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Alex Frei

raven
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Re: Alex Frei

Beitrag von raven » 28. Mär 2013, 19:03

SonntagsZeitung hat geschrieben:Voller Energie
Bernhard Alpstaeg, Investor beim FC Luzern

Der FC Basel steht in der Schweiz unangefochten an der Spitze. Mit Alex Frei aber hat Luzern die Berechtigung in der nächsten Saison, die Meisterschaft auf den Rängen 4 oder 5 zu beenden. Und, wenn es ideal läuft, gar auf Platz 2. »

Hurra!!! Dann wird ja alles wieder gut....
stänkerer gegen oben

fesch
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Re: Alex Frei

Beitrag von fesch » 29. Mär 2013, 13:18

raven hat geschrieben:
SonntagsZeitung hat geschrieben:Voller Energie
Bernhard Alpstaeg, Investor beim FC Luzern

Der FC Basel steht in der Schweiz unangefochten an der Spitze. Mit Alex Frei aber hat Luzern die Berechtigung in der nächsten Saison, die Meisterschaft auf den Rängen 4 oder 5 zu beenden. Und, wenn es ideal läuft, gar auf Platz 2. »

Hurra!!! Dann wird ja alles wieder gut....


Die Funktion des Sportchefs ist es ja, für kurzfristigen Erfolg zu sorgen, oder? 8) 8) :lol:
"Glauben Sie nicht jenen, die nie in ein Stadion gehen, dass ein Fußballspiel ein Hochrisiko-Anlass sei."

Bernhard Heusler

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Re: Alex Frei

Beitrag von Ildrial » 29. Mär 2013, 16:06

raven hat geschrieben:
SonntagsZeitung hat geschrieben:Voller Energie
Bernhard Alpstaeg, Investor beim FC Luzern

Der FC Basel steht in der Schweiz unangefochten an der Spitze. Mit Alex Frei aber hat Luzern die Berechtigung in der nächsten Saison, die Meisterschaft auf den Rängen 4 oder 5 zu beenden. Und, wenn es ideal läuft, gar auf Platz 2. »

Hurra!!! Dann wird ja alles wieder gut....


Exakt. Und wenn's dann doch nicht so kommt, wird er sich dieses 'Recht' auf die voreren Ränge in CC-Manier am Grünen Tisch erstreiten.
Some people just need a high five. In their face. With a chair.

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Re: Alex Frei

Beitrag von Master » 1. Apr 2013, 19:00

der druck wächst und wächst..
L U C E R N E - Till I Die!

Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!

Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben:
4. Mär 2021, 10:55
Danke sonnenkönnig*
*meine Prophezeiung in der Signatur ist kolossal falsch.. Die Fanszene hat sich geeint und geformt durch ihn, um den Verein steht es schlechter als erwartet..

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Alex Frei

Beitrag von Windfahne » 1. Apr 2013, 21:23

Hat er eine Nati A-Klausel?
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Re: Alex Frei

Beitrag von choengu » 1. Apr 2013, 21:27

Windfahne hat geschrieben:Hat er eine Nati A-Klausel?

Nein (Glaube mal gelesen?).
«If you can't support us when we lose or draw don't support us when we win.» - Bill Shankly

Lucerne. What else?

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Alex Frei

Beitrag von sessantanove » 1. Apr 2013, 21:52

Nein hat er nicht. Hat er an seiner Vorstellung gesagt.
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Alex Frei

Beitrag von Windfahne » 1. Apr 2013, 21:53

Ok. Im Notfall kann er sich immer noch die Haare wachsen lassen.
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Re: Alex Frei

Beitrag von Raubi » 1. Apr 2013, 21:54

Denke, hömmli-lösung wär effizienter...
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Alex Frei

Beitrag von Windfahne » 1. Apr 2013, 21:54

sicher ist sicher
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Alex Frei

Beitrag von Windfahne » 7. Apr 2013, 18:02

Asche über mein Haupt: Verdienst bei mir auch ne Chance.
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Re: Alex Frei

Beitrag von Tom Sizemore » 7. Apr 2013, 21:47

Kommt gut. Das Einzige was mir Sorgen bereitet ist, dass wir evt. zu einer Ex-Basler-Anstalt verkommen, sowohl beim Team als auch auf anderen Positionen.
Kann mir gut vorstellen, dass Spieler, welche bei Basel nicht weiterkommen, bei uns Unterschlupf finden.
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Alex Frei

