Danke an NOSenf für das Interpretieren des Geschäftsberichts. Die Sicht «von aussen» gibt immer einen Mehrwert. Kritische Stimmen kommen nicht nur aus der Ostschweiz und sind beim FCL sicher willkommen. Ich erinnere, dass für mich beim FCL das Unwort STRUKTURELLE DEFIZIT längst gestrichen gehört und dies im Forum auch gefordert habe. Kritik zu den FCL-Zahlen haben ich mehrmals angebraucht. Die Aufwandpositionen werden zu wenig kritisch innerhalb des FCL angeschaut und mir ist noch immer ein Rätsel, wie der FCL beispielsweise in eine FAN-Experience Software in Mio.-Höhe investieren konnte. Gerade in COVID-Zeiten wurde hier ein unnötiger Geldfluss provoziert und es ist nicht bekannt, ob und wer hier für dieses Desaster die Verantwortung innerhalb des FCL trägt. Hier gibt mir die Bewegung «FCL-Basis» Hoffnung, dass künftig auf solchen Firlefanz verzichtet wird. Auch das seit immer (?) bestehende Minus im Fan-Shop Bereich (Merchandising) ist mir ein grosses Rätsel. Jährlich ein Minus wirft Fragen an die Organisation und folglich auch an den FCL VR auf. Hier wird offenbar keine Verantwortung übernommen und der FCL-VR versagt hier strategisch. Und zur Gage bei der Swissporarena AG zur FCL I AG kann keiner sagen, wie sich diese zusammensetzt und wider besseren Wissens einfach eine Verrechnungsposition ohne klare Vorgaben / Messinsstrument an die swissporarena AG seitens des Holding VR's.
Schlussendlich tut es richtig weh, wie tief das eigentliche Budget (nein nicht Budget, sondern effektiv Aufwand) für die 1. Mannschaft ist. Da kann man der sportlichen Leitung nur gratulieren. Aus den wenigen Mitteln wird das Optimum gemacht.
Anderseits ist es genau das Problem, welches NOSenf aus der Ferne nur verschwommen erkennt. Die FCL Organisation ist zu sehr aufgeblasen und hätte sich längst von Alpstäg/Stierli emanzipieren müssen. Zuviel ist noch immer dem undurchsichtige Gebilde von Stierli/Alpstäg zu verdanken. Stierli ist zwar seit 2016 offiziell weg, aber Alpstäg war in den letzten Jahren immer irgendwo zur Stelle und in die Entscheide mit seinen Leuten in der FCL-Organisation involviert, oft in Verbindung mit Stierli Gefolgsleuten innerhalb der FCL-Organisation und mit dem Filz aus dem Stadionbau (Profiteuren aus dem Beirat aber auch dem Club 200). Dies nicht nur beim «undurchsichtigen» Deal der Stadion AG Aktien, welche Alpstäg hier die Mehrheit gab, jedoch den FCL bluten lässt. Als Minderheitsaktionär bezahlt der FCL eine hohe Miete und muss gleichzeitig für den Unterhalt aufkommen. Schlussendlich bekommt hier der FCL mit Alpstäg mit der Stadion AG eine Dividende (Mehrheit bei Alpstäg). Gibt es hier bald das nächste gröbere Probleme, sollten sich die Gerüchte mit Dividenden Auszahlung bewahrheiten?. Problem weil COVID-Kredit Vorgaben klar solche Zahlungen auch zu nahestehenden Personen untersagen. Welcher FCL-VR ist hier als Aufsicht verantwortlich? War es Affentranger und darum sein Rücktritt oder warum informiert hier der FCL so defensiv? Der Filz zu Stierli/Alpstäg ist noch zu gross im Umfeld des FCL, wie die Voten innerhalb des Club 200 oder aber beim FCL Beitrag beispielsweise bestätigen und das sieht NOSenf aus der Ferne nicht. Darum stehe ich klar hinter «FCL-Basis». Nur mit einer breiten Basis kann der FCL Cash generieren.
