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FC Basel 1893
- Gabor_Gerstenmaier
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Re: FC Basel 1893
Wieso heult dieser Heiko Vogel eigentlich immer so rum? Früher fand ich den noch irgendwie stabil und erheiternd. Jetzt nur noch elendig.
"Wir haben am Do Abend gespielt und nun am So nach dem Mittag müssen wir schon wieder ran" - Ja und? Machen viele andere Teams auch. Und by the way...gibt wohl hier viele, die am Montag arbeiten und dann am Dienstag gleich auch nochmals. Und Mittwoch nomol...und am Donnerstag grad auch nomol.
Man stelle sich vor, wir bräuchten nach einem Süüfer-Sonntig in Basel immer 3 Tage Regeneration...Sorry, soll mal aufhören zu flennen, die alte Heulsuse.
"Wir haben am Do Abend gespielt und nun am So nach dem Mittag müssen wir schon wieder ran" - Ja und? Machen viele andere Teams auch. Und by the way...gibt wohl hier viele, die am Montag arbeiten und dann am Dienstag gleich auch nochmals. Und Mittwoch nomol...und am Donnerstag grad auch nomol.
Man stelle sich vor, wir bräuchten nach einem Süüfer-Sonntig in Basel immer 3 Tage Regeneration...Sorry, soll mal aufhören zu flennen, die alte Heulsuse.
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„Manche Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich bin von dieser Einstellung sehr enttäuscht.
Ich kann Ihnen versichern, es ist sehr viel wichtiger als das!“
1901 FC LUZERN - 1960 /// 1989 /// 1992 /// 2021
„Manche Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich bin von dieser Einstellung sehr enttäuscht.
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Re: FC Basel 1893
"Immer dieselbe Frage!?!1!!1?!"Gabor_Gerstenmaier hat geschrieben: ↑25. Apr 2023, 08:32 Wieso heult dieser Heiko Vogel eigentlich immer so rum? Früher fand ich den noch irgendwie stabil und erheiternd. Jetzt nur noch elendig.
"Wir haben am Do Abend gespielt und nun am So nach dem Mittag müssen wir schon wieder ran" - Ja und? Machen viele andere Teams auch. Und by the way...gibt wohl hier viele, die am Montag arbeiten und dann am Dienstag gleich auch nochmals. Und Mittwoch nomol...und am Donnerstag grad auch nomol.
Man stelle sich vor, wir bräuchten nach einem Süüfer-Sonntig in Basel immer 3 Tage Regeneration...Sorry, soll mal aufhören zu flennen, die alte Heulsuse.
Diese latent aggressive Abwehrhaltung zeigt doch, dass er im Amt als Sportdirektor und Trainer schlicht überfordert ist...
- malfunction
- Forumgott
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Re: FC Basel 1893
erinnert immer mehr an Peto Zeidlo. Basel esch nervös.
offene wettschulden: +10 von TJ (bald verjährt), +10 von Torpedo (bald verjährt)
- LU-57
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Re: FC Basel 1893
ich hoffe mal schwer, diese aussage ist ironisch gemeint. bitte von verwerflichen kleinst-minderheiten nicht auf die anständige breite allgemeinheit deuten. sowieso: du hast die gänsefüsschen vergessen.Gabor_Gerstenmaier hat geschrieben: ↑25. Apr 2023, 08:32 Und by the way...gibt wohl hier viele, die am Montag arbeiten und dann am Dienstag gleich auch nochmals. Und Mittwoch nomol...und am Donnerstag grad auch nomol.
greez
STADION ALLMEND 1934 - 2009
\O/ cumk \O/ choooooom \O/
«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
\O/ cumk \O/ choooooom \O/
«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.
- Gabor_Gerstenmaier
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Re: FC Basel 1893
Gänsefüsschen nicht vergessen, aber kurze Erläuterungsklammer vergessen. Danke für den Hinweis.LU-57 hat geschrieben: ↑25. Apr 2023, 09:33ich hoffe mal schwer, diese aussage ist ironisch gemeint. bitte von verwerflichen kleinst-minderheiten nicht auf die anständige breite allgemeinheit deuten. sowieso: du hast die gänsefüsschen vergessen.Gabor_Gerstenmaier hat geschrieben: ↑25. Apr 2023, 08:32 Und by the way...gibt wohl hier viele, die am Montag arbeiten und dann am Dienstag gleich auch nochmals. Und Mittwoch nomol...und am Donnerstag grad auch nomol.
greez
Und by the way...gibt wohl hier viele (57 mit grosser Wahrscheinlichkeit ausgenommen), die am Montag arbeiten und dann am Dienstag gleich auch nochmals. Und Mittwoch nomol...und am Donnerstag grad auch nomol.
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Re: FC Basel 1893
Finde die Interviews von Vogel ziemlich unangenehm..Gabor_Gerstenmaier hat geschrieben: ↑25. Apr 2023, 08:32 Wieso heult dieser Heiko Vogel eigentlich immer so rum? Früher fand ich den noch irgendwie stabil und erheiternd. Jetzt nur noch elendig.
Wirkt sehr arrogant und passt somit gut nach Basel.
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- Forumgott
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Re: FC Basel 1893
Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst was dafür zu tun,
ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.
I don‘t have dreams. I have goals.
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I don‘t have dreams. I have goals.
Re: FC Basel 1893
Wow, da herrscht wohl echt Flaute in der Kasse. Die Begründungen z.T. sehr hanebüchen.
Re: FC Basel 1893
Erfolg isch nyd alles im Läbe.. Auch die Kasse muss stimmen
L U C E R N E - Till I Die!
Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!
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Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
- Gabor_Gerstenmaier
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Re: FC Basel 1893
Liids am Chole, oder was?
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- Forumgott
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Re: FC Basel 1893
Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst was dafür zu tun,
ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.
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Re: FC Basel 1893
Hier das ganze Degen-Interview:
Der Präsident des FC Basel ordnet den heissesten Transfer-Sommer der Clubgeschichte ein und blickt trotz missratenen Saisonstarts positiv in die Zukunft.
David Degen, der FCB hat in dieser Transferperiode 54,5 Millionen Franken eingenommen und 30,52 Millionen ausgegeben. Kommt das hin?
Auswendig weiss ich es nicht ganz genau. Aber auf der Einnahmenseite stimmt die Richtung. Auf der Ausgabenseite ist es etwas komplizierter.
Bitte erklären Sie!
Wenn Sie – wie Sie es gemacht haben – die kolportierten Ablösesummen inklusive der eingelösten Kaufoptionen für die bereits wieder weitertransferierten Zeki Amdouni und Andy Diouf addieren, dann entspricht Ihre Zahl ungefähr jener Gesamtsumme, die wir letztlich für definitive Übernahmen aufgewendet haben.
Aber?
Aber in der Buchhaltung ist das eine andere Geschichte (steht auf, sucht einen Filzschreiber und stellt sich schliesslich ans Flipchart): Ablösesummen werden in der Regel über mehrere Jahre in Tranchen bezahlt und dementsprechend anteilsmässig abgeschrieben. Deshalb kommen die kolportierten Gesamtsummen jeweils auch nicht eins zu eins in die Jahresrechnung.
Aber am Ende wird der FCB für die in diesem Sommer transferierten Spieler irgendwann insgesamt rund 55 Millionen eingenommen und rund 30 Millionen ausgegeben haben. Sind das Dimensionen, die Sie zu Beginn des Transferfensters erwartet hatten?
Wirtschaftlich geht unsere Strategie zu 100 Prozent auf. Das freut mich enorm, weil wir dadurch langfristig den Club wieder auf gesunde Beine stellen können. Trotzdem habe ich die Dimension dieses Sommers so nicht erwartet, nein. Ich wusste, dass Amdouni für 15 bis 20 Millionen geht. Ich wusste, dass auch Diouf geht und ging ungefähr von jenen 15 Millionen aus, die wir dann auch erhielten. Und ich hatte Dan Ndoyes Abgang stark auf der Rechnung, weil da einiges zu vernehmen war. Also rechnete ich nochmals mit acht bis zwölf Millionen. Macht folglich rund 40 Millionen. Nicht 54 oder 55.
