in Schweizer Fussballstadien stellen


Der Gewaltakt nach dem Zürcher Derby Ende Oktober hat die Sicherheitsdebatte im Schweizer Fussball beschleunigt. Der Entscheid zu personalisierten Tickets wird nun um mindestens sechs Monate hinausgeschoben. Dabei ist die ID-Kontrolle ein verhältnismässig zahmer Eingriff für die Fankurven.


Peter B. Birrer

13 Kommentare

10.12.2021, 16.30 Uhr

Die Fankurven zeigen ihren Unmut über die personalisierten Tickets schon seit Wochen, mit Transparenten und sonstigen Aktionen in den Stadien. Sie fürchten den Verlust ihrer Freiheit und der Anonymität, die ihnen der Aufenthalt in der Kurve bietet. Jetzt haben sie und die Swiss Football League einen Teilsieg errungen. Die kantonalen Sicherheits- und Polizeidirektorinnen und -direktoren verfolgen die Massnahme der ID-Kontrolle beim Stadionbesuch zwar weiter, aber beschlossen ist weiterhin nichts. Abklärungen zur Umsetzung sollen mindestens ein halbes Jahr dauern.

Für die grosse Mehrheit des Publikums wäre die ID-Kontrolle kein Hindernis für den Stadionbesuch.

Doch es geht nicht um die Mehrheit, auch nicht um den Gelegenheitsbesucher, nicht um den Familiensektor. Sondern um die Minderheit, um jenen Teil, der sich in der Fankurve lautstark bemerkbar macht, mit einem Klub durch dick und dünn geht und den Soundtrack für den Fussball liefert, der in der Schweiz nicht von Massen besucht wird. Die VIP-Zone steuert Geld bei, die Fankurve die Stimmung. Die gegensätzlichen Publikumssegmente sind aufeinander angewiesen.

Ohne die Südkurve wären die Heimspiele des FC Zürich gerade im Letzigrund stimmungs- und trostloser. Die Choreografien der Kurven lassen sich in den meisten Fällen sehen, nicht nur in Zürich, auch in Basel, Bern, St. Gallen und Luzern. Die von vielen jungen Menschen bevölkerte Fankurve hat ihre Berechtigung und soll ihren Platz haben. In den meisten Spielen ist nichts oder wenig zu beanstanden, wenn man der Normalität zuordnet, in welch aggressiver und feindseliger Grundstimmung zum Beispiel der durch einen Gitterkorridor geleitete YB-Anhang beim Stadion in St. Gallen eintrifft. Und dort im Sektor Pyro-Material abbrennt, als würden 1. August und Silvester zusammenfallen.

Die Ausschreitungen, die Fackelwürfe in den GC-Sektor nach dem Zürcher Derby Ende Oktober waren zu gravierend, als dass man einfach so zur Normalität übergehen und den Modus Vivendi anwenden könnte. Der da wäre: aufschreien, verurteilen, die Disziplinarkammer der Liga Strafen verhängen und die Südkurve zweimal sperren lassen – und sonst nichts tun. Einfach warten bis zur nächsten Eruption, zum nächsten Aufschrei.

Doch das skandalträchtige Derby hat die Tonalität verstärkt, die Politik sieht sich zum Handeln gezwungen, und dies auf einer geschlossenen Linie. Dabei dreht sich die Debatte weder um Polizeipräsenz in den Stadien noch um eine Sitzplatz-Pflicht, wie sie beispielsweise in der englischen Premier League gang und gäbe ist. Sondern um die Prüfung der Identität für jene, die Fussball schauen wollen.

Es ist schade, dass die Fankurven nicht Hand bieten wollen für einen verhältnismässig kleinen Eingriff in ihre Freiheit. Eigentlich sollten sie sich glücklich schätzen, dass nichts Einschneidenderes diskutiert wird. Würden sie einlenken, würden sie Vertrauen und Anerkennung gewinnen und vor allem (Repressions-)Druck ablassen. Seit dem Derby leidet ihr Ruf. Die Südkurve des FC Zürich hat sich bis heute nicht von den über 60 vermummten Randalierern distanziert, die nach den verübten Taten beim GC-Sektor vor laufender Fernsehkamera in die Südkurve zurückrannten und dort in der Anonymität von der Bildfläche verschwanden.

Anprangern, verurteilen, sich wehren – alles ohne einen Vorschlag für eine Eindämmung, geschweige denn für eine Lösung. Die Kardinalfrage ist: Was ist zu tun, wenn von den personalisierten Tickets auch in einem halben Jahr abgesehen werden sollte? Nichts tun, auf den nächsten Gewaltausbruch warten und abermals zur Jammerei übergehen? Das kann es nicht sein.

Die Sicherheitsdebatte läuft zur Unzeit und setzt neben den Fankurven dem Schweizer Klubfussball generell zu. Corona und beklemmende Geisterspiele sind nicht aus der Welt geschafft, wie Beispiele aus Deutschland und Österreich zeigen. Diese Woche hat die Swiss Football League beschlossen, bis Ende Jahr keine Gästesektoren mehr zu öffnen. Corona drückt auf den Schweizer Fussball, auch ökonomisch. Vieles bleibt ungewiss.

Das gezielte und wenige Minuten dauernde Ausrasten von ein paar jungen Zürcher Gewalttätern erweist dem Schweizer Fussball einen Bärendienst. Als ob er nicht schon genug zu schultern hätte. Mit dem Aufschieben der ID-Kontrolle gewinnt letztlich niemand.
STADION ALLMEND 1934 - 2009
\O/ cumk \O/ choooooom \O/

«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
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e. nord
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von e. nord » 23. Dez 2021, 11:25

https://www.sueddeutsche.de/sport/fussb ... -99-478324

vlt mag ja auch in der schweiz jemand mal einen präzedenzfall schaffen. obwohl mir solche polizeiaktionen wie letztens in bern kaum bekannt wären.

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bjaz
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von bjaz » 29. Dez 2021, 11:24

Bild

Ein Bild das die aktuelle Situation nicht schöner hätte festhalten können. Paradoxer geht es eigentlich nicht mehr. Da ist ein Gästesektor der begrenzt wird von einem meterhohen Zaun, der die Sicht auf das Spielfeld teilweise stark beeinträchtigt. Und da stehen sie - die rund 50 Fans - neben dem Gästesektor, weil Gästefans verboten wurden. Mit einem Banner möchten sie auf die Situation aufmerksam machen. «Liberté pour les ultras» steht darauf. Die Forderung nach Freiheit. Diese Fans definieren den Begriff Freiheit, sich in den Gästesektor einsperren zu lassen. Irgendwie witzig. Am Gästesektor hängt ein weiteres Banner mit einem grossen Pfeil, damit auch die ganz dummen merken worum es geht. Die Lösungen für die "Fanprobleme" wären eigentlich so einfach: Erstens keine neuen Probleme erzeugen (failed!) und zweitens die Fans anhören und ihnen gewisse Dinge zugestehen. Wer sich das Bild ansieht, der muss merken, dass die Fans definitiv nicht das Haupt-Problem sind.

