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Ultras

Umluftofen
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Beitrag von Umluftofen » 20. Feb 2011, 00:33

Bocia ti amo

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Beitrag von Master » 20. Feb 2011, 01:01

besser bocia als boca!
L U C E R N E - Till I Die!

Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!

Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben:
4. Mär 2021, 10:55
Danke sonnenkönnig*
*meine Prophezeiung in der Signatur ist kolossal falsch.. Die Fanszene hat sich geeint und geformt durch ihn, um den Verein steht es schlechter als erwartet..

Bill Shankly
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Beitrag von Bill Shankly » 21. Feb 2011, 21:46

BOCIA LIBERO!

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Pumukl
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Beitrag von Pumukl » 2. Apr 2011, 19:21

Hannover - Die Polizei Hannover hat ihrer Ankündigung, härter gegen gewaltbereite Fußballfans vorgehen zu wollen, Taten folgen lassen. Sie hat jetzt vier Rädelsführern sogenannter Ultra-Gruppierungen ein Aufenthaltsverbot rund um das Stadion erteilt. Die Männer im Alter zwischen 18 und 35 Jahren dürfen in dieser und in der nächsten Saison bei einem 96-Heimspiel den Bereich zwischen Hauptbahnhof, der Straße Ohedamm, der Ricklinger Straße und dem Arthur-Menge-Ufer nicht betreten.

Das Aufenthaltsverbot gilt jeweils sechs Stunden vor Anpfiff bis sechs Stunden nach Abpfiff der Begegnung. Zudem verschickte die Behörde an 88 Personen Verwarnungen, die symbolisch als Gelbe Karte gekennzeichnet sind. In einem Schreiben weisen die Beamten die Adressaten, die zum Teil zusätzlich ein bundesweites Stadionverbot erhalten haben, darauf hin, dass ihr Verhalten sogar den Verlust des Führerscheins zur Folge haben kann.

Die Behörde beruft sich dabei auf den Paragrafen 2, Absatz 12, des Straßenverkehrsgesetzes. Demnach muss die Polizei Straftaten, bei denen der Täter ein hohes Aggressionspotenzial zeigt, der Führerscheinbehörde melden. Diese kann dann eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) anordnen und bei Nichtbestehen den Führerschein entziehen.

Die Polizeidirektion Hannover hatte die Gelben Karte schon einmal ins Spiel gebracht. Ende 2009 wollte sie Gewalttäter, die im Bereich der Innenstadt auffallen, mit diesem Mittel zur Räson bringen. Innenminister Uwe Schünemann (CDU) war schnell von dem Plan begeistert. Nach heftigem Widerspruch aus dem Justizministerium verwarf die Polizei ihr Vorhaben zunächst wieder.

Jetzt hat die Polizei die Verwarnkarte erneut aus der Schublade gezogen. Und wieder regt sich Zweifel an der Rechtmäßigkeit der neuen polizeilichen Verwarnmethoden. “Es reicht offenbar bereits der Verdacht aus, dass jemand eine Straftat begangen hat, um ihm seine Grundrechte zu beschneiden”, kritisierte Rechtsanwalt Andreas Hüttl. Er vertritt 37 Fußballanhänger, die ein Gelbe-Karte-Schreiben erhalten haben.

Der Jurist bemängelte darüber hinaus, dass durch das Schreiben “schlicht eine Drohkulisse” aufgebaut werden soll. Er hat Polizeipräsident Uwe Binias um eine Stellungnahme gebeten und Akteneinsicht beantragt. Außerdem prüft er rechtliche Schritte gegen die Behörde.

Die Polizei sieht einer Klage gelassen entgegen. “Alle diese neuen Maßnahmen dienen der Gefahrenabwehr, da sich die Gewaltbereitschaft in der Ultra-Szene derzeit zu verfestigen scheint”, erklärte Stefan Wittke von der Polizeidirektion. Der Behördensprecher wies in diesem Zusammenhang auf die Fan-Krawalle nach der Begegnung FC Oberneuland–Hannover 96 II in Achim Anfang Februar hin. Etwa 40 Bremer Fans hatten damals einen Regionalexpress gestürmt und 80 hannoversche Ultras angegriffen.