Beitrag von risto » 7. Apr 2013, 23:00

Einige Spieler welche in Basel nicht genügen wären wohl noch eine riesen Verstärkung für unsere Chommerbuebe Truppe, daher schon ok
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Re: Alex Frei

Beitrag von Saibot » 8. Apr 2013, 00:07

Tom Sizemore hat geschrieben:Kommt gut. Das Einzige was mir Sorgen bereitet ist, dass wir evt. zu einer Ex-Basler-Anstalt verkommen, sowohl beim Team als auch auf anderen Positionen.
Kann mir gut vorstellen, dass Spieler, welche bei Basel nicht weiterkommen, bei uns Unterschlupf finden.

bin guter zuversicht das alex frei gut einschätzen kann welche dieser personen unseren fcl weiterbringen können und welche nicht. vorallem da er diese bereits über einen längeren zeitraum persönlich kennt wie wohl kein andrerer manager in der schweizer fussballszene (natürlich mit ausnahme vom umfeld von basel)..
war kein fan von der verpflichtung von alex. aber immer mehr zuversichtlich das dieser uns nicht enttäuschen wird. seine verbissenheit und arroganz welche er auf und neben dem feld des öfteren an den tag gelegt hat sind beste voraussetzungen für eine erfolgreiche laufbahn als sportchef.

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TW II
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Re: Alex Frei

Beitrag von TW II » 8. Apr 2013, 11:26

Windfahne hat geschrieben:Asche über mein Haupt: Verdienst bei mir auch ne Chance.


Dann ist AF jetzt wohl sehr erleichtert.

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Re: Alex Frei

Beitrag von Windfahne » 8. Apr 2013, 11:27

:eye:
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jojo
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Re: Alex Frei

Beitrag von jojo » 12. Apr 2013, 13:22

B*A*J*O F*L*O*R*E*S*T*A*S | merk der de name |

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Re: Alex Frei

Beitrag von Yoda » 13. Apr 2013, 10:27

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lucerne
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Alex Frei

Beitrag von lucerne » 13. Apr 2013, 14:02

NZZ hat geschrieben:Der Stürmer Alex Frei geht
Einer von uns

Alex Frei beendet nach 16 Jahren seine Fussballkarriere. Kein Schweizer Spieler der neueren Zeit war so umstritten wie er.