Der Cash als Sauerstoff geht beim FCL bald mal aus. Sorgen bereitet mir der der FCL-VR darum schon. Er macht «unternehmerisch» vieles falsch und lässt sich statt mit Nüchternheit von den Fussball-Emotionen leiten. So versagt er doch total im Bereich der Organisationsentwicklung und wird seiner strategischen Aufgabe nicht gerecht. Strategie und Operativ wird zuviel vermischt und hier geht Stefan Wolf irgendwann kaputt. Es bringt nichts, wenn beispielsweise Josef Bieri die Einnahmen im Nachwuchs mit seinen Beziehungen erhöht, demgegenüber die Ausgaben durchs Band steigen. Die heutigen Nachwuchsspieler aus der eigenen Akademie stammen noch aus den Zeiten, wo die Nachwuchsausgaben im Minimum eine halbe Kiste weniger hoch waren. Statt auf diesem Ausgaben-Niveau und der erfolgreichen Strategie weiterzufahren, wurden die Ausgaben jährlich beim Nachwuchs nochmals erhöht und sicher nicht mit Qualität. Ist und war das notwendig? Wer hinterfragt das Kritisch im FCL-VR? Auch mit einer halben Mio. weniger, wären wir der SL-Verein mit den meisten eigenen Jungs
Die Zahlen waren in den letzten Jahren alarmierend und jetzt geht es definitiv an die Existenz. Es stehen bald keine Rangrücktrittspositionen oder Aktionärsdarlehen mehr zur Verfügung und so sind die Positionen aufgebraucht, um einen a.o. Gewinn verbuchen zu können. Der VR hat es in den letzten Jahren verpasst, effektive Sanierungsmassnahmen einzuleiten. Ein Blick auf die Kosten pro Matchtag zeigt in aller Deutlichkeit ein Problem. Der Finanzer Furrer freut sich mit dem VR über die steigenden Zuschauerzahlen, vergisst aber mit seiner Finanzabteilung (mit ihm 4 Vollzeitstellen), aktiv zu werden und mit einem strikten Kostenmanagement und funktionierenden Controlling die Ausgabenseite zu reduzieren. Niemand beim FCL geht offenbar auf internen Widerstand. Die Spartenrechnung von Furrer mit seiner Abteilung zeigt, der FCL hat ein grosses Problem und fährt trotz tiefen (Lohn)-Kosten der 1.Mannschaft und steigenden Zuschauerzahlen nur Verluste ein. Es braucht also nicht nur bei er FCL I AG mit Britschigi einen Controller, sondern eben auf Holding Ebene einen kritischen VR.
Liiribox
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[GV-Thread] Do, 16.11.2023, 19:01 Uhr, FC Luzern-Innerschweiz AG
Re: [GV-Thread] Do, 16.11.2023, 19:01 Uhr, FC Luzern-Innerschweiz AG
Deine Kenntnisse in Sachen Bilanz und Erfolgsrechnung will und kann ich nicht beurteilen. Ich hoffe einfach nur, sie sind fundierter als deine Kenntnisse in Sachen Fan-Mitspracherecht...NOSenf hat geschrieben: ↑19. Nov 2023, 23:28 Zum meinem Punkt, die Ankündigung des Vereins sei eine Nebelpetarde: Das war nicht im Geringsten eine inhaltliche Kritik am Vereinskonstrukt. Ich mag euch das ehrlich gönnen - Mitspracherecht der Fans ist immer etwas gutes, und das geht bei euch sicher in die richtige Richtung. Kommunikativ hätte man gerne etwas defensiver sein dürfen; schweizweit einzigartig ist das nicht. Auch die Basler Fans halten über einen Verein 25% an der FCB AG, haben dadurch einen Sitz im VR, und haben ebenfalls das Bestimmungsrecht über Klubfarben, Namen, Wappen, etc., also genau das Selbe in blau-rot.
Aber ganz egal, wie ausgeprägt deine Kenntnisse in den jeweiligen Bereichen tatsächlich sind, am meisten stolz darfst du sowieso auf deinen Humor sein. Dieser ist nämlich wirklich goldig.Bekanntlich triggern wir euch extrem, umgekehrt etwas weniger.
Re: [GV-Thread] Do, 16.11.2023, 19:01 Uhr, FC Luzern-Innerschweiz AG
Darum habt ihr in eurem Forum einen Thread über uns mit fast 100 Seiten...Bekanntlich triggern wir euch extrem, umgekehrt etwas weniger.
Die meisten Bemerkungen zu den Finanzzahlen hingegen sind überdies aber korrekt (ist ja auch relativ einfach herauszufinden, da unser Geschäftsbericht im Gegensatz zu allen anderen sehr transparent ist) und aus der Position mit einer kürzlichen Kapitalerhöhung von 5 Mio lässt sich natürlich gut auf andere hinabblicken. Wie macht ihr das eigentlich in Zukunft? Jedes Jahr bei den Fans 5 Millionen abholen?