Einen Tag später gerieten 96-Ultras vor der Altstadtkneipe “Schateke” mit sogenannten Fans des VfL Wolfsburg aneinander. Pflastersteine flogen, Fensterscheiben gingen zu Bruch. Von den 88 Personen, die kürzlich die gelbe Karte in schriftlicher Form erhalten haben, sollen nach Polizeiangaben 72 an der Schlägerei in Achim, die übrigen 16 an der Prügelei in der hannoverschen Altstadt beteiligt gewesen sein.

Quelle G&A

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Wiesel
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Beitrag von Wiesel » 4. Apr 2011, 22:06

ADLER 06

Mainz 05 - mehr als nur ein Karnevalsverein

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Re: Ultras

Beitrag von bluewhite pride » 12. Jul 2011, 17:06

Interessantes Interview über die Ultràbewegung mit dem "Chef-Fanbeauftragten" sozusagen in Deutschland.

http://de.eurosport.yahoo.com/28062011/73/bundesliga-ultr-szene-steht-scheideweg.html
Walter Stierli in NLZ hat geschrieben:Ich bin ein Gegner von Schnellschüssen.

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harud
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Re: Ultras

Beitrag von harud » 29. Jul 2011, 15:16

Cosa Nostra München hat geschrieben:Mit dieser Erklärung verkünden wir den Rückzug unserer Gruppe „Cosa Nostra 1860“ aus dem aktiven Kurvengeschehen.

Die „HAM Internation Ltd.“ in Person von Hassan Abdullah Mohamed Ismaik besitzt nun 60% der „TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA“, in welche die Profi, Amateur und A-Jugendmannschaft des TSV München von 1860 e.V. ausgegliedert sind. 49% der Anteile sind zum aktuellen Zeitpunkt stimmberechtigt.

Die Konsequenzen des Investoreneinstiegs wurden in unserer Gruppe monatelang und sehr kontrovers diskutiert. Ein Ziel jedoch stand bei allen Diskussionen im Vordergrund:

Die Cosa Nostra 1860 muss mit ihren Mitgliedern weiterbestehen.

Der Zusammenhalt, die Liebe zu den Löwen und die unzähligen Erlebnisse mit dem TSV 1860 schweißen zusammen. Am Ende stand dann der bittere Entschluss, dass die Art und Weise wie wir bisher unser Fandasein ausgelebt haben nicht weitergeführt werden kann.
Es ist mit unserem Verständnis von Fußball und Fandasein schlicht und einfach nicht vereinbar, dieses Konstrukt mit Stimmung und choreographischen Elementen zu bedienen.


Diese Entscheidung wog schwer, denn sie war die härteste unserer bisher 10 jährigen Gruppengeschichte. Der TSV München von 1860 ist nun de facto in der Hand eines vereinsfremden Dritten. Man ist in der Geschäftsstelle nicht mehr der Herr im Haus. „Wer zoit schafft o“, das gilt auch und vor allem beim TSV 1860. So sind die offiziellen Mehrheitsverhältnisse lediglich Makulatur. Unsere Kämpfe für ein eigenes Stadion, für eine durch die Vereinsführung gelebte Identität, sowie für die Stellung der Fans im Verein sehen wir nun schlicht und ergreifend als verloren an. Bereits in der Vergangenheit hatten uns zu viele Schicksalsschläge ereilt: Allen voran der Bau der WM-Arena gemeinsam mit dem verhassten Lokalrivalen und dem Verkauf deren Anteile nach nur einem Jahr.

Wir stellen unsere Aktivitäten in der Nordkurve ein und werden uns im Mittelrang einfinden. Auswärtsspiele werden wir weiterhin sichtbar als Gruppe für Stadt und Verein besuchen, jedoch in einem anderen Ausmaß.

Die Führungsrolle der Kurve übergeben wir in Einvernehmen an die Giasinga Buam. Wir werden Ihnen dabei beratend und unterstützend zur Seite stehen und vertrauen ihnen, dass sie unsere Werte weitertragen und den Kampf für einen freien TSV 1860 München nicht aufgeben werden!

Wir möchten allen Löwenfans danken die uns die letzten Jahre egal in welcher Form unterstützt haben und die ein Teil von unvergesslichen Augenblicken unseres Lebens sind.