In dieser Episode findet man Claudius Schäfer als Schuldigen. Ein heuchlerischer Hurensohn den man erst mal finden muss. Als Verein würde ich mich abartig aufregen. Das die Vereine das aber stillschweigend akzeptieren kann nur bedeuten, dass sie genauso trottelige und egozentrische Amateure sind.
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 26. Jan 2022, 09:32

https://fanarbeit.ch/fanarbeit-schweiz- ... aeufig-ein

chch, jetzt haben viola <3, sfl + co. gar keine "fans" mehr, die sie in ihren mitteilungen als "gesprächspartner" vorgaukeln kann. schonoblöd.

:clown:

greez
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 16. Feb 2022, 23:29

ezt aber ...

https://youtu.be/exzFl9rnp4k

:mrgreen: :eye: :clown: :pig:

tschon pöili geilo oléolé

da darf die grossartigste aller parteien natürlich nicht abseits stehen mit DER lösung fürs elende huuligenkrawallproblem. schon immer wieder prutal zufällig, dass alle zeitgleich dieselben super ideen haben.

aber leider tut sich trotz all den silbertablettpräsentierten patentrezepten weiterhin nichts. die chaoten wüten weiter. und die zefaupe verliert die wahlen. heilanddonnernomol.

who's next? scherom? adi? vffc?

greez
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 1. Mär 2022, 13:15

Pfadizeitung hat geschrieben:INTERVIEW

FCL-Präsident Stefan Wolf: «Die Klubs müssen mehr in ihre Fanarbeit investieren – notfalls unter Lizenzauflagen»


Nach der Zerstörungswut von Chaoten des FC Basel wartet der FC Luzern noch auf die Rechnung der Verkehrsbetriebe. Künftig sollen Gästeklubs zur Kasse gebeten werden, sagt FCL-Präsident Stefan Wolf. Er betont, wie wichtig ein guter Kontakt zu den eigenen Fans ist.


Alexander von Däniken und Jérôme Martinu

01.03.2022, 05.00 Uhr

Am Sonntag kam es beim Spiel des FC Lausanne-Sport gegen den FC Luzern zum Eklat: Chaoten aus dem Westschweizer Fanblock zündeten Böller, das Spiel musste beinahe abgebrochen werden. Es ist das aktuellste Kapitel einer Reihe von Ausschreitungen rund um Fussballspiele. Stefan Wolf, Präsident des FC Luzern, fordert rigorose Bestrafungen – und von den Klubs mehr Engagement bei der Fanarbeit.

Stefan Wolf, beim Auswärtsspiel am Sonntag in Lausanne haben Chaoten aus dem Heimsektor hinter Marius Müller Böller gezündet und einen Spielunterbruch provoziert. Wie geht es dem FCL-Goalie und was denken Sie über den Vorfall?

Stefan Wolf: Marius Müller geht es soweit gut – kurz nach dem Spiel klagte er noch über leichte Schmerzen in den Ohren, jedoch sollten diese keine bleibenden Schäden verursachen. Die Vorfälle im Stade de la Tulière gehören rigoros bestraft – klare Anzeichen dass dies geschehen wird, hat uns auch der Präsident von Lausanne persönlich abgegeben. Dass Spieler, aber auch Fans im Stadion um ihre Gesundheit fürchten müssen, darf nicht akzeptiert werden und muss entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen.

In Luzern haben Basler Chaoten Ende Januar Busse demoliert. Haben Sie die Rechnung der VBL schon erhalten?

Nein, noch nicht. Wir gehen aber davon aus, dass der Betrag höher ausfallen wird als beim letzten Mal.

Da musste der FC Luzern 15'000 Franken zahlen, weil Chaoten des FC St.Gallen Busse demoliert haben. Kommen Sie gerne für Schäden auf, die andere verursachen?

Natürlich nicht. Aber als Veranstalter sind wir heute zur Kostenübernahme verpflichtet. Würden wir nicht bezahlen, könnte uns die Bewilligung für die Heimspiele entzogen werden.

Bei Beschädigungen auf öffentlichem Grund gilt das Verursacherprinzip. Warum machen Sie sich nicht dafür stark, dieses auch für die Fan-Transporte umzusetzen?

Da laufen bereits Gespräche mit der Liga – es ist eine Forderung von uns, dass dies auf dieser Ebene diskutiert wird. Wichtig ist mir aber folgende Feststellung: Was nach dem Heimspiel gegen Basel passiert ist, verurteilen wir auf das Schärfste. Aber die Fans des FC Luzern waren nicht involviert. Wir pflegen einen sehr guten Kontakt zur Fankurve und führen mit einigen Schlüsselpersonen aus der Szene regelmässig Gespräche. Auch unsere Fans verurteilen, was nach den Heimspielen gegen St.Gallen im letzten Herbst und nun gegen Basel passiert ist.

Und trotzdem kommen solche Gewaltexzesse immer wieder vor.

Sie werden wohl nie ganz zu verhindern sein. Letztlich ist das, was im Rahmen von Fussballspielen passiert, auch ein Abbild der Gesellschaft. An Demonstrationen wie kürzlich in Zürich kommt es immer wieder zu Ausschreitungen. Passiert etwas vor oder nach einem Fussballspiel, erhält das in der öffentlichen Wahrnehmung mindestens so viel Gewicht, auch wenn es bei uns seltener passiert.

Hätten Sie es befürwortet, wenn die Basler Gästefans wie immer zu Fuss vom Bahnhof zu Stadion und zurück hätten gehen können?

Das war ein Entscheid der Bewilligungsbehörde und der Polizei und ist zu akzeptieren. Dass es zu solchen Vorfällen kommt, war aus unserer Sicht allerdings absehbar.

Immerhin hat die Luzerner Polizei klar kommuniziert, dass der Fussmarsch aufgrund früherer Vorkommnisse nicht mehr geduldet werden könne.

Ja, und trotzdem kam es bei der Frage, wer mit dem Auto hier war und wer noch etwas auf den Bus warten muss, zu Konflikten. Aber wie gesagt, die Polizei hatte ihre Gründe für den Entscheid.

