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Kampf den Hooligans und Rassisten

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Chris Climax
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Beitrag von Chris Climax » 3. Dez 2005, 04:37

Burner hat geschrieben:ich hab jedenfalls noch nie mitgekriegt, dass ein weisser spieler aus irgendwelchen gründen mit affengeräuschen eingedeckt worden wäre


Ich schon. Man denke z.B. an Oliver Kahn. Der wird regelmässig mit Affengeräuschen eingedeckt, ja sogar mit Bananen beworfen !

Dadurch lässt sich der Titan jedoch nicht aus der Fassung bringen.
Aber Kahn ist mental halt ein anderes Kaliber als diese Sissi Zorro.


zensiert
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Burner
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Beitrag von Burner » 3. Dez 2005, 11:39

dem kahn haben sie aber wenigstens noch bananen geschenkt! ausserdem prallt an dem wohl alles ab, der hat wahrscheinlich gar nicht geschnallt, dass er grad übel runtergemacht wird.

ausserdem würds mich wundernehmen, wie man als weisser spieler irgendwo in afrika unter lauter schwarzen auf konstante beschimpfungen als "schweiss-weisser", "bleichgesicht", "kolonialistensau" oder ähnliches reagiern würde. sicher mit einer kleinen kunstturneinlage vor der haupttribüne, ein riesen smile im gesicht und ganz grundsätzlich bester laune. wenn dann auch noch gegenstände geworfen würden, würde man sich über jeden einzelnen als lieb gemeintes geschenk freuen! yippie! :roll:
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Beitrag von Bill Shankly » 3. Dez 2005, 14:10

Burner hat geschrieben:dem kahn haben sie aber wenigstens noch bananen geschenkt! ausserdem prallt an dem wohl alles ab, der hat wahrscheinlich gar nicht geschnallt, dass er grad übel runtergemacht wird.


war ja bis jetzt ziemlich mit deiner meinung übereinstimmend, aber was du hier für eine scheisse rauslässt, ist definitiv zu viel des guten! :roll:
(mit einer solchen aussage disqualifizierst du dich gerade selbst...)
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Beitrag von Burner » 5. Dez 2005, 10:06

@bill shankly

das tut mit leid, wollte natürlich keinem oliver kahn-fan zu nahe treten!
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Beitrag von Burner » 5. Dez 2005, 16:16

wie fandet ihr denn die aktion, in italien letztes wochenende jedes spiel mit fünf minuten verspätung zu beginnen plus anti-rassismus-transparente der spieler (weiss nicht, ob das bei allen spielen der fall war)?

ich denke, die aktion war sicher gut gemeint und ich find's auch gut, wenn von offizieller seite versucht wird, ein zeichen zu setzen. dass die fünf minuten verspätung wirklich jemanden zum umdenken veranlassen bezweifle ich. bei den lazio-fans kam traf die aktion - welch überraschung! - auf wenig verständnis. allerdings fand ich es auch lächerlich, für's sf drs ausgerechnet diese jungs zu befragen. zudem stehen wohl nicht einmal alle spieler hinter der verspätungsaktion, geschweige denn hinter der aussage auf den transparenten. darum finde ich das ganze etwas zweifelhaft.
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Beitrag von Master » 5. Dez 2005, 18:44

fand die aktion scheisse! hätte 5min. länger teigwaren einkaufen oder pizza essen können :rambo:
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Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
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Beitrag von Wiesel » 5. Dez 2005, 18:48

Ah das war eine Aktion? Hab gedacht die warten weil noch etliche Genoas vor dem Eingang warteten... Das bringt genau NICHTS solche Aktionen :!:
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Beitrag von Master » 5. Dez 2005, 18:54

Wiesel hat geschrieben: Das bringt genau NICHTS solche Aktionen :!:


sehr richtig.. zu erst haben alle artig geklatscht und als der blacky von monza den max machte gab es auch "urwaldgeräusche".. viel rauch im nix!
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"versteckis....."

Beitrag von Surflehrer-Björn-Senjor » 8. Dez 2005, 14:29

Deutsche Gewalttäter wollen die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Fußball-WM unterlaufen. Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS berichtet, planen Gewalttäter, ihre Heimatorte zu verlassen, bevor ihnen Bescheide zu Meldeauflagen oder Hausarresten zugestellt werden. Auf diese Weise wollen sie sich dem staatlichen Kontrolldruck entziehen und sich „im Untergrund“ auf die WM vorbereiten.