Cosa Nostra 1860 im Juli 2011

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hackejunge
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Re: Ultras

Beitrag von hackejunge » 3. Aug 2011, 15:26


raven
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Re: Ultras

Beitrag von raven » 3. Aug 2011, 19:20

hackejunge hat geschrieben:http://www.20min.ch/sport/fussball/story/Werden-Pyros-in-Stadien-legalisiert--23012057

Laufen lassen bis es wieder irgendwo hin geschmissen wird oder bis wieder ein Böller im Stadion abgeht. Wieso (abgeshen vom Gesetz) nicht?
Somit würde der Ultrabewegung eine hohe Verantwortung gegeben. Vieleicht würde dann auch mal die propagierte Selbstregulierung funktionieren.
stänkerer gegen oben

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Re: Ultras

Beitrag von the_wolf » 5. Aug 2011, 08:16

Mit dieser Erklärung verkünden wir den Rückzug
unserer Gruppe „Cosa Nostra 1860“ aus dem aktiven Kurvengeschehen.

Die „HAM Internation Ltd.“ in Person von Hassan Abdullah Mohamed Ismaik besitzt nun 60% der „TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA“, in welche die Profi, Amateur und A-Jugendmannschaft des TSV München von 1860 e.V. ausgegliedert sind. 49% der Anteile sind zum aktuellen Zeitpunkt stimmberechtigt.

Die Konsequenzen des Investoreneinstiegs wurden in unserer Gruppe monatelang und sehr kontrovers diskutiert. Ein Ziel jedoch stand bei allen Diskussionen im Vordergrund:

Die Cosa Nostra 1860 muss mit ihren Mitgliedern weiterbestehen.

Der Zusammenhalt, die Liebe zu den Löwen und die unzähligen Erlebnisse mit dem TSV 1860 schweißen zusammen. Am Ende stand dann der bittere Entschluss, dass die Art und Weise wie wir bisher unser Fandasein ausgelebt haben nicht weitergeführt werden kann.
Es ist mit unserem Verständnis von Fußball und Fandasein schlicht und einfach nicht vereinbar, dieses Konstrukt mit Stimmung und choreographischen Elementen zu bedienen.


Diese Entscheidung wog schwer, denn sie war die härteste unserer bisher 10 jährigen Gruppengeschichte. Der TSV München von 1860 ist nun de facto in der Hand eines vereinsfremden Dritten. Man ist in der Geschäftsstelle nicht mehr der Herr im Haus. „Wer zoit schafft o“, das gilt auch und vor allem beim TSV 1860. So sind die offiziellen Mehrheitsverhältnisse lediglich Makulatur. Unsere Kämpfe für ein eigenes Stadion, für eine durch die Vereinsführung gelebte Identität, sowie für die Stellung der Fans im Verein sehen wir nun schlicht und ergreifend als verloren an. Bereits in der Vergangenheit hatten uns zu viele Schicksalsschläge ereilt: Allen voran der Bau der WM-Arena gemeinsam mit dem verhassten Lokalrivalen und dem Verkauf deren Anteile nach nur einem Jahr.

Wir stellen unsere Aktivitäten in der Nordkurve ein und werden uns im Mittelrang einfinden. Auswärtsspiele werden wir weiterhin sichtbar als Gruppe für Stadt und Verein besuchen, jedoch in einem anderen Ausmaß.

Die Führungsrolle der Kurve übergeben wir in Einvernehmen an die Giasinga Buam. Wir werden Ihnen dabei beratend und unterstützend zur Seite stehen und vertrauen ihnen, dass sie unsere Werte weitertragen und den Kampf für einen freien TSV 1860 München nicht aufgeben werden!

Wir möchten allen Löwenfans danken die uns die letzten Jahre egal in welcher Form unterstützt haben und die ein Teil von unvergesslichen Augenblicken unseres Lebens sind.

Cosa Nostra 1860 im Juli 2011

Barracuda
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Re: Ultras

Beitrag von Barracuda » 5. Aug 2011, 09:03

Bild
Reto Mattmann (Stadionverantwortlicher) in der NLZ am 06.08.2009 hat geschrieben:«Manchmal muss man halt auch eigene Wege gehen, vor allem wenn Reglementstheorie und Realität weit auseinanderliegen»

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Re: Ultras

Beitrag von Haxen-Paule » 9. Aug 2011, 14:30

oli kahn bloggt:




in meinem ersten Blog möchte ich auf ein Thema eingehen, das medial den Großteil der Vorbereitung bestimmt hat: Manuel Neuer und die Ultras!