Mit dem Fanmarsch haben die Basler ihr persönliches Leckerli, das sonst keine Gästefans haben. Müssen sich die Anwohner auf der Route weiterhin Littering, Vandalismus und nach Urin stinkende Hauseingänge gefallen lassen?

Das darf nicht toleriert werden. Solche Delikte gehören konsequent verfolgt und bestraft. Das hängt wiederum von den Ressourcen der Polizei ab. Und es liegt nicht am FC Luzern, zu beurteilen, was ausserhalb des Stadions durch die Polizei wie gehandhabt wird.

Tatsache ist, dass sich bei unserer Redaktion nach Vorfällen von Fussballchaoten Leute melden, die den Stadionbesuch mit ihren Kindern meiden, weil an Hochrisikospielen Polizisten in Vollmontur und Wasserwerfer abschreckend wirken.

Ich kann diese Leute verstehen. Umso wichtiger ist es, dass alle Akteure in einen intensiveren Dialog treten: Bewilligungsbehörden, Klubs, Politik, Fanarbeit und natürlich auch die Fans.

Nun setzt die Politik gehörig Druck auf. Seit den Krawallen beim Zürcher Derby letzten Herbst pocht die Konferenz der kantonalen Justiz- und Sicherheitsdirektoren auf die Umsetzung schärferer Massnahmen. Diesen Frühling wird eine Taskforce mögliche Lösungen präsentieren, darunter personalisierte Tickets. Begrüssen Sie diese Massnahme?

Sie würde kaum etwas bringen. Einerseits birgt eine Umsetzung viele technische und rechtliche Hürden, die dazu geführt haben, dass die ursprünglich geplante Einführung auf kommende Saison verschoben werden musste. Auch personell müssten wir aufrüsten. Andererseits können so Vorfälle wie nach dem Heimspiel gegen Basel mit personalisierten Tickets auch nicht verhindert werden.

In Kombination mit einer Sitzplatzpflicht bestünde immerhin eine grössere Chance, dass im Stadion weniger Pyros gezündet würden und Chaoten gar nicht erst anreisen.

Ich bin skeptisch, was die präventive Wirkung angeht. Ausserdem können randalierende Fans weiterhin individuell anreisen und ausserhalb des Stadions wüten. Im Stadion sorgen wir bereits so gut wie möglich für Ordnung.

Auch im Stadion sind Sie auf die Zusammenarbeit mit der Polizei angewiesen. Werden WCs demoliert, müssen Sie die Kamerabilder zur Identifizierung der Täterschaft der Luzerner Polizei übergeben. Wenn die Polizei die Namen übermittelt, können Sie ein Stadionverbot aussprechen. Arbeitet die Polizei aus Ihrer Sicht schnell genug?

Es kann sicher schneller gehen. Allerdings hat die Luzerner Polizei begrenzte Personalressourcen und arbeitet unter diesen Umständen sicher so schnell wie möglich. Dessen sind wir uns bewusst. Wir haben sowohl mit der Polizei wie auch mit Stadt Luzern und dem Kanton ein gutes Verhältnis. Das gilt übrigens auch für unsere Fans.

Zurück zu den Fantransporten: Der Luzerner Grossstadtrat Silvio Bonzanigo schlägt in einem Leserbrief vor, bei Hochrisikospielen auf Extrabusse zu setzen, die von den Gästeklubs organisiert werden und direkt zum Stadion fahren. So handhabt man es in Turin. Was halten Sie davon?

Aktuell sind die Fantransporte nicht einheitlich geregelt und meistens in der Verantwortung des Heimklubs. Hier gibt es wie bei der Kostenfrage sicher Verbesserungspotenzial. Generell braucht es Rahmenbedingungen und Massnahmen, die nachvollziehbar sind und in der ganzen Schweiz gleich angewendet werden.

Wo ist das Ihrer Meinung nach sonst noch zu wenig der Fall?

Es gibt zum Beispiel Kantone, in denen die Meldepflicht zu wenig kontrolliert wird. In der Pflicht sind aber auch die Klubs. Sie müssen mit einer verbindlichen Fanarbeit für einen Dialog mit den Fangruppierungen sorgen. Der FC Luzern investiert viel in die Fanarbeit und ist stolz auf die kreative, stimmungsvolle Fankurve. Eine solch gute Zusammenarbeit zwischen Fans, Klub, Polizei und Bewilligungsbehörden muss das Ziel in der ganzen Liga sein. Die Klubs müssen mehr in ihre Fanarbeit investieren – notfalls sollte die Liga entsprechende Vorgaben bei der Lizenzvergabe machen können.

Täuscht der Eindruck oder fühlen Sie sich angesichts des Chaotenproblems ohnmächtig?

Ohnmacht ist das falsche Wort. Wichtig ist mir, festzustellen, dass für die diskutierten Probleme nicht die FCL-Fans verantwortlich sind. Im Gegenteil: Wir haben super Fans, die immer wieder mit ausgeklügelten und kreativen Choreos begeistern. Es ist schade, dass dieser Aspekt zu wenig gewürdigt wird.

Wie wollen Sie sich bei den anderen Klubpräsidenten Gehör verschaffen?

Mein Vorgänger als Präsident des FC Luzern, Philipp Studhalter, dürfte sich auch als Präsident der Swiss Football League für eine positive Fankultur starkmachen. Auch erhoffe ich mir von der Vergrösserung des Komitees, also der strategischen Ligaführung, auf neun Personen frischen Wind. Entscheidend wird sein, dass die Fans besser eingebunden werden – auch in der Liga. In Gesprächen mit Vertretern der FCL-Fankurve stellt sich immer wieder heraus, dass auch harte Sanktionen gegen randalierende Fans befürwortet werden, solange keine Kollektivstrafen verhängt werden.

Zusammenfassend fordern Sie also eine bessere Einbindung der Fans in die Liga, Reformen beim Anreiseregime von Gästefans, und dass die Klubs ihre Fans an runde Tische holen.