Mein Vorschlag: Lassen wir den neu zusammengesetzten VR mal wirken.
I'm going to make him an offer he can't refuse...
GEGEN DEN MODERNEN SCHIFFSBAU
offene beträge: CHF 50 von tjfcl, CHF 10 von LU-57, CHF 10 von chamäleon, CHF 10 von nelson, CHF 10 an seimon.
JASSOBIG RETTEN - NIEDER MIT DEN WETTEN!
Sammler hat geschrieben: Der FCL ist ein Verein, den man besser erst gar nicht beitreten sollte. Leistungen werden definitiv nicht honoriert. Jetzt auf Margiotta herumzuhacken ist absolut fehl am Platz. Kein Wunder, bekommt der FCL keine Mannschaft mehr zusammen, die mal einen Kübel stemmen wird. Nicht unter Swisspor, nicht unter Meyer.
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Sammler hat geschrieben: Der FCL ist ein Verein, den man besser erst gar nicht beitreten sollte. Leistungen werden definitiv nicht honoriert. Jetzt auf Margiotta herumzuhacken ist absolut fehl am Platz. Kein Wunder, bekommt der FCL keine Mannschaft mehr zusammen, die mal einen Kübel stemmen wird. Nicht unter Swisspor, nicht unter Meyer.
Re: [GV-Thread] Do, 16.11.2023, 19:01 Uhr, FC Luzern-Innerschweiz AG
Vielen Dank für die umfangreichen, konstruktiven Reaktionen. Wenn das Thema nun hier die angemessene Aufmerksamkeit geniesst, dann ist mein Ziel erreicht.
Bei allem Weiteren gebe ich dir Recht. Das Reporting der FCL Gruppe seit 2017 sucht schweizweit (und international?) seinesgleichen. Ohnehin werden derzeit nur in Luzern und St.Gallen die Geschäftsberichte öffentlich publiziert, wobei eurer sehr viel tiefer ins Detail geht. Da kann man nur den Hut ziehen!
Und ja, der neue VR soll erstmal wirken. Ein sinnvolles erstes Wirken wäre der Gang an die Öffentlichkeit mit einer kritischen Aufarbeitung der offensichtlich gewordenen finanziellen Fehlentwicklungen. Weil; eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Von Seiten Alpstaeg/Wigdorovits wird diesbezüglich noch was kommen. Momentan liegt die Deutungshoheit über die Zahlen in den Händen von Wolf, Bieri & co. Diese kann man jetzt leichtfertig herschenken, indem man nichts kommuniziert und Alpstaeg den erhaltenen Steilpass annehmen lässt. Genau so lief's ja schon mit den Zahlen der FCL-Innerschweiz AG in den Wochen vor der GV.
Oder alternativ (und das wäre meine Empfehlung): Die Führung kommuniziert in Sachen Finanzen ausnahmsweise mal proaktiv. The choice is yours...
Sorry, war wohl etwas missverständlich... ist nicht bierernst zu nehmen. Gemeint war, dass der FCSG im Zentralschweizer Unbeliebtheitsranking ganz oben mitspielt, während der FCL diesbezüglich in der Ostschweiz noch 2-3 andere Klubs vor sich hat. Für die erlebnisorientierte Sektion sind die Spiele in Luzern sicher eines der Saisonhighlights, ich kann allerdings nur schwer einschätzen, ob das hauptsächlich an der Rivalität liegt, oder mehr am dort ansässigen Gummischrot-Schützenverein.Bekanntlich triggern wir euch extrem, umgekehrt etwas weniger.
Ich bin hier zu Gast und möchte nur ungern in eurem GV-Faden den FCSG diskutieren. Da du direkt gefragt hast, eine Kurzantwort: Die letzte Kapitalerhöhung mit Einbezug der Fanbasis erfolgte 2004, nun 2022. Wenn es in diesem Intervall weitergeht sagt meine Glaskugel; nächster Termin 2040.
Bei allem Weiteren gebe ich dir Recht. Das Reporting der FCL Gruppe seit 2017 sucht schweizweit (und international?) seinesgleichen. Ohnehin werden derzeit nur in Luzern und St.Gallen die Geschäftsberichte öffentlich publiziert, wobei eurer sehr viel tiefer ins Detail geht. Da kann man nur den Hut ziehen!