Der FC Bayern verpflichtet einen der talentiertesten Torhüter, Deutschlands Fußballer des Jahres. Einen, der eine neue Torwart-Ära beim FC Bayern einleiten kann. Teile der Ultra-Fangruppierungen können diesen Transfer aber nicht nachvollziehen und weigern sich vehement, Neuer zu akzeptieren und zu unterstützen. Die Folge waren Anfeindungen, Proteste, Schmäh-Banner bis hin zu Benimm-Regeln. Da sollte man sich doch mal die Frage stellen, warum so etwas passiert ist! Aus meiner Sicht hatte das ablehnende Verhalten der Ultras mehrere Gründe:


Manuel Neuer hat selbst eine Ultra-Vergangenheit, stand in seiner Jugend im Schalke-Block. Darüber hinaus hat er, als Schalke 2009 in München gewann, meinen berühmten Eckfahnenjubel imitiert, was ich im Übrigen eher als spaßig empfunden habe. Daher also war der Neuer-Transfer kein Transfer wie jeder andere, das hat die Clubführung beim FC Bayern zum Teil unterschätzt. Was denken die Anhänger, was bewegt sie? Das sind Fragen, mit denen sich die Verantwortlichen eines Clubs zunehmend intensiver auseinandersetzen müssen. Fangruppierungen wie die Ultras begreifen sich zu Recht als Seele des Vereins und wollen mitbestimmen, was in „ihren“ Clubs passiert. Das ist verständlich, das ist gut so. Richtig ist allerdings auch, dass die Ultras mit ihrer Ablehnung ziemlich alleine dastehen. In dem von mir mitbegründeten Meinungsportal fanorakel.de haben wir gefragt, wie die User den Wechsel Neuers von Schalke zu Bayern bewerten. 78 Prozent begrüßen den Transfer, die Zustimmung der Bayern-Anhänger liegt sogar noch drüber – bei satten 84 Prozent!


Also, liebe Ultras, freut euch, dass der FCB eine so starke Anziehungskraft besitzt, dass sich selbst ein ehemaliger Schalker Ultra dem nicht entziehen kann. Aber wie jeder Spieler des FC Bayern braucht er eure Unterstützung. Die ablehnende Haltung schadet letztendlich dem FCB, weshalb ihr eure Einstellung wirklich noch einmal überdenken solltet. Der Leistungsdruck bei einem Verein wie Bayern München ist ohnehin schon extrem hoch. Die tragischen Ereignisse um Robert Enke vor zweieinhalb Jahren haben zu Diskussionen über einen faireren Umgang im Profifußball geführt. Auch an diesen Aspekt möchte ich an dieser Stelle noch einmal erinnern. Also gebt Manuel Neuer die Chance beim FC Bayern, die er verdient hat.




:applaus:
MvW

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Re: Ultras

Beitrag von the_wolf » 9. Aug 2011, 14:47

Wir bleiben in Bayern, wechseln aber von den Passauern zu den Münchner ULTRAS:

Sie haben ausgebrüllt: Aus Protest gegen Investor Hasan Ismaik zieht sich die einflussreiche Ultra-Gruppierung "Cosa Nostra" aus der Fankurve von 1860 München zurück. Ein Gespräch mit CN-Mitglied Mathias K. über die Schizophrenie wahrer Fankultur, den drohenden Ausverkauf des Fußballs und die Relevanz der 50+1-Regel.

In der Nordkurve der Arena klaffte beim ersten Heimspiel der "Löwen" gegen den Karlsruher SC ein Loch. Wo sonst die Ultras von der "Cosa Nostra" (CN) für Stimmung sorgen, blieben einige Stehplätze leer. Die CN, eine der einflussreichsten Fangruppierungen des Klubs, hatte sich in stillem Protest auf den Mittelrang zurückgezogen - um ihre Haltung gegen das Investorenprojekt des Vereins auszudrücken.

Die Ultras können sich nicht damit anfreunden, dass die HAM Internation Ltd. in Person von Hassan Abdullah Mohamed Ismaik nun 60% der TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA besitzt. Der Verein verkaufte damit genau die Anteile, in welche die Profi-, Amateur- und A-Jugendmannschaft des TSV München von 1860 e.V. ausgegliedert sind. Politisch interessierte Fans sehen die im deutschen Fußball vorgeschriebene 50+1-Regel längst in Gefahr. Diese verbietet es Kapitalanlegern, bei Vereinen mehr als 49% der Stimmrechte zu übernehmen. Mathias K. ist Mitglied der CN - wie viele Ultras, möchte er seinen vollen Namen in der Öffentlichkeit nicht preisgeben.

sueddeutsche.de: Wieviel Spaß macht es derzeit, Fan des TSV 1860 zu sein?

