Der Europäische Fußballverband (UEFA) hat bei der Sitzung des Exekutivkomitees in Istanbul eine für Österreich äußerst bittere Entscheidung getroffen: Die Einteilung von Europas WM-Qualifikationsgruppen für die nächste Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika richtet sich erstmals nach der FIFA-Weltrangliste. Das bedeutet, dass Rot-Weiß-Rot am 25. November in Durban nur aus Topf fünf gezogen wird.
In der aktuellen Weltrangliste mit Stand vom 19. September liegt Österreich nur auf Rang 85, in der "bereinigten" europäischen Wertung bedeutet das Platz 40 unter 53 Verbänden.
Da es in Europa insgesamt neun WM-Qualifikationsgruppen gibt (acht mit je sechs Mannschaften und eine mit nur fünf Nationen), wird das ÖFB-Team somit bei der Auslosung nur im zweitschlechtesten der sechs Töpfe zu finden sein.
Selbst Albanien ist in Topf vier
Selbst "Fußballzwerge" wie Zypern und Albanien schafften zumindest den Sprung in den vierten Topf. Österreich aber liegt zwei Monate vor der Auslosung klar hinter Rang 36 der Europa-Wertung, der gerade noch Pool vier garantieren würde.
Mit Island, Moldawien, Litauen, Armenien, Lettland, Georgien, Aserbaidschan und Kasachstan ist der ÖFB in einer äußerst traurigen Gesellschaft.
Nur Malta, Estland, Liechtenstein, Andorra, Luxemburg, "Neuling" Montenegro, die Färöer und San Marino sind in Topf sechs noch schlechter klassiert als Österreich.
Viele Horrorgruppen möglich
Somit droht am 25. November bei der Verlosung in Südafrika eine wahre "Horrorgruppe". So könnte es etwa zu einer Konstellation mit Titelverteidiger Italien, EM-Champion Griechenland (nur in Topf zwei), Ex-Europameister Dänemark und Belgien als Kontrahenten kommen.
Für die Schützlinge von Josef Hickersberger in der Form der letzten Länderspiele ein wahrer Alptraum. Aus Topf eins sind neben Italien, auch noch Deutschland, die Niederlande, Vizeweltmeister Frankreich, Spanien, Portugal, England, Kroatien und Tschechien möglich.
Nur die neun Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die WM-Endrunde 2010, die acht besten Zweiten spielen in Hin- und Rückspielen die vier letzten der 13 europäischen Startplätze aus.
Auch bei EM kann es ganz dick kommen
Die UEFA setzte weiters die Einteilung für die Auslosung der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz fest.
Dabei sind die beiden Gastgeber als "Gruppenköpfe" A1 und B1 fix gesetzt, weiters wird Titelverteidiger Griechenland (im Falle der erfolgreichen Qualifikation) in Topf eins eingeteilt. Der vierte Spitzenplatz geht an die Nation mit dem höchsten Koeffizienten aus der WM-Qualifikation für 2006 und der laufenden EM-Ausscheidung.
Am 2. Dezember wird im
Konzert- und Kongresszentrum von Luzern die EM ausgelost, dann könnte Österreich nur eine Woche nach der Auslosung der WM-Qualifikation der nächste Schock erwarten.
Christian Tragschitz,
www.ORF.at