Dann kamen Pelmard, Calafiori und Burger hinzu, die weg wollten …
Ja. Und Liam Millar. Wobei das familiäre Gründe hatte, die er uns schon nach dem Gold Cup mit Kanada mitteilte und uns um einen Wechsel nach England bat. Dafür hatten wir Verständnis – wenn denn ein Angebot kommt. Preston North End liegt nun ganz in der Nähe seiner Familie, er kann wieder bei Frau und Kindern sein. Und mit ihm haben wir aktuell eher einen Ergänzungsspieler denn einen Eckpfeiler verloren.
Mit Pelmard, Burger und Calafiori ist das ein bisschen anders.
Ja. Was soll ich sagen? Da hat mich einiges überrascht. Nicht jeder hat sich so hochanständig und transparent verhalten wie Millar oder auch Dan Ndoye. Aber Reisende soll man nicht aufhalten, sondern dann das Beste aus der Situation machen.
Ist Ihnen das gelungen?
Ich glaube schon. Bei Amdouni war ich derjenige, der fest an eine derart hohe Ablösesumme glaubte und dieses Ziel verfolgte. Bei Ndoye habe ich von meinem Netzwerk profitiert und dafür gesorgt, dass der Preis steigt.
Wie denn das?
Selbstverständlich verrate ich Ihnen das nicht. Aber bei Transfers geht es ja nicht darum, einen Spieler zu – verzeihen Sie die Begriffe – kaufen oder verkaufen. Das kann jeder. Die Kunst dabei ist die Maximierung, das Bestmögliche herauszuholen.
Andere Lösungen funktionieren stärker über Beteiligungen. Ndoye etwa. Oder das Paradebeispiel Calafiori, der zwar nur vier Millionen Euro Ablöse bringt, an dem der FCB aber zu 50 Prozent an einem Weitertransfer beteiligt wäre …
Ja. Es ist riskanter, falls Calafiori nicht weiter durchstartet oder nie den Club verlässt. Aber es war das, was in diesem Fall möglich war.
Sie hätten auch einfach Nein sagen können – so wie das Ihnen gegenüber der FC Luzern bezüglich Ardon Jashari tat. Hat sich da der FCB überschätzt?
Die Feststellung von Luzern, man würde Jashari zwar YB geben, aber nicht dem FCB war schon etwas irritierend. Aber was soll ich sagen? Es ist, wie es ist. Mit Remo Meyer, dem Luzerner Sportdirektor, habe ich mich auch ausgesprochen. Und ich habe ihm auch geraten, dass er in seiner Position doch nicht voreilig und ohne Rücksprache mit seinem Verwaltungsrat handeln solle. Ich meine: Wir hatten das Gespräch damit begonnen, dass wir bereit seien, dem FCL viel Geld für Jashari zu bezahlen – und zwar so, dass es der Rekordtransfer des Clubs wird. Also mehr als die vier Millionen, die einst Vargas gebracht hatte. Und da kannst du doch nicht nach kürzester Zeit alles abwürgen! Da musst du doch zum Verwaltungsrat, teilst ihm das mit – und gibst ihm deine Meinung dazu. So etwas gehört auf der obersten Ebene entschieden. Ganz egal, ob pro oder contra FCB … Wenn Sie mich immer fragen, welche Kompetenzen ein Sportdirektor hat, dann sage ich: Viele. Aber er kann doch keine halbe Million ausgeben, ohne dass wir im Verwaltungsrat dies bewilligen. Das ist in keinem Club so.
Dem FCB wurde vom FCL vorgeworfen, dass er sich nicht an die Regeln gehalten habe, indem er zuerst den Spieler kontaktierte …
Aber das tun doch alle so! Wer behauptet, dass das normalerweise anders läuft, lebt entweder in einer Traumwelt oder kennt das Geschäft nicht. Die absolute Mehrheit der Transfers läuft so ab, wie das bei Jashari der Fall war. Die Clubs kontaktieren zuerst die Seite des Spielers. Anders herum macht es ja gar keinen Sinn. Man muss doch zuerst wissen, ob der Spieler, den man will, auch ernsthaftes Interesse hat. Seine Bereitschaft zum Wechsel steht doch im Zentrum eines jeden Transfers! In der Wirtschaftswelt kontaktiert man ja auch nicht zuerst den Arbeitgeber, wenn man einen seiner Mitarbeiter will.
Quasi als Ersatz für Jashari ist nun Renato Veiga verpflichtet worden …
So würde ich das nicht unbedingt sagen.
Also hätten Sie Veiga auch für 4,6 Millionen geholt, wenn man schon für Jashari so viel Geld ausgegeben hätte?
Also wenn Remo Meyer mir nun doch noch Jashari geben will, darf er mich gerne anrufen (lacht). Jedenfalls würde ich nicht kategorisch ausschliessen, dass es auch dann noch zum Veiga-Transfer gekommen wäre … Ich meine: Über Jasharis Qualität müssen wir ja nicht diskutieren. Und Veiga? Ich vermute, er ist Ihnen gegen den FCZ aufgefallen …
Ja.
Was Veiga gezeigt hat, habe ich bei einer Premiere noch nie gesehen. Das war ein Novum! Schon als wir ihn verpflichteten, war ich der Überzeugung, dass wir mit ihm trotz des Preises unmöglich Geld verlieren können. Das denke ich auch über einige andere der neuen Spieler. Barisic zum Beispiel …
Wieviel der Transfers ist eigentlich Sportdirektor Heiko Vogel zuzurechnen – und wieviel David Degen?
Es ist uns allen zuzurechnen. Wir alle, die daran arbeiten, sind verantwortlich. Auch der Chefscout Patrick Dippel. Und auch andere Entscheidungsträger …
… aber das meiste macht in Sachen Transfers David Degen.
Nein. Wir gemeinsam. Jeder hat seine Rolle und die ist je nach Transfer unterschiedlich. Es gab Zugänge, bei denen ich mich komplett oder nahezu komplett rausgehalten habe. In der Mehrzahl war ich aber involviert, zumal ich das Transfergeschäft über Jahre gelernt und mir ein grosses Netzwerk erarbeitet habe. Da macht es ja Sinn, dass man das nutzt und ich Heiko Vogel auch gewisse Dinge zeigen kann.
Wenn Sie Ihren Worten gerecht werden wollen, dann müssten jene beiden Spieler, bei denen Sie sich komplett rausgehalten haben, Yusuf Demir und Kevin Rüegg gewesen sein, da diese von Ihrem Zwillingsbruder Philipp beraten werden …
Da bin ich in den Ausstand getreten, das ist so.
Also haben Sie gar nichts dazu gesagt?
Nein. Den Interessenkonflikt will ich einfach nicht. Aber ich habe immer gesagt, dass wir auch Spieler von Philipp verpflichten, wenn das dem FCB hilft. Und dabei bleibe ich. Demir war bei der Leihsumme ein No Brainer, auch wenn es keine Kaufoption, sondern nur Entschädigungen gibt, falls er sich gut entwickelt. Und da Rüegg ebenfalls geliehen ist, haben wir da auch kein Risiko. Bewährt er sich, ist alles für die definitive Übernahme geregelt.
Es sind die einzigen beiden Leihspieler im Kader. Haben Sie Ihre Strategie angepasst?
Nein. Die Strategie war und ist dieselbe. Wir wollen eine schöne Anzahl an Spielern, die international gefragt sind. Spieler, die eine spezielle Waffe haben, die sie im Wert stark ansteigen lassen kann. Doch die zu bekommen, das ist schwierig und kostet.
Und zwar so viel, dass man sich eine definitive Verpflichtung in der Vergangenheit oft nicht leisten konnte?
Genau. Oder wollte. Sehen Sie jetzt: Darian Males wäre gerne bei uns geblieben. Wir hätten ihn gerne behalten. Aber nicht zu den Konditionen, die er und auch Inter Mailand sich vorstellen. Bei Andi Zeqiri war es dasselbe: Wer aus England kommt, ist nicht eben billig. Ja, er hat Tore für uns erzielt. Doch weder Zeqiri noch Males sahen wir so stark, als dass dies den Preis gerechtfertigt hätte, den wir hätten bezahlen müssen. Ich sehe folglich bei beiden Qualitäten. Aber ich sehe nicht unbedingt ihre ausgeprägte Waffe.