Neonazis bei Prügelei mit dabei

Wie FOCUS weiter berichtet, waren an der Massenschlägerei zwischen deutschen und polnischen Hooligans am 27. November in Brandenburg nicht nur Gewalttäter aus der Türsteher-, Rocker- und Hooliganszene beteiligt, sondern auch mehrere Rechtsradikale.

Zwei der von der Polizei gefassten Hooligans waren bereits am Attentat auf den französischen Polizisten Daniel Nivel bei der WM 1998 beteiligt gewesen.
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Beitrag von Legia » 10. Dez 2005, 14:45

Das wird die WM der Wahrheit.

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Beitrag von Wiesel » 10. Dez 2005, 15:21

Legia hat geschrieben:Das wird die WM der Wahrheit.


Es wird bestimmt keine fröhliche WM a la Südkorea und Portugal geben. Die Deutschen machen jetzt voll auf Fröhlichkeit und willkommen bei Freunden. Das wird es aber mit Bestimmtheit nicht. Dafür werden die grossen Drei(England, Polen und Deutschland und wer weiss, wer weiss vielleicht halt trotzdem mal Holland) schon sorgen... Aber vielleicht wird auch alles ganz anders... Hasse nur das blauäugige auftreten der DFB Marionetten MV, Blatter und die ganzen weltfremden Deppen :?
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Beitrag von Bill Shankly » 11. Dez 2005, 10:38

SF1; MTW; 15. Dezember 05; 21:00 Uhr

Software gegen Hooligans
Biometrische Erkennungsmethoden sind in aller Munde – und vielerorts bereits in Betrieb. Allerdings braucht es noch einiges an Entwicklung und Forschung, bis die Systeme zum Beispiel bei Sportveranstaltungen greifen. Unisys möchte den Veranstaltern der Fussball EM 2008 in der Schweiz und in Österreich ein Externer Link bimoetrisches System zur Gesichtserkennung verkaufen. Ein erster Feldversuch, der momentan in Zusammenarbeit mit dem Eishockeyclub SC Bern durchgeführt wird, zeigt den Stand der Entwicklung.
Wiederholung auf SF1:
Samstag, 17. Dezember, 10:00 Uhr


Wiederholungen auf SFinfo:
Freitag, 16. Dezember zwischen 8:00 und 14:00 Uhr

Nachtwiederholungen auf SF1:
Freitag, 16. Dezember, 05.10 Uhr
Samstag, 17. Dezember, 04.40 Uhr
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HSV
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Beitrag von HSV » 11. Dez 2005, 12:42

Und der Fan guckt in die Röhre


Zur Fussball-WM in Deutschland zimmert sich die Fifa die perfekte Kulisse. Auf den Rängen sitzen die Schönen und die Reichen. Der Fan, das ungeliebte Wesen, darf die Ereignisse draussen auf der Leinwand verfolgen. Gnädigerweise muss er dafür nichts bezahlen.



Die dümmste Idee von allen war der Löwe. Goleo IV heisst er, Hosen trägt er keine, und besonders symphatisch wirkt er auch nicht. Trotzdem ist er das Symbol der Fussball-WM in Deutschland - eine niedliche Bezeichnung wie Maskottchen hat Goleo nicht verdient. Die Fussballfans hassen ihn.

Nicht nur ihn. Vielmehr nervt sie fast alles rund um diesen Anlass in Deutschland, der in Sachen Gigantismus alle bisherigen Weltmeisterschaften in den Schatten stellt: Sicherheitsmassnahmen wie noch nie, Schutzkorridore rund um die Stadien, Hooligan-Datenbanken, Rayonsperren, Blockfahnenverbot und auch keine Fahnen mit zwei Stangen, die sogenannten Doppelhalter: Die Fifa hat es sich mit den Fans gründlich versaut.

Der gröbste Ärger: Wegen des streng reglementierten Ticketverkaufs konnten pro Person und Spiel nur vier Karten bestellt werden. Somit verhindert die FIFA die Bildung eines Fanblocks, der an einem Fussballspiel für die Stimmung verantwortlich ist. Unter dem Motto "Eure WM zerstört unsere Fankultur" fand jüngst in Deutschland ein Protestmarsch statt. Von wegen "zu Gast bei Freunden" - der Fan steht im Abseits.