Nicht zu vergessen das Ausschöpfen der bisher bekannten Massnahmen und eine einheitliche Umsetzung. Um wieder auf den unterbundenen Fanmarsch der Basler in Luzern zurückzukommen: In Lausanne weigern sich die dortigen Verkehrsbetriebe, den Transport der Gästefans sicherzustellen. Das ist aus bekannten Gründen nachvollziehbar, hat aber zur Folge, dass die Gästefans jeweils eine Stunde vom Bahnhof zum Stadion und zurück laufen müssen. Dass in Luzern Gästefans nicht laufen dürfen, in Lausanne aber müssen, ist nicht nur für Fans schwer verständlich.
STADION ALLMEND 1934 - 2009
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gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
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Schalker jung
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Schalker jung » 1. Mär 2022, 14:25

LU-57 hat geschrieben:
1. Mär 2022, 13:15
Pfadizeitung hat geschrieben:INTERVIEW

FCL-Präsident Stefan Wolf: «Die Klubs müssen mehr in ihre Fanarbeit investieren – notfalls unter Lizenzauflagen»


Nach der Zerstörungswut von Chaoten des FC Basel wartet der FC Luzern noch auf die Rechnung der Verkehrsbetriebe. Künftig sollen Gästeklubs zur Kasse gebeten werden, sagt FCL-Präsident Stefan Wolf. Er betont, wie wichtig ein guter Kontakt zu den eigenen Fans ist.


Alexander von Däniken und Jérôme Martinu

01.03.2022, 05.00 Uhr

Mit dem Fanmarsch haben die Basler ihr persönliches Leckerli, das sonst keine Gästefans haben. Müssen sich die Anwohner auf der Route weiterhin Littering, Vandalismus und nach Urin stinkende Hauseingänge gefallen lassen?

Das darf nicht toleriert werden.
Danke 57 für das online stellen des sehr guten Berichtes. Der obenengenannte Abschnitt geht wohl alle Kurven an. Imm8ist vor der Zone besser geworden. Werde jedoch nie verstehen, warum man seine Getränke im Coop kauft und dann vor der Zone konsumiert. Wenn es zu teuer ist. TRINKT WENIGER. Und vor allem Entsorgt den mitgebrachten Müll selber und nicht auf Kosten der Zone.
1000 Trainer schon verschliessen, Spieler kommen Spieler gehen
doch was stehts bleibt sind wir Luzerner die immer Treu zur Mannschaft stehn

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Master » 1. Mär 2022, 15:08

Da sind bei Wolfs Aussagen Sequenzen dabei, WO man so noch (gefühlt) nie von einem FCL-Exponenten gehört hat. Das dann sogar noch mehrfach. Dazu noch eine leise Kritik am Verhalten der Behörden(-vertreter) gegenüber der Fans..

Ich habe da fast ein Tränchen der Freude, ob so viel Wertschätzung, zu verdrücken [-o<
L U C E R N E - Till I Die!

Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!

Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben:
4. Mär 2021, 10:55
Danke sonnenkönnig*
*meine Prophezeiung in der Signatur ist kolossal falsch.. Die Fanszene hat sich geeint und geformt durch ihn, um den Verein steht es schlechter als erwartet..

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Aufwindfahne » 1. Mär 2022, 16:11

Ich will den allgemeinen Gottesdienst hier ja nicht stören, aber es bleiben schon auch ein paar befremdende, irritierende Aussagen übrig. U.a. nervt mich, dass nicht präzisiert wird, was "unsere Fans verurteilen", was denn nach dem Heimspiel gegen Basel passiert ist. Das wird die Mehrheit der Leser genau so interpretieren, wie es Martinu gerne hat -was aber eine komplett verzerrte Wahrnehmung bedeutet.
Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst was dafür zu tun,
ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.

I don‘t have dreams. I have goals.

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von bjaz » 1. Mär 2022, 17:43

Dito. Die Fragen sind scheisse, die Antworten ok, bergen aber Boomerang-Gefahr. Passiert mal etwas in den eigenen Reihen, was Wolf definitiv nicht ausschliessen kann, dann kriegt er einige Sätze aus dem Interview um die Ohren.

Mich regt das Interview aber mehr auf als dass mich die Antworten von Wolf freuen. Dass die Bullen mit ihrer Vorgehensweise gegen Basel einfach wieder so davon kommen kann ich nicht akzeptieren. Das Vorgehen rechtfertigt keine demolierten Busse oder Sonstiges, aber es war eine reine Provokation seitens Luzerner Polizei. Auf Willkür folgt als Antwort Ohnmacht vor dem System, welche sich dann irgendwie entlädt. Auf die Mitverantwortung der Polizei sollte man gerade als FCL, der sich in einem gesunden Verhältnis zu den eigenen Fans sieht, zumindest hinweisen, wenn man schon nicht bereit ist Konsequenzen zu fordern. Ansonsten ist dieses Verhältnis schneller passé als man denken kann.

Der FCL muss einen grossen Anteil an den Polizeikosten mittragen, kann aber das Polizeiaufgebot und deren Strategie nicht mitbestimmen. Da steht dann gegen irgend eine Kleinst-Szene wieder der Wasserwerfer in den Strassen, vermittelt Stadtbewohnern ein bedrohliches Bild und der FCL muss die Scheisse bezahlen. Da schiessen Bullen auf Personen, die nichts anderes getan haben, als an ein Fussballspiel zu gehen. Und jetzt muss der FCL die Kosten für die demolierten Busse bezahlen? Ich sehe es nicht wie Wolf, dass das einfach zu "akzeptieren" ist. Überhaupt nicht. Aber dann wieder blöd rumjammern, weil man ja jetzt schon so viel mehr bezahlen muss, als andere Vereine in anderen Kantonen.

Gerade auch mit dem Hintergrund, dass wieder dieses gottlose "Familien"-Argument kommt, die sich nicht sicher fühlen. Gemäss einer Umfrage der Fanarbeit fühlen sich 95% der Matchbesucher sicher. Für etwas hat man als FCL doch an dieser Umfrage mitgewirkt, um genau bei solchen bekackten Interviews darauf hinzweisen, dass man sich als Familie sicher fühlen kann. Das Narrativ des "verschwindend kleinen Teils unter den Zuschauern" könnte man auch gerne mal umdrehen und für sich nutzen. Stattdessen zeigt Wolf Verständnis dafür, dass "Familien das Stadion meiden"? Dein Ernst?! Aber ja, das stimmt wohl, da man als normaler Zuschauer Angst haben muss von der Polizei grundlos niedergeschossen zu werden.

Womöglich wurden aber einfach die Fragen ausgewählt, welche dem Peino Martinu für seine Hetze gepasst haben und ich tue Wolf unrecht. Davon ist allerdings nicht auszugehen, da es sich dabei um einen "Medienpartner" handelt.

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von the_wolf » 1. Mär 2022, 20:25

WORD bjaz

mit martinu hatte ich bei waltis fahnengate per mail kontakt.

jeder buchstabe war zuviel. das ist echt ein geklonter bornhauser.

immer gegen subkulturen jagen, aber sich brav im stattkino zeigen...und womöglich noch die fdp wählen...nei sorry...