Von Flurin Clalüna und Christine Steffen
Es war vor ziemlich genau einem Jahr, Alex Frei sass in seinem schwarzen Sportwagen und fuhr nach Zürich, weil er als Ehrengast an ein Jubiläumsfest eingeladen war. Pflichtbewusst wie er ist, hatte er vorher angerufen, um sich nach dem Dresscode zu erkundigen. Frei trug also ein dunkles Sakko, und als er am Stadtrand beim abgerissenen Hardturmstadion ankam, hielt er an einem Rotlicht; neben ihm stand ein anderer Wagen in der Kolonne. Frei blickte zum Fahrer hinüber und sah: einen ausgestreckten Mittelfinger.
Die Grundsatzdiskussion
Nun könnte man sagen, ein Fussballer des FC Basel müsse im Feindesland Zürich immer mit Beleidigungen rechnen. Das war in den letzten Jahren oft auch Freis Schutzbehauptung, um solche Kränkungen nicht zu nahe an sich heranzulassen. Frei wollte glauben, die Ablehnung gelte nicht ihm persönlich, sondern dem Erfolg des FC Basel. Und auch frühere Trainer von ihm wie Thorsten Fink oder Ottmar Hitzfeld argumentierten mit der Neidkultur, die jeden treffen könne, der erfolgreich sei; vielleicht wussten sie es nicht besser, vielleicht wollten sie Frei auf diese Weise aber auch nur eine unangenehme Grundsatzdiskussion ersparen.
Frei ist der umstrittenste Schweizer Fussballer der Neuzeit, kontroverser als alle anderen Spieler seiner Generation, mit denen sich die Schweiz auch schwergetan hatte: mit den auffälligen Yakin-Brüdern, dem durchtriebenen Kubilay Türkyilmaz oder dem verschlossenen Johann Vogel. Aber ausgerechnet Frei, der ohne den Fussball Buchhalter geworden wäre, der nichts Verhaltensauffälliges an sich hat, keine Tätowierungen, keine exzentrische Frisur, ist in der Öffentlichkeit offener angefeindet worden als sie alle. Ausgerechnet ihm, dem Schweizer Captain, dessen Bedeutung sich angesichts seiner vielen Tore so leicht erkennen lässt, ist die Anerkennung oft versagt geblieben. Kurz vor dem erzwungenen Rücktritt aus der Nationalmannschaft im April 2011 hatte er sogar Morddrohungen bekommen.
Am Sonntag, nach dem Spiel gegen den FC Zürich, beendet Frei nach sechzehn Jahren seine Karriere als Fussballer, als bald 34-Jähriger. Ein Rücktritt ist immer auch ein Moment der Versöhnung, für den Verabschiedeten selber, aber auch für das Publikum, das in der Rückschau Distanz gewinnt. Frei räumt dafür keine Zeit ein, er wird am Montag bereits Sportdirektor des FC Luzern. Am linken Fuss trägt er noch den Fussballstiefel, am rechten schon den Lackschuh. Es ist ein gehetzter Rollenwechsel von einer grossen Bühne zur nächsten, ohne auch nur ein kurzes Innehalten.
Eine «einmalige Chance» sei es, ins Management des FC Luzern einzutreten, sagt Frei, aber das Fussballgeschäft ist so unberechenbar und schnelllebig, dass es so etwas wie einmalige Gelegenheiten wohl gar nicht gibt. Frei wählt einen ähnlichen Weg wie der Trainer Ciriaco Sforza, der sich nach der Spielerkarriere auch zugetraut hatte, sofort ganz oben einzusteigen, als unerfahrener Chefcoach in der Super League. Seit einem Jahr hat Sforza keine Stelle mehr. Er ist die Antithese zu Murat Yakin, der seine Laufbahn als Cheftrainer in der Provinz in Frauenfeld begonnen hatte.
Freis Abschied nach knapp vier Jahren in Basel ist wieder zwiespältig, wie schon sein Rücktritt aus dem Nationalteam. Im Sommer 2009 war er aus Dortmund zurückgekehrt, um etwas nachzuholen und sich zu rehabilitieren, weil man ihn zu Beginn seiner Laufbahn beim FCB verkannt hatte. Jetzt geht er ein paar Wochen zu früh und lässt das Karrierenende ausfransen; aus dem einst wichtigsten Stürmer ist ein Einwechselspieler geworden. Frei verzichtet mit der vorzeitigen Abdankung nicht nur auf Titel, die er vielleicht noch gewinnen könnte, und sogar auf einen Halbfinal im Europacup. Er wird am Sonntag einen letzten Applaus bekommen, aber vorbehaltlos wird er nicht sein, weil viele auch in Basel nicht verstehen, warum Frei so ungeduldig ist.
Typischer Schweizer?
