NZZ hat geschrieben:Kleines Ausrufezeichen
Die Young Boys haben sich gegen den FC Luzern im Stade de Suisse einen 2:1-Sieg erkämpft und belegen neu den fünften Rang in der Super League.
Peter Birrer, Bern
(si) Die Akte Dimitar Rangelow lag in Luzern oft auf dem Tisch. Im verlorenen Play-off zur Europa League liess sich der Bulgare in Genk einen dümmlichen Platzverweis zuschulden kommen. Im Training wurde er später gegen einen Mitspieler handgreiflich, was eine Beichte nach sich zog. Er ist zudem ein Transfer des Sportchefs Heinz Hermann, was auf die Machtkämpfe im Klub einwirkte. Rangelow gelobte Besserung und kam unter Zugzwang, weil er fast keine Tore erzielte.
Im Nachtragsspiel in Bern, das wegen der Fernseh-Direktübertragung erst nach 20 Uhr, unter unwirtlichen Bedingungen und vor viel weniger als den angegebenen 16 537 Zuschauern vonstatten ging, versuchte Rangelow vergeblich, seine Bilanz (14 Einsätze, 1 Tor) aufzubessern. Er hatte drei gute Torchancen, aber mit dem YB-Goalie Marco Wölfli einen Goalie gegen sich, der an dem Abend ein Meister seines Fachs war. Wölfli liess in der ersten Halbzeit nur den von Sutter abgelenkten Schuss Puljics zum 0:1 passieren, weshalb sich das Luzerner Chancenplus nicht im Resultat niederschlug. Dabei blieb es, weil Wölfli kurz vor Schluss auch noch ein Eigentor Doubais vereitelte.
Zu diesem Zeitpunkt hiess es längst 2:1, das sich die beileibe nicht gefestigten Berner mehr erkämpften als erspielten. Der Luzerner Torhüter Zibung war nicht Wölfli und liess in der 21. Minute den Distanzschuss Farneruds unter dem Körper hindurch gleiten – krasser Fehler, 1:1. Kurz vor der Pause traf Zarate zum 2:1. So setzte YB in der Kälte auch in der Meisterschaft wieder einmal ein kleines Ausrufezeichen. Ein kleines zwar nur, aber immerhin eines. Man ist in Bern derzeit mit wenig zufrieden.