Mathias K.: Momentan ist das Vergnügen ziemlich begrenzt. Was im Verein abläuft, ist schon seit Ende der letzten Saison nicht mehr besonders witzig. Trotzdem kann ich mich nicht ganz von diesem Klub lossagen, schließlich bin ich schon seit Jahren dabei. Wir von der "Cosa Nostra" sind bekannt für gute Stimmung und Aktivitäten in der Kurve - und jetzt schauen wir die Spiele still und im Sitzen. So stellen wir uns das natürlich nicht vor.

sueddeutsche.de: Für welche Art Fantum steht die "Cosa Nostra"?

Mathias K.: Wir vertreten eine Ultra-nahe Fankultur. Wir fahren der Mannschaft hinterher, um sie zu unterstützen und versuchen, bei den Spielen optisch und akustisch Akzente zu setzen: Durch Choreographien, Fahnen und Gesänge. Wir begleiten den Verein so nah es geht, bringen uns als aktive Mitglieder ins Vereinsgeschehen ein und wollen ein Sprachrohr für die Kurve sein.

sueddeutsche.de: Was macht das Gefühl dieses Klubs für Sie aus?

Mathias K.: Ich bin mit Sechzig aufgewachsen und schon als kleiner Junge ins Stadion gegangen. Fußball gehört für mich zum Alltag - früher war ich sicher etwas weniger emotional als heute. Mittlerweile sind die 90 Minuten am Wochenende das absolute Highlight. Bis dahin vergeht viel Zeit mit Organisieren, da überlegen wir uns, was wir mit ins Stadion nehmen, wie wir zu Auswärtspartien gelangen oder welche Aktionen wir planen. Letztlich arbeiten wir die ganze Woche nur für das Spiel. Da wollen wir die Sau raus lassen, die Mannschaft anfeuern, mitleiden und mitfeiern. Wir leben und lieben diesen Verein mit vollem Herzen. Aber es gibt Grenzen.

sueddeutsche.de: Wie jetzt mit dem Rückzug aus der Kurve demonstriert wird. Warum dieser Schritt?

Mathias K.: Die neuesten Entwicklungen sind uns zu viel. Wir vertreten eine andere Auffassung davon, wie Vereine funktionieren. Wir sind Mitglieder im TSV 1860 e.V. und waren nie besonders glücklich darüber, dass die KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien, d. Red.) ausgegliedert wurde, weil wir uns als Teil des Klubs sehen und uns über Delegiertenversammlungen repräsentiert sehen wollen. Der Investor hat 60% der Anteile der KGaA gekauft, darunter sind auch die Profi -und Amateurmannschaften - also genau die Teams, die wir unterstützen. Auch wenn der Investor in den Gremien nur 49% Stimmberechtigung besitzt, ist das ganz schön viel Macht. Im Endeffekt hat ein externer Geldgeber damit bei 1860 das Sagen. Die Querelen der letzten Wochen haben gezeigt, dass Investorentum und Klubseele nicht miteinander zu vereinbaren sind.

sueddeutsche.de: Sie hätten schon viel früher protestieren können. Wäre das nicht konsequenter gewesen?

Mathias K.: Klar, der Verein torkelt seit Jahren ins Verderben, vor allem durch die Mietzahlungen an den FC Bayern. Jetzt präsentiert man uns als Ausweg, den Verkauf von Anteilen am eigenen Verein an einen unbekannten Investor, der absolut nichts mit dem TSV zu schaffen hat. Für ihn ist dieser Klub ein Prestigeobjekt, ein Spielball mit dem er Geschäftspartner ins Boot holen kann. Fußball sollte nicht so laufen, dass Businessmenschen einsteigen und mit ihrem Privatportemonnaie die zweite Liga aufmischen, Geld springen lassen und irgendeinen Verein subventionieren. Mäzene machen aus unserer Sicht den Sport kaputt - wie bei RB Leipzig (mit dem Sponsor Red Bull, d. Red.) oder Hoffenheim zu sehen ist.

sueddeutsche.de: Immerhin hat der Investor 1860 vor dem Bankrott gerettet. Wäre Ihnen Amateurfußball lieber gewesen?

