Don Pedro hat geschrieben: ↑23. Sep 2021, 15:09
Antwort der Liga auf meine Anfrage, was die Anspielzeit 18:00 soll und ob es dafür triftige Gründe gibt:
Es ist nach wie vor so, dass der internationale Spielkalender der FIFA und die Anspielzeiten der UEFA entscheidend sind. Und die Anspielzeiten sind im TV-Vertrag mit blue ebenfalls fixiert, für die Super League in Bezug auf alle Spiele. In der Challenge League gibt es für die Spiele, die nicht im TV gezeigt werden, etwas mehr Flexibilität. Übrigens hat ein Klub der Challenge League selber die frühe Anspielzeit statt die späte ausgewählt.
--> Kulturelle Unterschiede in der Romandie:
ähä, also die saufen eh nur Wein und arbeiten nicht gerne. Oder Fussball interessiert dort einfach keine Sau. Oder wie ist das zu verstehen?
Noch mehr Wischiwaschi kann man gar nicht zusammenbuchstabieren. Aber fairplay, die Antwort kam binnen weniger Stunden. Immerhin das kann man ihnen zugutehalten.
Nochmals zu dieser Antwort, die mit dem Artikel von Watson schlicht zu blankem Hohn verkommt:
- Die besagten Anspielzeiten fanden in einer Woche statt, in der kein Europacup gespielt wurde. Das Argument UEFA verfängt also schon mal nicht.
- Der "kulturelle Unterschied" dürfte also effektiv einfach das mangelnde Interesse sein.
- "Ein Klub hatte übrigens die Anspielzeit 18.00 selbst gewählt". ähä, wenn man einzig die Auswahl aus 18.00 Uhr und 20.30 Uhr hat, ist die Chance halt schon da, dass sich einer von 10 Klubs für diese absolut beschissene Anspielzeit entscheidet.
- Absolut sympathisch auch wieder mal unsere Freude aus Schaffhausen.
Vielleicht liegt es ja auch (nicht nur) daran, dass ihr keine Zuschauer habt.
- Props gehen raus nach Wil, welche scheinbar das Auswärtsspiel in Aarau boykottierten aufgrund der Anspielzeit 18 Uhr.
Siehe im watson-Artikel:
Unverständlich für den Geschäftsführer des FC Winterthur indes ist die Tatsache, dass auch für die Anspielzeiten der anderen vier Partien einer Runde die Swiss Football League (SFL) den Ton angibt: Unter der Woche am Dienstag oder Mittwoch um 18 Uhr oder 20.30 Uhr. Am Wochenende am Freitag 18 Uhr oder 20.30 Uhr, am Samstag 18 Uhr oder 20.30 Uhr und am Sonntag 14.15 Uhr oder 16.30 Uhr. Vor der Saison durften die Klubs aus diesen Anspielzeiten ihre Wünsche angeben – ohne Garantie auf Erfüllung.
Doch obwohl seit dieser Saison die Spiele wieder vor Publikum stattfinden, hält die SFL an der Corona-Praxis fest und schränkt die Wahlmöglichkeiten für die Klubs extrem ein. Warum? Das ist in diesem Artikel die Gretchenfrage. Die SFL antwortet mit drei Gründen: Erstens wolle man statt Wildwuchs Kontinuität in die Anspielzeiten reinbringen.
Zweitens werden von allen Spielen in Echtzeit Daten und Ereignisse in Echtzeit zusammengetragen für das «Live Center» der SFL. Wenn möglichst viele Partien gleichzeitig stattfinden, erleichtert das die Betreuung der Spiele personell und finanziell.
Der dritte und letzte Grund ist gemäss SFL eine Momentaufnahme: Als anfangs Saison in der Challenge League gleich vier Teams in Corona-Quarantäne und Spiele (auch fürs TV geplante) abgesagt werden mussten, war die Reaktion der SFL: Sie strich (bis auf zwei) alle Sonntagsspiele – vorerst bis Ende dieses Jahres. Die betroffenen Matches wurden auf eine der unbeliebten Anspielzeiten am Freitagabend verlegt: So hat man für einen erneuten Ausfall eines TV-Spiels Ersatz. Und nur so können an Dienstagen Partien nachgeholt werden, weil jede Mannschaft zwischen zwei Einsätzen zwei volle Tage Erholungszeit braucht.
Der drohende Terminstress als Grund für die Absage fast aller Sonntagsspiele leuchtet ein. Aber die zwei erstgenannten Gründe? Eine Frage der Perspektive. Ob sich künftig etwas ändert, sprich die Klubs wieder mehr Mitspracherecht erhalten? Die zuschauerstarken unter ihnen plädieren dafür. Die anderen kümmert das Thema leider kaum. Aus Schaffhausen (Zuschauerschnitt 800) heisst es etwa: «Über die Anspielzeiten haben wir uns bislang keine Gedanken gemacht.»
Die ganze Wahrheit unzensiert.