3,37 Millionen Eintrittskarten sind theoretisch verfügbar für die 64 Partien, sechsmal so viele wurden bislang bestellt. Aber gerade mal 27,1 Prozent der Tickets können auch tatsächlich gekauft werden: 913'000. Der Rest geht an Sponsoren und deren Arbeitnehmer, Partner, TV-Rechteinhaber, Politiker und die Verbände, die ihrerseits wiederum die Sponsoren bevorzugen. Fifa-Präsident Sepp Blatter sagt: "Die Sponsoren ermöglichen die WM, also bieten wir ihnen einen geeigneten Rahmen." Wohl hat er Recht, aber: Mit einem Volksfest in den Stadien wird diese WM nichts zu tun haben.

Den Weltverband braucht das nicht zu kümmern. Die meisten Spiele werden ohnehin ausverkauft sein und die Auslastung so hoch wie noch nie in der Geschichte. Die Feste aber finden auch in Europa anderswo statt. Dort, wo Leidgeplagte gemeinsam in die Röhre gucken: Vor Grossleinwänden auf öffentlichen Plätzen, in Kneipen und Pubs, zu Hause vor dem Fernseher. Als ob die WM erneut in Fernost stattfände.

Jeder Verband, mit Ausnahme des deutschen Fussballbundes, erhält acht Prozent der Sitzplätze seiner Spiele. Im kleinsten Stadion, demjenigen in Nürnberg, sind das 2950, im grössten, dem Berliner Olympiastadion, 5280. Länder wie die Elfenbeinküste, Costa Rica oder Trinidad und Tobago stellt das vor keine Probleme beim Vorverkauf. Anders aber England, Frankreich und bestimmt auch die Schweiz. Der Schweizerische Fussballverband dürfte rund ein Drittel der verfügbaren Tickets in den freien Vorverkauf bringen. Den Rest wird er Sponsoren zur Verfügung stellen und an die offiziellen Reisepartner vermitteln. Daneben sind wenige hunderttausend Karten weiterhin global im Internet erhältlich.

Kein Sport für Proletarier

An die EM 2004 nach Portugal waren fast 10'000 Schweizer Fans gereist, ebenso viele ans WM-Qualifikationsspiel im Frühling nach Paris und im Herbst 5'000 nach Irland. Beeindruckende Zahlen für Schweizer Verhältnisse. Und sie dürften wegen der momentanen Euphorie klar übertroffen werden, wenn im Januar die Tickets in den Verkauf gelangen. Frühestens 2018 dürfte wieder eine WM in diesen Breitengraden stattfinden.

Ein grosser Teil der Fans wird die WM 2006 verpassen und schäumt darob vor Wut. Im Gastgeberland Deutschland vor allem, aber auch in der Schweiz. Besonders die Fans, die sich Länderspiele auch ansehen, wenn der Gegner Nordirland oder Färöer heisst. Sie verpassen die WM vor Ort, weil die Modefans, wie sie sie nennen, mehr Glück hatten. Spätestens seit den Qualifikationsspielen in Bern gegen Frankreich und gegen die Türkei ist das Problem in der Schweiz akut - jeweils 100'000 Bestellungen lagen vor für die 15'000 Eintrittskarten, während Sponsore und Funktionäre ebenso viele erhielten. Doch Fussball ist halt längst nicht mer das Spiel für Proletarier, sondern ein Event für die Schönen und Reichen. An der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz wird sich die Kluft wegen der kleineren Stadien noch verstärken.

Denn: Die Verbände wollen sie gar nicht, diese Fans, die auch an Länderspielen einen Block bilden, für Stimmung sorgen. Ihr Image ist schlecht. Lieber Familien statt Ultras, Wettbewerbsgewinner statt Schreihälse. Lieber Fähnchenmeer statt Doppelhalter. Das tönt dann zwar künstlicher und weniger gut im Stadion, und der Speaker muss nachhelfen, aber es sieht besser aus, ist friedlich, gesittet und geordnet. Und bei den Nationalhymnen pfeift dann auch keiner mehr.