Aber nochmals: Auch David Degen ist kein Fan von Leihspielern – obwohl es davon so viele gab?
Nein, war ich nie. Und ich sehe die Problematik ja auch, die damit in Sachen Motivation einhergehen kann, wenn es einem Leihspieler nicht gleich läuft. Das hatten wir vielleicht etwas unterschätzt. Generell galt aber schon immer: Definitive Verpflichtungen sind zu bevorzugen, wenn man von einem Spieler überzeugt ist. Nicht zuletzt wegen des Geldes. Denn wenn sie einen Spieler leihen und eine Kaufoption haben, dann wird diese teurer sein, als wenn sie ihn direkt übernehmen. Nur: Da ich nicht über die Mittel verfüge und die anderen Mitbesitzer sich zurecht nicht als Mäzene verstehen, waren wir in den vorangegangenen Transferphasen nicht in der finanziellen Lage, um uns beim Grossteil der Spieler, die wir wollten, eine definitive Verpflichtung zu leisten. Das hat sich nun erstmals geändert.
Was sich auch geändert hat, ist die Altersstruktur im Kader. Da hat man etwas korrigiert, das zuvor ein Schwachpunkt war.
Ja, das Kader kommt jetzt ausgeglichener daher.
Bei diesen Verpflichtungen ging es teilweise auch darum, mit ihnen die Wachablösung der Ü30-Ikonen Fabian Frei, Taulant Xhaka und Michael Lang einzuleiten. Gerade Michael Lang wurde mit den Rechtsverteidigern Dräger und Rüegg einiges an Konkurrenz vor die Nase gestellt …
Nun gut, Rüegg sehe ich eher als polyvalenten Spieler. Er ist auch auf links oder im defensiven Mittelfeld einsetzbar.
Trotzdem wird es für Michael Lang eng. Waren Sie überrascht, dass er nicht zu GC wollte, wo er einen Dreijahres-Vertrag erhalten hätte?
Das muss er entscheiden, da kann ich nicht viel dazu sagen. Aber einem verdienten Spieler wie ihm hätten wir bestimmt keine Steine in den Weg gelegt. Nur: Mir geht es nicht um alt oder jung. Worum es mir geht, ist Leistung. Danach stellen wir das Kader zusammen. So eben, dass wir überzeugt sind, dass diese Spieler jene Leistung auf den Platz bringen, die wir erwarten. Es geht um eine qualitativ starke Spitze, aber auch um eine qualitativ gute Breite. Und um den Konkurrenzkampf als Antrieb, der herrschen muss. In der Vergangenheit war davon zu wenig, konnte man sich oft etwas ausruhen. Das kann es doch nicht sein beim FCB! Da muss jeder in jedem Training um seinen Platz kämpfen. Die Zeit des Ausruhens ist definitiv vorbei.
Das klingt ein bisschen so, wie wenn die Saison erst jetzt beginnen würde. Ist die Uhr bei allen auf null gestellt?
Nein. Auf minus elf Punkte. Die elf Punkte, die wir – abgesehen vom äusserst ärgerlichen Europacup-Aus – schon in der Meisterschaft abgegeben haben. Oder um es anders zu sagen: Es ist nun fünf vor Zwölf. Ich bin zuversichtlich, dass sich die Mannschaft rasch findet. Aber ich bin auch überzeugt, dass wir nun haben, was wir brauchen.
Die Transfer-Strategie hat zu vielen späten Verpflichtungen geführt. Das hat auch sportlich einiges gekostet. Hätte man da nicht proaktiver agieren können, sogar müssen?
In einigen Fällen wohl schon. Es lief nicht alles optimal. Und doch sage ich: Die Mannschaft, die am Anfang in die Spiele ging, war stark genug, um mehr Punkte zu holen. Und sie war definitiv stark genug, um Tobol Kostanay zu schlagen. Es ist mir zu einfach, wenn man das dann auf die laufenden Transfers, die Unruhe schiebt. Da hat die Mannschaft zum Teil einfach nicht gezeigt, was man von ihr erwarten darf.
Also sind auch Sportdirektor Heiko Vogel, der in einer wichtigen Vorphase der Transfers auch noch Interimstrainer war, und Neu-Trainer Timo Schultz, der jetzt eine ganz andere Mannschaft hat als zuvor, bereits im Minus?
Alle haben nicht alles richtig gemacht.
Wer ist alle: Auch Sie?
Wir alle. Auch ich. Und ja: Das beginnt zuoberst. Aber wenn immer alle nur nach oben zeigen, dann finde ich das falsch. Es steht doch jeder für seine Aufgaben, die er zu erfüllen hat, in der Verantwortung. Von mir über den Sportdirektor, über den Trainer bis zu den Spielern.
Oben angefangen: War es ein Fehler, Sportdirektor Vogel zum Interimstrainer zu machen – oder würden Sie es wieder tun?
Ein Fehler war es sicher nicht. Heiko stabilisierte die Mannschaft und führte sie zu einem internationalen Exploit.
Wie würden Sie denn jetzt seine Arbeit als Sportdirektor in seiner ersten echten Transferphase beurteilen?
Es war eine zu schwierige Transferphase, um ihn für diesen Job zu beurteilen. Da war die Zeit als Interimstrainer davor, die atypisch ist. Und da waren die extrem vielen Mutationen, die ebenfalls atypisch sind. Aber ich würde ihm eine Fünf geben.
Also wird sich sein Vertrag im Dezember automatisch über den Sommer 2024 verlängern, weil man ihn nicht aufkündigt?
Ganz so ist es nicht mit seinem Vertrag, wie Sie behaupten. Aber es gibt einen Mecano, der dem Beispiel ähnlich ist. Nur: Es ist doch viel zu früh, um darüber zu entscheiden. Heikos Hauptaufgabe ist es ja, mir und dem Trainer ein guter Sparringspartner zu sein. Im Moment bedeutet dies, dass er alles dafür tun muss, dass Timo Schultz seine Arbeit optimal verrichten kann und sich seine Ideen entfalten.
Wie sehen Sie denn den Trainer bisher?
Ich sehe Timo Schultz wertfrei. Er ist zwar mit 46 kein junger Trainer. Aber er hat erst während eineinhalb Jahren in St. Pauli Profis trainiert. So wie ich ihn bis jetzt erlebe, glaube ich zu 100 Prozent an Timo Schultz. Weil er menschlich ist, zuhört, zugänglich ist und Vollgas gibt. Das gilt es bei der Ausgangssituation zu berücksichtigen.
Und dann?
Dann schaue ich die Trainings an. Schaue, was ich auf dem Platz, in den Spielen sehe. Und höre mir an, was er sagt. Diese Dinge sind für mich entscheidend.
Da wären dann noch die Resultate…
Ohne die Resultate geht es nicht. Das weiss Timo, die Spieler, jeder. Aber ich behaupte, wenn man einen Plan hat, diesen konsequent verfolgt, kompromisslos an der Einsatzbereitschaft der Spieler arbeitet und entsprechend kompromisslos gewisse Entscheidungen trifft, dann wird man erfolgreich sein. Vor allem mit einem Kader wie dem, das nun hier zur Verfügung steht.
Heisst das im Umkehrschluss, dass die vorangegangenen Cheftrainer zu viele Kompromisse machten?
Auch hier gilt: Wir alle haben Fehler gemacht. Und ja, ich auch. Obwohl ich wusste, was ich wollte, habe ich es nicht immer umgesetzt. Ich hätte da manchmal konsequenter sein sollen. Das war ich nicht.
Aber bei Patrick Rahmen hätten Sie manchmal auch zurückhaltender, geduldiger sein sollen, oder?
Definitiv. Da stehe ich dazu. Hätte ich gegenüber Päti die aus heutiger Sicht gerechtfertigte Geduld aufgebracht, dann wäre er wohl immer noch FCB-Trainer. Aber die Konstellation war damals eine andere – und der Erfahrungsschatz bei uns im VR war auch nicht derselbe.