Und ja, der neue VR soll erstmal wirken. Ein sinnvolles erstes Wirken wäre der Gang an die Öffentlichkeit mit einer kritischen Aufarbeitung der offensichtlich gewordenen finanziellen Fehlentwicklungen. Weil; eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Von Seiten Alpstaeg/Wigdorovits wird diesbezüglich noch was kommen. Momentan liegt die Deutungshoheit über die Zahlen in den Händen von Wolf, Bieri & co. Diese kann man jetzt leichtfertig herschenken, indem man nichts kommuniziert und Alpstaeg den erhaltenen Steilpass annehmen lässt. Genau so lief's ja schon mit den Zahlen der FCL-Innerschweiz AG in den Wochen vor der GV.
Oder alternativ (und das wäre meine Empfehlung): Die Führung kommuniziert in Sachen Finanzen ausnahmsweise mal proaktiv. The choice is yours...
Re: [GV-Thread] Do, 16.11.2023, 19:01 Uhr, FC Luzern-Innerschweiz AG
Danke, Clou, für die Ausführungen. Ich schreibe seit Jahren, dass man beim ganzen Apparat mal genauer hinschauen sollte, ob sich da nicht beim einen oder anderen Ort sparen lässt. Ein neueres Beispiel ist der Aufbau des Scouting. Ist dieses wirklich nötig bzw. welche Typen von Spieler scoutet man eigentlich? Passt dies zur Strategie auf eigene Nachwuchsleute zu setzen? Ich bin überzeugt, dass hier der neue VR genau(er) hinschauen wird.
Ich möchte aber - gerade auch im Vgl. zum Club des kritischen Gasts - das Augenmerk auch auf die Ertragsseite werfen. Der VR hat die letzten Jahre wiederholt gesagt, dass man eine Vorwärtsstrategie fährt, absichtlich die Ausgaben etwas hochfährt, um diese auf der Ertragsseite kompensieren zu können. Die Frage stellt sich, warum dies noch nicht gelungen ist, bzw. was es noch braucht, damit diese Vorwärtsstrategie auch auf der Ertragsseite aufgeht.
Interessanterweise lag der Ertrag (exkl. Transferertrag) des FCSG bereits in der ersten vollen Saison unter Hüppi (nach Lösung des Aktionärsstreit in Güllen) in 2018/19 fast CHF 7 Mio. über jenem des FCL (CHF 27 vs. CHF 20 Mio.). Die Hauptunterschiede waren die Zuschauereinahmen (CHF 1 Mio.) und v.a. die Erträge aus dem Sponsoring/Werbung (CHF 4 Mio.). In den vier Jahren unter Hüppi sind die Einnahmen beim FCSG um rund CHF 5 Mio. gestiegen auf CHF 32 Mio. in 22/23. Die Einnahmen aus dem Sponsoring (CHF 9 Mio.) blieben dabei konstant (hoch), angestiegen sind dagegen v.a. die Matcheinnahmen und zwar um über CHF 4 Mio. auf über CHF 13 Mio. vs. CHF 9 Mio. in Luzern (22/23).
Der breit in der Ostschweiz verankerte FCSG erwirtschaftet also mit dem vollen Stadion CHF 8 Mio. Mehrertrag aus der Matchorganisation (CHF 4 Mio.) und dem Sponsoring/Werbung (CHF 4 Mio.) als der FCL (total CHF 11 Mio. Mehrertrag, z.B. nochmals CHF 1 Mio. Mehrertrag im Merchandising).
CHF 8 Mio., die dem FCL in 22/23 genau fehlen, um ein ausgeglichenes EBIT zu erwirtschaften (ohne Transfereinnahmen).
Neben den bestimmt vorhanden Kosteneinsparmöglichkeiten stellt sich mir die Frage, warum es der FCL nicht schafft mehr Sponsoring/Werbungsgelder zu akquirieren (CHF 4 vs. CHF 9 Mio.). Klar hilft hier der andauernde Aktionärsstreit und die stetige Unruhe nicht. Trotzdem muss man hier auch den Verkaufsleiter P. Jost hinterfragen dürfen, insb. in der aktuellen Phase der Vorwärtsstrategie, wo das Vertrauen in den FCL inkl. VR/GL steigt (siehe Zuschauerzahlen). Schöpft das (Verkaufs-)Team hier das gesamte Werbepotential in der Zentralschweiz ab? Hier müssen schnell deutlich mehr Gelder generiert werden, ansonsten sind wir darauf angewiesen, dass Sepp Bieri weiterhin sein Portemonnaie öffnet (oder einschneidende Einsparungen sind notwendig).