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UNDERCOVER
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von UNDERCOVER » 2. Mär 2022, 00:47

Wie man die Fragen hätte beantworten sollen:
LU-57 hat geschrieben:
1. Mär 2022, 13:15
Pfadizeitung hat geschrieben:INTERVIEW

FCL-Präsident Stefan Wolf: «Die Klubs müssen mehr in ihre Fanarbeit investieren – notfalls unter Lizenzauflagen»


Nach der Zerstörungswut von Chaoten des FC Basel wartet der FC Luzern noch auf die Rechnung der Verkehrsbetriebe. Künftig sollen Gästeklubs zur Kasse gebeten werden, sagt FCL-Präsident Stefan Wolf. Er betont, wie wichtig ein guter Kontakt zu den eigenen Fans ist.


Alexander von Däniken und Jérôme Martinu

01.03.2022, 05.00 Uhr

Am Sonntag kam es beim Spiel des FC Lausanne-Sport gegen den FC Luzern zum Eklat: Chaoten aus dem Westschweizer Fanblock zündeten Böller, das Spiel musste beinahe abgebrochen werden. Es ist das aktuellste Kapitel einer Reihe von Ausschreitungen rund um Fussballspiele. Stefan Wolf, Präsident des FC Luzern, fordert rigorose Bestrafungen – und von den Klubs mehr Engagement bei der Fanarbeit.

Stefan Wolf, beim Auswärtsspiel am Sonntag in Lausanne haben Chaoten aus dem Heimsektor hinter Marius Müller Böller gezündet und einen Spielunterbruch provoziert. Wie geht es dem FCL-Goalie und was denken Sie über den Vorfall?

Stefan Wolf: Marius Müller geht es soweit gut – kurz nach dem Spiel klagte er noch über leichte Schmerzen in den Ohren, jedoch sollten diese keine bleibenden Schäden nach sich ziehen. Die Vorfälle im Stade de la Tulière gehören angemessen bestraft – klare Anzeichen dass dies geschehen wird, hat uns auch der Präsident von Lausanne persönlich abgegeben. Dass Spieler, aber auch Fans im Stadion um ihre Gesundheit fürchten müssen, darf nicht akzeptiert werden und muss Konsequenzen nach sich ziehen.

In Luzern haben Basler Chaoten Ende Januar Busse demoliert. Haben Sie die Rechnung der VBL schon erhalten?

Nein, noch nicht. Wir gehen aber davon aus, dass der Betrag höher ausfallen wird als beim letzten Mal.

Da musste der FC Luzern 15'000 Franken zahlen, weil Chaoten des FC St.Gallen Busse demoliert haben. Kommen Sie gerne für Schäden auf, die andere verursachen?

Natürlich nicht. Das Problem ist: Die Polizei zwingt die Gästefans auf die Busse und sie zwingt uns als Veranstalter, allfällige Schäden zu bezahlen. Weder die Gästefans noch wir wollen diese Busse und auch die VBL würden sicherlich gerne darauf verzichten. Aber die Polizei setzt sich hier rigoros durch.

Bei Beschädigungen auf öffentlichem Grund gilt das Verursacherprinzip. Warum machen Sie sich nicht dafür stark, dieses auch für die Fan-Transporte umzusetzen?

Wir verurteilen diese Sachbeschädigungen und befürworten, dass die fehlbaren Personen für ihr Verhalten belangt werden. Das Problem ist: Den Gästefans ist es völlig egal, wenn wir als Heimclub für ihre Schäden aufkommen müssen. Wichtig wäre hier, dass erstens konfliktträchtige Situation von allen Involvierten möglichst vermieden werden und zweitens Straftäter konsequent verfolgt werden, ohne jedoch ganze Fankurven kollektiv zu bestrafen.

Und trotzdem kommen solche Gewaltexzesse immer wieder vor.

Sehen Sie: Die Basler Fans wollen keine Busse. Sie wollen zu Fuss auf die Allmend. Zwingt man sie trotzdem, per Bus zum Stadion zu fahren, so machen sie diese ganz einfach kaputt. Nun gibt es zwei Varianten: Man hält an den Bussen fest und lebt mit den Schäden oder man lässt sie zu Fuss zur Allmend gehen und muss dafür keine VBL-Busse reparieren. Aus meiner Sicht wäre vernünftig, dass die Luzerner Polizei hier über ihren Schatten springt, aber dieser Entscheid liegt nicht bei mir.

Hätten Sie es befürwortet, wenn die Basler Gästefans wie immer zu Fuss vom Bahnhof zu Stadion und zurück hätten gehen können?

Ja klar, denn dass es zu solchen Vorfällen kommt, war aus unserer Sicht absehbar.

Immerhin hat die Luzerner Polizei klar kommuniziert, dass der Fussmarsch aufgrund früherer Vorkommnisse nicht mehr geduldet werden könne.

Ich verstehe den Ärger. Das Ergebnis gibt der Luzerner Polizei meiner Einschätzung nach nicht recht, denn die Schäden und Konflikte sind nun nicht kleiner.

Mit dem Fanmarsch haben die Basler ihr persönliches Leckerli, das sonst keine Gästefans haben. Müssen sich die Anwohner auf der Route weiterhin Littering, Vandalismus und nach Urin stinkende Hauseingänge gefallen lassen?

Nein. Erstens dramatisieren Sie die Verhältnisse. Und zweitens setzt der FC Luzern alles daran, solche Auswüchse zu vermeiden.

Tatsache ist, dass sich bei unserer Redaktion nach Vorfällen von Fussballchaoten Leute melden, die den Stadionbesuch mit ihren Kindern meiden, weil an Hochrisikospielen Polizisten in Vollmontur und Wasserwerfer abschreckend wirken.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Bedenkenträger effektiv ein Spiel besucht haben. Denn 95% unserer Zuschauer fühlen sich im Stadion sicher, wie eine Studie der Hochschule Luzern gezeigt hat. Für Stadionbesucher, die andere Erfahrungen gemacht haben sollten, stehe ich gerne mit individuellen Lösungen zur Verfügung, denn Sicherheit ist beim FC Luzern Chefsache.

Nun setzt die Politik gehörig Druck auf. Seit den Krawallen beim Zürcher Derby letzten Herbst pocht die Konferenz der kantonalen Justiz- und Sicherheitsdirektoren auf die Umsetzung schärferer Massnahmen. Diesen Frühling wird eine Taskforce mögliche Lösungen präsentieren, darunter personalisierte Tickets. Begrüssen Sie diese Massnahme?