Wie zuversichtlich sind Sie, dass Sie dieses Mal ohne Trainerwechsel durch die Saison kommen?
An der Zuversicht fehlt es mir nie. Aber ich sehne mich regelrecht danach, dass das der Fall sein wird.
Nun ist der Saisonstart schon mal misslungen …
Misslungen ist zu positiv. Er war miserabel. Und das Aus im Europacup ist richtig besch… eiden. Aber es ist jetzt so, lamentieren hilft nichts mehr.
Gab es aufgrund des Saisonstarts auch bewusste Korrekturen?
Nur in einem einzigen Fall: Wir haben Djordje Jovanovic als Mittelstürmer verpflichtet, weil wir zum Schluss kamen, dass Thierno Barry mit seinen 20 Jahren noch nicht die volle Last des Toreschiessens auf seinen Schultern tragen kann, während Jean-Kévin Augustin weiterhin noch nicht dort ist, wo er selber und wir uns das wünschen. Das haben wir falsch eingeschätzt. Dafür haben wir jetzt aber mit Jovanovic einen Stürmer, den ich für eine Vollgranate halte.
Und wenn es um die mittel- und langfristige Planung geht? Immerhin fehlt nun das europäische Schaufenster, das einen schönen Teil dazu beitrug, dass der FCB mit Transfers 54,5 Millionen einnahm …
Uns fehlen zwischen 4 und 5 Millionen Euro, die uns eine Gruppenphase in der Conference League netto gebracht hätte.
Was bedeutet das am Ende für die Jahresrechnung 2023?
Ich will nicht wieder darauf behaftet werden, aber ich rechne Stand heute damit, dass die Rechnung ausgeglichen sein wird.coremque nobit is se vo 400. onsequis quas nobt optur.
Müssten denn da bei einem von Mitbesitzer Andreas Rey deklarierten strukturellen Defizit von 15 Millionen Franken, denen gegen 10 Millionen Europacupeinnahmen im Frühjahr sowie ein ungefährer Transfergewinn von rund 25 Millionen gegenüberstehen, nicht ein paar Millionen Gewinn bleiben?
Danach sieht es nicht aus.
Warum nicht?
Weil wir nach wie vor viele Dinge zu bereinigen haben.
Und auch, weil man die 4 Millionen in die Holding zurückzahlt, die im Geschäftsjahr 2022 als Darlehen an die AG in den Büchern steht?
Das schauen wir dann Ende Jahr an.
Ist man denn durch die vielen Neuverpflichtungen auch wieder teurer geworden?
Nein, überhaupt nicht. Wir sind effizienter geworden. Auch wenn ich die aktuellen Zahlen jetzt nicht gerade dabeihabe, so wird das strukturelle Defizit 2024 wiederum geringer sein als 2023. Und es bleibt dabei: Fürs Jahr 2025 werden wir die Kostenstruktur so weit angepasst haben, dass wir erstmals befreit aufspielen können.
Muss man dem Jahr 2024 nicht trotzdem besorgt entgegenblicken, weil das aktuelle Kader nach dem Europacup-Aus nie jene Wertsteigerung erfahren wird, wie es das vorherige tat, das nun viel Geld brachte?
Also das Jahr 2023 bereitete mir viel grössere Sorgen, weil die Ausgangslage viel kritischer war. Hinzu kommt, dass ich glaube, dass wir im kommenden Sommer sehr wohl auch Spieler mit schönem Gewinn verkaufen können, wenn dies unsere Absicht sein sollte. Der Europacup ist ein wichtiger Hebel – aber da gibt es noch einige Faktoren mehr.
Führen Sie bitte aus.
Ich nehme nochmals Renato Veiga als Beispiel. Ich weiss schon, dass er nun beweisen muss, dass er Leistungen wie gegen den FCZ auch in Yverdon bringen kann. Doch wenn er auf dem Boden bleibt, sich neben dem Platz keine Dummheiten leistet und das durchzieht, was er da begonnen hat, dann sind die Chancen sehr hoch, dass im kommenden Sommer gute Angebote auf dem Tisch liegen. Ganz ohne Europacup. Ganz einfach, weil er ein spezielles, gefragtes Profil als Mittelfeldspieler hat. Er verfügt über ebendiese Waffen auf dem Platz, von denen ich gesprochen habe. Zudem ist er portugiesischer U-Nationalspieler. Das ist – wie etwa auch bei Diouf und Frankreich – eine andere Preiskategorie, als wenn er etwa aus einem osteuropäischen Land stammen würde.
Aber das birgt ja wieder das Risiko, dass im Sommer alles neu ist …
Ist man überaus erfolgreich, dann begleitet einen dieses Risiko tatsächlich immer ein Stück weit, wenn man das Kader so zusammenstellt, wie wir das tun. Trotzdem: Ich gehe wirklich davon aus, dass es sich einpendelt. So eben, dass man pro Sommer nicht mehr als zwei, maximal drei Leistungsträger verliert.
Da sind wir dann bei den sagenumwobenen 90 Prozent des Kaders, die zusammenbleiben?
Diese Aussage … Ich kann sagen, was ich will – und dann dreht man mir wochenlang das Wort im Mund herum. Erstens: Meine Aussage war, dass ich davon ausgehe, dass wir 90 Prozent des Kaders zusammenhalten können. Zweitens: Da waren – mit Ausnahme von Males – die auslaufenden Leihspieler nicht mehr drin. Drittens: Nimmt man Amdouni, Diouf und Ndoye, die als Abgänge klar antizipierbar waren, dann wären wir etwa bei 90 Prozent. Dass vielleicht noch was dazukommt, war mir auch klar. Dass es so krass wird, nicht.
Müsste man die Strategie nun nicht etwas justieren. Hin zu weniger Fluktuation, mehr Kontinuität, mehr Konservativität vielleicht auch. So wie YB das macht, um ein Meisterabo zu lösen …?
Es stimmt, dass YB eine andere Strategie fährt als wir. Sie führt dazu, dass wir uns lediglich auf dem nationalen Spielermarkt konkurrenzieren. Und natürlich ist die Frage erlaubt: Wollen wir international gesuchte, junge Spieler in Basel haben, die dann vielleicht nicht ganz so lange bleiben? Oder setzen wir eher auf Spieler, die längerfristig bleiben? Solche, die international vielleicht weniger Stricke zerreissen, aber Wochenende für Wochenende sauber abliefern? Es ist ein Pro und Contra, von dem ich aktuell nicht sage, dass das eine besser ist als das andere. Aber ich persönlich will immer nur die eine Strategie fahren, die wir bisher verfolgen. Denn ich bin überzeugt: Wenn die Zahnräder in diesem Konzept einmal richtig greifen, dann sind wir nachhaltig sehr gut aufgestellt.
Wann ist es so weit – und noch vorher – wann gewinnt der FCB erstmals in der Ära David Degen gegen YB?
Da bin ich vorsichtig. In beiden Fällen lautet meine Antwort: Wenn die Zeit reif ist. Sie sehen, ich lerne dazu. (lacht)
Das ist für Ihre Verhältnisse sogar sehr bescheiden.
YB ist gefestigt. Und YB hat aktuell auch noch etwas anderes, das wir nicht haben: Ihnen gehört das Stadion. Wir geben da jährlich knapp 16 Millionen Franken für Miete, Organisation und Sicherheit aus. Das ist schweizweit einzigartig, mit Abstand. Daran müssen wir arbeiten, es ist momentan unsere grösste Baustelle.
Wohin wollen Sie da?
Aus meiner Sicht gibt es nur zwei gute Lösungen: Entweder, der Kanton übernimmt alles, hält es wirklich in Schuss, und wir sind reiner Mieter – dann ist das in Ordnung, und wir akzeptieren auch, wenn es mal Sperrdaten gibt, weil das Stadion anders genutzt wird. Oder aber man verkauft uns das Stadion für einen symbolischen Franken.
Was wäre Ihnen lieber?
Beides wäre gut. Aber Sie kennen mich: Wenn ich wählen könnte, dann übernimmt der FCB das Stadion. Aber ich kann das ja nicht allein bestimmen. Wichtig ist, dass das Ganze nun auch auf politischer Ebene Fahrt aufnimmt und wir baldmöglichst eine Lösung haben.