Heidi Klum - ein Affront für die Fans

Einen Vorgeschmack liefert die Gruppenauslosung an diesem Freitag in Leipzig. Heidi Klum moderiert, und das Model gesteht ehrlich, dass sie Fusball gar nicht sonderlich interessiere. Muss es auch nicht, findet die Fifa, gut aussehen reicht. Für die harten Fans ein Affront, goutieren diese noch nicht einmal, wenn das offizielle Turnierlied von jemanden gesungen wird, der mit Sport nicht viel am Hut hat: Wie Nelly Furtado mit "Força" an der Euro 04 in Portugal.

Bei all der Häme, die Fifa tut nichts anderes als viele Vereine: Sie zimmert sich die perfekte Fangemeinde. Während in der Schweiz einzig Partien des Nationalteams und Heimspiele des FC Basel einigen Glamour versprühen, grassiert in Europa längst die kommerzielle Sportkultur aus den USA. Viele VIP-Logen, keine Stehplätze. Wer stört, wird ausgesperrt. Nie wurden Stadionverbote schneller erteilt als heute, selbst bei Bagatellvergehen. Dieses paranoid anmutende Vorgehen ist Teil der kompromisslos gewordenen Repression gegen Fusballfans. Allerdings: Dass diese nicht unschuldig sind an der Entwicklung, ist nicht zu leugnen.

Bei Schalke, wo den Gegner im Parkstadion einst die Hölle erwartete und Schlachtgesänge drohend aus den Lautsprechern jaulten, dudelt nun in der neuen Arena Ballermann Wolfgang Petry. Manchester United trieb die Ticketpreise in ungeahnte Höhen und diejahrelangen - und zuweilen auch unbequemen - Fans aus dem Stadion. Sie waren so erzürnt, dass sie einen Gegenklub gründeten. Ebenso in Salzburg, wo Getränkeriese Red Bull die Austria übernommen und deren Logo und Trikotfarben geändert hatte. In der Bundesliga heissen die Stadien AOL-Arena, Signal Iduna Park und Rhein-Energie-Stadion. Die Fans müssen ihre Transparente bewilligen lassen, die sie bei Auswärtsfahrten mitbringen wollen - mancherorts samt Texten. Dutzende von Sicherheitskräften nisten sich jeweils im Fanblock ein.

Fussballfans sind Traditionalisten, und sie schlucken einschneidende Veränderungen wie diese nicht, ohne zu murren. Gerade der Fall von Salzburg demonstrierte dies eindrücklich: Europaweit (sogar bei den Gegnern in Österreich und an Soccerspielen in den USA) hingen in den Fanblocks während Wochen Transparente, die das Verhalten von Red Bull torpedierten, meistens mit dem Zusatz: "Stoppt den modernen Fussball."

Mehr als herablassende Bemerkungen bekommen sie für ihr Aufbegehren nicht zu hören. Als sich die Fans von Bayern München empörten, dass die neue Allianz-Arena zu eng bestuhlt sei, sagte Manager Uli Hoeness: "Die haben Sorgen. Die sollen mal nach Pakistan gehen und den Winter abwarten." Die Funktionäre ergötzen sich an den bunten Choreografien in den Stadien und sonnen sich im Lichte der Fans, wenn sie dem Klub Ansehen verschaffen. Respekt haben sie keinen für sie übrig.

Es sei denn, sie bringen mehr Geld in die Kasse als den üblichen Unkostenbeitrag für die Eintrittskarte. Denn es ist klar: Nur mit Fans alleine lässt sich der Fussball heute nicht mehr finanzieren. Gerade die Bayern beweisen, welche Sorte ihnen am liebsten ist. Klubsponsor T-Com bezahlt 160 Saisonkarten auf bestimmten Plätzen, damit deren Inhaber an jedem Heimspiel ganz in Weiss gekleidet und in bester TV-Optik das Logo des Mobilfunk-Betreibers darstellen. Gut möglich, dass sie auch an der WM da sitzen. Einem WM-Sponsor wie der Deutschen Telekom erfüllt man alle Wünsche.

