Legia hat geschrieben:Wiesel hat geschrieben:Gladbach - Bayern..würdiger Final!
Lieber Borussia gegen Borussia
Pokal Finale eh grösster Scheiss ever!
Legia hat geschrieben:Wiesel hat geschrieben:Gladbach - Bayern..würdiger Final!
Lieber Borussia gegen Borussia
Wiesel hat geschrieben:da können die BVB Kutten ja auch mal nach Berlin seit 89......
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt
Das ewige Dilemma
Hertha BSC und der Fluch des mangelnden Charismas
Stefan Osterhaus, Berlin ⋅ Ein Telefongespräch am Samstagabend mit einem Bekannten. Er ist in einem Rundfunkstudio, wo er seiner Arbeit als Literaturkritiker nachgeht. Es ist ein kurzes Gespräch, in dem noch schnell die Ergebnisse der Bundesliga rekapituliert werden, und als die Unterhaltung auf Hertha BSC kommt, hält er für einen Augenblick inne und erwähnt leicht irritiert den Sportmoderator der landesweit ausstrahlenden Rundfunkanstalt. Der sei «vollkommen fassungslos» über die 0:3-Niederlage in Augsburg, ein Ergebnis wie ein Schlag ins Gesicht: «Du glaubst es nicht! Der ist doch tatsächlich Hertha-Fan!»
Der ist doch tatsächlich Hertha-Fan! Als wäre es ein Wunder, als sei ein Exemplar von einer Spezies zu bestaunen, von deren Existenz bisher nur die Krypto-Zoologie überzeugt war. Dabei sind die Dinge eigentlich ziemlich banal. Denn der Sportmoderator ist Berliner. Er sendet aus Berlin-Schöneberg, aus einer Anstalt, die früher einmal Rias hiess und die das Westberlin der Vorwendezeit repräsentierte wie nur wenige andere Institutionen.
Der ungläubige Literaturkritiker ist ein Zugezogener. Doch in dieser kleinen Episode verdichtet sich das Dilemma des Hauptstadt-Klubs Hertha BSC: Was in aller Welt ist los mit einem Verein, dem Auswärtige nicht zutrauen, die Eingeborenen zu faszinieren?
Das Fussballmagazin «Der tödliche Pass» führt in manchen Ausgaben Gespräche mit Berliner Journalisten. Immer kommt die Sprache auf die Hertha: Wie die Korrespondenten in Berlin zu dem Klub stehen? Eine interessante Frage. Vor allem, weil man erst einmal auf sie kommen muss. Emotionale Teilhabe am Schicksal eines Fussballklubs ist nicht per se eine Voraussetzung, um die Arbeit zu tun. Doch es ist auffällig, wie gleichgültig der Verein nicht nur jenen Kollegen ist, die nicht aus Berlin stammen. Der HSV, der FC Bayern, ja auch der 1. FC Köln – sie bieten den zahlreichen Immigranten in ihren Städten Stoff für Reibung, sie polarisieren, sie begeistern, manchmal langweilen sie auch.
Aber Hertha lässt kalt. In einer Stadt von 3,5 Millionen Einwohnern sollte doch Platz für mehrere Bundesligaklubs sein. Hertha fasst allerdings nicht Fuss, weswegen permanent nach Gründen gesucht wird: Ein Stadion, das weit vom Zentrum entfernt ist. Eine Klubführung, die sich dilettantisch anstellt und einen Trainer wie Lucien Favre mir nichts, dir nichts entliess. Oder ist es einfach nur die Geschichtslosigkeit in der Bundesliga? Denn die Hertha ist zwar dem Selbstverständnis der Anhänger nach ein traditionsreicher Klub. Doch sie hat in der ersten Liga nie eine wichtige Rolle gespielt, was in einer Stadt, die so versessen auf die eigene Geschichte starrt, womöglich unbewusst als grosses Manko empfunden wird.
Und was geschieht, wenn die Hertha absteigt, wenn der Wunderheiler Otto Rehhagel versagt? Wenigstens hielte sich die Trauer in Grenzen.
Yoda hat geschrieben:http://www.bild.de/sport/fussball/bundesliga/dfb-streicht-fan-ausschluss-23363450.bild.html