Sie wollen die Verantwortung, mit allen Risiken und Nebenwirkungen.
Ja. Ich sehe immer zuerst das Potenzial, die Chancen. Natürlich weiss auch ich, dass jede Chance auch Risiken birgt. Aber so, wie ich ticke, überwiegt bei mir oft das Ausmass des Potenzials jenes der Gefahr. Da drüben entsteht ein neues Quartier (zeigt hinaus in Richtung Schänzli) … Darin steckt viel Potenzial, wenn ich ans Stadion denke.
Dann hatten wir ja recht, als wir Sie als waghalsigsten Präsidenten der FCB-Geschichte bezeichneten …
Der mutigste hätte mir besser gefallen.
Der Präsident des FC Basel ordnet den heissesten Transfer-Sommer der Clubgeschichte ein und blickt trotz missratenen Saisonstarts positiv in die Zukunft.
David Degen, der FCB hat in dieser Transferperiode 54,5 Millionen Franken eingenommen und 30,52 Millionen ausgegeben. Kommt das hin?
Auswendig weiss ich es nicht ganz genau. Aber auf der Einnahmenseite stimmt die Richtung. Auf der Ausgabenseite ist es etwas komplizierter.
Bitte erklären Sie!
Wenn Sie – wie Sie es gemacht haben – die kolportierten Ablösesummen inklusive der eingelösten Kaufoptionen für die bereits wieder weitertransferierten Zeki Amdouni und Andy Diouf addieren, dann entspricht Ihre Zahl ungefähr jener Gesamtsumme, die wir letztlich für definitive Übernahmen aufgewendet haben.
Aber?
Aber in der Buchhaltung ist das eine andere Geschichte (steht auf, sucht einen Filzschreiber und stellt sich schliesslich ans Flipchart): Ablösesummen werden in der Regel über mehrere Jahre in Tranchen bezahlt und dementsprechend anteilsmässig abgeschrieben. Deshalb kommen die kolportierten Gesamtsummen jeweils auch nicht eins zu eins in die Jahresrechnung.
Aber am Ende wird der FCB für die in diesem Sommer transferierten Spieler irgendwann insgesamt rund 55 Millionen eingenommen und rund 30 Millionen ausgegeben haben. Sind das Dimensionen, die Sie zu Beginn des Transferfensters erwartet hatten?
Wirtschaftlich geht unsere Strategie zu 100 Prozent auf. Das freut mich enorm, weil wir dadurch langfristig den Club wieder auf gesunde Beine stellen können. Trotzdem habe ich die Dimension dieses Sommers so nicht erwartet, nein. Ich wusste, dass Amdouni für 15 bis 20 Millionen geht. Ich wusste, dass auch Diouf geht und ging ungefähr von jenen 15 Millionen aus, die wir dann auch erhielten. Und ich hatte Dan Ndoyes Abgang stark auf der Rechnung, weil da einiges zu vernehmen war. Also rechnete ich nochmals mit acht bis zwölf Millionen. Macht folglich rund 40 Millionen. Nicht 54 oder 55.
Dann kamen Pelmard, Calafiori und Burger hinzu, die weg wollten …
Ja. Und Liam Millar. Wobei das familiäre Gründe hatte, die er uns schon nach dem Gold Cup mit Kanada mitteilte und uns um einen Wechsel nach England bat. Dafür hatten wir Verständnis – wenn denn ein Angebot kommt. Preston North End liegt nun ganz in der Nähe seiner Familie, er kann wieder bei Frau und Kindern sein. Und mit ihm haben wir aktuell eher einen Ergänzungsspieler denn einen Eckpfeiler verloren.
Mit Pelmard, Burger und Calafiori ist das ein bisschen anders.
Ja. Was soll ich sagen? Da hat mich einiges überrascht. Nicht jeder hat sich so hochanständig und transparent verhalten wie Millar oder auch Dan Ndoye. Aber Reisende soll man nicht aufhalten, sondern dann das Beste aus der Situation machen.
Ist Ihnen das gelungen?
Ich glaube schon. Bei Amdouni war ich derjenige, der fest an eine derart hohe Ablösesumme glaubte und dieses Ziel verfolgte. Bei Ndoye habe ich von meinem Netzwerk profitiert und dafür gesorgt, dass der Preis steigt.
Wie denn das?
Selbstverständlich verrate ich Ihnen das nicht. Aber bei Transfers geht es ja nicht darum, einen Spieler zu – verzeihen Sie die Begriffe – kaufen oder verkaufen. Das kann jeder. Die Kunst dabei ist die Maximierung, das Bestmögliche herauszuholen.
Andere Lösungen funktionieren stärker über Beteiligungen. Ndoye etwa. Oder das Paradebeispiel Calafiori, der zwar nur vier Millionen Euro Ablöse bringt, an dem der FCB aber zu 50 Prozent an einem Weitertransfer beteiligt wäre …
Ja. Es ist riskanter, falls Calafiori nicht weiter durchstartet oder nie den Club verlässt. Aber es war das, was in diesem Fall möglich war.
Sie hätten auch einfach Nein sagen können – so wie das Ihnen gegenüber der FC Luzern bezüglich Ardon Jashari tat. Hat sich da der FCB überschätzt?
Die Feststellung von Luzern, man würde Jashari zwar YB geben, aber nicht dem FCB war schon etwas irritierend. Aber was soll ich sagen? Es ist, wie es ist. Mit Remo Meyer, dem Luzerner Sportdirektor, habe ich mich auch ausgesprochen. Und ich habe ihm auch geraten, dass er in seiner Position doch nicht voreilig und ohne Rücksprache mit seinem Verwaltungsrat handeln solle. Ich meine: Wir hatten das Gespräch damit begonnen, dass wir bereit seien, dem FCL viel Geld für Jashari zu bezahlen – und zwar so, dass es der Rekordtransfer des Clubs wird. Also mehr als die vier Millionen, die einst Vargas gebracht hatte. Und da kannst du doch nicht nach kürzester Zeit alles abwürgen! Da musst du doch zum Verwaltungsrat, teilst ihm das mit – und gibst ihm deine Meinung dazu. So etwas gehört auf der obersten Ebene entschieden. Ganz egal, ob pro oder contra FCB … Wenn Sie mich immer fragen, welche Kompetenzen ein Sportdirektor hat, dann sage ich: Viele. Aber er kann doch keine halbe Million ausgeben, ohne dass wir im Verwaltungsrat dies bewilligen. Das ist in keinem Club so.
Dem FCB wurde vom FCL vorgeworfen, dass er sich nicht an die Regeln gehalten habe, indem er zuerst den Spieler kontaktierte …
Aber das tun doch alle so! Wer behauptet, dass das normalerweise anders läuft, lebt entweder in einer Traumwelt oder kennt das Geschäft nicht. Die absolute Mehrheit der Transfers läuft so ab, wie das bei Jashari der Fall war. Die Clubs kontaktieren zuerst die Seite des Spielers. Anders herum macht es ja gar keinen Sinn. Man muss doch zuerst wissen, ob der Spieler, den man will, auch ernsthaftes Interesse hat. Seine Bereitschaft zum Wechsel steht doch im Zentrum eines jeden Transfers! In der Wirtschaftswelt kontaktiert man ja auch nicht zuerst den Arbeitgeber, wenn man einen seiner Mitarbeiter will.
Quasi als Ersatz für Jashari ist nun Renato Veiga verpflichtet worden …
So würde ich das nicht unbedingt sagen.
Also hätten Sie Veiga auch für 4,6 Millionen geholt, wenn man schon für Jashari so viel Geld ausgegeben hätte?
Also wenn Remo Meyer mir nun doch noch Jashari geben will, darf er mich gerne anrufen (lacht). Jedenfalls würde ich nicht kategorisch ausschliessen, dass es auch dann noch zum Veiga-Transfer gekommen wäre … Ich meine: Über Jasharis Qualität müssen wir ja nicht diskutieren. Und Veiga? Ich vermute, er ist Ihnen gegen den FCZ aufgefallen …
Ja.