Frei wird in Erinnerung bleiben als aussergewöhnlicher Instinktstürmer, als Rekordtorschütze der Nationalmannschaft, als gefühlskalter Penaltyspezialist, der nur in seinem letzten internationalen Spiel am Donnerstag nicht mehr den Mut hatte, aus elf Metern zu schiessen. Er ist der Schweizer Fussballer, der mit weniger Talent gesegnet war als viele andere, aber mehr daraus gemacht hat. Denn eigentlich entsprach Freis Ehrgeiz nicht seinen Fähigkeiten, und es kostete ihn viel Anstrengung, diese Kluft zu schliessen. Ein anderer, ein «typischer Schweizer» vielleicht, hätte sich mit dem zufriedengegeben, was seine Fussballerbeine eben hergeben. Aber Frei ist kein typischer Schweizer.
Oder vielleicht doch?
Andy Egli, der Trainer, der ihn in Thun und Luzern gefördert hatte, bezeichnete Frei einmal als «Anti-Schweizer», weil er einen Kampfwillen entwickelt habe, als wäre er in der Pariser Banlieue aufgewachsen. Aber Frei ist in einer Kleingemeinde, in Biel-Benken, sozialisiert worden. Er schloss eine KV-Lehre ab, und seit der Kindheit fährt er nach Grächen ins Wallis in die Winterferien; dort ist er Ehrenbürger und Pate eines Schneevogels, der im Dorf Maskottchen ist. Frei macht Werbung für die Warenhauskette Jumbo und die Automarke Mazda. Einen «klassischen Schwiegersohn» hat man ihn früher einmal genannt, weil er kochen und Hemden bügeln kann. Es ist einfach, das alles kleinbürgerlich und etwas langweilig zu finden. Aber Frei ist wie viele Schweizer, er ist einer von uns. Und trotzdem tun sich viele schwer mit ihm.
Oder vielleicht gerade deshalb. Frei ist jemand aus der Mitte des Landes, dem das nicht genügte. Er wollte mehr sein. In der Schweiz mit ihrem Hang, Überfiguren zurechtzustutzen, ist das schwierig; gerade für jene, die als Streber geoutet werden. Daran leidet auch Frei. Bei Roger Federer mit seiner für alle sichtbaren Genialität ist das anders. Ihn hat man aus der Kleinräumigkeit entlassen, als Weltbürger und einziger Weltstar braucht er die Schweiz nicht mehr, auch wenn er sich immer noch um sie bemüht. Frei hat auffällig oft von Federer gesprochen, vermutlich um zu verstehen, was beim Basler Tennisspieler anders ist als bei ihm. Frei hat nicht die Weltläufigkeit Federers, Frei ist trotz seiner internationalen Karriere zu klein für die Welt, mit seinem Geltungsdrang aber zu gross für die Schweiz.
Der Vergleich mit Köbi Kuhn, Freis langjährigem Trainer in der Nationalmannschaft, ist naheliegender. Kuhn ist zwar viele Jahre älter als Frei, aber im wertkonservativen Denken sind sie ähnlich, und schon das zeigt, warum Frei immer wieder altmodisch genannt wird. Auch Kuhn vereinigt charakteristische Schweizer Eigenschaften, Gewissenhaftigkeit, Bodenständigkeit, Familiensinn. Und er war beliebt, einmal sogar Schweizer des Jahres. Kuhn konnte sich leisten, was Frei nie verziehen worden wäre: Er konnte stur sein, man wusste um seine Sympathien für die SVP, er machte Werbung gegen Alternativenergie und wurde dafür vom damaligen Bundesrat Moritz Leuenberger kritisiert. Aber Kuhns öffentliches Bild blieb trotzdem positiv besetzt. Weil er sagte: «Ich bin, wie ich bin.» Kuhn kümmerte sich kaum um seine Aussenwirkung. Frei ist immer auf sie bedacht. Er liess Journalisten zu nahe an sich heran, weil er sie mochte und glaubte, sie so für sich zu gewinnen zu können. Später zerstritt er sich mit ihnen.
Bei Frei genügte es, wenn er harmlos sagte, er sei ein Patriot, ihn in eine politische Ecke zu drängen; es reichte, wenn er bei einem Empfang bei Bundesrat Ueli Maurer beiläufig anmerkte, es wäre gut, wenn man die Steuern senken könnte. Schon stand er im Ruf des Grossverdieners, der Geld sparen wollte. Bei einem Treffen im Winter 2011 fragte Frei den Journalisten: «Was soll ich tun?» Es war eine ehrliche Frage, ohne Zynismus, und Frei hörte zu, weil er erkannt hatte, dass er ein Imageproblem hat.
Wenige Wochen zuvor war er im Länderspiel gegen Wales in Basel vom eigenen Publikum ausgepfiffen worden. Es war der Tiefpunkt einer Entwicklung, die 2004 an der Euro in Portugal begonnen hatte, als Frei den Engländer Steven Gerrard anspuckte. Damals ist etwas mit Frei geschehen, was sich nicht mehr auslöschen liess. Schon vor der «Spuck-Affäre» hatte er sich nicht genug wertgeschätzt gefühlt. Jetzt kam das Gefühl dazu, verraten worden zu sein – von Verbandsvertretern, die ihn alleine gelassen hatten. Frei musste vor einem Richter erscheinen. Und auch wenn es nur ein Fussballrichter war: Für jemanden wie Frei mit seinen Moralvorstellungen, den anerzogenen Werten von Anstand, Loyalität und Ehrlichkeit war das so entwürdigend, dass er es nie mehr vergessen konnte.