Absolut nicht, denn sie würde kaum etwas bringen. Einerseits birgt eine Umsetzung viele technische und rechtliche Hürden, die dazu geführt haben, dass die ursprünglich geplante Einführung auf kommende Saison verschoben werden musste. Auch personell müssten wir aufrüsten. Andererseits können Vorfälle wie nach dem Heimspiel gegen Basel mit personalisierten Tickets auch nicht verhindert werden.

In Kombination mit einer Sitzplatzpflicht bestünde immerhin eine grössere Chance, dass im Stadion weniger Pyros gezündet würden und Chaoten gar nicht erst anreisen.

Wenn es etwas gibt, dass die Situation in den Stadien und den Innenstädten ernsthaft eskalieren liesse, dann wären das solche Massnahmen. Oder glauben Sie, dass sich die Fankurven solche Massnahmen einfach so bieten liessen? Die Clubs haben jedenfalls absolut kein Interesse daran, mit solch undurchdachten Massnahmen an der Eskalationsspirale zu drehen und den Stadionbesuch effektiv zu einem gefährlichen Unterfangen zu machen.

Auch im Stadion sind Sie auf die Zusammenarbeit mit der Polizei angewiesen. Werden WCs demoliert, müssen Sie die Kamerabilder zur Identifizierung der Täterschaft der Luzerner Polizei übergeben. Wenn die Polizei die Namen übermittelt, können Sie ein Stadionverbot aussprechen. Arbeitet die Polizei aus Ihrer Sicht schnell genug?

Ernsthafte Sachbeschädigungen kommen zum Glück nur sehr selten vor. Die Luzerner Polizei arbeitet mit den Personalressourcen, die ihr zur Verfügung stehen, und sie arbeitet unter diesen Umständen sicher so schnell wie möglich.

Zurück zu den Fantransporten: Der Luzerner Grossstadtrat Silvio Bonzanigo schlägt in einem Leserbrief vor, bei Hochrisikospielen auf Extrabusse zu setzen, die von den Gästeklubs organisiert werden und direkt zum Stadion fahren. So handhabt man es in Turin. Was halten Sie davon?

Diese Idee ist nicht zu Ende gedacht. Denn am Ende hängt alles davon ab, ob wir die Gästefans konzentriert im Gästesektor haben wollen oder verteilt über die Heimsektoren. Würden solche Extrabusse eingesetzt, so würden die Gästefans diese nicht nutzen. Stattdessen würden sie individuell anreisen und Tickets in Heimsektoren kaufen. Und das ist sicher nicht die Lösung, die Herrn Bonzanigo vorschwebt, denn dies führte nicht zu mehr Sicherheit im Stadion.

Wo ist das Ihrer Meinung nach sonst noch zu wenig der Fall?

Es gibt zum Beispiel Kantone, in denen die Meldepflicht zu wenig kontrolliert wird. In der Pflicht sind aber auch die Klubs. Sie müssen mit einer verbindlichen Fanarbeit für einen Dialog mit den Fangruppierungen sorgen. Der FC Luzern investiert viel in die Fanarbeit und ist stolz auf die kreative, stimmungsvolle Fankurve. Eine solch gute Zusammenarbeit zwischen Fans, Klub, Polizei und Bewilligungsbehörden muss das Ziel in der ganzen Liga sein. Die Klubs müssen mehr in ihre Fanarbeit investieren – notfalls sollte die Liga entsprechende Vorgaben bei der Lizenzvergabe machen können.

(Diese Anschlussfrage wäre wohl entfallen. Die Antwort ist ohnehin nicht besonders clever, da sie auf den FCL zurückfallen wird, falls die eigenen Fans in Zukunft negativ auffallen sollten. Und der Punkt mit der obligatorischen Fanarbeit ist auch Mumpitz, denn dies bringt nichts wenn die Fankurve die Fanarbeit nicht akzeptiert; siehe FCZ.)

Täuscht der Eindruck oder fühlen Sie sich angesichts des Chaotenproblems ohnmächtig?

Absolut nicht. Beim FC Luzern sind wir begeistert über die phänomenale Unterstützung, den uns die Fankurve im Moment gewährt. Angesichts unserer sportlichen Lage ist dies alles andere als selbstverständlich, aber dies ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Für diesen Rückhalt und die Kraft, die eine Fankurve unserer Mannschaft in einer sehr schwierigen Situation vermittelt, sind wir enorm dankbar.

Wie wollen Sie sich bei den anderen Klubpräsidenten Gehör verschaffen?

Entscheidend wird sein, dass die Fans besser eingebunden werden – auch in der Liga. In Gesprächen mit Vertretern der FCL-Fankurve stellt sich immer wieder heraus, dass Sanktionen gegen randalierende Fans akzeptiert werden, sofern diese mit Augenmass verhängt werden und solange Kollektivstrafen ausgeschlossen sind.

Zusammenfassend fordern Sie also eine bessere Einbindung der Fans in die Liga, Reformen beim Anreiseregime von Gästefans, und dass die Klubs ihre Fans an runde Tische holen.

Genau. Beim FC Luzern gehen wir mit gutem Beispiel voran und binden unsere Fanbasis wo immer möglich ein. Die Ergebnisse geben uns bisher recht.

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Don Pedro » 2. Mär 2022, 08:29

hehe. Ich habe mir das originale Interview nicht angetan. Aber dank UC habe ich nun wenigstens ein für mich befriedigendes Interview lesen können.
Die ganze Wahrheit unzensiert.

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 2. Mär 2022, 11:37

wuala.

wenn man sich - ohne not - auf ein solches interview einlässt, sollte man sich auch entsprechend vorbereiten und einen plan haben, was für eine aussage man platzieren möchte (und das natürlich unabhängig davon, was für trottelfragen gestellt werden).

dies ist dem feschbachwouf wohl erst bei der allerletzten frage wieder es bitzeli in den sinn gekommen. dann wars halt schon zu spät.

wenn man immer nur in der defensive bleibt und versucht, die ewigen angriff(chen - ist ja bloss die pfadizeitung) abzuwehren, wird sich am öffentlichen bild nie etwas ändern. dies kann uns fans scheissegal sein. dem fcl ists scheinbar (und hoffentlich) nicht. entsprechend müsste der fcl (insbesondere in der aktuellen situation, wo man mit dem eigenen anhang eine wirklich gute basis hat) halt auch mal in die offensive gehen (und etwas riskieren). sonst wirds schwierig, (etwas) zu gewinnen. soll scheinbar auch in diesem tschuttisport so sein.

von dem her: nichts erreicht, nichts verkackt. aber chance vertan. einmal mehr muss man sagen.

greez
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«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 15. Mär 2022, 14:56

:lol: :eye: :happy1:

stierli 2.0
FC Schaffhausen hat geschrieben: ALLGEMEIN
Sektor B / Offener Brief des Präsidenten
14. März 2022
Liebe FCS Familie, Liebe FCS Fans

Der Spitzensport braucht die Fans, ohne jeglichen Zweifel.