Was Veiga gezeigt hat, habe ich bei einer Premiere noch nie gesehen. Das war ein Novum! Schon als wir ihn verpflichteten, war ich der Überzeugung, dass wir mit ihm trotz des Preises unmöglich Geld verlieren können. Das denke ich auch über einige andere der neuen Spieler. Barisic zum Beispiel …
Wieviel der Transfers ist eigentlich Sportdirektor Heiko Vogel zuzurechnen – und wieviel David Degen?
Es ist uns allen zuzurechnen. Wir alle, die daran arbeiten, sind verantwortlich. Auch der Chefscout Patrick Dippel. Und auch andere Entscheidungsträger …
… aber das meiste macht in Sachen Transfers David Degen.
Nein. Wir gemeinsam. Jeder hat seine Rolle und die ist je nach Transfer unterschiedlich. Es gab Zugänge, bei denen ich mich komplett oder nahezu komplett rausgehalten habe. In der Mehrzahl war ich aber involviert, zumal ich das Transfergeschäft über Jahre gelernt und mir ein grosses Netzwerk erarbeitet habe. Da macht es ja Sinn, dass man das nutzt und ich Heiko Vogel auch gewisse Dinge zeigen kann.
Wenn Sie Ihren Worten gerecht werden wollen, dann müssten jene beiden Spieler, bei denen Sie sich komplett rausgehalten haben, Yusuf Demir und Kevin Rüegg gewesen sein, da diese von Ihrem Zwillingsbruder Philipp beraten werden …
Da bin ich in den Ausstand getreten, das ist so.
Also haben Sie gar nichts dazu gesagt?
Nein. Den Interessenkonflikt will ich einfach nicht. Aber ich habe immer gesagt, dass wir auch Spieler von Philipp verpflichten, wenn das dem FCB hilft. Und dabei bleibe ich. Demir war bei der Leihsumme ein No Brainer, auch wenn es keine Kaufoption, sondern nur Entschädigungen gibt, falls er sich gut entwickelt. Und da Rüegg ebenfalls geliehen ist, haben wir da auch kein Risiko. Bewährt er sich, ist alles für die definitive Übernahme geregelt.
Es sind die einzigen beiden Leihspieler im Kader. Haben Sie Ihre Strategie angepasst?
Nein. Die Strategie war und ist dieselbe. Wir wollen eine schöne Anzahl an Spielern, die international gefragt sind. Spieler, die eine spezielle Waffe haben, die sie im Wert stark ansteigen lassen kann. Doch die zu bekommen, das ist schwierig und kostet.
Und zwar so viel, dass man sich eine definitive Verpflichtung in der Vergangenheit oft nicht leisten konnte?
Genau. Oder wollte. Sehen Sie jetzt: Darian Males wäre gerne bei uns geblieben. Wir hätten ihn gerne behalten. Aber nicht zu den Konditionen, die er und auch Inter Mailand sich vorstellen. Bei Andi Zeqiri war es dasselbe: Wer aus England kommt, ist nicht eben billig. Ja, er hat Tore für uns erzielt. Doch weder Zeqiri noch Males sahen wir so stark, als dass dies den Preis gerechtfertigt hätte, den wir hätten bezahlen müssen. Ich sehe folglich bei beiden Qualitäten. Aber ich sehe nicht unbedingt ihre ausgeprägte Waffe.
Aber nochmals: Auch David Degen ist kein Fan von Leihspielern – obwohl es davon so viele gab?
Nein, war ich nie. Und ich sehe die Problematik ja auch, die damit in Sachen Motivation einhergehen kann, wenn es einem Leihspieler nicht gleich läuft. Das hatten wir vielleicht etwas unterschätzt. Generell galt aber schon immer: Definitive Verpflichtungen sind zu bevorzugen, wenn man von einem Spieler überzeugt ist. Nicht zuletzt wegen des Geldes. Denn wenn sie einen Spieler leihen und eine Kaufoption haben, dann wird diese teurer sein, als wenn sie ihn direkt übernehmen. Nur: Da ich nicht über die Mittel verfüge und die anderen Mitbesitzer sich zurecht nicht als Mäzene verstehen, waren wir in den vorangegangenen Transferphasen nicht in der finanziellen Lage, um uns beim Grossteil der Spieler, die wir wollten, eine definitive Verpflichtung zu leisten. Das hat sich nun erstmals geändert.
Was sich auch geändert hat, ist die Altersstruktur im Kader. Da hat man etwas korrigiert, das zuvor ein Schwachpunkt war.
Ja, das Kader kommt jetzt ausgeglichener daher.
Bei diesen Verpflichtungen ging es teilweise auch darum, mit ihnen die Wachablösung der Ü30-Ikonen Fabian Frei, Taulant Xhaka und Michael Lang einzuleiten. Gerade Michael Lang wurde mit den Rechtsverteidigern Dräger und Rüegg einiges an Konkurrenz vor die Nase gestellt …
Nun gut, Rüegg sehe ich eher als polyvalenten Spieler. Er ist auch auf links oder im defensiven Mittelfeld einsetzbar.
Trotzdem wird es für Michael Lang eng. Waren Sie überrascht, dass er nicht zu GC wollte, wo er einen Dreijahres-Vertrag erhalten hätte?
Das muss er entscheiden, da kann ich nicht viel dazu sagen. Aber einem verdienten Spieler wie ihm hätten wir bestimmt keine Steine in den Weg gelegt. Nur: Mir geht es nicht um alt oder jung. Worum es mir geht, ist Leistung. Danach stellen wir das Kader zusammen. So eben, dass wir überzeugt sind, dass diese Spieler jene Leistung auf den Platz bringen, die wir erwarten. Es geht um eine qualitativ starke Spitze, aber auch um eine qualitativ gute Breite. Und um den Konkurrenzkampf als Antrieb, der herrschen muss. In der Vergangenheit war davon zu wenig, konnte man sich oft etwas ausruhen. Das kann es doch nicht sein beim FCB! Da muss jeder in jedem Training um seinen Platz kämpfen. Die Zeit des Ausruhens ist definitiv vorbei.
Das klingt ein bisschen so, wie wenn die Saison erst jetzt beginnen würde. Ist die Uhr bei allen auf null gestellt?
Nein. Auf minus elf Punkte. Die elf Punkte, die wir – abgesehen vom äusserst ärgerlichen Europacup-Aus – schon in der Meisterschaft abgegeben haben. Oder um es anders zu sagen: Es ist nun fünf vor Zwölf. Ich bin zuversichtlich, dass sich die Mannschaft rasch findet. Aber ich bin auch überzeugt, dass wir nun haben, was wir brauchen.
Die Transfer-Strategie hat zu vielen späten Verpflichtungen geführt. Das hat auch sportlich einiges gekostet. Hätte man da nicht proaktiver agieren können, sogar müssen?
In einigen Fällen wohl schon. Es lief nicht alles optimal. Und doch sage ich: Die Mannschaft, die am Anfang in die Spiele ging, war stark genug, um mehr Punkte zu holen. Und sie war definitiv stark genug, um Tobol Kostanay zu schlagen. Es ist mir zu einfach, wenn man das dann auf die laufenden Transfers, die Unruhe schiebt. Da hat die Mannschaft zum Teil einfach nicht gezeigt, was man von ihr erwarten darf.
Also sind auch Sportdirektor Heiko Vogel, der in einer wichtigen Vorphase der Transfers auch noch Interimstrainer war, und Neu-Trainer Timo Schultz, der jetzt eine ganz andere Mannschaft hat als zuvor, bereits im Minus?
Alle haben nicht alles richtig gemacht.
Wer ist alle: Auch Sie?
Wir alle. Auch ich. Und ja: Das beginnt zuoberst. Aber wenn immer alle nur nach oben zeigen, dann finde ich das falsch. Es steht doch jeder für seine Aufgaben, die er zu erfüllen hat, in der Verantwortung. Von mir über den Sportdirektor, über den Trainer bis zu den Spielern.
Oben angefangen: War es ein Fehler, Sportdirektor Vogel zum Interimstrainer zu machen – oder würden Sie es wieder tun?