Mathias K.: Auch wenn Politiker und Vereinsobere das vielleicht nicht so sehen: Eine Insolvenz und ein Neubeginn in einer unteren Spielklasse hätte uns sehr gut getan. Ein großer Teil des Mythos von 1860 beruht doch darauf, dass der Klub lange Zeit in der Bayernliga herumdümpelte. Diesen Weg wären viel mehr Leute mit ganzem Herzen mitgegangen. Vereine wie Reutlingen oder Mannheim haben gezeigt, dass es zu schaffen ist. Für mich ist das die weitaus ehrlichere Variante - aber das hätten wir schon machen sollen, als Sechzig die Anteile an der Arena verkaufen musste. Insgesamt wird die jetzige Situation den Klub langfristig mehr Fans kosten, als es ein Neuanfang im Grünwalder Stadion getan hätte.

sueddeutsche.de: Sie schwingen sich mit ihrer Ablehnung des Investors auch zum Hüter der 50+1-Regel auf. Ist Ihnen das wichtig?

Mathias K.: Ja, das ist unser Hauptargument. Wir konnten uns einfach nicht mehr vorstellen, beim ersten Heimspiel wie gewöhnlich in der Nordkurve zu stehen, dort unsere Zaunfahnen aufzuhängen und eine Fan-Aktion zum Saisonauftakt zu starten. Damit hätten wir nach außen demonstriert: Ist doch in Ordnung, dass ein Investor 60% von unserem Verein kauft - das wollen wir nicht. Das Team weiter anzufeuern, bedeutet doch auch, den Ausverkauf des Fußballs zu unterstützen. Dieses Pilotprojekt könnte darüber entscheiden, wie es mit dem Mäzentum im deutschen Fußball weitergeht. Dazu gehört auch die 50+1-Regel - und deshalb geht diese Debatte weit über den eigenen Verein hinaus. Auf Friede, Freude, Eierkuchen haben wir keine Lust mehr.

Mathias K.: Der Rückzug der "Cosa Nostra" ist eigentlich ein Kompromiss. Wir haben Leute in der Gruppe, die sehr massiv gegen den Investoreneinstieg sind, während andere damit auch leben könnten. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir als Fanvereinigung erhalten bleiben wollen. Wir gehen weiter ins Stadion und fahren zu Auswärtsspielen, verabschieden uns aber von der Vorreiterrolle in der Kurve - und schauen uns die Spiele in der Arena ohne Support von den Sitzplätzen im Mittelrang an. Das soll ein deutliches Zeichen nach außen sein.

sueddeutsche.de: Wie fühlt es sich an, als Ultra auf einem Sitzplatz zu hocken und still zu sein?

Mathias K.: Seltsam. Im Stadion mitzufiebern, ohne zu hüpfen und zu singen, ist natürlich völlig schizophren. Wer es über Jahre gewohnt ist, unten am Zaun zu stehen und voll dabei zu sein, tut sich mit einem Sitzplatz schwer. Ich musste beim ersten Heimspiel aber nicht mit mir kämpfen. Ich habe rüber auf die Haupttribüne geschaut und daran gedacht, dass die Investorenseite bereits nach wenigen Wochen versuchte, im Aufsichtsrat des TSV 1860 e.V. Einfluss zu nehmen. Da wusste ich wieder: Damit kann ich mich nicht identifizieren - für sowas möchte ich mir nicht 90 Minuten die Seele aus dem Leib schreien.

sueddeutsche.de: Beim ersten Heimspiel gegen den KSC zeigte sich, dass der großen Masse der Fans der Investor ziemlich egal ist - Sie sind mit ihrem Protest in der Minderheit.

Mathias K.: Man muss akzeptieren, dass sich ein Großteil dafür nicht sonderlich interessiert. Dasselbe geschah damals beim Umzug in die Arena. Anfangs gab niemand etwas auf die Gegenstimmen. Im Endeffekt jammerten aber alle, als dann die Millionen an Altschulden ans Licht kamen. Das tangiert die Fans nämlich doch. Irgendwann merken diejenigen, die jetzt der Investoreneinstieg kalt lässt, dass es Probleme mit sich bringt. Und von einem riesigen Boom sehe ich durch das Geld des Investors bisher nicht viel. Gegen Karlsruhe waren nicht einmal 20.000 zahlende Zuschauer im Stadion, zudem verkaufte der Klub so wenige Dauerkarten wie lange nicht.

sueddeutsche.de: Viele Ultras kritisieren die Kommerzialisierung des Fußballs - lehnen Sie somit auch Investoreneinstiege grundsätzlich ab?