Die Fans und das Publikum geben den Spielern/Sportlern die Atmosphäre, die Anerkennung oder Teils sogar die Plattform zum Star um Spitzenleistungen zu vollbringen.

Ohne Fans und Publikum kein Spitzensport.

Nur, welche Fans brauchen wir?

Heutzutage ist nicht Fan gleich Fan.

Da gibt es diejenigen, welche von Sion in Bern die Toiletten im Stadion komplett zerstörten.

Dann gibt es diejenigen, welche in der wefox Arena Teile der Toiletten im Gästesektor zerstören. Zuletzt geschehen im Spiel FCS : Winterthur vom 25. Februar 2022.

Dann gibt es diejenigen, welche am 26. Mai 2019 ein Banner mit sexistischem Inhalt im Auswärts Spiel des FCS in Winterthur entrollten. Als Einstieg beim FCS durfte ich die Busse, die die Swiss Football League dem FCS für diese verwerfliche Aktion aussprach, bezahlen. Es waren CHF 13’000.

Dann gibt es diejenigen, die im Spiel FCS : Stade Lausanne Ouchy, vom 1. März 2022, immer wieder rufen: Sch…. Winterthur! Obwohl diese Mannschaft gar nicht auf dem Spielfeld steht.

Dann gibt es diejenigen, die sich ganz Schwarz bekleiden, obwohl ihre Mannschaft in Gelben Leibchen spielt. Dies sei das Markenzeichen ihrer Art von Fan Gruppe.

Da bin ich wohl zu alt um dies zu verstehen…

Nun beschwert sich ein Teil der Bierkurve, dass Sie durch die Schliessung ‘Ihres’ Sektor B im Spiel gegen Yverdon, aus ‘Ihrem Wohnzimmer’ ausgesperrt wurden.

Sie, die Treuesten, würden nicht wertgeschätzt und sie würden auf ihre Art und Weise reagieren, indem sie bis zur lückenlosen und endgültigen Klärung dieses Umstands die wefox Arena meiden.

Ich will das Wort ‘Treue’ das gebraucht wird genauer hinterfragen:

Wo seid ihr Bierkurven Fans gewesen als der FCS vor 3 Jahren kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stand?

Wo seid ihr Bierkurven Fans während der Pandemiezeit gewesen, als Zutritte zu den Stadien nur mit der nötigen Impfung oder einem gültigen Test möglich war?

Zeiten in denen der FCS dringend eure Unterstützung gebraucht hätte.

Ein wirklicher Fan steht auch in schwierigen Zeiten zum Club und zur Mannschaft.

Auch wird von euch Bierkurven Fans das Wort ‘Euer Wohnzimmer im Stadion’ verwendet, welches euch mit der Schliessung gegen den FC Yverdon genommen wird.

Es gibt zurzeit Leute die ihr Wohnzimmer verlieren.

Dies geschieht jedoch nicht in Schaffhausen sondern in der Ukraine.

Diese Menschen haben allen Grund sich zu beklagen und verdienen unsere ganze Unterstützung.

In der wefox Arena von ‘Eurem Wohnzimmer’, das euch genommen wird zu sprechen, ist in solchen Zeiten und ganz allgemein weit verfehlt.

Nun versucht ihr ‘Euren Club’ mit der Aktion, nicht mehr zu den Heimspielen des FCS zu kommen, unter Druck zu setzen und zu bestrafen.

Dies ist in dieser Art und Weise nicht möglich. Wir lassen uns nicht unter Druck setzen. Die Entscheidung den Sektor B für gewisse Spiele nicht zu öffnen wurde im Interesse des Clubs getroffen. Nicht gegen die Zuschauer im Sektor B.

Liebe Bierkurven Fans,

wie alle anderen Match Besucher, kauft ihr ein Ticket im jeweiligen Sektor für CHF 10 oder CHF 25, abhängig von eurer Kategorie (Student/AHV Bezüger, Familie etc.). 14jährige und jüngere haben freien Eintritt.

Seid ihr Kunde der Schaffhauser Kantonalbank wird noch ein Rabatt von CHF 5 auf jedem Ticket gewährt.

Damit erwirbt ihr das Recht das jeweilige Spiel zu besuchen.

Nicht mehr und nicht weniger.

Im Spiel gegen den FC Winterthur vom 25. Februar 2022 wurden die FCS Junioren mit ihren Eltern von uns eingeladen.

Über 200 haben diese Einladung angenommen und die Mannschaft lautstark unterstützt.

Am Schluss des Spiels standen viele der Kinder am Tribünen Geländer und haben den Spielern der FCS Mannschaft mit glänzenden Augen zugejubelt. Viele davon in Gelb/Schwarzen Leibchen.

Kommen wir zurück auf die Frage, die ich am Anfang gestellt habe

Welche Fans brauchen wir?

Ich weiss welche Fans wir brauchen. Welche wir versuchen Best möglichst zu pflegen und welche wir schätzen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den 764 Zuschauern, die die Mannschaft im letzten Spiel gegen Yverdon immer wieder lautstark unterstützten.

Freundliche Grüsse und hopp FCS!
Roland Klein
Präsident
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«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von cuervo » 15. Mär 2022, 16:16

Wow, das muss man sich einmal alles auf der Zunge zergehen lassen... :jocolor: :freespeech:

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Beo
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Beo » 15. Mär 2022, 16:40