Ein Fehler war es sicher nicht. Heiko stabilisierte die Mannschaft und führte sie zu einem internationalen Exploit.
Wie würden Sie denn jetzt seine Arbeit als Sportdirektor in seiner ersten echten Transferphase beurteilen?
Es war eine zu schwierige Transferphase, um ihn für diesen Job zu beurteilen. Da war die Zeit als Interimstrainer davor, die atypisch ist. Und da waren die extrem vielen Mutationen, die ebenfalls atypisch sind. Aber ich würde ihm eine Fünf geben.
Also wird sich sein Vertrag im Dezember automatisch über den Sommer 2024 verlängern, weil man ihn nicht aufkündigt?
Ganz so ist es nicht mit seinem Vertrag, wie Sie behaupten. Aber es gibt einen Mecano, der dem Beispiel ähnlich ist. Nur: Es ist doch viel zu früh, um darüber zu entscheiden. Heikos Hauptaufgabe ist es ja, mir und dem Trainer ein guter Sparringspartner zu sein. Im Moment bedeutet dies, dass er alles dafür tun muss, dass Timo Schultz seine Arbeit optimal verrichten kann und sich seine Ideen entfalten.
Wie sehen Sie denn den Trainer bisher?
Ich sehe Timo Schultz wertfrei. Er ist zwar mit 46 kein junger Trainer. Aber er hat erst während eineinhalb Jahren in St. Pauli Profis trainiert. So wie ich ihn bis jetzt erlebe, glaube ich zu 100 Prozent an Timo Schultz. Weil er menschlich ist, zuhört, zugänglich ist und Vollgas gibt. Das gilt es bei der Ausgangssituation zu berücksichtigen.
Und dann?
Dann schaue ich die Trainings an. Schaue, was ich auf dem Platz, in den Spielen sehe. Und höre mir an, was er sagt. Diese Dinge sind für mich entscheidend.
Da wären dann noch die Resultate…
Ohne die Resultate geht es nicht. Das weiss Timo, die Spieler, jeder. Aber ich behaupte, wenn man einen Plan hat, diesen konsequent verfolgt, kompromisslos an der Einsatzbereitschaft der Spieler arbeitet und entsprechend kompromisslos gewisse Entscheidungen trifft, dann wird man erfolgreich sein. Vor allem mit einem Kader wie dem, das nun hier zur Verfügung steht.
Heisst das im Umkehrschluss, dass die vorangegangenen Cheftrainer zu viele Kompromisse machten?
Auch hier gilt: Wir alle haben Fehler gemacht. Und ja, ich auch. Obwohl ich wusste, was ich wollte, habe ich es nicht immer umgesetzt. Ich hätte da manchmal konsequenter sein sollen. Das war ich nicht.
Aber bei Patrick Rahmen hätten Sie manchmal auch zurückhaltender, geduldiger sein sollen, oder?
Definitiv. Da stehe ich dazu. Hätte ich gegenüber Päti die aus heutiger Sicht gerechtfertigte Geduld aufgebracht, dann wäre er wohl immer noch FCB-Trainer. Aber die Konstellation war damals eine andere – und der Erfahrungsschatz bei uns im VR war auch nicht derselbe.
Wie zuversichtlich sind Sie, dass Sie dieses Mal ohne Trainerwechsel durch die Saison kommen?
An der Zuversicht fehlt es mir nie. Aber ich sehne mich regelrecht danach, dass das der Fall sein wird.
Nun ist der Saisonstart schon mal misslungen …
Misslungen ist zu positiv. Er war miserabel. Und das Aus im Europacup ist richtig besch… eiden. Aber es ist jetzt so, lamentieren hilft nichts mehr.
Gab es aufgrund des Saisonstarts auch bewusste Korrekturen?
Nur in einem einzigen Fall: Wir haben Djordje Jovanovic als Mittelstürmer verpflichtet, weil wir zum Schluss kamen, dass Thierno Barry mit seinen 20 Jahren noch nicht die volle Last des Toreschiessens auf seinen Schultern tragen kann, während Jean-Kévin Augustin weiterhin noch nicht dort ist, wo er selber und wir uns das wünschen. Das haben wir falsch eingeschätzt. Dafür haben wir jetzt aber mit Jovanovic einen Stürmer, den ich für eine Vollgranate halte.
Und wenn es um die mittel- und langfristige Planung geht? Immerhin fehlt nun das europäische Schaufenster, das einen schönen Teil dazu beitrug, dass der FCB mit Transfers 54,5 Millionen einnahm …
Uns fehlen zwischen 4 und 5 Millionen Euro, die uns eine Gruppenphase in der Conference League netto gebracht hätte.
Was bedeutet das am Ende für die Jahresrechnung 2023?
Ich will nicht wieder darauf behaftet werden, aber ich rechne Stand heute damit, dass die Rechnung ausgeglichen sein wird.coremque nobit is se vo 400. onsequis quas nobt optur.
Müssten denn da bei einem von Mitbesitzer Andreas Rey deklarierten strukturellen Defizit von 15 Millionen Franken, denen gegen 10 Millionen Europacupeinnahmen im Frühjahr sowie ein ungefährer Transfergewinn von rund 25 Millionen gegenüberstehen, nicht ein paar Millionen Gewinn bleiben?
Danach sieht es nicht aus.
Warum nicht?
Weil wir nach wie vor viele Dinge zu bereinigen haben.
Und auch, weil man die 4 Millionen in die Holding zurückzahlt, die im Geschäftsjahr 2022 als Darlehen an die AG in den Büchern steht?
Das schauen wir dann Ende Jahr an.
Ist man denn durch die vielen Neuverpflichtungen auch wieder teurer geworden?
Nein, überhaupt nicht. Wir sind effizienter geworden. Auch wenn ich die aktuellen Zahlen jetzt nicht gerade dabeihabe, so wird das strukturelle Defizit 2024 wiederum geringer sein als 2023. Und es bleibt dabei: Fürs Jahr 2025 werden wir die Kostenstruktur so weit angepasst haben, dass wir erstmals befreit aufspielen können.
Muss man dem Jahr 2024 nicht trotzdem besorgt entgegenblicken, weil das aktuelle Kader nach dem Europacup-Aus nie jene Wertsteigerung erfahren wird, wie es das vorherige tat, das nun viel Geld brachte?
Also das Jahr 2023 bereitete mir viel grössere Sorgen, weil die Ausgangslage viel kritischer war. Hinzu kommt, dass ich glaube, dass wir im kommenden Sommer sehr wohl auch Spieler mit schönem Gewinn verkaufen können, wenn dies unsere Absicht sein sollte. Der Europacup ist ein wichtiger Hebel – aber da gibt es noch einige Faktoren mehr.
Führen Sie bitte aus.
Ich nehme nochmals Renato Veiga als Beispiel. Ich weiss schon, dass er nun beweisen muss, dass er Leistungen wie gegen den FCZ auch in Yverdon bringen kann. Doch wenn er auf dem Boden bleibt, sich neben dem Platz keine Dummheiten leistet und das durchzieht, was er da begonnen hat, dann sind die Chancen sehr hoch, dass im kommenden Sommer gute Angebote auf dem Tisch liegen. Ganz ohne Europacup. Ganz einfach, weil er ein spezielles, gefragtes Profil als Mittelfeldspieler hat. Er verfügt über ebendiese Waffen auf dem Platz, von denen ich gesprochen habe. Zudem ist er portugiesischer U-Nationalspieler. Das ist – wie etwa auch bei Diouf und Frankreich – eine andere Preiskategorie, als wenn er etwa aus einem osteuropäischen Land stammen würde.
Aber das birgt ja wieder das Risiko, dass im Sommer alles neu ist …
Ist man überaus erfolgreich, dann begleitet einen dieses Risiko tatsächlich immer ein Stück weit, wenn man das Kader so zusammenstellt, wie wir das tun. Trotzdem: Ich gehe wirklich davon aus, dass es sich einpendelt. So eben, dass man pro Sommer nicht mehr als zwei, maximal drei Leistungsträger verliert.
Da sind wir dann bei den sagenumwobenen 90 Prozent des Kaders, die zusammenbleiben?