Mathias K.: Ich würde ein kleines Hintertürchen offen lassen. Bei allem Engagement gegen das moderne Fußballgeschäft können wir eine gewisse wirtschaftliche Komponente nicht verhindern. In Maßen sind Sponsoren und Investoren auch erträglich - ohne sie funktioniert heute nichts mehr. Mir ist aber wichtig, dass eine Regel wie 50+1 nicht verletzt wird. Dass ein Geldgeber die Macht an sich reißt, indem er 60% der Vereinsanteile kauft, verstößt gegen meine Grundsätze. Würde ein Investor nur zehn oder 20% besitzen, um dem Klub als regional verwurzelter Unternehmer ein wenig unter die Arme zu greifen, könnte ich damit leben. Es ist aber ein schmaler Grat: Was bei 1860 passiert, geht mindestens drei Schritte zu weit.


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Re: Ultras

Beitrag von jossen » 18. Aug 2011, 09:59

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Re: Ultras

Beitrag von Chris Climax » 18. Aug 2011, 11:27

7 Jahre SV ? :shock:
Hat der Typ das Stadion abgefackelt oder die Alte vom Präsi gevögelt ? :scratch:
Habt euch lieb !!

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Re: Ultras

Beitrag von TurbojugendFCL » 18. Aug 2011, 11:59

Chris Climax hat geschrieben:7 Jahre SV ? :shock:
Hat der Typ das Stadion abgefackelt oder die Alte vom Präsi gevögelt ? :scratch:


wo steht da was von SV? vielleicht ja längerer erasmus-aufenthalt im ausland
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von sega 10.- , von pa 10.-, ; @andi: 10.--

mer send gäge alles

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Re: Ultras

Beitrag von tuce » 18. Aug 2011, 14:09

TurbojugendFCL hat geschrieben:
Chris Climax hat geschrieben:7 Jahre SV ? :shock:
Hat der Typ das Stadion abgefackelt oder die Alte vom Präsi gevögelt ? :scratch:


wo steht da was von SV? vielleicht ja längerer erasmus-aufenthalt im ausland


Wurde von gegnerischen Fans gekidnappt und 7 Jahre lang an geheimen Ort festgehalten.

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Re: Ultras

Beitrag von -shorty- » 24. Aug 2011, 17:12

Chris Climax hat geschrieben:7 Jahre SV ? :shock:
Hat der Typ das Stadion abgefackelt oder die Alte vom Präsi gevögelt ? :scratch:


"Pünktlich zur Stadionöffnung betrat Block 12 den Innenraum und man bildete eine Gasse vor unserem Eingang, um einem Ex-Stadionverbotler nach 7(!) Jahren wieder zurück im Leben heißen zu dürfen. 7 Jahre durchgehalten, willkommen zurück Tobi!"

=> http://stradevia907.de/aus-unserer-sicht/20112012-2/03-spieltag-spielvereinigung-vs-dresden/

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Pumukl
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Re: Ultras

Beitrag von Pumukl » 24. Aug 2011, 18:23

STELLUNGNAHME DER AKTIVEN HÜTTELDORFER FANSZENE ZUM DERBY AM 21.8.2011

In unserem letzten Informationsblatt haben wir euch über die konstruktiven Gespräche mit der Vereinsführung berichtet. Die Geschehnisse vom 22. Mai und danach wurden gemeinsam aufgearbeitet um die zukünftige Fanarbeit des SK Rapid zu diskutieren.
Mit der Richtigstellung gewisser unglücklicher Formulierungen und einem klaren Bekenntnis zu unserer Fankultur, die der SK Rapid vor einigen Wochen auf seiner Homepage veröffentlichte wurde die Basis für einen weiteren gemeinsamen Weg geebnet. Am 17. August fand nun ein weiteres, wieder sehr gutes Gespräch statt, über dessen Ergebnis wir euch jetzt informieren wollen:

■Weitergaberecht der Abos auf West- und Osttribüne: Ab dem nächsten Heimspiel wird es die Möglichkeit geben, sein Abo personalisiert weiterzugeben. Die Daten des Aboleihers müssen angegeben werden. Wie uns der Verein bereits zugesichert hat, wird es hierfür bis zur Winterpause eine Übergangslösung geben, danach soll die registrierte Weitergabe unter Zuhilfenahme eines modernen Computersystems weiter vereinfacht werden. Details wie dieses Prozedere ausschauen wird, werden vom Verein noch bekannt gegeben, sobald die technischen Details geklärt sind.
■Der SK Rapid hat auch verlautbart, dass das Mannschaftstraining an drei Tagen der Woche (in der Regel Montag bis Mittwoch) wieder öffentlich zugänglich sein wird. Dass zwei Tage vor den Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainiert wird, hat ausschließlich sportliche Gründe. Das öffentliche Training war kein Punkt unserer Verhandlungen. Dieses Entgegenkommen zeigt aber doch, dass der SK Rapid weiterhin der offene Verein sein will, der er bisher war.
■Eine große Diskussion löste das Verbot des permanenten Stehens auf der Nordtribüne aus, welches in den neuen Aboverträgen verankert wurde und in den ersten Spielen gegen Hoffenheim und Valencia auch exekutiert wurde. Im ersten Meisterschaftsheimspiel gegen Ried wurde diese Vorgabe nicht mehr so streng durchgesetzt. Es wird hier also nichts so heiß gegessen wie es gekocht wurde. Der SK Rapid wird eine Lösung erarbeiten und umsetzen, die alle Besucher der Nord zufrieden stellen wird.
■Auch die Schließung des UR Kammerl wurde leider in den Maßnahmenkatalog aufgenommen, den der SK Rapid Mitte Juni präsentierte. Das Kammerl wird auch in Zukunft nicht mehr als Lagerraum verwendet werden und somit vor den Spielen nicht geöffnet sein. Dies wird von uns auch so gewünscht, da wir uns zu erwartende Durchsuchungen und Schikanierungen seitens der Polizei ersparen wollen. Es ist uns aber sehr wichtig, dass es nach dem Match wieder einen sozialen Treffpunkt der aktiven Szene geben wird, so wie wir es bisher gewohnt waren. Auch hier werden wir in absehbarer Zeit eine Lösung parat haben.
■Ganz heiß diskutiert sind natürlich die Derbys im Prater, die der SK Rapid, ohne dass es von der Exekutive vorgegeben wurde, aus Hütteldorf verlegte. Diesbezüglich werden wir nach dem Derby weitere Gespräche führen, wir wollen ein klares Bekenntnis zu Hütteldorf von der Vereinsführung.
Die aktive Szene wird beim heutigen Derby wie bisher nicht aktiv supporten. Dieser Schritt fällt uns gerade weil es sich um ein Derby handelt immens schwer und tut uns in unserem grün-weißen Herzen weh. Wir stoßen uns dabei nicht am Standort Happelstadion an sich, in dem der SK Rapid schon große Erfolge feierte und wir in den letzten Europacupsaisonen einen nicht für möglich gehaltenen Stimmungspegel erzeugten. Aber Rapid gehört nach Hütteldorf. Da die Verlegung des Derbys seitens des SK Rapid ohne Vorgabe der Polizei in den Maßnahmenkatalog aufgenommen wurde und somit eine reine Strafmaßnahme darstellt gibt es von uns auch heute keinen aktiven Support. Wir bitten Euch, diese Entscheidung im besten Falle zu verstehen und zu akzeptieren, im schlechtesten Falle aber zumindest zu respektieren. Wir weisen nochmals daraufhin, dass wir niemanden vom Support abhalten wollen. In den letzten Monaten ist in der Hütteldorfer Fanszene so viel zu Bruch gegangen, dass es langsam an der Zeit ist die aufgeworfenen Gräben wieder zu schließen.

Wir werden aufgrund der positiven Gespräche mit der Vereinsführung und den bisherigen Einigungen an Lösungen arbeiten, welchen Weg die aktive Fanszene in nächster Zeit gehen wird und in welcher Form wir den Verein zurzeit unterstützen können. Wir werden aber auch in Zukunft Fehlentwicklungen in und um unseren geliebten Verein aufzeigen und uns entschlossen gegen die eingesetzte Kriminalisierung von Fußballfans wehren.

www.unitedwestand.at

Quelle: Ultras Rapid 1988

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