Und einfach, dass dies auch noch erwähnt ist: der FCSG hat sich bereits 2018/19 einen um CHF 4 Mio. höheren Etat geleistet als der FCL (CHF 27 Mio. vs. CHF 23 Mio. - ohne Transferaufwand) und tut dies auch noch im 22/23 (CHF 32 Mio. vs. CHF 28 Mio.). Der Personalaufwand war dabei über die Jahre +/- vergleichbar hoch. Man kann es auch so sehen, dass der FCL mit seiner Vorwärtsstrategie nur nachzieht in der Liga, um konkurrenzfähig zu bleiben...
M.E. hängt alles davon ab, ob der Schnauf (bei Sepp Bieri) mit dem eingeschlagenen Weg (und im fortlaufenden Aktionärsstreit) nicht ausgeht. Der FCL ist drauf und dran dank der breiten Verankerung (neue Aktionäre, Verein FCL-Basis, Abkehr von den alten Herren mit Eigeninteressen) die Identifikation und Unterstützung der ganzen Zentralschweiz zurückzuerhalten. Gelingt ihm dies, wird die aktuelle Ertragslücke mit Mehreinnahmen aus Werbung/Sponsoring und Zuschauern gedeckt werden können. Transfererträge und irgendwann Europa kämen dann noch on top. Zusätzliche Einsparungen - ohne zu viel kaputt zu machen - sind dabei sicherlich wünschenswert. Aber der Kern liegt in der Identifikation und Unterstützung der ganzen Zentralschweiz für die Erhöhung der Ertragsseite. V.a. Sepp Bieri und der VR haben dies in Form ihrer Vorwärtsstrategie erkannt. Alle zusammen inkl. Verein FCL-Basis werden wir es packen.
Ich möchte aber - gerade auch im Vgl. zum Club des kritischen Gasts - das Augenmerk auch auf die Ertragsseite werfen. Der VR hat die letzten Jahre wiederholt gesagt, dass man eine Vorwärtsstrategie fährt, absichtlich die Ausgaben etwas hochfährt, um diese auf der Ertragsseite kompensieren zu können. Die Frage stellt sich, warum dies noch nicht gelungen ist, bzw. was es noch braucht, damit diese Vorwärtsstrategie auch auf der Ertragsseite aufgeht.
Interessanterweise lag der Ertrag (exkl. Transferertrag) des FCSG bereits in der ersten vollen Saison unter Hüppi (nach Lösung des Aktionärsstreit in Güllen) in 2018/19 fast CHF 7 Mio. über jenem des FCL (CHF 27 vs. CHF 20 Mio.). Die Hauptunterschiede waren die Zuschauereinahmen (CHF 1 Mio.) und v.a. die Erträge aus dem Sponsoring/Werbung (CHF 4 Mio.). In den vier Jahren unter Hüppi sind die Einnahmen beim FCSG um rund CHF 5 Mio. gestiegen auf CHF 32 Mio. in 22/23. Die Einnahmen aus dem Sponsoring (CHF 9 Mio.) blieben dabei konstant (hoch), angestiegen sind dagegen v.a. die Matcheinnahmen und zwar um über CHF 4 Mio. auf über CHF 13 Mio. vs. CHF 9 Mio. in Luzern (22/23).
Der breit in der Ostschweiz verankerte FCSG erwirtschaftet also mit dem vollen Stadion CHF 8 Mio. Mehrertrag aus der Matchorganisation (CHF 4 Mio.) und dem Sponsoring/Werbung (CHF 4 Mio.) als der FCL (total CHF 11 Mio. Mehrertrag, z.B. nochmals CHF 1 Mio. Mehrertrag im Merchandising).
CHF 8 Mio., die dem FCL in 22/23 genau fehlen, um ein ausgeglichenes EBIT zu erwirtschaften (ohne Transfereinnahmen).
Neben den bestimmt vorhanden Kosteneinsparmöglichkeiten stellt sich mir die Frage, warum es der FCL nicht schafft mehr Sponsoring/Werbungsgelder zu akquirieren (CHF 4 vs. CHF 9 Mio.). Klar hilft hier der andauernde Aktionärsstreit und die stetige Unruhe nicht. Trotzdem muss man hier auch den Verkaufsleiter P. Jost hinterfragen dürfen, insb. in der aktuellen Phase der Vorwärtsstrategie, wo das Vertrauen in den FCL inkl. VR/GL steigt (siehe Zuschauerzahlen). Schöpft das (Verkaufs-)Team hier das gesamte Werbepotential in der Zentralschweiz ab? Hier müssen schnell deutlich mehr Gelder generiert werden, ansonsten sind wir darauf angewiesen, dass Sepp Bieri weiterhin sein Portemonnaie öffnet (oder einschneidende Einsparungen sind notwendig).