Diese Aussage … Ich kann sagen, was ich will – und dann dreht man mir wochenlang das Wort im Mund herum. Erstens: Meine Aussage war, dass ich davon ausgehe, dass wir 90 Prozent des Kaders zusammenhalten können. Zweitens: Da waren – mit Ausnahme von Males – die auslaufenden Leihspieler nicht mehr drin. Drittens: Nimmt man Amdouni, Diouf und Ndoye, die als Abgänge klar antizipierbar waren, dann wären wir etwa bei 90 Prozent. Dass vielleicht noch was dazukommt, war mir auch klar. Dass es so krass wird, nicht.
Müsste man die Strategie nun nicht etwas justieren. Hin zu weniger Fluktuation, mehr Kontinuität, mehr Konservativität vielleicht auch. So wie YB das macht, um ein Meisterabo zu lösen …?
Es stimmt, dass YB eine andere Strategie fährt als wir. Sie führt dazu, dass wir uns lediglich auf dem nationalen Spielermarkt konkurrenzieren. Und natürlich ist die Frage erlaubt: Wollen wir international gesuchte, junge Spieler in Basel haben, die dann vielleicht nicht ganz so lange bleiben? Oder setzen wir eher auf Spieler, die längerfristig bleiben? Solche, die international vielleicht weniger Stricke zerreissen, aber Wochenende für Wochenende sauber abliefern? Es ist ein Pro und Contra, von dem ich aktuell nicht sage, dass das eine besser ist als das andere. Aber ich persönlich will immer nur die eine Strategie fahren, die wir bisher verfolgen. Denn ich bin überzeugt: Wenn die Zahnräder in diesem Konzept einmal richtig greifen, dann sind wir nachhaltig sehr gut aufgestellt.
Wann ist es so weit – und noch vorher – wann gewinnt der FCB erstmals in der Ära David Degen gegen YB?
Da bin ich vorsichtig. In beiden Fällen lautet meine Antwort: Wenn die Zeit reif ist. Sie sehen, ich lerne dazu. (lacht)
Das ist für Ihre Verhältnisse sogar sehr bescheiden.
YB ist gefestigt. Und YB hat aktuell auch noch etwas anderes, das wir nicht haben: Ihnen gehört das Stadion. Wir geben da jährlich knapp 16 Millionen Franken für Miete, Organisation und Sicherheit aus. Das ist schweizweit einzigartig, mit Abstand. Daran müssen wir arbeiten, es ist momentan unsere grösste Baustelle.
Wohin wollen Sie da?
Aus meiner Sicht gibt es nur zwei gute Lösungen: Entweder, der Kanton übernimmt alles, hält es wirklich in Schuss, und wir sind reiner Mieter – dann ist das in Ordnung, und wir akzeptieren auch, wenn es mal Sperrdaten gibt, weil das Stadion anders genutzt wird. Oder aber man verkauft uns das Stadion für einen symbolischen Franken.
Was wäre Ihnen lieber?
Beides wäre gut. Aber Sie kennen mich: Wenn ich wählen könnte, dann übernimmt der FCB das Stadion. Aber ich kann das ja nicht allein bestimmen. Wichtig ist, dass das Ganze nun auch auf politischer Ebene Fahrt aufnimmt und wir baldmöglichst eine Lösung haben.
Sie wollen die Verantwortung, mit allen Risiken und Nebenwirkungen.
Ja. Ich sehe immer zuerst das Potenzial, die Chancen. Natürlich weiss auch ich, dass jede Chance auch Risiken birgt. Aber so, wie ich ticke, überwiegt bei mir oft das Ausmass des Potenzials jenes der Gefahr. Da drüben entsteht ein neues Quartier (zeigt hinaus in Richtung Schänzli) … Darin steckt viel Potenzial, wenn ich ans Stadion denke.
Dann hatten wir ja recht, als wir Sie als waghalsigsten Präsidenten der FCB-Geschichte bezeichneten …
Der mutigste hätte mir besser gefallen.
Re: FC Basel 1893
Jep, wieder volle Kraft aufs Sportliche. Zeigens wirs den Bebbis, die werden wohl aber ein ganz anderes Gesicht zeigen, als gegen Yverdon...
Und einfach nochmals zum hervorheben und sich amüsieren. Die fettmarkierte Aussage im Degen-Interview ist etwa so legendär falsch, wie die Aussage 90 % des Kaders bleibt zusammen...
Stefan Wolf, VR, war gemäss eigener Aussage im blueTV am Verhandlungstisch....
Und einfach nochmals zum hervorheben und sich amüsieren. Die fettmarkierte Aussage im Degen-Interview ist etwa so legendär falsch, wie die Aussage 90 % des Kaders bleibt zusammen...
Stefan Wolf, VR, war gemäss eigener Aussage im blueTV am Verhandlungstisch....
e. nord hat geschrieben: ↑17. Sep 2023, 17:28 Hier das ganze Degen-Interview:
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Die Feststellung von Luzern, man würde Jashari zwar YB geben, aber nicht dem FCB war schon etwas irritierend. Aber was soll ich sagen? Es ist, wie es ist. Mit Remo Meyer, dem Luzerner Sportdirektor, habe ich mich auch ausgesprochen. Und ich habe ihm auch geraten, dass er in seiner Position doch nicht voreilig und ohne Rücksprache mit seinem Verwaltungsrat handeln solle. Ich meine: Wir hatten das Gespräch damit begonnen, dass wir bereit seien, dem FCL viel Geld für Jashari zu bezahlen – und zwar so, dass es der Rekordtransfer des Clubs wird. Also mehr als die vier Millionen, die einst Vargas gebracht hatte. Und da kannst du doch nicht nach kürzester Zeit alles abwürgen! Da musst du doch zum Verwaltungsrat, teilst ihm das mit – und gibst ihm deine Meinung dazu. So etwas gehört auf der obersten Ebene entschieden. Ganz egal, ob pro oder contra FCB … Wenn Sie mich immer fragen, welche Kompetenzen ein Sportdirektor hat, dann sage ich: Viele. Aber er kann doch keine halbe Million ausgeben, ohne dass wir im Verwaltungsrat dies bewilligen. Das ist in keinem Club so.
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#Ergend1nischWerdeMerWederMe1ster
Re: FC Basel 1893
Degen muess bliibe
Ist für die weitere "positive" Entwicklung dieses Konstrukts enorm zentral. Selten einen besseren Präsi des FCB gesehen. Gottseidank hat GC noch einen anderen Sponsor gefunden, sonst wäre er nie beim FCB gelandet. Was hätten wir weniger gelacht.....hüben (GC) wie drüben (Basel) ists einfach wunderschön gelaufen, die letzten Monate.....
Ich könnt ja Mitleid mit dem ehemaligen Ligakrösus empfinden (soll was heissen), aber bei dem nach wie vor vorherrschenden Grössenwahn gewisser Subjekte vom Rheinknie verkneife ich mir diese emotionale Regung.
Man dankt....
Ist für die weitere "positive" Entwicklung dieses Konstrukts enorm zentral. Selten einen besseren Präsi des FCB gesehen. Gottseidank hat GC noch einen anderen Sponsor gefunden, sonst wäre er nie beim FCB gelandet. Was hätten wir weniger gelacht.....hüben (GC) wie drüben (Basel) ists einfach wunderschön gelaufen, die letzten Monate.....
Ich könnt ja Mitleid mit dem ehemaligen Ligakrösus empfinden (soll was heissen), aber bei dem nach wie vor vorherrschenden Grössenwahn gewisser Subjekte vom Rheinknie verkneife ich mir diese emotionale Regung.
Man dankt....
Ich will Kampffussball!
Re: FC Basel 1893
basel holt Contini, schafft es knapp über den Strich und wird am Ende Vize-Meister *Prognose*
L U C E R N E - Till I Die!
Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!
Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!
Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
- LU-57
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- Kontaktdaten:
Re: FC Basel 1893
glaubst du echt, die überholen yb noch? gewagte prognose.
greez
STADION ALLMEND 1934 - 2009
\O/ cumk \O/ choooooom \O/
«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
\O/ cumk \O/ choooooom \O/
«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.