Die Tragik der Endrunden
Frei macht es niemandem einfach, sich mit ihm zu identifizieren oder sogar zu solidarisieren. Er kann manchmal mürrisch und besserwisserisch sein, und selbst wenn er die Gelegenheit hatte, Sympathien oder wenigstens Mitgefühl zu gewinnen, verpasste er sie. Als er sich an der Euro 2008 schwer am Knie verletzte, sagte er: «Champions stehen wieder auf.» Er transformierte seine Gefühlswelt in einen markigen Spruch, ohne zu merken, dass man so nicht Anteil nehmen kann an seinem Schicksal. Ihm fehlt, was Helden auszeichnet: ein magischer Moment. In allen vier Endrundenturnieren, an denen er teilnahm, verbarg sich etwas Tragisches: 2004 das Spucken, 2006 die Auswechslung vor dem Penaltyschiessen gegen die Ukraine, 2008 und 2010 die Verletzungen.
«Vergraule uns den Alex nicht»
Erst spät in der Karriere fand Frei einen entspannteren Umgang mit der Öffentlichkeit. Selten zeigte sich dies besser als vor wenigen Wochen. Der FCB spielte in Thun, Frei gelangen zwei Tore, und die Mitspieler freuten sich auffällig mit ihm. Da sagte er: «Vielleicht bin ich halt doch nicht so ein schlechter Typ.» Das war fast schon selbstironisch.
Doch dies kam selten vor. Vermutlich ist es kein Zufall, dass Frei in der Öffentlichkeit nie einen Spitznamen bekommen hat, der eine gewisse Nähe geschaffen hätte. So wie bei Haki oder Muri (Yakin), Kubi (Türkyilmaz), Köbi (Kuhn) oder Chappi (Chapuisat). Es gab die Versuche, die Distanz aufzuweichen, als Frei in einem Werbespot einen Rapper spielte, mit der Schweizer Nationalhymne als Soundtrack im Hintergrund. Doch auch dies hinterliess den Eindruck einer inszenierten Soap: «Seht her, ich kann auch ein lustiger Typ sein.»
Meistens hat sich Frei auf etwas anderes verlassen: auf seine Tore. Und mit jedem Treffer, den er mehr erzielte, hoffte er auf mehr Beifall, so als müssten Leistung und Bewunderung Hand in Hand gehen. Vermutlich ist dies das grosse Missverständnis und die grosse Enttäuschung seines Fussballerlebens. Dass auch aus Makeln und Schwächen, in denen sich das Publikum wiedererkennt, Popularität entstehen kann, hat sich Frei nie richtig erschlossen.
Im Ausland, in Rennes und in Dortmund, fand er mehr Anerkennung als in der Schweiz; Frei fühlte sich entlastet, weil er medial nicht so seziert wurde wie in der Heimat. In der Dortmunder Fankurve hing einmal ein Transparent mit der Aufforderung an den Trainer: «Klopp! Bitte vergraule uns den Alex nicht». Dass die Fans den beliebten Klopp zurechtwiesen und für Frei Partei ergriffen, war erstaunlich.
Frei sagte oft, er möge die deutschen Zeitungen lieber, «weil sie nur über die Leistung berichten». Das stimmt so zwar nicht, aber es zeigt, dass Frei mit dieser Form der Kritik umgehen kann, weil sie in sein Wertesystem passt. Seine Wertvorstellungen konnten ihm aber auch im Weg stehen, so wie am Ende der Nationalmannschaftskarriere. Frei verstand die jüngere Secondo-Generation nicht mehr und wurde einsamer, weil immer mehr frühere Wegbegleiter zurücktraten, Benjamin Huggel, Christoph Spycher, Ludovic Magnin. In die Rolle des integrativen, fast schon väterlichen Captains ist Frei nicht hineingewachsen. Gegenüber den nach oben drängenden Jungen konnte er schulmeisterlich sein. Frei fiel nie etwas in den Schoss; bei der jüngeren Generation war er sich da nicht so sicher.
Frei ist der letzte Vertreter einer Generation, die im Nationalteam noch den Röstigraben zwischen Deutsch- und Westschweizern erlebte und später mit neuen Kulturunterschieden konfrontiert wurde. In der U 21 wuchs er auf mit Spielern wie Mario Eggimann, Daniel Gygax, Roman Friedli oder Rainer Bieli. Am Ende hiessen die Teamkollegen Blerim Dzemaili, Gökhan Inler, Xherdan Shaqiri oder Eren Derdiyok.
«Über wen schreibt ihr noch so viel, wenn ich zurücktrete?», hatte Frei die Journalisten einmal gefragt. Wir wissen es nicht. Frei war auf seine Art einmalig.
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt

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Re: Alex Frei

Beitrag von Yoda » 14. Apr 2013, 00:55

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