In zwei Punkten zeigte sich die Fifa gütlich, wenn auch erst nach zähen Verhandlungen: Fernsehbilder dürfen an kostenlosen öffentlichen Anlässen gratis gezeigt werden, selbst auf Grossleinwänden in Städten ohne WM-Status. Und fernab den Stadien, in denen die amerikanischen Sponsoren Coca-Cola, Anheuser-Busch (Budweiser) und McDonald's die Zuschauer verpflegen, darf der Fan an den WM-Partys in den Innenstädten essen und trinken, was er will.

Dies ist die Alternative für die frustrierten Fans ohne Karten. Die Stimmung in Deutschland wird in den 30 Tagen zwischen dem Eröffnungsspiel am 9. Juni und dem Final am 9. Juli geprägt und gigantisch sein. Viele Fans dürften ohne Eintrittskarten ins WM-Land reisen. Während sich die Elite von der Loge im Stadion aus die WM anschaut, finden die Fussballfeste in den Städten statt.

Nur der omnipräsente fette Löwe Goleo, der stärt weiterhin.



von David Wiederkehr. Facts-Ausgabe 49, 8. Dezember 2005
Quis custodiet ipsos custodes?

Stecki

Beitrag von Stecki » 11. Dez 2005, 12:50

Super Beitrag

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Beitrag von Master » 11. Dez 2005, 21:12

L U C E R N E - Till I Die!

Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
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Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
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Master hat geschrieben:
4. Mär 2021, 10:55
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Beitrag von Legia » 12. Dez 2005, 20:52

Man spürt es einfach irgendwie, es liegt was in der Luft. Ich erwarte eine gnadenlose Hass-WM.

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Beitrag von malfunction » 15. Dez 2005, 17:33

BERN - Der Nationalrat ist auf ein Gesetz gegen Hooligan-Gewalt eingetreten. Im Hinblick auf die Fussball-EM EURO 08 wollte er die Massnahmen gegen Gewalttäter an Sportveranstaltungen rasch unter Dach bringen.
Hinten anstehen mussten verfassungsrechtliche Bedenken gegen den Entwurf. Zwar hatte sogar der Bundesrat Zweifel geäussert, ob der Bund für einige der polizeilichen Massnahmen überhaupt eine Verfassungskompetenz habe. Er schlägt darum vor, den Erlass bis 2008 zu befristen und ihn danach verfassungsmässig solide abzustützen.

Die bürgerliche Mehrheit des Nationalrats teilte solche Bedenken nicht. Die Rechtskommission war laut ihrem Sprecher Norbert Hochreutener (CVP/BE) der Meinung, dass die formlose Zustimmung der Kantone und der Sportveranstalter eine Bundeskompetenz begründe.

Der Nationalrat trat denn auch mit 139 zu 33 Stimmen auf die Vorlage ein. Mit 115 zu 52 Stimmen abgewiesen wurde ein Rückweisungsantrag, der vom Bundesrat eine verfassungskonforme Vorlage mit einem stärkeren Akzent auf präventiven und integrativen Massnahmen verlangte. Über die Befristung stimmt der Rat in der Detailberatung ab.

Mit der Revision des Bundesgesetzes über Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit (BWIS) sollen der Polizei schärfere Mittel gegen Hooligans in die Hand gegeben werden.

Zentrales Element der Vorlage ist eine Datenbank, in der notorische Randalierer erfasst werden sollen. Diese können auch mit Rayonverboten, Meldepflichten, einer 24-stündigen Polizeihaft oder Ausreisesperren diszipliniert werden.


by sda
offene wettschulden: +10 von TJ (bald verjährt), +10 von Torpedo (bald verjährt)

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Beitrag von Phil Danker » 15. Dez 2005, 18:37

Heute 21. Uhr läuft ein Bericht auf irgend einem SF sender über das System, welches in Bern geprobt wird. Sicherlich sehenswert!
Wer einen Rechtschreibefehler findet, darf ihn behalten....

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Beitrag von Partyanimal » 15. Dez 2005, 18:45

MTW, 21:00 Uhr SF1

Siehe oben...
Zaungäste Luzern

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Beitrag von Phil Danker » 15. Dez 2005, 19:55

Partyanimal hat geschrieben:MTW, 21:00 Uhr SF1

Siehe oben...

oops :oops: :)
Wer einen Rechtschreibefehler findet, darf ihn behalten....

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