Und einfach, dass dies auch noch erwähnt ist: der FCSG hat sich bereits 2018/19 einen um CHF 4 Mio. höheren Etat geleistet als der FCL (CHF 27 Mio. vs. CHF 23 Mio. - ohne Transferaufwand) und tut dies auch noch im 22/23 (CHF 32 Mio. vs. CHF 28 Mio.). Der Personalaufwand war dabei über die Jahre +/- vergleichbar hoch. Man kann es auch so sehen, dass der FCL mit seiner Vorwärtsstrategie nur nachzieht in der Liga, um konkurrenzfähig zu bleiben...
M.E. hängt alles davon ab, ob der Schnauf (bei Sepp Bieri) mit dem eingeschlagenen Weg (und im fortlaufenden Aktionärsstreit) nicht ausgeht. Der FCL ist drauf und dran dank der breiten Verankerung (neue Aktionäre, Verein FCL-Basis, Abkehr von den alten Herren mit Eigeninteressen) die Identifikation und Unterstützung der ganzen Zentralschweiz zurückzuerhalten. Gelingt ihm dies, wird die aktuelle Ertragslücke mit Mehreinnahmen aus Werbung/Sponsoring und Zuschauern gedeckt werden können. Transfererträge und irgendwann Europa kämen dann noch on top. Zusätzliche Einsparungen - ohne zu viel kaputt zu machen - sind dabei sicherlich wünschenswert. Aber der Kern liegt in der Identifikation und Unterstützung der ganzen Zentralschweiz für die Erhöhung der Ertragsseite. V.a. Sepp Bieri und der VR haben dies in Form ihrer Vorwärtsstrategie erkannt. Alle zusammen inkl. Verein FCL-Basis werden wir es packen.
Zuletzt geändert von lucerne am 21. Nov 2023, 08:00, insgesamt 1-mal geändert.
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt
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Re: [GV-Thread] Do, 16.11.2023, 19:01 Uhr, FC Luzern-Innerschweiz AG
Ich finde es auch einfach ein wenig optimistisch zu sagen, dass wir um das Defizit zu decken halt einfach Spieler ausbilden und dann teuer Verkaufen. Das ist wohl die neueste und sicherste Idee seit Spieler kaufen und teurer verkaufen. Ardaiz wird uns die Kiste die er gekostet hat ja sicher wieder einbringen und einen Jashari hat man jedes Jahr.
Zum einen sind wir halt wirklich kein Ajax, PSG oder Chelsea was das Einzugsgebiet betrifft und zum anderen wie wenig Geld wir im Vergleich zum FCB für unsere Spieler erhalten. Sie verkaufen Amdouni für für fast 20 Millionen während wir für Jahrari nichtmal 5 gesehen hätten. Für Burch hat es am Schluss (laut TM) noch 650'000 gegeben und auch Omlin brachte "nur" 2.
Schlussendlich wird sich zeigen, ob über z.B. 3 laufende Jahre genug Geld reinkommt um das Defizit regelmässig zu decken. Es ist aber auch hier auf jeden Fall schonmal gut zu sehen, dass wir aktuell keine Talente mehr zur Konkurrenz verlieren bevor sie überhaupt die erste Mannschaft erreichen, im Gegenteil, dass solche Spieler zu uns kommen weil wir einen klaren Weg aufzeigen können und auch müssen.
Zum einen sind wir halt wirklich kein Ajax, PSG oder Chelsea was das Einzugsgebiet betrifft und zum anderen wie wenig Geld wir im Vergleich zum FCB für unsere Spieler erhalten. Sie verkaufen Amdouni für für fast 20 Millionen während wir für Jahrari nichtmal 5 gesehen hätten. Für Burch hat es am Schluss (laut TM) noch 650'000 gegeben und auch Omlin brachte "nur" 2.
Schlussendlich wird sich zeigen, ob über z.B. 3 laufende Jahre genug Geld reinkommt um das Defizit regelmässig zu decken. Es ist aber auch hier auf jeden Fall schonmal gut zu sehen, dass wir aktuell keine Talente mehr zur Konkurrenz verlieren bevor sie überhaupt die erste Mannschaft erreichen, im Gegenteil, dass solche Spieler zu uns kommen weil wir einen klaren Weg aufzeigen können und auch müssen.