Bierkurve Schaffhausen hat geschrieben:Stellungnahme bzgl. des offenen Briefes von R.K.:
Liebe Freunde, Unterstützer, Fans, Supporter...
1.) Zu Beginn dieses offenen Briefes wurden verschiedene Delikte genannt, welche uns durch die Blume zur Last gelegt werden sollten, bzw. verdeutlichen sollten, dass nicht jeder Fan erwünscht ist, was einen hinterfragen lässt, ob man sich WIRKLICH in der aussichtsreichen Position sieht, sich aus den Unmengen begeisterter Zuschauer die lohnendsten aussuchen zu können. Eines hiervon war der doch sehr schwerwiegende Vorfall in Winti, als dieses inakzeptable Spruchband gezeigt wurde. Hierzu können wir einmal mehr wiederholen, dass dies von uns auch nach 3 Jahren zutiefst bedauert wird. Soweit uns bekannt ist, wurden jedoch von uns keinerlei mutwillige Sachbeschädigungen begangen.
Weiter sahen wir uns mit dem Vorwurf konfrontiert, uns in schwarzen Kleidern ins Stadion zu begeben. Hierzu kann sehr deutlich erwähnt werden, dass es keinerlei Auflagen gibt, welche uns die Farbe der Kleidung vorschreibt. Weiter -und dies ist an dieser Stelle ausschliesslich die Meinung des Verfassers- obliegt es in keinster Weise meinem modischen Geschmack in einer gelben Winterjacke aus dem Haus zu gehen, wozu mir sicherlich Viele beipflichten werden. Hinzu kommt, dass auch Schwarz eine unserer Vereinsfarben darstellt, nur falls der eine oder andere dies nach all den Jahren noch nicht bemerkt haben sollte.
Genug der Lächerlichkeiten...!
2.) Dass die Kurve unser "Wohnzimmer" ist, ist schlicht eine rethorische Art und Weise auszudrücken, welche Bedeutung dieser Ort für uns darstellt. R.K. phantasiert sich zu dieser Wortwahl einen Bezug zum derzeit aktiven Ukraine-Krieg zusammen. Als Person, welche in der Öffentlichkeit steht, würde ich mich für dieses ziehen der Zusammenhänge in Grund und Boden schämen! Wie kann man es wagen eine Wortwahl unsererseits DERART zu verunglimpfen und sie auf eine Situation zu projezieren, in der Menschen zu tausenden sterben, verletzt werden, teils hungern und vor dem Nichts stehen???
Mehr als "EKELHAFT", kann und darf einem hierzu nicht einfallen!
3.) Wie bereits in einem vorigen Beitrag unsererseits erwähnt, stehen nach diesem Brief gewisse Unwahrheiten im Raum, zu der wir die Möglichkeit gaben, sie richtig zu stellen, was jedoch nicht geschah...
Einmal wurde geschrieben, dass unsere Junioren mit ihren Eltern eingeladen wurden, ins Stadion zu kommen und das Spiel zusammen zu geniessen. War dies wirklich so?
War es vielleicht doch eher so, dass DIE JUNIOREN eingeladen wurden (welche ironischerweise altersbedingt sowieso keinen Eintritt schuldig sind!) und den begleitenden Elternteilen der volle Tagespreis abgeknöpft wurde???
Es wurde geschrieben, die Entscheidung unseren Sektor B "nicht zu öffnen wurde im Interesse des Clubs getroffen"...
Sagte man nicht vor wenigen Tagen noch den Schaffhauser Nachrichten, die Schliessung unseres Sektors sei mit führenden Mitgliedern der Fangruppen besprochen worden???
Nur zwei Beispiele einer mittlerweile doch sehr langen Liste von äusserst fragwürdigen Vorgängen innerhalb der Vereinsführung, von leeren Versprechungen und falschen Hoffnungen...
4.) Wenn angeprangert wird, wir Fans seien nicht da gewesen als es unserem Club in welcher Hinsicht auch immer schlecht ging, so empfiehlt es sich, eigene Recherchen anzusetzen und vielleicht doch ab und an den Kontakt zu suchen...Wir waren uns geschlossen einig, kein Spiel zu besuchen, welches von der Zertifikatspflicht betroffen war. Trotzdem waren wir IMMER da, sei es an den Heimspielen in der Ecke Sektor B/C, oder unerkannt sogar auswärts. Von unserer Unterstützung zu EUREN Gunsten während den Querelen des Stadionstreits mal ganz abgesehen...
Wir waren immer da, wir sind zum aktuellen Zeitpunkt da und wir werden auch noch da sein wenn so manche Ratte das sinkende Schiff schon längst verlassen hat....
Hier wird eine seit vielen Jahren währende Kultur unseres Clubs und seiner Kurve mit Füssen getreten. Zuerst verschenkte man unsere regionalen Wurzeln und nun werden die letzten Verbliebenen auf eine unverschämte, verlogene Art vertrieben, die seines Gleichen sucht!
Abschliessend fügen wir an, dass wir bis heute zu Gesprächen bereit waren. Wir boten öffentlich an, die eigenen Lügen in der Presse zu beseitigen. Bis kurz vor dem Heimspiel gegen Yverdon suchten wir den Kontakt zur Geschäftsführung. Bis zur letzten Sekunde waren wir bereit, Kompromisse zu erarbeiten, um gemeinsame Ziele zu setzen und diese auch zu erreichen.
Nach dem heute jedoch der wohl schwärzeste Tag in der Beziehung unseres FC Schaffhausen mit seinen Fans in Erscheinung trat, sehen wir uns gezwungen, den Vorgängen in der Führungsetage unseres FCS fernzubleiben und sie somit auch nicht im geringsten zu Unterstützen.
Unserer Mannschaft werden wir die uns bestmögliche Unterstützung für den Rest der Saison bieten, welche uns nun noch geblieben ist.
Gez.
BKSH
AP/SH seit 2003
SZSH seit 2014
Was die Reaktion der Bierkurve betrifft, so habe ich auch schon professionellere Stellungnahmen von Fankurven gelesen. :roll:

Schaffhausen glaubs allgemein chli Wutbürger-Hotspot…
Nicola Sturgeon, Premierministerin von Schottland, 19.06.2019 hat geschrieben:
"I still don’t fully understand how it works, but I understand enough to know that I hate VAR!"

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 16. Mär 2022, 16:54

Don Pedro hat geschrieben:
26. Nov 2021, 13:37
Die Südkurve wurde für 2 Derby-Heimspiele gesperrt. Plus noch ein Spiel auf Bewährung "obendrauf".
Hat ja noch genügend Platz im restlichen Stadion..
ganz prutal überraschend ist die südkurve beim derby trotzdem im stadion. etwas überraschender finden das sogar alle gut.

https://www.tagesanzeiger.ch/suedkurve- ... 4425054934

greez
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_Birdman_
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von _Birdman_ » 4. Apr 2022, 16:06

https://www.zentralplus.ch/polizei/fcl- ... Tiu8FUkB_o

Trotz reisserischem Titel ein relativ ausgewogener Artikel, obwohl z.T. etwas vereinfacht dargestellt und mit ein paar Ungenauigkeiten (aber im Vergleich zum investigativen Blick ist das meckern auf hohem Niveau). Gerade für ein nicht-fussballaffines Publikum eine doch ziemlich ausführliche Schilderung, weshalb Krethi und Plethi bei ihrem samstäglichen Einkaufsbummel an an martialisch anmutenden Power Rangers vorbeilaufen müssen. Das könnte durchaus auch etwas Verständnis in der Bevölkerung generieren (aber das ist evtl. einfach Wunschdenken :clown: )

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